Kreuz zu tragen

Ich hab ne Skoliose in der Wirbelsäule und das ist wohl das Kreuz, das ich trage. Ansonsten habe ich mich vor nicht allzu langer Zeit entschieden, mein "Kreuz" am Wegesrand liegen zu lassen. Darauf hat mich ein Diakon in einem Gespräch gebracht, als ich ihm davon erzählt habe, daß ich empfinde ein "Kreuz" zu tragen. Eine Weile habe ich mich dagegen gewehrt, dachte: wer bin ich, mein Kreuz ablegen zu wollen? Aber dann habe ich es schließlich doch abgelegt, seh's noch vor mir, wie es da am Wegesrand auf dem Grünstreifen liegt. Da liegt's und da bleibt's.
 
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ich hab ehrlich schonmal dran gedacht so ein kreuzigungsmysterientheater zu veranstalten ... mit kreuz schleppen am kreuz und dann so wie in diesem filmchen ... ich fand die idee eigentlich ziemlich klasse - hab mich damals richtig amüsiert

und mein kreuz?
im oberen TH und unteren C bereich ich weiß das nicht so genau ...
hat sich vor jahren mal ordentlich gemeldet dass mir die luft wegblieb im wahrsten sinne des wortes - das war richtig ein trauma - will das aber nicht alles erklären wies dazu kam weils wirklich keine schöne story ist...
naja und seitdem meldet es sich immer mal gerne ...
schränkt mich jedoch nicht ein - macht mich aber körperlich nicht sehr beanspruchbar...

hab auch aufgehört mit extremsport damals um kein weiteres risiko einzugehen ...

die psychosomatischen zusammenhänge stimmen auch gut überein von der tabelle auf der vorigen seite (nacken, depri, ängste...)

grüße liebe
daway
 
morgenröte;3177299 schrieb:
Da hier keiner einen Seelenstrip hinlegen will fang ich an, vielleicht gesellt sich ja jemand dazu.
Also mein Kreuz welches ich trage ist ein schwankendes, muss mich immer anstrengen es nicht zu verlieren und mich aber gleichzeitig auch nicht davon erschlagen lassen. Zur Zeit ist es recht ruhig mit nur kleinen luftsprüngen, fast schon so ruhig, dass ich es manchmal gerne in die Luft schmeissen würde, aber dann fällts immer so tief und ich brauch soviel kraft es wieder zu fangen.

Einen Seelenstrip sehe ich hier keinen....
Du redest genauso über das Kreuz wie alle anderen...
 
Ein echtes Kreuz ist für mich persönlich die Alkoholsucht im Paket mit ihren nachhaltigen Konsequenzen, die davon nicht zu trennen sind.

Zur Zeit liegt es wieder mal am Wegesrand und ich geh leicht und unbeschwert durch die Konsequenzen jüngst vergangener Episoden und ernte die guten, reifen Früchte meiner Saat. Die Ausbeute ist recht bescheiden. Aber das Kreuz ruhte ja schon öfter am Wegesrand und immer wieder sprang es mich von hinten an. Ich hoffe, dass es jetzt mal etwas länger liegen bleibt, denn ich hab auch anderes zu tun, als ein Leben lang die volle Last von meinem Kreuz zu tragen.

Und durch die Sucht wurde ich auch für andere zum Kreuz. Auf Anhieb fallen mir zwei Menschen ein, für die ich auf Grund des Nahverhältnisses zum dauerhaften Kreuz wurde.

Wenn man will, kann man in meinem Fall "Alkoholsucht" auch durch "labile Persönlichkeit" ersetzten. Das stört mich nicht. Solange man mich nicht Hurensohn nennt, hat alles seine Richtigkeit.
 
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Die beiden Menschen aber, für die ich durch meine alkoholsucht und meinen labilen Charakter zum Kreuz geworden war, wurden später auch zum Kreuz für mich. Das ist schwer zu erklären, aber es hat sich auf mysteriöse Weise ausgeglichen. Ich glaub, zumindest unbewusst strebt alles nach Harmonie.
 
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