Ich habe schon mit Physikern diskutiert, die durchaus meiner Meinung und sogar diesbezüglich in Forschungsprojekten tätig waren. Leider seh ich mich nicht in der Lage, dir das so zu erklären, wie die das könnten. Aber vielleicht helfen ein paar Links weiter.
Wenn ich mich mal einmischen darf...
Das Thema Zeit ist ein Thema, in dem es noch viele Kontroversen gibt. Es gibt Forschungen, die in die Richtung "Zeit ist Illusion" gehen, andere Forscher widersprechen dem wehement.
Zunächst einmal: Von der mathematischen Beschreibung her ist es kein Problem jeden Zeitpunkt schon als Existent anzunehmen und das Erleben sozusagen an der Zeitachse entlanghangeln zu lassen. Ein Objekt im 3-dimensionalen Raum dehnt sich so in der 4-dimensionalen Raum-Zeit aus, und erzeugt so seine sog. Weltlinie.
Bei vielen Physikalischen Prozessen ist es unwichtig, wie rum die Zeit läuft. Wenn wir einen Billardstoß filmen, und den Film vorwärts und rückwärts abspielen, können wir nicht sagen, welche der Wiedergaben die rückwärtige ist.
Anders sieht es aus, wenn wir z.B. filmen, wie ein Teller auf den Boden fällt und zerspringt. Der gegenteilige Effekt, dass Schallwellen sich konzentrisch auf einen Haufen Tellerscherben zubewegen, und diese genau so erreichen, dass sie sich vom Boden erheben und zu einem Teller zusammenfügen, ist vom Standpunkt der Physik überhaupt kein Problem... dieser Prozess ist aber so dermaßen unwahrscheinlich, dass er als unmöglich betrachtet werden kann. Man spricht da von einem "irreversiblen Prozess". Einige Forscher sind der Meinung, dass diese irreversibeln Prozesse die Ursache für unser Zeitempfinden und vor allen die Richtung unseres Zeitempfindens in einer bereits komplett existenten 4-dimensionalen Raumzeit ist.
Da gibt es aber noch etwas, was eine Zeitrichtung vorgibt. Dazu will ich aber etwas ausholen: Den meisten (einfachen) physikalischen Prozessen ist es egal, in welcher Zeitrichtung sie abgespielt werden. Den meisten Prozessen ist es auch egal, ob sie im Spiegel betrachtet werden oder ob sie mit vertauschten Ladungen stattfinden. In der Elementarteilchenphysik gibt es aber ein paar Prozesse, denen das nicht egal ist. In einem "Spiegel betrachtet" sieht der z.B. Zerfall eines radioaktiven Atomkerns (mit seinem Kernspin) anders aus, als jemals in der Natur beobachtet (Für diesen Nachweis bekam Frau Wu den Nobelpreis). Wie sieht es aus, wenn wir zwei "Spiegel" nehmen? Angenommen wir betrachten den Prozess im Spiegel und denken uns die Ladungen der Teilchen im Spiegel vertauscht. Auch da gibt es einen kleinen (wenn auch sehr kleinen) Unterschied zur Beobachtung in der Natur. Dieser klitzekleine Unterschied wird mit dafür verantwortlich gemacht, dass es viel mehr Materie als Antimaterie im Universum gibt. Was hat das jetzt mit der Zeit zu tun? Ein sehr fundamentaler Satz in der Physik ist, dass einfache Prozesse in 3 Spiegeln, nämlich der Raumspiegelung, dem Ladungsaustausch und der Zeitumkehr, wieder sinnvolle Prozesse ergeben. Da aber die oben erwähnte 2-Spiegel-Symmetrie ganz leicht verletzt ist, muss bei solchen Prozessen auch die Zeitumkehr alleine zu ganz leichten Unterschieden zu sinnvollen Prozessen führen. Auch so ist wieder eine Zeitrichtung der anderen vorgeszogen.
Hingegen ist es gleichgültig, ob wir z.B. nach links schauen, oder nach recht. Die Zeitdimension ist also gegenüber den Raumdimensionen durchaus irgendwie ausgezeichnet. Wie wichtig das ist und wie Existent die Zukunft oder die ergangenheit schon sind... da scheiden sich noch die Geister.
Ich hoffe, der kleine Exkurs war interessant.
Viele Grüße
Joey