Hi
@WildSau
Ein sehr komplexes Thema zum Bindungstheorie.
Im Grunde gibt es 4 Gruppen mit unterschiedlichem Bindungsverhalten:
Sicheres Bindungsmuster
Unsicher-vermeidendes Bindungsmuster
Unsicher-ambivalentes Bindungsmuster
Unsicher desorganisiertes Bindungsmuster
Da man das Thema nicht in 2 Sätze abhandelt kann, hier für Interessierte ein wenig Input.
Die Mütter (Bezugspersonen) deren Kinder eine “sichere” Bindung boten, gingen einfühlsam und feinfühlig auf das Bindungsverhalten ihrer Kinder ein, sie gewährten Nähe und Schutz, wenn die Kinder sie brauchten.
Anders bei den vermeidenden Gruppe, die Bindungsstörungen entstanden daraus, dass die Kinder in ihren ersten Lebensjahren keine sichere Bindung zu einer erwachsenen Person herstellen konnten, sodass ihnen so etwas wie Urvertrauen fehlt.
Damit fehlt ihnen die Basis für die Entwicklung einer stabilen selbstbewussten Persönlichkeit. Dies kann zum Teil kompensiert werden, bleibt aber latent als Unsicherheit vorhanden, wenn eine Beziehung droht zu zerbrechen, wenn die Bezugspersonen sich entfernen bzw. wenn der Partner sich trennen will.
In der ambivalenten Gruppe wurden unterschiedliche Botschaften von der betreuenden Person ausgesandt, sodass das Kind sich dementsprechend auch verhält.
Diese Kinder waren kaum in der Lage sich von der Mutter zu lösen und die Umgebung zu erkunden oder zu spielen. Bedingt durch das teilweise widersprüchliche Verhalten von Nähe suchen, und Wut und Ärger zeigen, wurden diese Kinder als ”ambivalent“ bezeichnet.
Natürlich kann sich sowas im Erwachsenverhalten vorsetzen.
In der Esoterik scheint es mitunter das höchste Ziel zu sein, nicht mehr persönlich zu lieben.
Ich denke, hier liegt ein Missverständnis vor, das Ziel in esoterisch spirituellen Kreisen ist die nicht
pathologische (klammernde) Beziehung.
In weiten Kreisen der Esoterik sucht man Erfahrungen der Transpersonale Psychologie.
In Psychologie & Spiritualität ist die fixierende Bindung nicht das Ziel und ist auch nicht mit Liebe gleichzusetzen. Mit dem Begriff Transpersonalen Psychologie erklärt Ken Wilber in unzähligen Büchern, wie das gemeint ist.
Ich denke, das Hauptelement ist, keine symbiotische Beziehung (weil diese in der Regel
pathologisch sind), zu führen und das als LIEBE zu verstehen, weil diese Form der Bindung zur Unfreiheit führt.
Im Grunde ist es ein Persönlichkeitsmerkmal, Menschen brauchen Bindung aber nicht um jeden Preis, und schon gar nicht um die eigene Persönlichkeit aufzugeben.
M. E. läuft es nicht selten auf ein Nähe und Distanz Problem hinaus. Wer Bindung sucht, scheut nicht selten die Abhängigkeit; oder hat zum Beispiel Angst vor der Hingabe. Das was er möchte und sich vorstellt ängstig ihn auch.
Die 4 Grundhaltungen sind noch aus einem anderen Blickwinkel (Fritz Riemann) erklärt. Wer Muße hat bitte lesen, sehr interessant.
https://peats.de/article/grundformen-von-fritz-riemann
Die vier Grundängste prägen auch das Bindungsverhalten:
die Angst vor
Selbstentfaltung der depressiven Persönlichkeit,
die Angst vor
Hingabe der schizoiden Persönlichkeit,
die Angst vor
Veränderung der zwanghaften Persönlichkeit,
die Angst vor N
otwendigkeit der hysterischen Persönlichkeit.
alle 4 Haltungen sind als
"Stil" zu verstehen, nicht als Persönlichkeitsstörungen.