Es ist eher die gesamte Art. Extrem viel Gequatsche, aber nie ne wirkliche Info. Dann wieder unheimlich viele Infos, die komplett irrelevant sind und sich auch noch widersprechen. Das meine ich mit "Geschwätzigkeit". Das ist m.A.n. Pseudo-Prosa.
Zitiere mal die Passagen, die sich widersprechen, vielleicht handelt es sich nur um Verständnisschwierigkeiten.
Wie man in diesem Thread schon sehen konnte, kommen Missverständnisse sehr schnell auf, wenn man zu flüchtig liest. (--> Stichwort Spenden.
)
Und zu der Art des Erzählens:
Condemn, versuch dich mal in die Lage von Tobias reinzuversetzen. Sein Bruder liegt im Koma, die Umstände, die dazu führten, sind mehr als unbegreiflich. Je länger Robert im Koma liegt, umso größer wird die Angst von Tobias, dass er vielleicht nie wieder aufwachen könnte.
Wir haben ihm geraten, die ganze Sache einfach mal aufzuschreiben, weil bekanntlich das darüber Reden oder Schreiben einfach hilft, mit schwierigen Situationen wenigstens etwas fertig zu werden. Das Schreiben dient Tobias sozusagen einfach als Ventil.
Dass der Text an sich keine Glanzleistung ist, weder vom Aufbau, noch grammatikalisch oder lexikalisch, räum ich ein. Ihm jetzt aber einen Strick daraus zu drehen, finde ich, in Anbetracht der Umstände, sehr unsensibel von dir.
Gerade das, was dir als irrelevant erscheint, ist für Tobias von großer Bedeutung. Ist doch aber auch klar warum, oder etwa nicht?
Sowohl der Eingangstext, als auch dieser Brief an "einen lieben Freund"... "ohne Adresse"... oder die Tagebucheinträge... halb verbrannte Seiten, in einem Papierkorb...
Es wurmt Tobias ja selber, dass er nicht weiß, wer dieser Freund ist. Möglich wäre es, dass diese Person nicht wollte, dass man seinen Namen weiß. Gibt doch genügend paranoide Menschen auf dieser Welt. Das muss nicht mal nen für uns logisch nachvollziehbaren Grund haben. Ist ja meistens so bei psychischen Erkrankungen, dass Außenstehende die Beweggründe absolut nicht nachvollziehen können.
Für was denn? Ist das ein medizinisches Problem? Warum gibts dann nicht eine handfeste Info? Etwa den Namen des Medikaments... Oder soll das ein "Eso-Problem" sein?
Die Ärzte sind momentan einfach ratlos.
Es geht hier auch, wie ichs oben schon anklingen lassen habe, nicht um aktive, medizinische Hilfe. Die hat er ja schon.
Es geht darum, dass Tobias alles Drum und Dran, an dieser Sache mit seinem Bruder, einfach nicht versteht. Er macht sich Vorwürfe, sich nicht genug gekümmert zu haben um seinen kleinen Bruder. Er fühlt sich ohnmächtig, weil er nicht weiß, was er für ihn tun kann.
Die Website und der Hilfeaufruf sind nur Ausdruck seiner Ohnmächtigkeit. Wahrscheinlich hilft das seinem Bruder absolut gar nichts, aber Tobias hilfts ein wenig, mit dem Schmerz besser klar zu kommen. Außerdem erhofft er sich, dass evtl. irgendjemand schon mal von einem ähnlichen Fall gehört, oder sogar selbst erlebt hat.
Ganz allgemein muss ich sagen, lieber Condemn, dass du mir durch deine unsensible Art, wie du auf dieses Thema reagiert hast, sehr unsympathisch geworden bist.
Ich finde es ja generell gut, wenn man etwas kritisch hinterfragt, aber man darf dabei nicht vergessen zu differenzieren, bevor man etwas be- bzw. verurteilt.
Und schau dir an, wie die kleinen Schäfchen hier schlau mit draufhauen, die wahrscheinlich nicht mal die liebevoll gestaltete Seite von Tobias besucht haben. Ganz fein ist das....wirklich...
Ich frage mich, ob die Ehrenwerten British Moralists mit ihrem Moral Sense nicht doch völlig fehlgelegen haben....