Shanna1 schrieb:
Huhu July,
sorry, ich habe mich falsch ausgedrückt...ich meinte, Tiere können sich nicht als "ICH" erkennen....meine Kater können z. B. absolut NICHT ihr Spiegelbild "erkennen", weder als "ICH" noch als "FEIND", um es so zu sagen. Es wird schlicht und einfach ignoriert.
Mein Kater hat dem "kleinen Zwerg" auch einiges beigebracht, nämlich "ordentliches Benehmen eines Hauskaters". Das hat er gleich gut gemacht wie manch eine Katzenmama.
Und ja, charakterlich sind Tiere ebenso wie Menschen einzigartig! Sogar wenn 50 gleich aussehende Kater vor mir stehen würden, würde ich "meinen" sofort erkennen, da bin ich sicher. Beide sind absolute Unikate....*g*
Individualdistanz - nun, vielleicht ist das auch "nur" ein Instinkt, die eigene Sicherheit zu gewährleisten? Mich wundert es immer wieder, dass mir so ein kleines Raubtierchen das ungeschützte Bäuchlein präsentiert und sich so "hilflos" macht. Menschen sind meist nicht so mutig, sich beim Zeigen der Gefühle so verletzlich zu machen!
LG
Shanna
Gut, da hast Du recht. Ein Tier erkennt sich nicht als sich selbst im Spiegelbild. Wir müssen allerdings auch erst mal lernen, dass wir ein Spiegelbild haben. Babys und Kleinkinder erkennen sich auch erst ab einer gewissen Bewußtseinsphase. Vielleicht ist das Bewußtsein, ein äußerliches Ich zu haben für Tiere ja auch gar nicht so wichtig? Wichtiger ist auf alle Fälle, das äußere Erscheinungsbild von Artgenossen.
Ein kleines Beispiel, was ich am Wochenende erlebt habe.
Ich habe eine Ponystute, die ist sehr empfindlich. Sie steht wegen einer Allergie im Offenstall, kommt also nicht in den zu schließenden Stall. Nun zog ich ihr Freitagabend das erste mal in diesem Jahr ihre Regendecke an, denn das Pony ist sehr empfindlich gegen kalte Nässe.
Ein "Pony-Kollege" der sich das Anziehen der Decke ganz genau angeguckt hatte, flippte total aus, als ich die Pony-Stute zu ihm auf die Weide entließ. Dass war nicht mehr seine Kollegin - dass war ein fremder Eindringling. Zudem überdeckte die neue Regendecke zu Beginn der Aktion den Eigengeruch der Stute. Wir hatten große Mühe den Pony-Wallach von der Weide runterzuholen um der Stute die Decke wieder abnehmen zu können. Er verursachte der Pony-Stute eine tiefe Verletzung am Bein. Kaum war die Decke ab, war alles wieder in Ordnung. Ich legte die Decke auf die Leitstute, er beäugte das Geschehen wieder doch diesmal lief es anders, weil die Leitstute einmal kurz gegen ihn drohte und der Spuk war zu Ende.
Mir sagt dass, dass für Tiere alles stimmen muß, Geruch, Äußerlichkeit, Bewegung. Wobei die "Chemie", also die Körperausdünstung einen höheren Stellenwert hat, als die "Form/Figur", denn als die Decke auf dem anderen, nicht so heißbegeherten Pferd lag, genügte ja ein winziger Wink um alles im Lot zu halten.
Unsere Sympathie einem Menschen gegenüber, setzt bestimmt aus viel mehr Punkten zusammen, als die "Sympathie" die ein Tier für einen Menschen hegt. Wir haben die unterschiedlichsten Beweggründe um eine Partnerschaft aufzubauen. Das kann losgehen beim Bestreben, einen reichen Mann oder Frau zu bekommen oder es kann auch nur um Aussehen gehen. Sexuelle Attraktion, menthale Zusammengehörigkeit, was weiß ich. Dass Ideal wünschen wir uns alle. Wir unterscheiden uns in der Partnerwahl drastisch vom Tier. Auch wenn es im Endeffekt mal um die Selbsterhaltung unserer Gattung ging. Inzwischen bleiben immer mehr Menschen kinderlos, in Deutschland, und verzichten auf den Erhalt unserer Rasse zugunsten des Wohlstandes. In der Tierwelt sieht das noch anders aus. Der Erhalt der Rasse steht an erster Stelle.
Die Individualdistanz, die Du ansprichst, ist in erster Linie überlebenswichtig für Wildtiere. Unsere Haustiere, wie z.B. Dein Kätzchen, dass Dir den Bauch zum kraulen hinhält, werden durch uns versorgt und werden in der Regel auch nicht existenziell bedroht. In der freien Wildbahn geht es um Leben und Tod, ums überleben. Da sind solche Dinge wie Individualdistanz, Territorialverhalten usw. äußerst wichtig.
Der Mensch kann sich vielleicht mit einem verwöhnten Dackel vergleichen. Der Wunsch einen einsamen Steppenwolf darzustellen, wird für jeden Normal-Mann unerreichbar bleiben. Denn als Steppenwolf würden nur wenige überleben..... Für mich stellt sich sowieso die Frage, warum Menschen so gerne den Vergleich zu Tieren ziehen? Frauen fühlen sich wie Katzen Männer wie Wölfe.... sehr seltsam. Wie würde es bei den Frauen denn dann beim Mäusefangen aussehen oder beim Mann mit dem Kampf um die Beute??
Mensch und Tier weisen für mich himmelweite Unterschiede auf. Wobei ich der Meinung bin, dass die Tiere die intelligentere Lebensform darstellen.
July