Glaubt ihr an Karma?

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Die Inder und viele andere machen sich wenigstens Gedanken über die Ursachen ihres Daseins - ob kläglich oder nicht, sei hier nicht von Belang. Wohingegen die meisten Europäer, nur dem materialistischen Kapitalismus frönen. Allerdings sei zu deren Entschuldigung gesagt, dass sie eben durch die Kirchen über Jahrhunderte mit Unwahrheiten zum Glauben gezwungen wurden, die nur der Macht- und Geldgier dienten.
Ja, das entschuldigt natürlich alles. Fast könnte ich Karl Albrecht (ALDI) bedauern, dem 25 Milliarden auf diese Weise aufgezwungen wurden – wahrlich ein schweres Schicksal. Ich finde es wirklich vorbildlich, dass er dieses Kreuz auf sich genommen hat, um seinen Angestellten ein solches Leid zu ersparen. Jesus hatte nicht gesagt, verkauft alles, was ihr habt und gebt es mir – sondern gebt es den Armen. Ganz soweit möchte ich nicht einmal gehen, der gute Karl müsste sicherlich auch mit 16 Milliarden nicht darben.

In meinem Beitrag ging es aber weniger um Europa, sondern um die Frage, was diese Lehren des Samsaras in der indischen Gesellschaft bewegt hat. Die Europäer hatte ich nur ins Spiel gebracht, weil sie sich da häufig eine verklärte Vorstellung zu diesen Lehren zurechtreden – das mit der Wirklichkeit nichts mehr zu tun hat. So ist das auch mit der christlichen Lehre, da wird auch viel verklärt, von Nächstenliebe geredet und gehandelt wird anders.

Eventuell liegt es ja daran, dass diese Lehren einfach zu überfrachtet sind und die Menschen dazu den Bezug verlieren. Ein Beispiel ist die Bibel, da steht insbesonders im Alten Testament eine Menge geschrieben, das heute keinen Menschen mehr interessiert. Da wird seitenweise davon geschrieben, wer wen gezeugt hatte und von Ereignissen berichtet, zu dem wir überhaupt keinen Bezug mehr haben.

Für die Christen wäre es sinnvoller gewesen, auf all dies zu verzichten und sich auf das Evangelium nach Markus oder zumindest auf das Neue Testament zu beschränken (das Wesentliche). Auch das Evangelium nach Johannes oder diese Offenbahrung hätte ich nicht in den Kanon des Neuen Testaments mit aufgenommen. Ich habe da einfach eine andere Sicht zu den Dingen, die einen Menschen wirklich bewegen.

Hatte sich Jesus nicht auch gegen die überfrachtete Lehre seines Volkes gestellt? Für ihn war es wichtig, dass er von allen verstanden werden kann und nicht nur von einem elitären Kreis von Schriftgelehrten. Auf diese Weise wäre die Bibel leichter und überschaubarer geworden. Was nützt den ein solches Buch, wenn ich erst nachschlagen muss, um einer Lehre gerecht werden zu können. Auch hier gilt der alte Grundsatz des Tao: „Vermeide das Zusehr, Zuviel und Zugroß.“

Könnte es nicht sein, dass auch die Ziele der Lehren häufig zu hoch gesteckt werden, die kein Mensch mehr erreichen kann. Wir werden die Welt und schon gar nicht das Transzendente verändern können, sondern nur uns selbst und das auch nur in gewissen Grenzen.


Merlin
 
Wenn jemand nicht an Karma glaubt, ergibt sich daraus nicht automatisch oder zwangsweise das von dir entworfene.
Auch heißt oder schließt körperliche Beeinträchtigung nicht aus, ein glückliches und erfülltes Leben führen zu können.
Gerechtigkeit ist eine menschliche Vorstellung. Eine Gottesvorstellung bedarf es dazu keiner. Letztere basiert auf der Hoffnung oder auch Glauben, dass es einen Ausgleich auf höher Ebene gibt oder hat.

Hallo Palo, natürlich schliesst es nicht aus, dass einer von vermutlich sehr vielen Behinderten ein ebenso glückliches Dasein führt wie andere. Das aber war nicht die Frage. Wer vom ersten bis zum letzten Tag seines Lebens nichts wie Schmerzen verspürt ist sucht mit Recht nach einer Erklärung. Er ist sich selbst eine Last und der Gesellschaft auch - um so mehr sind wir verpflichtet, vernünftige Erklärungen zu finden und ihm das Dasein sinnvoll zu erklären.

Wie also begründest DU es?

lg
Syrius
 
Wie also begründest DU es?
Wieso soll oder muss ich von dir entworfene Szenarien begründen?
Auch ist mir das zu schräg, dir dahingehend zu folgen, was jemand als lebens- und erfüllenswert empfindet oder ein Außenstehender, hier stellvertretend Gesellschaft genannt, darunter versteht.
Und zu guter letzt, wieso muss man Dasein überhaupt mittels eines esoterischen Konzept begründen?

Auf manche Dinge gibt es einfach keine Antwort, sie sind wie sie sind.
 
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Ja, das entschuldigt natürlich alles. Fast könnte ich Karl Albrecht (ALDI) bedauern, dem 25 Milliarden .....

Lieber Merlin, ich hoffe Du verbrachtest segensreiche Weihnachtstage.

Das entschuldigt gar nichts - es ist bestenfalls der Summton einer Erklärung. Wer sich dem Materialismus in einer Weise hingibt und nur noch darauf abzielt, den Nächsten über den Tisch zu ziehen (ob Karl Albrecht so war, kann ich nicht beurteilen), dient letztlich Luzifer. Gewinnoptimierung und Shareholder's Value sind die von den Unis gelehrten Ziele - um einige wenige mit Macht und Reichtum zu überhäufen und die grosse Masse in ständiger Existenzangst zu halten.

Nun, das Gute daran ist, dass sich der Markt in solchen Situationen selbst bereinigt und das Finanzsystem zusammenbrechen wird - aus dem Chaos können wir dann ein menschenwürdiges System entwickeln.

So ist das auch mit der christlichen Lehre, da wird auch viel verklärt, von Nächstenliebe geredet und gehandelt wird anders.

Da hast Du leider Recht, es gibt viel zu viele sog. Christen - die sich in Nichts um die Nächstenliebe bemühen und somit den Nachem Christ gar nicht verdienen.

Eventuell liegt es ja daran, dass diese Lehren einfach zu überfrachtet sind und die Menschen dazu den Bezug verlieren.

Es liegt nicht an den Lehren sondern an den Menschen! Wer hier lebt und sich nicht um sein eigenes Woher und Wohin kümmert - wer nicht zu ergründen versucht, welche Aufgabe er hier zu lösen hat - der verwirkt sein Leben.

Für die Christen wäre es sinnvoller gewesen, auf all dies zu verzichten und sich auf das Evangelium nach Markus oder zumindest auf das Neue Testament zu beschränken (das Wesentliche). Auch das Evangelium nach Johannes oder diese Offenbahrung hätte ich nicht in den Kanon des Neuen Testaments mit aufgenommen. Ich habe da einfach eine andere Sicht zu den Dingen, die einen Menschen wirklich bewegen.

Da liegst Du falsch - darüber haben wir aber schon gesprochen. Jesus wollte seine Lehre nicht aufgeschrieben haben - wusste er doch, wie der Lügengriffel schon im AT gewütet hatte. Jesus versprach die Engel Gottes, die für immer die Wahrheit verkünden werden - die Macht- und Geldgier der Menschen jedoch hat das verhindert und ist erst in den letzten paar Jahrzehnten wieder aktuell geworden - parallel zum Niedergang der kath. Kirche.

Wie schon früher erwähnt, ist sich ein wahrer Christ des Engelsturzes bewusst und dass er selbst daran teilnahm, er anerkennt die Wiedergeburt und dass Christus König ist der Geisterwelt Gottes und in seinem Leben den Weg zurück für die Gefallenen erschlossen hat.

Du jedoch entnimmst Deine Ansichten dem, was die Kirchen Dir in den Schriften übrig gelassen haben - was hinlänglich erklärtwie Du zu dieser Ansicht kommst.

Hatte sich Jesus nicht auch gegen die überfrachtete Lehre seines Volkes gestellt? Für ihn war es wichtig, dass er von allen verstanden werden kann und nicht nur von einem elitären Kreis von Schriftgelehrten. Auf diese Weise wäre die Bibel leichter und überschaubarer geworden. Was nützt den ein solches Buch, wenn ich erst nachschlagen muss, um einer Lehre gerecht werden zu können. Auch hier gilt der alte Grundsatz des Tao: „Vermeide das Zusehr, Zuviel und Zugroß.“

Jesus hat vor allem das Volk darüber aufgeklärt, was von den Priestern in den Schriften dahingehend verfälscht wurde, dass sie für alles und jedes Abgaben erheben können und somit ein sorgenfreies Leben haben. Daran, so lehrte Jesus, müssten sich die Juden nicht halten - und so lud er sich den Zorn der Priesterkaste zu.

Zudem wird jeder dem Christentum gerecht, wenn er sich der Nächstenliebe befleissigt.

Könnte es nicht sein, dass auch die Ziele der Lehren häufig zu hoch gesteckt werden, die kein Mensch mehr erreichen kann. Wir werden die Welt und schon gar nicht das Transzendente verändern können, sondern nur uns selbst und das auch nur in gewissen Grenzen.

Dass wir nur uns selbst ändern können und sonst gar nichts ist leider nur den wenigsten bekannt - scheint es mindestens.

Das Ziel des Christentums ist ganz einfach: den Weg zurück gehen indem man die Untugenden ablegt. Für viele ist dieser Weg weit, sehr weit. Was aber kein Grund ist, in diesem Leben nicht den kleinsten Schritt in diese Richtung zu gehen - oder gar ein paar Schritte rückwärts zu tun.

lg
Syrius
 
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