Krieger- und Abenteurerschamane

Aristophanes

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Hallo,

mich würde die Zugehörigkeit von Krieger und Abenteurerschamanen interessieren, geographisch bzw. ethnisch. Die einzige Info die ich habe ist, dass der Hunaschamane den Weg des Abenteurerschamanismus beschreitet, falls nicht korrigiert mich bitte. Wer waren bzw. sind z.B. Kriegerschamanen, welche "Schulen" bzw. "Wege" gibt es da so? Ich bin für alle Infos dankbar, im Internet hab ich nämlich nichts gefunden, wenn man Krieger Schamane bei Google eintippt, kommt nur ein Computerspiel, World of Warcraft. :rolleyes:
 
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Aristophanes schrieb:
Hallo,

mich würde die Zugehörigkeit von Krieger und Abenteurerschamanen interessieren, geographisch bzw. ethnisch. Die einzige Info die ich habe ist, dass der Hunaschamane den Weg des Abenteurerschamanismus beschreitet, falls nicht korrigiert mich bitte. Wer waren bzw. sind z.B. Kriegerschamanen, welche "Schulen" bzw. "Wege" gibt es da so? Ich bin für alle Infos dankbar, im Internet hab ich nämlich nichts gefunden, wenn man Krieger Schamane bei Google eintippt, kommt nur ein Computerspiel, World of Warcraft. :rolleyes:


hi ! ich würde behaupten, dass viele Wege des Schamanismus in der Kriegerrichtung wurzeln...nur einige wenige im Abenteuerer.
Diese Begriffe haben aber vor allem 2 Autoren geprägt Krieger geht auf Castaneda zurück und Abenteurer auf Serge KIng.
Es gibt im Schamanismus jedoch sehr viele Richtungen das man gar nicht sagen könnte dies ist dieses und das andere jenes...ist meist Kulturbedingt,
jedoch kann man folgendes beobachten,dass z.B. die Kriegerschamanen meist Macht und KRaft für sich selbst ansammlen und anderen dann helfen könnten z.B. eine Krankheit zu heilen ...während Abenteurerschamanen sich aktiv dafür einsetzen das Frieden im allgemeinen vielen zuteil werden kann...so würde ein Abenteurerschamane auf die eigenen Blockaden schauen wie diese zu beseitigen und an sich zu wachsen,während Krieger eher Ausschau hält böse Geister mit Macht zu besiegen und andere vor Gefahren zu schützen...
Abenteurer sucht ein neues Abenteuer um an sich zu wachsen ,denn die Welt ist wie man sie sieht...
Krieger richtet sich darauf Macht anzusammeln und böse Geister zu besiegen sieht dass die Welt voller Gefahren ist.

geographisch Krieger und Abenteurerschamanen einzuteilen währe sehr schwer ...ich würde jedenfalls noch die Hopi Indianer zu den Abenteurern zählen !!! Hopi Schamanen heißen übrigens "Kachinas" und hawaiinische "Kahunas" scheinen sich sehr ähnlich zu sein...
mystic greets
 
mysticwind schrieb:
Hopi Schamanen heißen übrigens "Kachinas" und hawaiinische "Kahunas" scheinen sich sehr ähnlich zu sein...
mystic greets
find ich interessant.
in einem anderen forum schreibst du, das die stammesführer kachinas heißen, hier sinds jetzt die schamanen... und in allen ethnologischen berichten liest man, das übernatürliche wesen bei den hopi kachinas heißen, und deren darstellungen als holzfiguren und masken auch kachinas genannt werden.
deine aussagen kommen mir ein bissl durcheinander vor.
davon abgesehen, das eben wirklich der ausdruck "kriegerschamane" von castaneda geprägt ist, und kahili den "abenteurerschamanen" erfunden hat.
die bezeichnungen selber kommen ansonsten in keiner schamanischen kultur vor und sind neudefinitionen - womit wieder mal jeder reininterpretieren kann, was sie/er will, außer sie halten sich an die interpretationen genannter autoren.

mfg
lucia
 
hi Lucia .
es kann auch sein dass bei den Hopis auch übernatürliche Wesen oder Holzfiguren so genannt werden...ich habe bisher nur gehört ,dass die Stammesführer so genannt werden.will auch gar nichts bestreiten,da ich selbst noch keinem Hopi begegnet bin,kann daher nur spekulieren bzw. das wiedergeben was ich gelesen habe. Und bei den Indianern ist es eben so,dass die Stammesführer auch Schamanen sind bzw. die weisen die es verstehen den Stamm zu beschützen, zu heilen usw... lieben Gruß mysticwind
 
also kriegerschamane und abenteurer schamane, diese begriffe hab ich in der indianischen kultur noch nie gehört :confused: :confused:

aus welchem buch, oder von wem hast du diese infos?
 
Sitanka schrieb:
also kriegerschamane und abenteurer schamane, diese begriffe hab ich in der indianischen kultur noch nie gehört :confused: :confused:

aus welchem buch, oder von wem hast du diese infos?

der begriff "kriegerschamane" wurde von carlos castaneda in den "don juan"-büchern geprägt.
serge kahili king hat dann bei seinen hunabüchern den "abenteurerschamanen" erfunden ... tjoa, und jetzt meinen ganz viele, das dies uralte, tradierte begriffe sind, und man sich in einer dieser schubladen finden muß.

lucia
 
mysticwind schrieb:
hi Lucia .
es kann auch sein dass bei den Hopis auch übernatürliche Wesen oder Holzfiguren so genannt werden...ich habe bisher nur gehört ,dass die Stammesführer so genannt werden.will auch gar nichts bestreiten,da ich selbst noch keinem Hopi begegnet bin,kann daher nur spekulieren bzw. das wiedergeben was ich gelesen habe. Und bei den Indianern ist es eben so,dass die Stammesführer auch Schamanen sind bzw. die weisen die es verstehen den Stamm zu beschützen, zu heilen usw... lieben Gruß mysticwind

nun - bei vielen, wenn nicht den meisten, völkern der american natives sind "häuptlinge" gewählte stammesführer auf zeit, die den stamm nach aussen zu vertreten haben, aber keine eigenen entscheidungsbefugnisse haben.
die entscheidungen werden im rat gefällt, und ganz selten ist der gewählte vertreter auch der "schamane", da dessen verlust schwerer wäre, wie wenn der gewählte vertreter bei einer auseinandersetzung ums leben kommt. was nämlich öfters passiert ist.
im übrigen gabs bei den meisten eben sogenannte "friedenshäuptlinge" und "kriegshäuptlinge" - die namen sagen wohl schon aus, zu welchen zeiten die dem stamm zur verfügung standen.

hier ein auszug eines artikels zwar zu einem anderen thema, wo aber diese "herrschaftsform" beschrieben wird.
Führung ohne Herrschaft bedeutet, daß die Führer der Stämme keine "Exekutive" bei der Hand haben, um auf Normbrüche offiziell zu reagieren. Sie vertreten den Stamm nach außen, jedoch müssen sie jede Entscheidung der Gruppe zur Billigung vorlegen.

Es gibt dieses Buch "Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses" (Dee Brown) über den "wilden Westen" aus indigener Sicht, wo eine solche Geschichte geschildert wird, allerdings in der schrecklichen Extremsituation, in der sich viele indigene Völker im damaligen Nordamerika befanden.

Ein Häuptling geht zu Verhandlungen mit den Weißen. Die Weißen wollen das Land und stellen ihn vor die Wahl, friedlich und unter schlechten Bedingungen in einem Reservat zu leben oder der Vertrag wird nicht unterschrieben. Der Häuptling weiß, daß die Weißen dann seine Gruppe auslöschen werden.
Er "unterschreibt" also mit Kreuzchen und Fingerabdruck, und kehrt zurück nach Hause. Dort ist ein jüngerer Mann schon kräftig am agitieren, und eigentlich wissen viele, daß in Reservaten der Tod schleichend ist, und sie möchten ihm folgen, da sie lieber schnell sterben als langsam zu verhungern. So. Der Häuptling ist also plötzlich kein Häuptling mehr. Viele diskutieren, aber sie müssen sich entscheiden. Schließlich redet der alte Häuptling auf sie ein, daß solange sie leben, noch Hoffnung ist, daß sie später noch kämpfen könnten. Scheint ganz gut anzukommen, und einen Haufen Anhänger folgen ihm. Er ist wieder Häuptling. (Anmerkung: Nicht alle indigenen Völker in Nordamerika waren gleich strukturiert, es gab auch feudale Gesellschaften. Das nur um nicht eine "Indianerromantik" heraufzubeschwören...)

Die Leute müssen dem Häuptling also nicht gehorchen. Nicht mit in den Krieg ziehen? Die freie Entscheidung jeder einzelnen Person.
Bei den Weißen heißt diese selbstverständliche Entscheidung "Desertieren" und darauf stand der Tod, viele Soldaten waren Arme, die wie Vieh als Söldner verkauft wurden... Ein ziemlich drastischer Vergleich über den Unterschied zwischen Herrschaft und Autorität. Natürlich war diese Militärmaschine kräftemäßig überlegen. Ist sie also ein Fortschritt gegenüber den herrschaftsfreien Gesellschaften? Nein, danke.

Wie gehen solche Gesellschaften mit Normbrechern um? Sie bekommen sozialen Druck dadurch zu spüren, daß die Leute z.B. mit denen, die ihr Eigentum nicht teilen wollen, auch nichts mehr von den anderen kriegen. Sind sie reich, riskieren sie auch Übergriffe auf ihr Eigentum.

quelle


nochmal - der verlust des "schamanen", des heilers wäre viel zu groß - man muß an die jahrelange ausbildung denken - um ihn der gefahr, zum beispiel bei verhandlungen durch verrat zu verlieren, auszusetzen.

mfg
lucia
 
Lucia schrieb:
der begriff "kriegerschamane" wurde von carlos castaneda in den "don juan"-büchern geprägt.
serge kahili king hat dann bei seinen hunabüchern den "abenteurerschamanen" erfunden ... tjoa, und jetzt meinen ganz viele, das dies uralte, tradierte begriffe sind, und man sich in einer dieser schubladen finden muß.

lucia

aha interessant, aber das heißt grundsätzlich in der zeit der hochblüte der kultur hat es das nicht gegeben.

ich kann nämlich mit (ich sags mal vorsichtig) selbsternannten begriffen nichts anfangen.

wenn es von den ureinwohnern her diese krieger-und abenteurerschamanen nicht gegeben hat, dann gibt es sie für mich heute auch nicht.

was hältst du von diesen schamanen, warum muss ich das überhaupt unterscheiden, welchen sinn hat das?

übrigens ein wunderschönes buch, ich habs zu hause
 
Sitanka schrieb:
aha interessant, aber das heißt grundsätzlich in der zeit der hochblüte der kultur hat es das nicht gegeben.
es gibt keine "hochblüte der kultur" in bezug auf schamanismus, sitanka. schamanismus ist keine eigenständige kultur und auch keine eigenständige religion. schamanismus ist in vielen kulturen und religionen integriert oder integriert gewesen.
aber grundsätzlich, nein, dort kams sicher nicht vor, eben, weil die beiden ausdrücke auf zwei buchautoren zurückzuführen sind.


wenn es von den ureinwohnern her diese krieger-und abenteurerschamanen nicht gegeben hat, dann gibt es sie für mich heute auch nicht.
bitte, welche ureinwohner?
tradierter schamanismus existiert heute noch in gegenden von sibirien, der mongolei, südamerika, nordamerika, afrika, australien, asien.

was hältst du von diesen schamanen, warum muss ich das überhaupt unterscheiden, welchen sinn hat das?
ich halt davon so wenig, wie ich was davon halte, schamanismus ständig als eigenständige kultur hinzustellen oder gar als religion, wie es viele immer wieder machen.

übrigens ein wunderschönes buch, ich habs zu hause
welches?
die castanedareihe oder von kahili?
ich hab beides gelesen, und in beiden sind gute techniken zu finden.

grützli
lucia
 
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@lucia, sorry da ist es um die indianer gegangen, ich habe gelesen die hopi und ihre kachina masken usw. und auf diese kultur bezogen hab ich diese antwort geschrieben, die war nicht generell auf den schamanismus bezogen, denn das weiß ich auch, dass sie keine eigene religion waren oder eine sogenannte blütezeit hatten. schamanismus hat es schon immer gegeben und das wird auch weiterhin so sein.

na die native americans hauptsächlich, von denen wir eigentlich schon die ganze zeit reden, da hat es diese form und diese art von schamanismus nicht gegeben, die hat wie du selbst gesagt hast, castaneda mehr oder weniger erfunden hat.

begrabt mein herz an der biegung des flusses, das buch meinte ich.
 
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