Hallo allerseits,
Die wichtigsten Zeichen einer Entzündung sind schon seit der Antike bekannt:
· Dolor (Schmerz)
· Calor (Überwärmung und Fieber)
· Rubor (Rötung)
· Tumor (Schwellung)
Zu allem läßt sich sehr viel schreiben. Für den Anfang mag folgendes genügen:
Wichtige physiologische Entzündungshemmer sind: Zink und die Essentiellen Fettsäuren ("omega-Fettsäuren"). Zink wird in Form von Zinkoxid medizinisch äußerlich viel verwendet, z.B. gegen Akne hauchdünn aufzutragen. Man sagt, daß es die Haut "austrocknet". Das ist bei Akne meistens erwünscht, denn dadurch wird nicht nur die Entzündung, sondern auch das Ödem (Schwellung) beseitigt.
Essentielle Fettsäuren sind in vielen Nahrungsmitteln enthalten, z.B. in fettem Meeresfisch aus kalten Gewässern (u.a. Hering, Lachs, Makrele), Leinöl, Nüssen. Hanföl. Im Alpenraum ist auch Dachsöl im Gebrauch. Es stammt letztlich ebenfalls aus Pflanzen. Unser Körper macht daraus unter anderem entzündungshemmende Gewebshormone. Bei Mangel an diesen Entzündungshemmern kann es zu vielen chronischen Erkrankungen kommen, darunter zum Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom der Kinder ("Zappelphilipp")
http://www.cenaverde.com/infos/de/lernstoerungen/adhs/eyeq/zeichen_fettsaeuremangel .pdf.
Innerlich setzt man Leinöl bzw die "omegas" etwa bei Magengeschwür, Psoriasis, Neurodermitis und chronischem Juckreiz ein. Man muß natürlich immer individuell beurteilen, was der Kranke braucht. Die genannten Erkrankungen können z.B. auch Nebenwirkungen von Arzneimitteln sein. Dann muß man über ein anderes Arzneimittel nachdenken. Den Versuch mit Leinöl kann man aber trotzdem machen - nur wird der Erfolg vermutlich dann nicht dauerhaft sein.
Unsere wichtigste entzündungshemmende Heilpflanze ist die Echte Kamille, genauer gesagt deren Blüten. Zugleich wirkt sie wundheilend und krampflösend. Die krampflösende und beruhigende Wirkung des Kamillentees nutzt man oft beim Prämenstruellen Syndrom der Frau und beim Magengeschwür. Bei Entzündungen am Auge verwenden wir lieber den Augentrost, denn Kamille reizt etwas die empfindliche Haut der Augen.
Noch bessere Wundheilungsmittel als die Kamille sind die Arnikablüte, Arnika-Tinktur und das Johanniskrautöl. Man soll übrigens in der Wundheilung immer zuerst feuchte Behandlungen machen ("feucht auf feucht"), also feuchte Umschläge und Auflagen mit den Tinkturen von Arnika oder Johanniskraut - nach Vorschrift zu verdünnen. Wenn man nässende Wunden mit Fettsalben oder Öl behandelt, wird man die Wundheilung stören. Die Wundheilung kann man übrigens auch mit Meerwasser, Bienenhonig, 10%-iger Kochsalzlösung oder 40%-iger Traubenzuckerlösung beschleunigen. Das reinigt die Wunde auf osmotischem Wege.
Arnika, Kamille und Salbei werden auch oft für Mundspülungen und zum Gurgeln bei Erkältung (Halsschmerzen) und Angina (Mandelentzündung) verwendet. Man gurgelt mit dem Tee oder der Tinktur-Verdünnung halbstündlich so heiß und so weit nach hinten wie möglich.
Bei akuten Halsschmerzen werden auch gern Schleimdrogen verwendet. Sie überziehen die entzündete Schleimhaut mit einer schützenden Schleimschicht. Unsere bekanntesten Schleimdrogen sind die Quitte sowie Salbei- und Malvenblätter. Notfalls kann man auch nachts, bis die Apotheke öffnet, ein Glas Milch trinken.
Bei chronischen Entzündungen der oberen Atemwege (Stomatitis, Gingivitis, chronischer Pharyngitis, Raucherkatarrhe) sind dagegen Adstringentien (zusammenziehende Mittel) angebracht, so z.B. Quitte, Tormentillwurz, Heidelbeeren. Gelegentlich verwendet man auch einen Extrakt aus Eichenrinde. Letztere allerdings eher für Bäder und für den Magen, denn er schmeckt nicht besonders gut... Anders als man erwarten könnte, ist der Eichenrindenextrakt ein besonders mildes Adstringens - auch für das Auge geeignet.
Bei torpiden Entzündungen der Schleimhäute, z.B. bei chronischer Stomatitis, bei atrophischer Glossitis und bei alten Rachenkatarrhen, ist das Gurgeln mit Bitterstoffdrogen (Amara tonica) angebracht. Das regt die Speichel- und Schleimdrüsen zur Sekretion an. Unsere stärkste Bitterstoffdroge ist die Enzian-Wurzel. Der Enzian ist allerdings inzwischen selten geworden. Weitere Bitterstoffdrogen sind z.B. Wermut, die Kalmuswurzel, der Fieberklee und das Tausendgüldenkraut. Deren Hauptanwendung liegt jedoch bei gewissen Magenerkrankungen und zur Appetitanregung der Kinder. Kindern gefällt der aromatische Kalmus offenbar am besten.
R.F.Weiss, Altmeister der Phytotherapie der BRD, schreibt in seinem Lehrbuch der Phytotherapie: "Besonders gut scheint die Anorexia nervosa und die Appetitlosigkeit asthenischer, neuropathischer junger Mädchen auf Kalmus anzusprechen. Bei den Nabelkoliken der neuropathischen Kinder und ganz besonders bei der Appetitlosigkeit, besser gesagt Appetitstörung der Kinder, tun einige Kalmustropfen, regelmäßig vor dem Essen gegeben, nicht selten Wunder. Dabei macht es sich angenehm bemerkbar und verhilft dem Kalmus zu seiner Wertschätzung, daß er nicht gar so bitter und vor allem gleichzeitig aromatisch schmeckt.". Unter anderem hat sich Kalmustee auch bei der Appetitlosigkeit der Magenkrebskranken bewährt.
Für den Anfang genügt es, wenn man sich auf wenige wichtige Heilpflanzen konzentriert und diese ausnutzt. Es lohnt sich meistens nicht, wenn man aus dem möglichst fernen Ausland importierte Drogen, in der Hoffnung auf Wunderheilung, setzt. Das Gute wächst oft vor der Haustür, so der Löwenzahn (Leber) und die Brennessel (Rheuma). Aus der Brennessel hat man übrigens vor einigen Jahren einen Immunmodulator zur Anwendung bei Arthrose isoliert.
https://www.esoterikforum.at/threads/57801
Schönen Gruß
Otto