Liebe und Esoterik

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Dann lass es. Mann, was für ein Kindergarten.

du hast mich was gefragt, ich habe geantwortet, du wolltest eine schnelle Antwort obwohl du anfangs frech warst.
Du warst der erste der es "gelassen" hat denn hättest du die Ursache deiner Frage genannt, könnten wir auf einen gemeinsamen Nenner kommen aber Antworten ohne Ursachen sind wie diese Welt ohne Karma ein Ding der Unmöglichkeit.
 
du hast mich was gefragt, ich habe geantwortet, du wolltest eine schnelle Antwort obwohl du anfangs frech warst.
Du warst der erste der es "gelassen" hat denn hättest du die Ursache deiner Frage genannt, könnten wir auf einen gemeinsamen Nenner kommen aber Antworten ohne Ursachen sind wie diese Welt ohne Karma ein Ding der Unmöglichkeit.
Ist schon erledigt, lass es.
 
In meinem Hirn geht das nicht zusammen. Die Psychologie weiß heute ziemlich gut darüber bescheid, dass die Grundlage einer gesunden Psyche die sichere Bindung zu andren Menschen ist. Wer mit der Bindungstheorie nicht vertraut ist: sicher gebunden zu sein bedeutet, in der Lage zu sein, stabile, vertrauensvolle, liebevolle Verbindungen mit anderen Menschen eingehen zu können. Aus Erhebungen weiß man, dass nur etwa 50% der Bevölkerung sicher gebunden ist. Die anderen sind entweder unsicher-vermeidend (das ist wohl selbsterklärend) oder unsicher-ambivalent (komm her-geh weg!) gebunden. Ganz ohne Bindung kommt kein Mensch aus.

In der Esoterik scheint es mitunter das höchste Ziel zu sein, nicht mehr persönlich zu lieben. Das wäre ein besitzen-Wollen. Man müsse den anderen frei lassen, sonst sei das keine wahre Liebe. Wenn man nur erleuchtet genug sei, sei es egal, mit wem man zusammen sei. usw.

Mir kommt es so vor, als wären das lediglich Rationalisierungen des eigenen Unvermögens, sich zu binden.

Sind Esoteriker allesamt lediglich Näheängstler, die sich aufgrund dessen in Wolkenkukuksheime versteigen? Oder was hat es mit dieser idealen, ungebundenen Liebe diverser "Erleuchteter" auf sich?
Ich beziehe mich jetzt nur auf diesen Beitrag.

Das Eine schließt für mich das andere überhaupt nicht aus. Ich liebe zB meinen Partner sehr, aber ich würde ihn gehen lassen, wenn es ihm dann besser ginge - weil ich ihn liebe (und das Beste für ihn will). Ich liebte mein verstorbenes Haustier sehr und ich vermisse es noch immer. Aber ich bin mir sicher, dass es für ihn besser war, zu gehen, damit er nicht mehr leidet. Und das beruhigt mich in gewisser Weise, weil ich ihn liebe (so sehr ich bei jedem Tod von meinen Tieren auch Rotz und Wasser heule).

Kennst Du den (derzeit leider eh wieder hochaktuellen) Roman "Die Pest" von Camus? In diesem Roman wird sehr schön die Steigerung Ego / Eigenliebe - Individuelle Liebe - Universelle Liebe dargestellt.

LG
Mina
 
Nein, noch nie gelesen. Aber aha: es gibt die Steigerung also doch!
Die gibt es jedenfalls laut Albert Camus, und dieser war ein Vertreter des Existentialismus und u.a. eher Kritiker von Religionen.
Unter "Universeller Liebe" verstand er vor allem die solidarische und schließlich die selbtlose Liebe: https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Pest#Gruppierung_in_vier_Phasen
(Hier sinds 4 Phasen, habe es aber glaub ich etwas anders gelernt oder hatte es etwas anders in Erinnerung).
Jedenfalls geht es vor allem um Solidarität aus einer Art generellen Liebe heraus.

Und ja, diese Art Liebe ist auch in einigen Religionen und in der Esoterik Thema. Zum Beispiel in der Unvoreingenommenheit zum Gegenüber, in der uneingeschränkten Akzeptanz auch "anstrengender" Menschen (zB im caritativen Setting div. Religionen).

Aber um noch mal zum Kern zurückzukommen: Ich glaube, ich verstehe so ein bisschen Deinen Kritikpunkt. Mir ging es eine Zeitlang mit Zen so: Warum nicht zu sehr über etwas freuen, warum nichts festhalten, wo Freude doch (erwiesenermaßen) soagar die Gesundheit fördert?

Da muss halt jeder seinen Weg finden und seine Schlüsse ziehen.

Echte Liebe bedeutet für mich jedenfalls, den anderen (v.a. Personen in meinem nahen Umfeld) so zu lieben, wie er ist. Charakterlich und einfach weil er existiert. Man nimmt irgendwann dann kleinere Konflikte nicht mehr so krumm, und das wiederum verhilft mEn zu noch mehr Liebe und sogar zu einer besseren (Ver-)Bindung.

Aber bestimmt gibt es auch Leute, die das anders sehen. Die Esoterik ist bunt, genauso wie die Menschen.
 
Genau das meinte ich oben. Diese "Verbundenheit in Freiheit" wird so oft als Ideal genannt. Und mir selbst ist die immer dann begegnet, wenn jemand eine Ausrede gebraucht hat, um keine Kompromisse machen zu müssen - um sich gar nicht erst zu binden. Ich glaube mit diesem Begriff wird ganz schön Schindluder getrieben.

Bindung heißt aber nicht gebunden im Sinne von einer Beziehung zu sein,
binden tut man sich innerlich, unabhängig vom äusserlichen .
Deswegen ist man verbunden ohne Gebunden zu sein.

ansonsten ist nur der soziale Kontakt für die Menschen notwendig und bestättigt, das das scheinbar gesund ist für einen Menschen.
 
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Leider ist es so, das durch Karma, viele innerlich "leiden" da sie zu viel Spaß im Leben hatten ohne anderen Freude zu geben und so sind wir geboren um zu leiden. Das Leben ist nicht nur positiv, es muss auch schlecht, schwierig, sinnlos und kompliziert sein. Wer nur das "gute" achtet aber das schlechte verachtet, der ist wohl kaum reif, denn Gott der Schöpfer hat nichts böses, schlechtes und unreines erschaffen. Das hat die Kirche ausgedacht um ihre Schäfchen zu kontrollieren. Z.B. wird ein Geschäftsmann, der zielstrebig seinen Weg geht und Geld hortet als etwas gieriges, egoistisches angesehen aber die Freude, die er beim arbeiten empfindet, den Willen außer Acht gelassen.
 
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