Gläubige Helden

Also Napoleon Bonaparte konvertiere nicht zum Islam - denn währe er zum Islam Konvertiert, hätten ihn die Ägypter nicht als Ungläubigen betrachtet, und hätten darauf folgend nicht Frankreich den Krieg erklährt.

Ausserdem hätte er dann auch nicht zum Kaiser gekröhnt werden können, was in Europa ja nur durch die Katholische Kirche möglich war und der Titel immer noch innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation relevant war - ergo: Napoleon war Katholik

lG

FIST

Ja , es KANN sein und es kann auch nicht sein , was ich meinen will , dass ich mehr bzw. die Wahrheit wissen will ; ich glaube , dass ich schon erwähnt habe , dass ich nicht 100 % sicher bin , aber es steht definitiv drin

Soviel ist sicher ..
Aber wie gesagt , wenn ein Volk (zb) die Bibel ändert (soll keine Hassparole sein) , warum nicht Geschichte ...???????????????
 
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Ja , es KANN sein und es kann auch nicht sein , was ich meinen will , dass ich mehr bzw. die Wahrheit wissen will ; ich glaube , dass ich schon erwähnt habe , dass ich nicht 100 % sicher bin , aber es steht definitiv drin

Soviel ist sicher ..
Aber wie gesagt , wenn ein Volk (zb) die Bibel ändert (soll keine Hassparole sein) , warum nicht Geschichte ...???????????????

was passiert ist, bleibt passiert und nichts wird sich daran ändern - ich kann ja auch nicht sagen, dass Caesar den Gallischen Krieg verlohren hat, nur weil das in mein Weltbild passt

im übrigen wurde auch die Bibel nicht verändert ;)

Liebe Grüsse

FIST
 
Ja , es KANN sein und es kann auch nicht sein , was ich meinen will , dass ich mehr bzw. die Wahrheit wissen will ; ich glaube , dass ich schon erwähnt habe , dass ich nicht 100 % sicher bin , aber es steht definitiv drin

Soviel ist sicher ..
Aber wie gesagt , wenn ein Volk (zb) die Bibel ändert (soll keine Hassparole sein) , warum nicht Geschichte ...???????????????

Salam Aleikum

Ich stelle mal wieder zu meinem Bedauern fest das Muslime sich anscheinend nicht wirklich für ihre Religionsgeschichte und den damit verbundene Veränderungen interesieren.Schade eigendlich, ich hätte hier gerne was darüber geschrieben, worum der Islam überhaupt entstanden ist.
Die Vision von Mohammed ist ja nur ein kleiner Teil der Entstehunsgeschichte. Aber seis drum.

Gruß Denska
 
Also Napoleon Bonaparte konvertiere nicht zum Islam - denn währe er zum Islam Konvertiert, hätten ihn die Ägypter nicht als Ungläubigen betrachtet, und hätten darauf folgend nicht Frankreich den Krieg erklährt.
Das ist ein sehr stichhaltiges Argument, keine Frage. Nr war es nicht Ägypten, sondern das osmanische Reich, das Napoleon den Krieg erklärte und das auch eher, weil er in Ägypten eingefallen ist als aufgrund seiner Religionszugehörigkeit.

1 . Steht es in einem sehr vertrauenswürdigen Quellen bzw. einem Autor eines "Siyeri-Nebi" (dh. Leben des Propheten Muhammed sav) wurde unten als Fußnote geschrieben , dass das damals so war, udn wie gesagt vieles, sehr vieles geändert worden sei,
ausserdem
2. steht es in einer 12. bändiges Islam- Geschichts- Buch !!!
Noch stichhaltiger ist aber die Tatsache, dass Napoleon selbst in Briefen und seinen Memoiren nichts davon erwähnt!


Ausserdem hätte er dann auch nicht zum Kaiser gekröhnt werden können, was in Europa ja nur durch die Katholische Kirche möglich war und der Titel immer noch innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation relevant war - ergo: Napoleon war Katholik
Das stimmt so nicht denn
1. war Napoleon Kaiser von Frankreich und nie des hl. römischen Reichs, denn dieses wurde 1806 durch den von Napoleon durchgesetzten Reichsdeputationshauptschluss aufgelöst.
Bis zu diesem Zeitpunkt war Franz II. von Habsburg Kaiser des Reichs.
2. Natürlich musste die röm. Kirche den Kaiser den röm. Kaiser legitimieren, de facto war es allerdings schon ein Erkaisertum der Habsburger, die seit Friedrich III. mit nur einer Unterbrechung immer den Kaiser stellten.

Aber dennoch hat Fist recht. Napoleon war Katholik, auch wenn ihm das herzlich egal war.
 
was passiert ist, bleibt passiert und nichts wird sich daran ändern - ich kann ja auch nicht sagen, dass Caesar den Gallischen Krieg verlohren hat, nur weil das in mein Weltbild passt

im übrigen wurde auch die Bibel nicht verändert ;)

Liebe Grüsse

FIST

Über deine beiden Aussagen kann ich nur schmunzeln ,

erstens , wurde die Geschichte , sei es auch wenig , geändert und zum Teil erfunden , wie zum Beispiel King Artus.
Die Bibel wurde nicht geändert ????????????
:confused: Ich will sie nicht irgendwie "verhöhnen" im Gegenteil ich hab das sehr oft gehört .. Also wurde es nicht wirklich geändert ? Sehr , sehr komisch, ich höre das zum allerersten Male .. Naja
 
Hab ebenfalls gehört , dass Goethe ein Muslim ist siehe seine Gedichte

«Ob der Koran von Ewigkeit sei?
Darnach frag' ich nicht ! ...
Daß er das Buch der Bücher sei
Glaub' ich aus Mosleminen-Pflicht»



«Und nun kommst du, hast ein Zeichen
Dran gehängt, das unter allen ...
Mir am schlechtesten will gefallen
Diese ganze moderne Narrheit
Magst du mir nach Schiras bringen!
Soll ich wohl, in seiner Starrheit,
Hölzchen quer auf Hölzchen singen?...»


«Jesus fühlte rein und dachte
Nur den Einen Gott im Stillen;
Wer ihn selbst zum Gotte machte
Kränkte seinen heil'gen Willen.
Und so muß das Rechte scheinen
Was auch Mahomet gelungen;
Nur durch den Begriff des Einen
Hat er alle Welt bezwungen.»
(WA I, 6, 288 ff)




«Närrisch, daß jeder in seinem Falle
Seine besondere Meinung preist!
Wenn Islam Gott ergeben heißt,
In Islam leben und sterben wir alle.»

Neben Jesus und Muhammad - möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben! - nennt Goethe in den folgenden Versen auch Abraham, Moses und David als Repräsentanten der Einheit Gottes. Es ist eine bekannte Tatsache, daß Goethe eine starke Abneigung gegen das Symbol des Kreuzes empfand. Er schrieb:

"Und nun kommst du, hast ein Zeichen
Dran gehängt, das unter allen ...
Mir am schlechtesten will gefallen
Diese ganze moderne Narrheit
Magst du mir nach Schiras bringen!
Soll ich wohl, in seiner Starrheit,
Hölzchen quer auf Hölzchen singen?..."

Und sogar noch stärker:

"Mir willst du zum Gotte machen
Solch ein Jammerbild am Holze!"

Auch in "Wilhelm Meisters Wanderjahre" (Buch 2, Kap. 2) schrieb Goethe ziemlich unverblümt, daß es eine "verdammungswürdige Frechheit [sei], mit diesen tiefen Geheimnissen, in welchen die göttliche Tiefe des Leidens verborgen liegt, zu spielen." Man solle eher "einen Schleier über diese Leiden ziehen." Schließlich bezeichnet Goethe im Siebenschläfer-Gedicht des "West-Östlichen Divan" Jesus als Propheten: "Ephesus gar manches Jahr schon, / Ehrt die Lehre des Propheten / Jesus. (Friede sei dem Guten!)" (WA I, 6, 269)

Närrisch, daß jeder in seinem Falle
Seine besondere Meinung preist!
Wenn Islam Gott ergeben heißt,
In Islam leben und sterben wir alle
 
Hab ebenfalls gehört , dass Goethe ein Muslim ist siehe seine Gedichte

«Ob der Koran von Ewigkeit sei?
Darnach frag' ich nicht ! ...
Daß er das Buch der Bücher sei
Glaub' ich aus Mosleminen-Pflicht»



«Und nun kommst du, hast ein Zeichen
Dran gehängt, das unter allen ...
Mir am schlechtesten will gefallen
Diese ganze moderne Narrheit
Magst du mir nach Schiras bringen!
Soll ich wohl, in seiner Starrheit,
Hölzchen quer auf Hölzchen singen?...»


«Jesus fühlte rein und dachte
Nur den Einen Gott im Stillen;
Wer ihn selbst zum Gotte machte
Kränkte seinen heil'gen Willen.
Und so muß das Rechte scheinen
Was auch Mahomet gelungen;
Nur durch den Begriff des Einen
Hat er alle Welt bezwungen.»
(WA I, 6, 288 ff)




«Närrisch, daß jeder in seinem Falle
Seine besondere Meinung preist!
Wenn Islam Gott ergeben heißt,
In Islam leben und sterben wir alle.»

Neben Jesus und Muhammad - möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben! - nennt Goethe in den folgenden Versen auch Abraham, Moses und David als Repräsentanten der Einheit Gottes. Es ist eine bekannte Tatsache, daß Goethe eine starke Abneigung gegen das Symbol des Kreuzes empfand. Er schrieb:

"Und nun kommst du, hast ein Zeichen
Dran gehängt, das unter allen ...
Mir am schlechtesten will gefallen
Diese ganze moderne Narrheit
Magst du mir nach Schiras bringen!
Soll ich wohl, in seiner Starrheit,
Hölzchen quer auf Hölzchen singen?..."

Und sogar noch stärker:

"Mir willst du zum Gotte machen
Solch ein Jammerbild am Holze!"

Auch in "Wilhelm Meisters Wanderjahre" (Buch 2, Kap. 2) schrieb Goethe ziemlich unverblümt, daß es eine "verdammungswürdige Frechheit [sei], mit diesen tiefen Geheimnissen, in welchen die göttliche Tiefe des Leidens verborgen liegt, zu spielen." Man solle eher "einen Schleier über diese Leiden ziehen." Schließlich bezeichnet Goethe im Siebenschläfer-Gedicht des "West-Östlichen Divan" Jesus als Propheten: "Ephesus gar manches Jahr schon, / Ehrt die Lehre des Propheten / Jesus. (Friede sei dem Guten!)" (WA I, 6, 269)

Närrisch, daß jeder in seinem Falle
Seine besondere Meinung preist!
Wenn Islam Gott ergeben heißt,
In Islam leben und sterben wir alle

Salam Aleikum

Was willste uns noch alles unterjubeln ?

Goethe war Freimaurer.

Ich werd langsam sauer über sollche Intolleranz und falsche Geschichtsauslegung.

Gruß Denska :wut2:
 
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Das Verhältnis Goethes zum Islam und zu Mohammed [F.s.m.i.]*, seinem Begründer, hat so viel merkwürdig interessante Seiten, dass es sich sehr wohl lohnt, es genauer zu betrachten. Für den Islam hat Goethe eine ganz ungewöhnliche innere Anteilnahme gezeigt, mehr als für jede ausserchristliche Religion. Diese Anteilnahme bekundete sich zu den verschiedensten Zeiten seines Lebens. Schon als 23jähriger dichtete Goethe ein wundervolles Preislied auf den Propheten Mohammed (F.s.m.i.)*, und noch der 70jährige Dichter bekennt in aller Öffentlichkeit, dass er sich mit dem Gedanken trage, „ehrfurchtsvoll jene heilige Nacht zu feiern, wo der Koran vollständig dem Propheten von obenher gebracht ward". Dazwischen liegt ein langes Leben, in welchem der Dichter auf verschiedenartigste Weise dem Islam seine Verehrung bezeugt hat. Vor allem geschah dies in dem Werk, das uns heute, neben dem „Faust", als eins seiner wesentlichsten dichterischen Vermächtnisse gilt: im „West-östlichen Divan" . Eine von Goethe verfasste Ankündigung dieses Werkes enthält sogar den erstaunlichen Satz: der Verfasser des Buches lehne „den Verdacht nicht ab, dass er selbst ein Muselmann sei."[...] In Goethes Epoche zeichneten sich Bestrebungen ab, den Islam freier und unvoreingenommener zu betrachten. als es jahrhundertelang üblich gewesen war. [...] Was aber Goethe betrifft, so bestimmte sich seine Einstellung zum Islam - und dies ist das Entscheidende - von Anfang an nicht allein, nicht ausschliesslich aus der Haltung einer fortschrittlichen Aufklärung mit ihren Toleranzbestrebungen und ihren Bemühungen, Fehlurteile der Vergangenheit auszuräumen. Goethe trat vielmehr zu Mohammed (F.s.m.i.)* und seiner Religion in ein viel persönlicheres Verhältnis. Darum gehen seine Äusserungen über den Islam in ihrer provokatorischen Gewagtheit weit über alles bisher in Deutschland Dagewesene hinaus. [...] Schon früh erwachte in Goethe eine ausgeprägte Liebe für die Welt des Orients. Er suchte sich über diese zu informieren, soweit ihm das nur möglich war . Das erste uns erhaltene Zeugnis seiner Beschäftigung mit dem Islam stammt vom Juni 1772. Es findet sich in dem berühmten Brief an Herder [...]. Am Ende [...] steht dann der Satz: „Ich möchte beten wie Moses im Koran: Herr mache mir Raum in meiner engen Brust." Goethe zitiert damit die 20. Sure des Korans, was inhaltlich gemeint ist, wird verständlicher, wenn man die Fortsetzung jenes Spruches liesst, wie Goethe sie damals etwa gleichzeitig notierte in seinen Koran-Auszügen, von denen wir noch sprechen werden. Da heisst es: „O mein Herr mache mir Raum in meiner engen Brust. Mache mir auch mein Geschäft leicht. Löse auch das Band von meiner Zunge." [...] Goethe hatte ein sehr starkes Empfinden für die sprachliche Schönheit des Korans. Noch in hohem Alter pries er die Schönheit in den Noten und Abhandlungen zum Divan, wo er sagt: „Der Stil des Koran ist ... streng, gross, furchtbar, stellenweis wahrhaft erhaben." Wenn man Goethes Ausdrucksweise kennt, so weiss man, dass die Worte „wahrhaft erhaben" zu den höchsten Prädikaten gehören, mit denen er ein sprachliches Denkmal auszeichnen konnte. Dass der junge Goethe in jener Zeit den Koran gründlich studierte - er scheint damals auch erste Versuche in der Aneignung arabischer Sprache und Schrift unternommen zu haben - verraten uns eine Anzah1 von Blättern mit eigenhändigen Auszügen aus der Megerlinischen Übersetzung und aus dem lateinischen Koran des Maracci, die sich bis heute erhalten haben. Goethe schrieb hier eine grössere Anzahl von Versen nieder aus zehn verschiedenen Suren. Was er notiert, ist sehr aufschlussreich. Wir erkennen erstmals etwas von denjenigen Aspekten der islamischen Religionslehre, die Goethe als seinem eigenen Denken verwandt betrachtete. Zunächst ist hier zu erwähnen die ganz Goethesche Grundüberzeugung, dass Gott sich in der Natur offenbare. Zweifellos im Hinblick auf diese eigene Überzeugung notiert sich Goethe folgende Koran-Verse: „Gott gehöret der Aufgang und der Niedergang der Sonnen, und wohin ihr euch wendet, ist Gottes Angesicht da". „Er hat Zeichen genug seiner Einigkeit und Gütigkeit, vor die Völcker, so sie mit Aufmercksamkeit betrachten wollen." (Sure 2). In den letzten Worten spiegelt sich auch die Lehre von der Einheit Gottes wider, und vor allem dies ward nicht von ungefähr in Goethes Notizen festgehalten. Denn gerade das nachdrückliche Verkünden dieser Lehre hat der Dichter stets als ein besonderes Verdienst des Propheten Mohammed (F.s.m.i.)* angesehen. Davon werden wir noch zu sprechen haben.

Andere Verse des Korans, die Goethe sich damals aufschrieb, beziehen sich auf ein Thema, das vor allem den jungen Goethe viel beschäftigte: nämlich dass Gott nicht durch einen, sondern durch viele Mittler zur Menschheit gesprochen hat und weiter spricht. (Sure 3) „So ist auch Mahomed*** unter euch nichts als ein Gesandter, und sich auch schon viele Gesandte vor ihm gestorben. Wenn er nun auch sterben sollte: wolltet ihr desswegen auf euern Fersen zurücktreten?" „Gott ist auch nicht geneigt, dass er auch bekannt mache, was ein Geheimnis ist, sondern er erwählt einige von seinen Gesandten, welche er will: dass sie, (die Menschen), glauben und an seinen Gesandten."

Goethes Koranauszüge verraten aber des weiteren ein besonderes Interesse des Dichters an der Wirkungsweise Mohammeds [F.s.m.i.]* und an seiner Stellung innerhalb eines bestimmten Volkes. So notiert sich Goethe folgende Worte des Korans (aus Sure 29): „Zeichen stehen bey Gott, ich binn nur ein offenbaarer Prediger"; und aus Sure 13: „Weiter sagen einige Ungläubige von dir: Ist dann nicht ein Wunderzeichen von seinem Herrn über ihn herabgeschickt worden. Doch du bist nur ein Prediger und ist in einem jeden Volk sein Lehrer zur Unterweisung gegeben worden." Für diesen letzten Koran-Vers hat Goethe nachweislich zeitlebens eine besondere Vorliebe gehabt. Er zitiert ihn noch 1819 in einem Brief an einen jungen Gelehrten. „Es ist wahr, was Gott im Koran sagt: Wir haben keinem Volck einen Propheten geschickt, als in seiner Sprache!" Und in einem Brief an Carlyle vom Jahre 1827 wird abermals dies Koran-Zitat angeführt,wenn es dort heisst: „Der Koran sagt: Gott hat jedem Volcke einen Propheten gegeben in seiner eignen Sprache." Dieselben Worte wiederholt Goethe auch in einem Aufsatz aus dem Jahre 1828. [...] Die Koranstudien des Jahres 1772 hatten nun aber eine ausserordentlich wichtige Folge. Sie inspirierten Goethe dazu, ein grosses Projekt zu einer Tragödie ins Auge. zu fassen, deren Titel „Mahomet" sein sollte. Dieser Tragödienplan ist zwar nicht zur Ausführung gekommen, doch hat Goethe einige Kernpartien niedergeschrieben, die wir noch heute besitzen. Schon bezüglich dieser Partien ist aber zu sagen, dass sie die bedeutsame Huldigung darstellen, die jemals ein Dichter in Deutschland dem Begründer des Islam dargebracht hat. Im Zusammenhang unserer Betrachtungen sind diese Tragödienfragmente von Wichtigkeit, weil bereits in ihnen Wesentliches wirklich sichtbar wird von dem, was Goethe persönlich am Islam so stark interessiert hat. Zwei Aspekte treten hier sehr deutlich hervor.

Einmal war es die Gestalt des Propheten Mohammed [F.s.m.i.] selbst, zum anderen eine der von ihm ausgesprochenen Lehren, wodurch Goethes Anteilnahme schon jetzt in der Jugend geweckt wurde.

[...] Innerhalb der erhaltenen Fragmente war es besonders das berühmte Preislied "Mahomets Gesang" (ursprünglich gedichtet als Wechselgesang zwischen Ali und Fatima), das die Anteilnahme an der Gestalt Mohammeds [F.s.m.i.] zum Ausdruck brachte. Goethe schrieb es im Frühjahr 1773 nieder, nachdem er alle nur erreichbare Literatur über Mohammed [F.s.m.i.] studiert hatte. In diesem Preislied stellt Goethe das Wesen des Religionsstifters, eines geistigen Führers der Menschheit, darunter dem Bilde des Stroms. Das Gleichnis dient ihm zur Schilderung der von kleinsten Anfängen ausgehenden, dann ins Riesenhafte wachsenden geistigen Macht, ihrer Ausweitung und Entfaltung, mit dem glorreichen Abschluss der Einmündung in den Ozean, der hier zum Symbol der Gottheit wird. Dabei liegt. dem Bild vor allem die Vorstellung zugrunde: der religiöse Genius nimmt die anderen Menschen als seine Brüder mit, er reisst sie mit sich fort, wie der grosse Strom die kleineren Bäche und Flüsse auf seinem Wege zum Meer mit sich führt. Gerade dies Motiv ist mit besonderem Nachdruck. ausgestattet.

[...] Auf die Lehre von der Einigkeit Gottes hat der Dichter immer den grössten Wert gelegt, und wenn wir von seinem Verhältnis zum Islam sprechen, so werden wir in der Einheitslehre einen Hauptpfeiler zu erkennen haben, auf dem seine Sympathie mit dem Islam beruhte.

[...] Halten wir fest: einmal die gesamte Gestalt des Propheten, zum anderen seine Lehre von der Einheit Gottes haben Goethe vor allem am Islam interessiert, seit er in der Jugend mit dem Plan einer Mahomet-Tragödie umging.

[...] „Alles was das Genie über die Menschen vermag" - diese Worte zeigen nochmals, wie sehr für Goethe das ihm wichtige Phänomen des geistigen Erziehers, des auf Menschen einwirkenden religiösen Führers mit der Persönlichkeit Mohammeds [F.s.m.i.] verbunden war.

[...] Ich möchte mich jetzt noch einem anderen Gebiet zuwenden, auf dem sich eine besonders enge Verknüpfung zwischen Goethes eigener Weltanschauung und dem Islam feststellen lässt. Bekanntlich eignete Goethe eine starke Hinneigung zum Determinismus. Dies hatte zur Folge, dass er mit einer der Hauptlehren der muslimischen Religion übereinstimmte: der Lehre von dem eigentlichen "Islam", der Ergebung in den Willen Gottes. Der Muslim ja an die Vorherbestimmung seines Schicksals durch Gott, er erachtet es als ein Gebot der Frömmigkeit, sich nicht gegen den Willen Gottes aufzulehnen.

[...] Es lässt sich nun beobachten, dass Goethe, besonders in späteren Jahren, von seiner Schicksalsergebenheit gern sprach unter Berufung des Islam. Hierfür einige Beispiele.

Während des Feldzuges in Frankreich (1792), an dem Goethe auf Wunsch seines Landesherrn teilnahm, geriet er zuweilen in Lebensgefahr. Über sein Verhalten in solchen Situationen erzählt der Dichter in der „Campagne in Frankreich": „Mir stellte sich, sobald die Gefahr gross ward, der blindeste Fatalismus zur Hand, und ich habe bemerkt, dass Menschen, die ein durchaus gefährlich Metier treiben, sich durch denselben Glauben gestählt und gestärkt fühlen. Die Mohammedanische Religion gibt hievon den besten Beweis."

Als im Jahre 1820 Goethes Schwiegertochter gefährlich erkrankte, schrieb der Dichter an einen Freund aus der gleichen Haltung heraus: „Weiter kann ich nichts sagen, als ich auch hier mich im Islam zu halten suche." Ähnlich äussert sich Goethe, als im Jahre 1831 die Cholera um sich gegriffen hatte. Er schreibt einer Rat suchenden Freundin folgendermassen: "Hier kann niemand dem andern raten; beschliesse was tun ist jeder bei sich. Im Islam leben wir alle, unter welcher Form wir uns auch Mut machen."

Und vier Wochen vor seinem Tod noch schreibt der 82jährige Dichter - als wiederum die Cholera die Menschen erschreckt: Hier am Orte und im

Lande ist man sehr gefasst, indem man das Übel abzuwehren für unmöglich hält. Alle dergleichen Anstalten sind aufgehoben. Besieht man es genauer, so haben sich die Menschen, um sich von der furchtbaren Angst zu befreien, durch einen heilsamen Leichtsinn in den Islam geworfen und vertrauen Gottes unerforschlichen Ratschlüssen."

Wir erkennen hier, dass Goethe bewusst nach einer der Grundlehren des islamischen Glaubens wirklich gelebt hat, und dass er seine Freunde ausdrücklich auf diese Lehren hinwies.

[...] In Eckermanns Gesprächssammlung begegnen wir einem besonders aufschlussreichen und ausführlichen Lob des Islam. Goethe stellt hier wiederum die Determinationslehre heraus, als das Bedeutsamste, geht dann aber noch - dies ist ganz singulär - auf die dialektische Schulung der Muslimi[e]n** ein, um auch an ihr die Vorzüge des Islam aufs höchste zu preisen.

[...] Lebendige Eindrücke während der Befreiungskriege gegen Napoleon trugen viel dazu bei, Goethe in seiner Achtung gegenüber der Muslimi[e]n** zu bestätigen und seine Gedanken auf eine mögliche Annäherung der Religionen zu lenken. Damals kamen unter den verbündeten russischen Truppen auch muslimische Soldaten und Offiziere nach Weimar. Goethe benutzte die Begegnung mit ihnen zu persönlichen Kontakten. Er freute sich, wie er an seinen Freund Trebra schreibt, ihrer „besonderen Gunst". Man tauschte Geschenke untereinander und wiederholt verzeichnet das Tagebuch muslimische Gäste in seinem Haus.

[...] Goethe nahm persönlich an einem muslimischen Gottesdienst in Weimar teil. Von diesem Gottesdienst ging nicht nur auf den Dichter, sondern auch auf viele Menschen in seiner Umgebung eine grosse Wirkung aus. Goethe berichtet, dass im Anschluss daran sich mehrere religiöse Damen von der Bibliothek den Koran erbaten. Über das Ereignis selbst schreibt er im Januar 1814 an Trebra: „Da ich von Weissagungen rede, so muss ich bemerken, dass zu unserer Zeit Dinge geschehen, welche man keinem Propheten auszusprechen erlaubt hätte. Wer durfte wohl vor einigen Jahren verkünden, dass in diesem Hörsaale unseres protestantischen Gymnasiums mahometanischer Gottesdienst werde gehalten und die Suren des Korans würden hergemurmelt werden, und doch ist es geschehen, wir haben der baschkirischen Andacht beigewohnt, ihren Mulla geschaut, und ihren Prinzen im Theater bewillkommt."

Goethe hatte sich gerade einige Monate zuvor wieder einmal mit dem Koran befasst, nachdem ihm Weimarische Soldaten aus dem Krieg in Spanien ein handschriftliches Blatt eines arabischen Kodex mitgebracht hatten. Er liess es sich von Lorsbach, einem Orientalisten der Universität Jena, übersetzen: es war die 114., die letzte Sure des Korans. Der Dichter versuchte. Das schöne Blatt zu kopieren. Mehrere solcher Versuche von seiner Hand sind erhalten geblieben.

Kurz darauf entstanden die ersten Gedichte des „West-östlichen Divan", des Werks, das nun ganz und gar hineingestellt ist, in die Gedankenwelt und die Atmosphäre des Islam. Es mag uns jetzt deutlich geworden sein, dass dies Werk gar nicht hätte entstehen können ohne jenes positive Verhältnis Goethes zum Islam, wie es sich seit den Jugendjahren des Dichters herausgebildet hatte.

[...] Im übrigen ist der „West-östliche Divan" auch unmittelbar sehr stark beeinflusst durch erneute Beschäftigung des Dichters mit der Persönlichkeit des Propheten. Denn neben den vielen sonstigen orientalischen Quellenwerken, die Goethe zu seinen Gedichten anregten, stehen mit an vorderster Stelle: der Koran, die Sunna, d.h. die mündliche Überlieferung des Prophetenworts, sowie verschiedene Mohammed [F.s.m.i.]- biographien.


Weiter :

Quelle : http://www.geocities.com/kaaba_online/texte/1goethe.htm
 
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