Hallo,
mal eine Zwischenfrage. Wenn jemand sein Leben losläßt und dadurch das Herz stehen bleibt, ist das also ok. Der Beschluß "ich sterbe durch Herztod" ist 'gut' Und wenn jemand beschließt zu sterben und erhängt sich, ist das dann ein Selbstmord, also ein 'böser' Tod. Ist das nicht ein bissel sehr schwarz-weiß-kariert gedacht?
In Europa gilt der Freitod als Sünde, weshalb der Akt auch zum Mord erklärt wird: Selbstmord. Es handelt sich dabei nicht um negatives Karma, wenn man sein Leben we auch immer beendet. Es ist jedoch ein negativ belegter Akt. Und wer sich an dieses Tabu, sich selbst zu töten, gebunden fühlt, und gegen diesen Glaubenssatz verstößt, bildet das negatives Karma. Nicht weil ein Freitod Krama verursachen würde, sondern weil der Übergang ins Licht vom Verstoß gegen den eigenen Geist belastet werden wird. Wenn man also im heutigem europäischem Geiste den Freitod wählen möchte, sollte man sich erst einmal von Glaubenssätzen reinigen, die dies tauisieren. Erst dann kann man sein Leben ohne karmische Verstrickung beenden. Dabei sollte man jedoch beachten, daß das Umfeld ebensolche Tabus im Geiste hat. Es ist deshalb schwer im heutigem Europa ohne negatives Karma eine Freitod zu vollziehen. Deshalb hat sich eine Sicht, auch in spirituell eingeweihten Kreisen, gebildet, die den Freitod als gangbaren Weg ausschließt. Und dem schließe ich mich an.
Was war doch noch die Frage?
Was passiert mit jemandem nach einem Selbstmord, dessen Karma vollständig aufgelöst wurde und die Kundalini erwacht ist. Kommt/Muß er nochmal auf die Erde, hat er die freie Wahl?
Das ist eine Frage, die bereits mehrere Wertungen beinhaltet. Ok, stünde da Freitod entfiele schon mal eine wesentliche Wertung. Darauf ging ich schon ein, warum solch eine Denkweise negatives Karma verursachen würde.
Die nächste Wertung ist der Glaube, jeder Mensch käme mit Karma auf die Welt. Und dieser Glaubenssatz geht meist noch soweit, das man zur Inkarnation gezwungen werde, weil man Karma auzulösen hat. Was ist das für eine Einstellung zum Leben auf der Erde? Kommt einem etwa die Welt so grausam vor, das man sich nicht vorstellen kann, hier freien Willens zu inkarnieren? Muß man dazu durch Karma gezwungen werden? Reflektiere doch mal darüber, wie du zu deinem Erdenleben stehst! Ic empfehle dir, lerne dein Leben zu lieben und du wirst sehen, das ein Erdenleben auch pure Freude sein kann!
Die nächste Wertung betrifft das Kundalini. Ja, es ist gut und erhebend, sein Kundalini bewußt zu erwecken und damit bewußt umzugehen. Nur wieso denkst du bitte, jemand dessen Kundalini erwacht ist, sei etwas ganz besonderes? Kannst du dir vorstellen, daß das eine rein persönliche Wertung ist, das ein Leben mit erwachter Kundalini höher schwingt, als ein eifaches Leben auf Erden, das solche Praktiken noch nicht mal streift? Hälst du eine Inkarnation etwa für einen Arbeitseinsatz oder eine Prüfung, die man möglichst gut abschließen sollte? Nimm mal das Leistungsdenken aus deiner Spirituallität, und dein Leben wird sich erleichtern. Ob es dadurch weniger kraftvoll im Sinne des Spirits wird, hängt davon ab, ob du noch das leid als Motivation brauchst. Denn ich habe den Eindruck, du löst dein Leid nicht auf, sondern versuchst eine Weg zu finden, dem Leid eine Gegenkrft entgegen zu setzten.
Im Vertrauen, niemand muß auf die Welt. Jeder hat immer die freie Wahl. Wer den Eindruck gewinnt, irgendwann nicht die volle Freiheit zu haben, projiziert seine geistigen Blockaden ins Außen. Hat die Seele die freie Wahl auf Erden zu inkarnieren oder nicht? Wenn nicht, wieso glaubst du sowas? Wieso fühlt du dich in deinem Leben unfrei? Ändere es, und ändere es nicht im Kampf gegen Unfreiheit, sondern indem du deinen Geist befreist. Es wird dir gut tun!
Und ach herjeh, warum sollte sich ein Mensch, den du wohl als spirituell hochentwickelt beschreibst, denn selbst töten? Wenn das Leben sich erfüllt hat, und man gegen den Tod nicht ankämpft, als wäre er etwas böses und schreckliches. Also müßte man sich vor dem Tod fürchten und ihn erleiden, dann kommt er leicht und friedvoll. Ein 'Selbstmord' ist da einfach nicht mehr nötig. Verstehst du das? Dann stirbst du, und du wirst wissen, das es so richtig ist. Die meisten können sich nicht dahinein begeben, und den Tod geschehen lassen. Selbst wenn sie das Leben als erfüllt sehen und breit für den Übergang sind, bedürfen sie noch einer Todesursache im Außen, wie Unfall oder Krankheit. Oder sie können das Leben nicht loslassen und müssen es aktiv beenden. Wenn dem so ist, dann ist die spirituelle Reife in diesem Punkt eben noch nicht soweit. Doch, ohne Leistungsdenke und ohne ein weltbild des Leidens, ist das kein Manko, das etwa Karma verursacht. Es ist ein Attribut des Lebens, so ewie es eben ist. Negativ gewertet wird es durch einen (ab)wertenden Geist!
Alles Liebe
Jan