Mal ein paar Fakten zur Homöopathie. Weitere werden folgen.
Lebenskraft
Dass Krankheiten materielle Ursache haben könnten, wurde von Hahnemann, dem Begründer der Homöopathie, stets vehement abgestritten, so dass beispielsweise Bakterien und andere Mikroorganismen als Krankheitsursache nicht in Betracht gezogen werden. Entgegen der Entwicklung der naturwissenschaftlichen Medizin arbeiten Homöopathen auch heute noch mit dem auf der (göttlichen) Lebenskraft basierenden Krankheitsbegriff.
Das scheint mir doch eine sehr mittelalterliche Vorstellung zu sein. Ich bin durchaus nicht dagegen, so etwas wie eine göttliche Lebenskraft zu akzeptieren. Sollte man deswegen aber die Fortschritte der modernen Medizin ignorieren?
Laienhomöopathie
Mit der Zunahme der Beliebtheit alternativer Heilmethoden wird die Homöopathie auch von Laien praktiziert. Homöopathische Arzneimittel sind (bis auf Ausnahmen) nicht rezeptpflichtig und können frei in der Apotheke bezogen werden. Der Vorteil der Homöopathie wird besonders darin gesehen, dass geglaubt wird, homöopathische Arzneimittel seien völlig ungefährlich, da sie chemisch gesehen nur minimale Anteile der Arzneisubstanz enthalten. Vor allem Klassische Homöopathen warnen aber vor der Behandlung von mehr als nur harmlosen Erkrankungen durch Laien.
Kritik an der Homöopathie
Hahnemann gründete vor 200 Jahren seine Homöopathie auf zwei Grundsätze. Zum einen sollen Krankheiten durch Medikamente behandelt werden, welche ähnliche Symptome hervorrufen wie die Krankheit selbst.
Hahnemann übersetzte eine englische Abhandlung über die Heilweise von Chinarinde bei Malaria. Er empfand die in dem Artikel bemühten Erklärungen als willkürlich und verfiel deshalb auf die Idee, als gesunder Mensch Chinarinde einzunehmen. Daraufhin bekam er einige der bekannten Malaria-Symptome. Sein Selbstversuch mit Chinarinde gilt als widerlegt, da er nicht reproduzierbar ist. Hahnemann zeigte möglicherweise eine allergische Reaktion auf die Chinarinde. Der Ansatz der Homöopathie beruht somit auf einem Irrtum und dessen dogmatisch-naiver Generalisierung.
Zum anderen werden homöopathische Medikamente in verdünnter ("potenzierter") Form verwendet. Dieser Ansatz ist nach heutigen medizinischen und physikalischen Erkenntnissen unbrauchbar bzw. stützt sich auf den Glaubensinhalt, dass beim Potenzieren unbekannte Vorgänge das Medikament überhaupt zum Medikament machen. Für die Existenz dieser Vorgänge gibt es keine Hinweise.
Kein Nachweis der Wirksamkeit
In ca. 100 unabhängigen Studien konnten keine Nachweise für eine Wirksamkeit der Homöopathie erbracht werden. Die Heilerfolge der Homöopathie sind vergleichbar mit denen anderer "alternativer" Therapien (z.B. "Traditionelle Chinesische Medizin") und bewegen sich im Rahmen einer Placebo-Behandlung.
Dieser seitens der Homöopathie oftmals unbewusst angewandte Placebo-Effekt ist eine in der Medizin gut dokumentierte und nachgewiesene psychische Komponente, die bei fast allen medizinischen Behandlungen eine Rolle spielt. Deshalb wird das Augenmerk der Medizin auch zunehmend auf diese Effekte gelenkt, etwa auf eine partnerschaftlichere Arzt-Patienten-Beziehung.
Trotz der deutlichen Beweise bestehen viele Befürworter der Homöopathie darauf, dass eine homöopathische Behandlung über den Placebo-Effekt hinaus wirkt. Oftmals werden dabei Einzelfälle oder Selbsttests angegeben. Ein in diesem Zusammenhang oft verwendeter Satz lautet: "Wer heilt, hat Recht". Diese undifferenzierte Betrachtungsweise gibt keinen Aufschluss darüber, inwieweit Placebo-Effekte wirken. Auch ein Erfolg bei einer schweren Krankheit wie Krebs kann auf eine Spontanheilung zurückzuführen sein. Diese kommen bei allen "alternativen" und "schulmedizinischen" Behandlungen vor.
aus:
wikipedia.de
Alles Liebe. Gerrit