Gibt es Seelen, die zum ersten Mal geboren werden?

Übrigens nettes Beispiel, welches Du da gebracht hast:

Also jemand, der Tagebuch führt, würde ziemlich oft Fremdheitserlebnisse haben ("Das war doch nicht so. Ich hatte nie eine Freundin, die in Lüdenscheid wohnt... Nein ich habe doch studiert und bin kein Angestellter bei der DAK...Hä? Ich lag 1960 wegen einer Blinddarmoperation im Krankenhaus?"....usw.)

Was sollte einen daran hindern, die "Seele" einzuführen und daran zu glauben? Und was sollte einen daran hindern, sich über Probleme, die mit diesem Glauben auftauchen, Gedanken zu machen?

Viele Grüße
Joey

Joey schrieb:
An eine Seele kann man glauben oder nicht. Ich glaube dran... andere nicht.

Ich gehe da übrigens mit Joey konform bzw. ergänze noch. Wer die Reinkarnation als Möglichkeit in Betracht zieht, kommt meines Erachtens gar nicht umhin, die Existenz einer Seele zu postulieren.

Aus dem einfachen Grunde, daß mit dem Tod und dem Verfall des Gehirnes komplett sämtliche Daten und Fakten dieser Identität verlustigt gegangen wären, wenn es nicht etwas gäbe, was den physischen Körper überdauert und in der Lage ist, diese Informationen in irgendeiner Form zu speichern. Wie auch immer man es nun nennen mag, aber der Begriff Seele hat sich ja in vielen Kreisen durchgesetzt. Ansonsten hätten wir tatsächlich ein komplett unbeschriebenes Blatt mit Eintritt in eine neue Inkarnation. Das wiederum hieße jedoch, daß sämtliche Rückführungen etc. nichts weiter als ´pure Illusion´ wären. Ein Konstrukt unseres Gehirnes sozusagen.

Ich habe die Forschungsergebnisse von Ellen Wambach noch nicht gelesen, aber vielleicht magst Du Tommy, kurz erläutern, worauf sich begründet, daß es eben doch mehr als reine Konstrukte der Gehirne der Probanden waren. Sofern dies irgendwie erfasst wurde.

Wie gesagt, ich stehe dem Phänomen Reinkarnation äußerst positiv gegenüber, aber die Frage stellt sich ja dennoch.

Grüße Amanda
 
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Ich habe die Forschungsergebnisse von Ellen Wambach noch nicht gelesen, aber vielleicht magst Du Tommy, kurz erläutern, worauf sich begründet, daß es eben doch mehr als reine Konstrukte der Gehirne der Probanden waren. Sofern dies irgendwie erfasst wurde.

Wie gesagt, ich stehe dem Phänomen Reinkarnation äußerst positiv gegenüber, aber die Frage stellt sich ja dennoch.

Grüße Amanda

Zu Helen Wambach siehe hier:

https://www.esoterikforum.at/forum/showpost.php?p=730148&postcount=191

Zur Frage der Schlagkräftigkeit von Indizien findet sich eine Unmenge im Netz, besonders die Forschungen von Ian Stevenson, einem der Pioniere der Reinkarnationsforschung, beschäftigen die Gemüter. Eine herausragende Rolle spielt das Phänomen der "Xenoglosssie", also die Fähigkeit, unter Hypnsose in einer fremden Sprache zu reden, mit der die Versuchsperson in ihrem jetzigen Leben keinen Kontakt hatte usw.

http://de.wikipedia.org/wiki/Ian_Stevenson

Es wäre aber langweilig und ermüdend, an dieser Stelle etwa einen Diskurs über die Indizienhaltigkeit von "Reinkarnation" debattieren zu wollen; die Themafrage geht, so wie ich sehe, bereits von der Wirklichkeit "Reinkarnation" aus. Hinter diese Grundannahme zurückgehen, hieße: besser einen neuen Thread zu eröffnen ("Was spricht für oder gegen Reinkarnation?"), sonst würde dieser Thread wohl ins Uferlose gehen.
 

Diesen Thread hatte ich bereits zur Kenntnis genommen:

Da es sich bei ihren Versuchspersonen nicht um "Patienten" handelt, sondern um einen normalen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung, entfällt zudem die Möglichkeit, die Aussagen der Rückgeführten als Phantasien seelisch Gestörter abzutun.

Vermutlich hatte ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt, ich habe nicht in Aussicht gestellt, daß es sich um ´Phantasien seelisch Gestörter´ handeln könne.

- die Seele bastelt sich selbst nach Maßgabe erkannter Lerndefizite einen Lebensplan.
- der Lebensplan ist inhaltlich nicht ausdiffrenziert und speziell, sondern allgmeiner Natur. Spezielle Ereignisse werden nicht geplant, sondern sozusagen "Lernüberschriften".
- ein Lebensthema kann getroffen oder verfehlt werden. Innerhalb der Vorstellung eines determinierten Schicksals samt feststehendem Todestag gäbe es keinen Versuch und keinen Irrtum und selbstverständlich auch keine Entscheidung der Seele über die zu bewältigende Lernlektion.

Ich habe nach einer schlüssigen Differenzierung von Individualität durch das Gehirn/Neocortex/Identität und Individualität außerhalb eines physischen Körpers gefragt.

Oder, genauer gesagt, nach der Beschaffenheit und dem Ursprung der Seele, nicht nach ´Indizienhaltigkeit´ vom Phänomen Reinkarnation. Dies ist nach wie vor aus meiner Sicht eine durchaus berechtigte Frage (welche auch die Überschrift dieses Threads nicht aushebelt), und die noch lange nicht hinreichend beantwortet wurde. Ich würde sagen, diese Frage kommt erst noch in den Brennpunkt des Interesses, zumal die (auch von dir genannten) Forschungen auf das Phänomen eines Nachweises der Reinkarnation abzielen, nicht auf die Beschaffenheit und den Ursprung der Seele, welche ja im Ergebnis als gegeben vorausgesetzt und nicht weiter hinterfragt wird. Somit ein durchaus interessantes weiteres Gebiet.


Zur Frage der Schlagkräftigkeit von Indizien findet sich eine Unmenge im Netz, besonders die Forschungen von Ian Stevenson, einem der Pioniere der Reinkarnationsforschung, beschäftigen die Gemüter. Eine herausragende Rolle spielt das Phänomen der "Xenoglosssie", also die Fähigkeit, unter Hypnsose in einer fremden Sprache zu reden, mit der die Versuchsperson in ihrem jetzigen Leben keinen Kontakt hatte usw.

Dies ist ein sehr interessanter Aspekt dabei.

Es wäre aber langweilig und ermüdend, an dieser Stelle etwa einen Diskurs über die Indizienhaltigkeit von "Reinkarnation" debattieren zu wollen; die Themafrage geht, so wie ich sehe, bereits von der Wirklichkeit "Reinkarnation" aus. Hinter diese Grundannahme zurückgehen, hieße: besser einen neuen Thread zu eröffnen ("Was spricht für oder gegen Reinkarnation?"), sonst würde dieser Thread wohl ins Uferlose gehen.

Wenn Du es sagt, dies war zwar nicht meine Intention, aber ich folge Deinem Wunsch nach Beendigung des Dialoges natürlich und werde mich wohl somit meinem alljährlichen Zeitsprung noch etwas widmen. :)
 


Und noch etwas: Ich bin keine Verfechterin von " Das Ego muß aufgelöst werden, denn es ist hinderlich und stört eigentlich am Prozeß der ´Erleuchtung´". Nein, ich vertrete eher die Ansicht, daß es zu verfeinern ist, daß es anerkannt und akzeptiert und ja, sogar geliebt werden sollte, wollen wir wirklich dem Ende des Prozesses zusteuern, der ja vorhin als Endlos-Schleife beschrieben wurde, welche ich für mich als solche nicht akzeptiere.

Meine Sicht, kein Anspruch auf Gültigkeit.

Amanda :)

Das finde ich nun wirklich interessant und würde auch gerne mehr darüber hören. Denn dieses Auflösen des Ego ist ja eigentlich eine sehr schwere Hürde, die aber angeblich sehr wichtig sein soll, wenn man "weiterkommen" möchte. Kannst du dazu noch ein wenig mehr erklären, Amanda?
 
Guten Morgen,

Ja, wann immer du willst, Amanda! Könnte mir vorstellen, daß die Gedanken über das Karma (von gestern nacht) mit dazugehören könnten?

liebe Grüsse
 
Das finde ich nun wirklich interessant und würde auch gerne mehr darüber hören. Denn dieses Auflösen des Ego ist ja eigentlich eine sehr schwere Hürde, die aber angeblich sehr wichtig sein soll, wenn man "weiterkommen" möchte. Kannst du dazu noch ein wenig mehr erklären, Amanda?

Hallo auch hier,

guck doch erstmal, was Tommy da zusammengestellt hat, äußerst aufschlußreich wie ich finde.

https://www.esoterikforum.at/forum/showpost.php?p=730148&postcount=191

Ja, zum Ego also.

Ich denke, man müßte den Begriff Ego oder Alter Ego überhaupt erstmal definieren, um eine Aussage darüber treffen zu können, ob eine ´Auflösung´ überhaupt möglich ist. Vielleicht sollten wir damit beginnen.

Wikipedia schrieb:
Der Begriff Alter Ego (andere Schreibweisen: Alter ego, alter ego) stammt aus dem Lateinischen und bedeutet das zweite Ich oder das andere Ich. (Die Deutung das höhere Ich wird gelegentlich auch genannt, ist aber falsch.) Er wird in verschiedenen Zusammenhängen verwendet.

So, was ist jetzt also das ´zweite Ich´? Es ist unsere Identität, für die wir uns in diesem Leben entschieden haben, die sich ab Geburt oder kurz davor herausbildet und die ihren Niederschlag in unserem Neocortex oder der Großhirnrinde, also dem synaptischen Neuronetz findet. D.h. sämtliche Erinnerungen an unsere Identität sind dort oben verschaltet oder auch verdrahtet. Manch Neurowissenschaftler behauptet, daß dies bereits alles ist, was unsere Identät und uns ausmacht oder wie Joseph LeDoux in seiner Veröffentlichung `Das Netz der Persönlichkeit - Wie unser Selbst entsteht´ schreibt: " Wie sind unsere Synapsen!" Er relativiert das hinterher, geht aber mit dieser provokanten These in die Öffentlichkeit.

So, jetzt frage ich mal ganz locker in die Runde: Wie soll das Alter-Ego bitte ´aufgelöst´ werden ???

Es kann kurze Momente in spiritueller Praxis geben, wo die Identität oder das Neuronetz mal nicht die Oberhand über unser Wirken hat, aber um lebensfähig zu bleiben, ist es wohl unumgänglich dieses als solches beizubehalten.

Ich schrieb, es sollte verfeinert, anerkannt und geliebt werden, vielleicht ist das der Schlüssel für so manches. Das Thema hatten wir beide ja schonmal in einer anderen Eso-Inkarnation (Die dunkle Seite der Lichtjäger) :).

Und dann taucht natürlich die Frage auf: Wieso eigentlich ´zweites Ich´? Was ist denn das ´erste Ich´ ? Ja, da kann man darüber spekulieren, was denn wohl das ´erste Ich´ ist. Aber mal ganz unabhängig davon, Was oder Wer es ist, könnte es Sinn machen, die beiden in Übereinstimmung zu bringen, oder sie analog werden zu lassen.

Ich glaube an diesem Punkt halte ich erstmal inne.

LG Amanda
 
Guten Morgen,

Ja, wann immer du willst, Amanda! Könnte mir vorstellen, daß die Gedanken über das Karma (von gestern nacht) mit dazugehören könnten?

liebe Grüsse

So, habe jetzt doch nochmal etwas vom Beitrag kopiert, um es hervorzuheben (und ich denke, es passt hier durchaus herein):

Tommy schrieb:
Nur 18% der Befragten gaben als Motiv für ihre Rückkehr ins Leben die Abarbeitung karmaischer Schuldverstrickungen an (S.86)

in dem Sinne, wie es eine Versuchspersonen ausdrückte, "eine neue Beziehung zu Menschen herzustellen, in deren Schuld ich stand, weil ich ihnen in vergangenen Leben Schaden zugefügt hatte." (Fall B-11)

Beispiele für ein karmisches Reinkarnationsmotiv:


Zitat:
"Um Irrtümer der Vergangenheit wiedergutzumachen und meine Schuld gegenüber Verwandten aufzuarbeiten." (Fall 57-A)

Zitat:
"Mit Menschen klarzukommen wegen der Schmerzen, die ich ihnen in einem früheren Leben zugefügt habe." (Fall B-70)

Zitat:
"Daß es darum ging, für meine Mutter zu sorgen." (Fall B-99)

Zitat:
"Ich kam in dieses Leben, um ein liebendes und mitfühlendes Wesen zu werden, insbesondere gegenüber meinem Mann." (Fall A-586)

Zitat:
"Ich kannte meine Mutter, und ich wußte, daß ich sie ausgesucht hatte, weil wir etwas noch nicht beendet hatten, was wir miteinander zu erledigen hatten." (Fall A-341)



Aber die überwältigende Mehrheit hatte andere Ziele:


Zitat:
"Ich kam als Frau ins zwanzigste Jahrhundert, um hier die Möglichkeit zu geistigem und sexuellem Wachstum zu finden. Dieser Zeitabschnitt gibt der Frau mehr Freiheit, das Leben in seiner Totalität zu erfahren." (Fall A-385)

Zitat:
"Ich entschied mich selbst für mein Geschlecht. Anfangs wollte ich ein Mann werden, dann jedoch lieber eine Frau, weil ich so sanfter sein konnte." (Fall A-17)

Zitat:
"Ich wollte Wissenschaftler werden, denn in meinem letzten Leben hatte ich den gleichen Wunsch, starb dann aber jung als Soldat." (Fall A-35)

Zitat:
"Ich wählte die zweite Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts, um dazu beizutragen, daß das Bewußtsein der Zusammengehörigkeit in dieser Zeitperiode weitergetrieben wird." (Fall A-383)

Zitat:
"Ich wählte dieses zwanzigste Jahrhundert, weil es die Dämmerung eines neuen Zeitalters des Bewußtseins ist und viele, viele Seelen eine neue Stufe der Identität erreichen werden." (Fall A-379)

Zitat:
"Ich wollte mich einem ausschweifenden Leben aussetzen und es überwinden." (Fall A-443)



Zitat:
"Ja, ich wählte das zwanzigste Jahrhundert, weil es eine Zeit der Veränderungen auf der Erde ist und weil das Niveau des Bewußtseins steigt." (Fall B-5)

Zitat:
"Ja, ich wählte diese Zeit, weil in ihr Frauen mehr Freiheit haben, ihrem eigenen Willen zu folgen." (Fall B-83)

Zitat:
"Meine Bestimmung in diesem Leben besteht einfach darin, mehr über mich selbst zu lernen." (Fall B-28)

Zitat:
"Meine Aufgabe ist es, vom Ich-Gefühl zum Wir-Gefühl zu gelangen, Verantwortung auf mich zu nehmen, andere Menschen nicht einzuschränken." (Fall B-82)

Zitat:
"Meine Bestimmung ist es, die Furcht zu überwinden." (Fall A-353)

Zitat:
"Ich war ein kontemplativer Mönch. Niemand sah oder hörte mich. In diesem Leben nun geht es darum, mein Ego zu entwickeln." (Fall B-90)

Zitat:
"Ich kam in diese Zeit, um meine Mutter besser kennenlernen zu können, die in einem früheren Leben meine beste Freundin war." (Fall B-55)

"
Zitat:
Ich mußte meine eigene innere Kraft und Unabhängigkeit verwirklichen, und diese Zeit war für die Befreiung der Frau günstig. Eine Zeit, in der Frauen Kraft, Einfluß und Unabhängigkeit in einer Männerwelt finden können." (Fall A-454)

Zitat:
"Ich wählte diese Zeitperiode, weil sie die Vollendung eines Zyklus ist. Ich glaube, es ist die Vollendung eines Zyklus für uns alle, obgleich ich hier nicht klar sehe." (Fall A-54)



Zitat:
"Ich fühlte, daß diese Zeitperiode ein dichter historischer Knotenpunkt ist, verglichen mit der Vergangenheit eine Zeit der Zuspitzung." (Fall B-90)



Zitat:
"Meine Aufgabe für diese Lebenszeit ist es, lieben und geben zu lernen, wie auch zu erfahren, eine Frau zu sein." (Fall A-22)

Zitat:
"Meine Bestimmung in dieser Lebenszeit ist es, Geduld zu lernen, liebe zu meinem Nächsten, Einsamkeit zu lindern, indem ich mich mit anderen Menschen beschäftige, Mitgefühl zu zeigen." (Fall A-57)



Zitat:
"Mein Ziel für diese Lebenzeit: einfach zu lieben." (Fall A-61)

"Zu lernen und zu wachsen, zu lieben und mich zu entwickeln." (Fall A-547)


Zitat:
"Ich wählte die zweite Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts wegen des Übergangs von einer religiösen zu einer wissenschaftlichen Sicht, und am Ende dieses Zeitalters zu einem geistigen Erwachen." (Fall B-88)


Tommy schrieb:
Mir scheint, hier geht es um etwas anderes, als den ewigen Kreislauf von Karmaerzeugung und Karmabearbeitung zu erfüllen, wenn ich das Material richtig deute. Der Sinn, den vier Fünftel dieser Menschen angeben, besteht nicht darin, zum Opfer zu werden, weil sie früher einmal Täter waren. Er besteht darin, sich geistig-seelisch weiterzuentwickeln, neue Rollen und ihre Möglichkeiten auszuprobieren, neue Stufen der Identität zu erklimmen, grundlegende Eigenschaften sozialen Verhaltens, der Sympathie und Empathie, zu erwerben, die Tiefe der eigenen Gefühlswelt zu intensivieren usw. Die Lebenspläne dieser Personen sind so allgemein, daß sie in verschiedensten Rollen realisierbar wären; sie brauchen dazu nicht die Zwangsjacke eines auf sie zugeschnittenen Schicksals, das angeblich bis ins kleinste Detail vorbestimmt sei.

Beispiele:

Der kontemplative Mönch (Fall B-90), der sich selbst für dieses Leben den Auftrag gegeben hat, sein "Ego zu entwickeln", kann seinen Lebensplan als freier Unternehmer, als Künstler, als Schauspieler usw. realisieren. Er braucht dazu kein prädestiniertes Schicksalsmuster. Es stehen ihm in diesem Leben Tausende von Möglichkeiten frei, um sein Ziel zu erreichen. Aber auch Tausende von Möglichkeiten, um das Thema seines Daseins zu verfehlen. Er hätte zum Beispiel seinen Lebensplan verfehlt, wenn er sich als Buddhist in ein tibetanisches Kloster begeben würde.
Die Frau, die neben "geistigem Wachstum" auch den Auftrag des "sexuellen Wachstums" hat(Fall A-385), würde dem Thema ihres Schicksalsauftrags gerecht, wenn sie möglichst viele Erfahrungen in freien Beziehungen sammelt; sie hätte aber den Sinn ihres Lebens verfehlt, wenn sie aus Angst, negatives Karma zu erzeugen, sich zurückziehen oder nur an eine bestimmte Person binden würde.
usw.

Tommy schrieb:
Es gibt auch Fälle, wo überhaupt nichts Karmisches abgearbeitet werden kann, sondern wo die Wiedergeburt aufgrund eines traumatischen Todes erfolgt:


Zitat:
"Ich fühlte, daß ich geschickt wurde, weil ich eine Mutter wollte, und meine einzigen Gefühle bestanden darin, zurück zu meiner Mutter zu wollen." (Fall A-440)


Wambach hakte da nach und fand folgendes heraus:

"Diese Versuchsperson hatte den Tod im Alter von vier Jahren bei einem Bombenangriff in Rumänien im Jahre 1942 erfahren. Sie hatte zuvor die seelisch schreckliche Erfahrung machen müssen, in einem verwüsteten Gebiet herumzuirren und die Mutter zu suchen." (Wambach,S.50)

Bei einigen Personen blieb der Lebensplan abstrakt:


Zitat:
"Ich kam in diese Zeitperiode, um jemanden zu treffen, obwohl ich nicht genau weiß, wer der ist, den ich finden muß. Ich habe diese Person bis jetzt nicht gefunden." (Fall A-32)

Zitat:
"Ich hätte vorsichtiger wählen und noch ein paar Jahre warten sollen." (Fall A-42)

Passt das in das Bild eines Lebens, dessen Drehbuch vom Anfang bis zum Ende bereits geschrieben ist? Ich denke nicht. Legt man die Auswertung dieser hypnotischen Regressionen zurgrunde, so ergibt sich folgendes Modell:

- die Seele bastelt sich selbst nach Maßgabe erkannter Lerndefizite einen Lebensplan.
- der Lebensplan ist inhaltlich nicht ausdiffrenziert und speziell, sondern allgmeiner Natur. Spezielle Ereignisse werden nicht geplant, sondern sozusagen "Lernüberschriften".
- ein Lebensthema kann getroffen oder verfehlt werden. Innerhalb der Vorstellung eines determinierten Schicksals samt feststehendem Todestag gäbe es keinen Versuch und keinen Irrtum und selbstverständlich auch keine Entscheidung der Seele über die zu bewältigende Lernlektion.

So, das ist doch recht aussagekräftig.

Was meine persönlichen Ansichten und Erfahrungen anbelangt, so kann ich somit nur meine persönliche Sicht wiedergeben und das, was ich für mich in Bezug auf Reinkarnation und Karma entschieden habe.

Wie soll ich sagen, ich kann das jetzt nicht weiter im Detail ausführen, wie ich darauf gekommen bin. Du kannst aber davon ausgehen, daß das, was ich gestern schrieb - daß Reinkarnation nicht als `Falle´ gedacht war und `Karma´ nur ein Konzept in den Köpfen der Menschen ist und sich dort sehr verfestigt hat - daß das nicht von ungefähr kommt, sagen wir es mal so. Muß jeder in sich selbst hineinhorchen, ob er lieber an der ´Begrenzung´ festhält oder sich davon befreit.

In diesem Sinne erstmal

herzliche Grüße Amanda
 
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Hallo Amanda,

ich hatte das alles natürlich schon gelesen gestern. Aber danke, es war nochmal aufschlußreich.
Von meinem Gefühl her ist es eben schon lange so, daß "das Ego auflösen" irgendwie nicht stimmig sein kann. Nicht, weil ich so ein großes Ego habe, sondern weil ich es irgendwie als unlogisch sehe. Aber frag mich nicht, warum das so ist. Ich fände ein menschliches Leben als "verdammt", wenn der einzige Weg heraus die Auflösung des Egos wäre. Ein Vereinen sämtlicher Persönlichkeitsanteile (Schatten!) zu einer Persönlichkeit ist für mich ein Weg, ganz zu sein. Und gerne würde ich das dann mit "hinüber" nehmen, das alles.

Also gefallen mir deine Gedanken sehr gut, auch was das Karma betrifft. Ein Lernen und Fortschreiten, ein sich Entwickeln, das fühlt sich für mich stimmig an. Ein ewiges Abtragen von Schuld und Verursachen von Schuld kann es einfach nicht sein, so ein Gedanke hält fest und hindert mich am Freisein.
Insofern habe ich mich entschieden, frei zu sein, auch wenn das teils noch Gedanken für mich sind, die ich mir immer wieder bewußt machen muß.

P.S. ich lese gerade "Emotionale Klärung", kennst du ja auch und finde es absolut hilfreich.

liebe Grüsse
 
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