DruideMerlin
Sehr aktives Mitglied
Hallo Terrageist,a ich denke auch, dass es sehr mit der intellektuellen Entwicklung, zum einen des "Gehirns", als auch zum anderen, Herz und Seele, also das Gemeinschaftsgefühl, zu tun hat.
Andererseits aber sorgte diese Art der Entwicklung vielleicht auch dafür, dass bestimmte "Naturverbindungen", wie evtl. "Schamanen" sie hatten, also enge Verbindung mit der Natur, auch mit Geistern, Kräften und Ähnlichem, allmählich durch immer mehr "Entwicklung" und "Zivilisation" sich evtl. auch zum Teil vom "Gottglauben" der zum Beispiel Erbauungen großer Sakralgebäude sich abtrennten, und mehr und mehr "verschiedene Lager" entstanden.
Ich denke, dass uns das Gemeinschaftsgefühl schon vor der Menschwerdung begleitet hatte. In einer sozialen Gemeinschaft ist es besonders wichtig, die Absichten und Befindlichkeiten der anderen zu erkennen. Die Ausbildung der emphatischen Fähigkeiten werden damit also gefördert. Nach meinem Verständnis eine wichtige Voraussetzung zur Entwicklung eines animistischen Weltbildes.
Bei Kindern kann man die evolutionäre Entwicklung des Menschen, wie mit einem Zeitraffer verfolgen. So geben Kinder gerne allen Dingen eine Seele und reden beim Spiel mit ihnen, als wären sie tatsächlich mit Leben erfüllt. Genau das kann man auch bei den Naturvölkern finden. Die Ursprünge dürften also in dem besagten Animismus liegen.
So ist auch die Sprache durch diese Orientierung an der Gemeinschaft entstanden. Es waren die Laute einer Gemeinschaft, mit denen wir beim Sammeln von Nahrung wieder finden konnten. Etwas, das auch noch heute eine Vogelschar oder andere soziale Wesen zusammenhält. Deshalb Singen wir auch gerne zusammen.
Wenn wir alleine sind, haben wir also immer ein offenes Ohr für die Stimmen einer Gemeinschaft. So verbinden wir in einem Wald oder einem besonderen Ort die Geräusche gerne mit diesem Gefühl von Gemeinschaft. Das ist dann auch der Stoff, aus dem die Naturgeister gewoben wurden. Ja und auch der Tod spielte eine große Rolle im Animismus.
Die Götter wurden jedoch erst sehr viel später, aus den Hierarchien von übergeordneten Strukturen der Gemeinschaften geboren. Moses, Jahwe und die Israeliten sind ein gutes Beispiel dafür, dass ein Gott nichts Trennendes, sondern etwas Verbindendes sein kann. Tja und so ist das auch mit den Häusern Gottes, die in den kleineren Gemeinden gerne als „unsere“ Kirche bezeichnet werden.
Es ist nur die Frage, ob in diesen immer größeren Strukturen nicht auch das Wir-Gefühl verloren geht. Kann man da also in der Masse noch etwas von sich selbst erkennen? Nur noch so nebenbei, ich verstand mich schon immer als Animist, nur wusste ich lange nicht, dass sie also solche bezeichnet werden.
Merlin
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