Gott und Wiedergeburt

Guten Abend an alle! Schön, daß Ihr noch da seid. :) Oder wieder? :)


Ist das denn Merlins Beitrag innegelegen, daß er seine Vorstellung als absolut betrachtet? Finde ich gar nicht, er weist uns nur auf etwas völlig Richtiges hin, nämlich daß wir - und eben auch die Religionen - unterschiedliche Seelenmodelle betrachten. Wir versuchen im Schreibgespräch, diese zu differenzieren, um dem Auftrag des Threadtitels Rechnung zu tragen.

Ich würde noch hinzufügen, daß die unterschiedlichen Modelle der Seele der unterschiedlichen Vorstellung von der menschlichen Ganzheit entsprechen, wie sie im Osten und im Westen vorhanden sind und sich über die Jahrtausende gebildet haben. Aber ich denke das ist gestern schon angeklungen. Im Kern: Polarität (Osten) versus Trinität (Westen).


Was mir heute aus dem Lesen übrig geblieben ist, das sind die Worte Himmel und Hölle und die Frage, wie es dazu kam. Ich kenne die hier gegebene Erklärung, daß es ein Kalkül machtbesessener Kirchentheoretiker war, die Macht über die westliche Zivilisation ausüben wollten und über Dich und mich, die eine ihnen gefallende Textauswahl trafen, um die westliche Welt geistig zu unterjochen.

Ich kann das spirituell gut verstehen, daß man das so meint und fühlt und daß man diese Art und Weise der Schuldgebung betreibt. Ermöglicht es doch, individuell für den Verlust der eigenen Spiritualität Schuldige zu finden und sich als Opfer der christlichen Welt und Religion zu fühlen. Aber ich fürchte: das ist zu kurz gedacht. Ich persönlich habe auch eher die Erfahrung gemacht, daß Menschen gar nicht so intelligent sind, das so zu tun, sondern ich betrachte es als einen Teil der Geschichte der westlichen Religions- und Zivilisationsentwicklung. Ich sehe es gerade wiedererscheinen im Himmel und in der Hölle des fanatischen Teils des Islam. Jede junge Religion hat Verirrungen, würde ich tippen. Und jede Religion versucht, das "Nichtstimmige" der aktuellen Zeit zu verändern und Definitionen zu finden, in denen ein dem momentanen Verständnis der Religion entsprechendes Leben stattfinden kann. Der fanatische Glaube, der zur Hexenverbrennung etc. führte kann ja durchaus mit der Selbstmordattentäter-Mentalität der heutigen Zeit verglichen werden, in welcher dem Attentäter viele Jungfrauen im Himmel versprochen werden und Heil bis zum Ende der Zeit.

Die einfache Rechnung "Gutes Leben führt zu Himmel und Böses Leben führt zu Hölle" kann man also in jeder Religion, auch im Buddhismus finden. Auch hier führt einen böses Tun, ja sogar schon das böse Denken zur "Arschkarte" in einem oder mehreren der nächsten vielen Leben. Ich denke mal, daß es von Aufgeklärtheit und auch Reife in der Religionsanwendung abhängig ist, ob man Himmel und Hölle in sich selber erkennt und ob man diese beiden Aspekte nicht auf ein Nachleben verschiebt, sondern im Hier und Jetzt erkennt. Schliesslich ist Religion für das Intrinsische gemacht, wenngleich sie stets die Grundlage für die Zivilisations- und Kultur- und Staatenbildung ist.


Wenn ich ganz weit in unserer westlichen Zeit zurückgehe in die Zeit der alten Griechen, so denke ich an diverse Philosophen der damaligen Zeit, die als Solche das Wissen der Zeit in sich vereinten. Damals bildeten sich die Human- und die Naturwissenschaften, denn man wollte wissen, wie die Welt funktioniert. Man wollte wissen: ist die Spiritualität des Menschen von der dinglichen Natur getrennt, oder ist sie in ihr enthalten?

Diese Frage ist die spannendste Frage der Menschheit, finde ich, und unsere Kultur hat sich durch viel Un- und Falschwissen hindurchkämpfen müssen, um in unserer Zeit, in diesem jetzt kommenden Jahrtausend wohl, die Antwort zu finden und ein geschlossenes Wissenssystem heranzubilden, das Natur-, Human- und Geisteswissenschaften wieder in Menschen zu einem einzigen universalen Wissen vereinen kann. Ein Anzeichen dafür ist für mich die Anerkennung der Urknalltheorie und der Evolutionstheorie durch die katholische Kirche, die damit Gott als spirituellen Teil unseres Lebens, als Glaube an einen wesenlosen Schöpfer endlich anerkennt und den Menschen damit erhöht und ihn aus dem Kindeszeitalter unserer Zivilisation hinausdenkt. Man darf und soll wissen und glauben, heute, nach dem Zeitalter der Aufklärung. Ich persönlich finde das befreiend und erlebe auch zwischen meinem Wissen und meinem Glauben heute keinen Widerspruch mehr. :)

lg

Katolische Kirche...nmmm
sie hat schon Evangelium als Sketzer bezeichet, geschweig von Ateisten, wiessenschaftler, wie Gallileo Gallilejo.

Alles verbrennen und verbannen.
Heute versucht sie sich nur zu retten.

Zu spät-.
 
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Gott ist in meiner Vorstellung nicht etwas/jemand der/das der Menschenseele fern wäre, im Gegenteil, gerade die Nähe zur Menschenseele zeugt von echter Göttlichkeit.
 
Katolische Kirche...nmmm
sie hat schon Evangelium als Sketzer bezeichet, geschweig von Ateisten, wiessenschaftler, wie Gallileo Gallilejo.

Alles verbrennen und verbannen.
Heute versucht sie sich nur zu retten.

Zu spät-.
Zu spät für Dich. :)

Aber Gott sei Dank gibt es andre Wege.

:danke:
 
wie du schon sagst ...gott und vorstellung passt aber auch nicht
ist ein prozess...der begegnung...
du siehst deine vorstellung und setzt sie absolut ...mit welchem recht?

Hallo Sternenatemzug,

selbst in der christlichen Lehre gab und gibt es unterschiedliche Seelenmodelle, ohne daß dies Einfluß auf die Rolle Gottes genommen hat. Die Vorstellung der Christen lehnt sich in dieser Frage sehr stark an die hellenistischen Gedanken an und hat so gut, wie gar keine Berührungspunkte mit der jüdischen Tradition.

Der Grund für diese Entwicklung liegt in dem starken Zustrom der griechischen Heiden zum beginnenden Christentum. Mit ihnen floß dann auch deren Gedankengut mit ein. Wer daran Zweifel hat, braucht nur bei Platon, Sokrates und eine Reihe anderer Denker in den Strömungen aus dem klassischen Altertum nachlesen.

Gerade in der unterschiedlichen Rolle der Seele in der jüdischen Tradition und dem Christentum zeigt doch, daß hier kein zwingender Zusammenhang mit der Vorstellung eines Gottes besteht: beide Richtungen glauben ja schließlich trotz der Unterschiede an den gleichen Gott. Zudem wird mit der Seele über das Wesen des Menschen nachgedacht und nicht über das Wesen Gottes.

Das Recht eines Gedankens entsteht durch nachvollziehbare Fakten :D


Merlin
 
Zu spät für Dich. :)

Aber Gott sei Dank gibt es andre Wege.

:danke:

Zu spät für mich?

erklär mir das bitte..
Ich kenne auch anderen Wege, als Religion.
....

War auch mit der Religion nie erzogen...mehr auf die Wissenschafft ausgerichtet...

Heute nennt sich das sich selbst finden in der Liebe. Ist nie zu spät.

LG:)
 
Ich bin kein Katholik,und mit dem Papst hab ich nichts am Hut.
Aber man muss schon anerkennen dass die katholihsche Kirche der modernen Wissenschaft nicht abgeneigt ist,und trotz vieler ihrer Dogmen,der Wissenschaft nicht dogmatisch gegenüber steht,sondern versucht mit Hilfe des Wissens und der Wissenschaft ihr Gottesbild immerwieder neu zu definieren.Dieser Prozess ist allerdings noch in Arbeit und wird nur im inneren Zirkel noch theologisch bearbeiet.
Und wer die katholische Kirche da nur auf ihre Vergangenheit zu reduzieren vermag,ist da ein bisschen spät dran.
 
Danke für die Erklärung, Trixi Maus.


Das ist gut ausgedrückt :thumbup:

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Auch wenn das jetzt etwas in Bibelforschung ausartet: Wenn es den Christen immer nur um die geistige Wiedergeburt ging, wieso dann diese ganzen Geschichten von Himmel und Hölle?
Das klingt für mich ehrlich gesagt zu sehr nach Mahnungen in Richtung: "Wenn du in diesem Leben etwas in den Sand setzt, wirst du das im nächsten bereuen". Auch wenn das nicht wörtlich so gesagt wird, schwingt doch so eine Warnung ganz klar mit.
Das verstehe ich nicht ganz, wenn doch der Gedanke der Wiedergeburt ganz klar ausgeschlossen wird.

Ich kenne Schriften, ausserhalb der Bibel, die beschreiben dass Jesus ganz klar an die Wiedergeburt und Reinkarnation geglaubt hat.
Ohso, ich denke die meisten kennen ihn, meinte, sollte Jesus tatsächlich nur von einem Leben gesprochen haben, dann deswegen, weil er wollte dass wir nichts auf das nächste Leben verschieben, dass wir jetzt anfangen den wahren Weg zu Gott zu finden. Und uns nicht ausreden, dass wir ja sowieso noch unenlich viele Leben dafür haben.
Ohso meint, Jesus wusste ganz genau über die Wiedergeburt Bescheid.
Und einige Schriften, wie dass Johannesvangelium berichten auch darüber.
Die Kirche hat sie nur aus eigenen machterhaltenden Gründen ausgeschlossen.
Mit der Hölle als Bestrafung lässt sich die gesamte Jüngerschaft nun mal leichter kontrollieren als "nur" mit schlechtem Karma.
Generell, weiß man, dass zur damaligen Zeit, in der Jesus lebte, die Reinkarnation für die meisten etwas ganz normales war.
 
Ich bin kein Katholik,und mit dem Papst hab ich nichts am Hut.
Aber man muss schon anerkennen dass die katholihsche Kirche der modernen Wissenschaft nicht abgeneigt ist,und trotz vieler ihrer Dogmen,der Wissenschaft nicht dogmatisch gegenüber steht,sondern versucht mit Hilfe des Wissens und der Wissenschaft ihr Gottesbild immerwieder neu zu definieren.Dieser Prozess ist allerdings noch in Arbeit und wird nur im inneren Zirkel noch theologisch bearbeiet.
Und wer die katholische Kirche da nur auf ihre Vergangenheit zu reduzieren vermag,ist da ein bisschen spät dran.

Hä??
Gehe doch auf Schamanismus vor etwa 30.000 Jahre zurück.
Sie waren schon so weit;)


Dann kammen die anderen Religionen, wie auch Christen. Sie backckten auch ihren Zimt-Rosinen-Brötschen weiter...und kochten Hüher-Eier zum Früschtück......bzw...sie waren ...in die kalten Klima-Bedingungen gestellt.

Heute ist nur Erfahrungssache vom Gaumen...:):D:umarmen:

Gibt doch eine Lehre von ....was weiss ich...anderne essen gerne scharf, die anderen süß und mad und die anderen süß und sauer...
Lächerlich, wenn man von anfang an läcerlich findet.
 
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