Kvatar
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*Knips!*
Die Erleuchteten "unserer Zeit" strahlen ein recht zwielichtiges Licht ab. Zumeist
sind sie vor allem durch das Rampenlicht erleuchtet, in dass sie sich stellen: ob
der Klassenkasper Osho, Chinmoy, oder wie sie alle heissen mögen: die skurrilen
Verkünder des Vagen und der Halbwahrheiten haben viele Namen und Gesichter.
Ob man einen guten oder einen schlechten Lehrer gefunden hat ist dabei
sehr einfach herauszufinden.
Der schlechte Lehrer fordert Gehorsam, erklärt sich nicht und beantwortet
Fragen, die keiner gestellt hat. Er erklärt seine Schüler für Unfähig und
impliziert daraus, dass sie seine Hilfe bräuchten. Das Ziel der Bemühungen
dieses Gurus ist, seine Schüler in Abhängigkeiten zu bringen. Das ist sehr
leicht für den Guru, denn seine "Klienten" sind immer latent labil und suchen
geradezu nach einer Autorität, die ihnen die Entscheidungen und
Verantwortung abnehmen.
Der gute Lehrer ist bemüht, sich selbst überflüssig zu machen und seinen
Schüler zur Mündigkeit zu führen. Er lehrt nicht nur Zen-Meditation, sondern
verhilft dem Schüler dazu, das Leben im Alltag zu verstehen. Er verschafft
dem Schüler klare Erfahrungen und Einsichten, und achtet darauf, dass der
Schüler daraus die notwendigen Erkenntnisse alleine gewinnt. Er gibt
höchstens etwas Orientierung durch eine geschickte Fragestellung; das
Auffinden der Antwort ist allein Aufgabe des Schülers.
Wie kann so Etwas aussehen?
Viele Grüße,
KTG
Die Erleuchteten "unserer Zeit" strahlen ein recht zwielichtiges Licht ab. Zumeist
sind sie vor allem durch das Rampenlicht erleuchtet, in dass sie sich stellen: ob
der Klassenkasper Osho, Chinmoy, oder wie sie alle heissen mögen: die skurrilen
Verkünder des Vagen und der Halbwahrheiten haben viele Namen und Gesichter.
Ob man einen guten oder einen schlechten Lehrer gefunden hat ist dabei
sehr einfach herauszufinden.
Der schlechte Lehrer fordert Gehorsam, erklärt sich nicht und beantwortet
Fragen, die keiner gestellt hat. Er erklärt seine Schüler für Unfähig und
impliziert daraus, dass sie seine Hilfe bräuchten. Das Ziel der Bemühungen
dieses Gurus ist, seine Schüler in Abhängigkeiten zu bringen. Das ist sehr
leicht für den Guru, denn seine "Klienten" sind immer latent labil und suchen
geradezu nach einer Autorität, die ihnen die Entscheidungen und
Verantwortung abnehmen.
Der gute Lehrer ist bemüht, sich selbst überflüssig zu machen und seinen
Schüler zur Mündigkeit zu führen. Er lehrt nicht nur Zen-Meditation, sondern
verhilft dem Schüler dazu, das Leben im Alltag zu verstehen. Er verschafft
dem Schüler klare Erfahrungen und Einsichten, und achtet darauf, dass der
Schüler daraus die notwendigen Erkenntnisse alleine gewinnt. Er gibt
höchstens etwas Orientierung durch eine geschickte Fragestellung; das
Auffinden der Antwort ist allein Aufgabe des Schülers.
Wie kann so Etwas aussehen?
"Ich habe viel gearbeitet und halte mich selbst nun für einen sehr erfolgreichen Mann. Ich muß zugeben, daß mich das, was ich erreicht habe, mit Befriedigung und auch mit einem gewissen Stolz erfüllt. Ist daran etwas falsch?"
Mit diesen Worten wandte sich eines Abends ein ausländischer Besucher an Sri Nisargadatta Maharaj. Er war Mitte vierzig und wirkte selbstgefällig, selbstbewußt und auch ein wenig aggressiv.
Maharaj: Bevor wir darüber nachdenken, was 'richtig' und was 'falsch' ist, sagen Sie mir bitte, wer diese Frage stellt.
Frage (ein wenig überrascht): Warum? 'Ich' natürlich.
Maharaj: Und wer ist das?
Frage: Ich. Dieses 'Ich', das hier vor Ihnen sitzt.
Maharaj: Und Sie denken, daß Sie das sind?
Frage: Sie sehen mich. Ich sehe mich. Wo liegt der Zweifel?
Maharaj: Sie meinen dieses Objekt vor mir? Was ist Ihre früheste Erinnerung an dieses Objekt, von dem Sie denken, daß Sie es sind? Denken Sie so weit wie möglich zurück!
Frage: (nach ein bis zwei Minuten): Meine früheste Erinnerung ist wohl die, von meiner Mutter gestreichelt und gehätschelt zu werden.
Maharaj: Sie meinen als kleines Kind. Würden Sie sagen, daß der erfolgreiche Mann von heute das gleiche hilflose Kind ist, oder ist er jemand anders?
Frage: Zweifellos ist er der gleiche.
Maharaj: Gut. Wenn Sie nun weiter zurückdenken - würden Sie zustimmen, daß dieses Kind, an das Sie sich erinnern, das gleiche Baby ist, welches Ihre Mutter zur Welt gebracht hat und das damals sogar zu hilflos war um wahrzunehmen, was denn da passierte, als sein kleiner Körper seine natürlichen Funktionen erfüllte, und das nur schreien konnte, wenn es hungrig war oder Schmerz fühlte?
Frage: Ja, ich war dieses Baby.
Maharaj: Und ehe das Baby seinen Körper erhielt und geboren wurde, was waren Sie da?
Frage: Ich verstehe nicht.
Maharaj: Sie verstehen. Denken Sie! Was passierte im Leib Ihrer Mutter? Was entwickelte sich in einem Zeitraum von neun Monaten in einen Körper mit Knochen, Blut, Mark, Muskeln etc.? War es nicht eine männliche Samenzelle, die mit einer weiblichen Eizelle verschmolz, so daß ein neues Leben begann, das in seinem weiteren Fortgang unzähligen Gefahren ausgesetzt war? Wer schützte dieses neue Leben in dieser gefährlichen Zeit? Ist es nicht diese winzig kleine Samenzelle, die jetzt so stolz ist auf ihre Errungenschaften? Und wer hat speziell nach Ihnen verlangt? Ihre Mutter? Ihr Vater? Wollten Ihre Eltern gerade Sie als Sohn? Und hatten Sie irgendetwas damit zu tun, genau bei diesen Eltern geboren zu werden?
Frage: Ich fürchte, auf diese Weise habe ich es noch nie betrachtet.
Maharaj: Richtig. Betrachten Sie es auf diese Weise. Dann werden Sie viell eicht eine Idee Ihrer wahren Identität bekommen. Später überlegen Sie dann, ob Sie stolz sein können auf das, was Sie 'erreicht' haben.
Frage: Ich glaube, ich fange an zu verstehen, auf was Sie hinauswollen.
Maharaj: Wenn Sie diese Sache noch weiter bedenken, werden Sie feststellen, daß die Quelle des Körpers - der männliche Samen und die weibliche Eizelle - letztendlich aus der Nahrung besteht, welche die Eltern verzehrt haben. Sie werden feststellen, daß die physische Form durch die Elemente, aus denen die Nahrung besteht, gebildet und aufrechterhalten wird, wie auch der Körper eines Lebewesens oft zur Nahrung eines anderen wird.
Frage: Aber ich als solches muß doch sicherlich etwas anderes sein als ein aus Nahrung aufgebauter Körper?
Maharaj: Das sind Sie in der Tat, aber Sie sind kein 'Etwas'. Finden Sie heraus, was es ist, das einem fühlenden Wesen Empfindungsfähigkeit verleiht, ohne die Sie nicht einmal wissen würden, daß Sie oder gar die äußere Welt existieren. Gehen Sie schließlich noch weiter und prüfen Sie, ob dieses Sein, dieses Bewußtsein selbst dann nicht zeitgebunden ist.
Frage: Sicherlich muß ich diese verschiedenen Fragen, die Sie aufgeworfen haben, erforschen. Ich bin zugegebenermaßen niemals zuvor in diese Gebiete vorgedrungen, und mir wird fast schwindlig angesichts meiner Ignoranz in Bezug auf diese neuen Horizonte, die Sie vor mir aufgetan haben. Ich werde Sie wieder besuchen!
Maharaj: Sie sind stets willkommen.
Viele Grüße,
KTG