1. Hallo Cayden
, ist doch ok, erziehung ist ja ein dauerbrenner.*grins*
2. Das mit der verantwortung übernehmen, da bin ich auch dran. Ich lass sie dann auch ab und an mal ins messer laufen. Ich denke, sie müssen halt auch lernen, dass bestimmtes verhalten gewisse konsequenzen hat und es ist auch teils übungssache.
Hab meiner grossen auch mal das telefon in die hand gedrückt, nachdem sie mist gebaut hatte. Sie musste sich in meinem beisein bei der betreffenden person entschuldigen. Es ist ihr sehr schwer gefallen, aber nachdem sie gemerkt hat, dass ihr keiner den kopf abreisst, ging es und sie hat so erfahren, dass verantwortung übernehmen einen nicht umbringt.
3. Das ist m.e. etwas vom wichtigsten. Zuviel freiheit birgt die gefahr des "verloren-gehens". Da, wo's mir wichtig ist, bin ich knallhart. Das wissen die kids und da sie mich kennen, wissen sie, dass ich da nicht abweiche oder zugeständnisse mache. Es gibt aber viel kleinen kram, der mir nicht so wichtig ist, da lass ich mit mir handeln und bin auch inkonsequent. Da können wir aber alle mit leben.
4. Ich glaube konsequenz - wo nötig und wünschenswert - beim "groben" hat einen direkten einfluss aufs "feine".
6. Erziehung ist nicht einfach. Ich glaube, es braucht vor allem bei sich selbst, als eltern, ein sich sicher-sein, was man will und wie wichtig es einem ist. Es braucht mut und vor allem viel geduld (die hab ich nicht immer).
Es ist ein learning by doing. Das tolle finde ich, dass man so viel über sich selbst lernt.
Tipps hab ich keine, aber austausch ist wertvoll.*smile*
Zu deinem 2. post später.
.......
2. Ja, so in der Richtung verfahre ich auch.
3. Hier hatte ich wirklich große Probleme mit mir selbst ins Reine zu kommen.
Meine Große kam eines Tages zu mir (ca. vor 2 Jahren) und sprach
:
Hör zu! Warum erlaubst du mir eigentlich alles? Siehst doch, dass ich für Schule lernen sollte, mich gfreuts nicht, ich geh zur Freundin und dann verhaue ich die Tests, etc., weil ich eigentlich lernen sollte und nicht zur Freundin gehen sollte. Dann ärgere ich mich darüber. Ich würde ja gerne Selbstverantwortung übernehmen, aber ich kann nicht. Ich bin zu schwach dafür diszipliniert zu sein. Ich will, dass du von mir alle Testtermine einforderst und darauf schaust, dass ich mich auf meinen A.... setze und auch lerne!!!
Ich guckte wie ein Kleinlastler und sprach: Kind, ich wollte dich doch nie beschränken und du weißt doch, dass du
nur für dich und deine Zukunft lernst. Du weißt doch genau, was ich von Zwang halte? Nämlich genau nix.
Töchterle: Das ist mir wurscht! Ich will dass du mich zwingst!! Siehst ja, dass ich es nicht anders kann!!!
Ich: Bitte, wie soll ich dich denn zwingen? Wie stellst du dir das vor? Soll ich dich an den Schreibtisch anbinden, oder what?
Töchterle: Neee! Gib mir einfach Fernsehverbot, erlaub mir meine Sendungen nicht zu sehen. Verbiete mir fortzugehen. Kauf mir keine M&M`s mehr. Oder laß dir sonstwas einfallen.....is mir wurscht! Hauptsache ich komme zum Lernen!
Weitere Diskussion: Hinunher undherundhin....
Ich brauchte ein geschlagenes dreiviertel Jahr um IHRE Forderung so halbwegs konsequent hinzukriegen und sogar heute noch tue ich mir nicht leicht damit.
Es geht nur sehr langsam in mein Hirn rein, dass sich Jemand wünschen kann, zu etwas gezwungen zu werden und warum. Mittlerweile isse mir schon klar warum: Das was die ganzen Ped. und Soz. und Psy. so über Kindererziehung und Grenzen setzen und Strukturen usw. prädigen, dürfte demnach wirklich so sein
. Obwohl ich das nicht wirklich für wahr/möglich gehalten und immer ganz andere Ansichten vertreten habe. Auch differiert das mit meiner eigenen persönlichen Entwicklung.
Is gar nicht so einfach einzusehen, dass das eigene Kind ganz anders funktioniert als man selbst. Ich habe Zwang immer verabscheut und bin immer meinen Weg gegangen, hab immer gewußt was ich will und für mich gut ist und wie ich was erreichen kann oder erreichen kann, bei anderen, was ich will. Sie dagegen braucht es gesagt zu bekommen, ist unsicher, will begrenzt werden und in vorgemachten Strukturen leben sowie braucht sie immens viel Sicherheit (Sicherheitsbedürfnis) , was ich nie so wirklich brauchte (natürlich auch Altersbedingt zu betrachten).
Sozusagen: Bei diesen, so total bei ihr anders funktionierenden Eigenheiten als bei meinen, steige ich in der Erziehung schwerer durch. Da ist dann Horizonterweiterung angesagt. Man muß sich dann einfach von sich selbst und seinen eigenen Erfahrungen sowie Erkenntnissen lösen und alles
nicht, aber absolut nicht, von der eigenen Warte betrachten, sowie von sich nicht auf den anderen schließen, denn da ist nicht die Spur einer Ähnlichkeit bei so manchen Eigenheiten. Man muß sich sozusagen von sich selbst und dem eigenen lösen und dann in das total andere fremde (von einem selbst nicht akzeptierte) hineindenken, es verstehen lernen und dann seine Ansicht darüber reflektieren (warum man es als unakzeptabel betrachtet hatte) um dann daraus einen neuen Schluß und Einstellung dazu zu gewinnen.
Keine Frage, auch ich lerne durch meine Kidds. Es ist im Prinzip genau DAS, was Abbadon in dem einen Fred geschrieben hat: Das Opfern eines Teils einer Sichtweise, um eine Größere zu erlangen.
Noch zu 3. Ja genau! Und das mußte ich mir erst erarbeiten, diese Erkenntnis. Denn meine Voraussetzung war: ich bin als Kind zwar allein gelassen worden und ich bin nicht verloren gegangen (undundund).
Jetzt verstehe ich natürlich, dass die meisten Kinder Sicherheit brauchen und warum (früher war mir das nicht so klar. Ich dachte, die meisten Kinder wollen Freiheit und wissen ganz genau was für sie gut ist).
6. S.o.,.....es kann auch anders laufen, wie du siehst. Was mir wichtig ist, ist meiner Großen momentan noch völlig schnurz (Autonomität).....für sie ist etwas wichtig, dass mir eher weniger wichtig ist (Zwang z. B.).
Zu den Tipp´s: Die lese ich zwischen den Zeilen
und nehme dies und das mit.
Lg Cayden