So, bin hin zur Arbeit um festzustellen dass ich heute nicht arbeiten muss. Habe dafür aber genug Zeit alles nochmal zu durchdenken.
Ich muss mich hier nicht für Dinge rechtfertigen die nicht stimmen, zum einen auch weil ich mich wo anders schuldig fühle, zum anderen weil ich mich nur vor ihr und mich selbst rechtfertigen muss. Dennoch sehe ich ein, dass ich aufgrund des Zustandes in dem ich war, alles viel zu knapp geschrieben habe.
Die Geschichte noch einmal mit etwas klareren Kopf.
Wir lernten uns also kennen. Schon bald merkte ich, dass sie 3 Krankheiten hatte, Depressionen, etwas am Herzen und Diabetes.
Der Altersunterschied war mit ~30J enorm, weshalb gleich in den ersten Tagen schon bei uns beiden Bedenken aufkamen ob sowas gut gehen kann.
Man kann es ja probieren, also entschlossen wir uns es zu versuchen. Nach ca. einem Monat machte mir eine Krankheit zu schaffen, nämlich ihre Depressionen. Ich fragte mich was ich mit einem Menschen machen soll der für keine Argumente zugänglich ist und starke Stimmungsschwankungen hat. Ich habe ihr gesagt dass sie doch ihren Traum verwierklichen soll, aufhören mit der Arbeit, mehr als genug Geld hatte sie dafür. Das wollte sie aber irgendwie dann doch nicht, deshalb wollte ich das sie eine Therapie macht weil sie mich mit runterzieht. So habe ich es ihr gesagt, es war hart aber ehrlich. Das ganze ging dann ca. 9 Monate so, sie bettelte mich zum Schluss immer wieder an nicht schluss zu machen und sie wollte sich bessern usw. Doch bei mir war schon nach 3 Monaten klar, dass das nix gibt weil sich bei mir schon alles aufgelöst hat, sie hatte einfach Seiten an sich die ich absolut nicht mochte - auch frühzeitig gesagt. Ob das jetzt von den Depressionen kommt oder nicht kann ich nicht beurteilen, auf jedenfall war bei mir was Liebe betrifft alles vorbei.
Man konnte es ihr einfach nicht erklären, egal wie ich es machte, es wurde einfach nicht angenommen.
Danach war ich solo glücklich, ich konnte es mir nicht mehr vorstellen bis ans Ende meines lebens nochmal etwas anzufangen. Ich hatte meine Lektion gelernt.
Nie mehr möchte ich in sowas hineingezogen werden, nie mehr will ich jemanden kennen der in mich liebt.
Ich kann es nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren Menschen weh zu tun aufgrund von albernen Gefühlen.
Das ist also bis zu dem Anruf geschehen, der mich so platt gemacht hat.
Sie kann bei mir nur noch etwas durch Mitleid erreichen, deshalb das unüberlegte zusagen auf Freundschaft beim ersten Gespräch nachdem sie mir am Telefon so sehr leid tat. Ehrlich gesagt wäre ich mit ihr ja gerne befreundet, nur jeder der schon mal so einen klammernden Menschen kennen gelernt hat, weiss, dass sie es dabei nicht belassen würde oder könnte.
Ich hoffe jetzt habe ich es verständlich geschrieben.
Ich habe mich mM. nach schuldig gemacht diesen Menschen meine Liebe zu verweigern und vorher nicht zu Wissen was ich anrichte, das wirkt so wie es aussieht sehr schwer bei ihr.
Das wir irgendwo einen Sprung in der Schüssel haben ist uns beiden klar, der Punkt ist nur, ich bin glücklich, sie nicht.
Ich finde das schon in Ordnung, das du dich getrennt hast und du solltest dich auch nicht schuldig fühlen. Mir fällt da ein Vergleich ein, nämlich wenn dich jemand bittet einen schweren Koffer in den Kofferraum zu heben und du kannst ihn nicht heben weil er tatsächlich auch für dich zu schwer ist. Dann fühlst du dich doch auch nicht schuldig, weil du dann diese Person alleine mit dem Koffer zurücklassen musst. Du hast es probiert und es funktionierte eben nicht...
Rein vom Verstand her sehe ich das mittlerweile auch so, niemand kann erwarten dass ich mich für einen anderen zerstöre. Probleme bereitet mir die Entscheidung aber natürlich noch. Ich war eben nicht aufopfernd oder weitsichtig genug. Das kann man wohl auch nicht wegdiskutieren.
LG