Entstehung von Religion und Glauben

Die Religionen und Mythen sind, ebenso wie die Dichtung,
ein Versuch der Menschheit, eben jene Unsagbarkeit in Bil-
dern auszudrücken, die Ihr vergeblich ins flach Rationale zu
übersetzen versucht.
 
Werbung:
Sucht man nur auf der Ebene des Persönlichen, so sucht man eben nur nach persönlichen Interessen u.s.w., die einen irgendwie persönlich anziehen oder abstoßen. Auf diese Weise entsteht ein Zirkus von Meinungen, wobei jede vermeinen kann, sie habe Recht, was dann aber nur für den persönlichen Geltungsbereich gilt und man andere Ansichten toleriert, wenn's kein Gezänk gibt. Man macht sich so seinen eigenen Jesus und seinen eigenen Gott, bis realisiert wird, dass das Persönliche eine Sackgasse ist. Will man ernsthaft herausfinden, wer oder was Jesus u.v.m. war und was er bedeutete, dann haben diese Fragen nur eine Antwort, die über das Persönliche hinausreichen.
Nun, liebe(r) Variabell,
genau diese Beschreibung von dir ist eben scheinbar im Moment ein Abbild deiner Überzeugung, evtl. tiefsten Überzeugungen.
Alles was du denkst, kann nur persönlich sein, denn du bist es, der denkt.
 
Die Religionen und Mythen sind, ebenso wie die Dichtung,
ein Versuch der Menschheit, eben jene Unsagbarkeit in Bil-
dern auszudrücken, die Ihr vergeblich ins flach Rationale zu
übersetzen versucht.
Es sind alles Metaphern. Jedoch hat ein Mensch sehr wohl, wenn er dazu neigt, seine persönliche Beziehung zu diesen Ebenen und Welten, die ja ein Teil von ihm sind, bzw. er ein Teil von ihnen.
Das ganze Leben ist eine Darstellung tiefster gefühlsmäßig eingeteilter Wahrheiten, die sich überhaupt nur im persönlichen
Leben ausdrücken können.
 
Alles was du denkst, kann nur persönlich sein, denn du bist es, der denkt.
Es geht darum, nicht niedere Interessen zu wecken, die sehr persönlicher Natur sind, sondern höhere.

So heißt es oft: "Mein Glaube rettet mich!" - Man untersuche die Bedeutung des Satzes, welcher Natur nach er entspricht.
 
Es geht darum, nicht niedere Interessen zu wecken, die sehr persönlicher Natur sind, sondern höhere.
Was man selbst aber nicht beurteilen sollte. Es sollte schon alles aus dem Selbst kommen und ehrlich und wirklich sein.
Es geht nicht um künstlich "Höheres". Ja, der Glaube, das innere Licht kann Verbindungen herstellen, die dem ganzen Wesen
gerecht werden.
 
.​

Nach meinem Verständnis hatte der Mensch mit seiner Spiritualität begonnen, sich und seine Welt zu erklären. Auf diese Weise dürfte sie auch zu einem Grundbedürfnis des Menschen geworden sein.

Etwas, das auch ein wichtiger Baustein zu unserer geistigen Entwicklung darstellt. Für die Entwicklung abstrakter Gedanken ist jedenfalls ein hohes Maß an Intelligenz erforderlich. Aus diesem Grund dürfte sie auch zur Ausbildung einer komplexen Sprache eine wichtige Rolle gespielt haben.

Ja und so haben letztlich die Religionen eine wesentliche Rolle beim Umbau der Gesellschaft von Jägern und Sammlern zu einer Gesellschaft von Hirten und Bauern geführt. Gute Beispiele sind dazu die sakralen Bauten von Göbekli Tepe* oder Stonehenge. (* Göbekli Tepe liegt in Anatolien/Osttürkei; Nutzung in der Zeit von vor 12.000 - 9.000 Jahren).

Die Errichtung solcher Bauwerke stellen ein hohes Maß an Organisation und Bautechnik an die Gemeinschaft. Ja und solche Aufgaben begünstigen dann auch den Übergang zur Sesshaftigkeit. In Göbekli Tepe hatte man archäologisch nachgewiesen, dass in dieser Anlage große Feste zu einer bestimmten Jahreszeit gefeiert wurden.

Feste an den viel gegessen und Bier getrunken wurde. Wobei gerade für das Bier entsprechend große Getreidemengen gebraucht wurden. Mengen also, die sich nicht mehr durch Sammeln erreichen ließen. Auch in Stonehenge wurden solche Feste nachgewiesen, auf denen die Menschen aus ganz England und darüber hinaus anreisten.

Sakrale Bauten erforderten auch in den folgenden Zeiten ein großes Maß an Organisation und Gemeinsinn. Ja und sie stellten auch Herausforderung, die über den Bau eines einfachen Hauses hinausgehen.

Merlin
.
 
Ich denke es geht gar nicht nur darum über persönliche Vorstellungen hinauszuwachsen, sondern auch um die Prspektive. Aus menschlicher Perspektive, in der sich das menschliche Ich fragt „Wer,Was bin ich?“ „Wo komme ich her?“, „Wo gehe ich hin ?“,… sucht man nach Antworten und Mitteln und Wegen, wie man Leid besser verkraften kann, das Zusammenleben verbessern kann,.. Neben der menschlichen gibt es aber eine für gewöhnliche Menschen nicht bekannte Zahl an weiteren Perspektiven, vielleicht unendlich viele, die dem menschlichen Verständnis fehlen.
Ich muss immer wieder aus meiner Sicht selbstüberhöhende Theorien, wie dass Gott in jeder/m stecken würde, Teil von jeder/m sein würde,… lesen. Dem ist aus meiner Sicht nicht so. Gott mag in jedem wohnen, der/die ihm sein/ihr Herz öffnet, doch deswegen wird diese Person nicht göttlich. Vielmehr spricht man dabei meiner Meinung nach zu recht davon, dass die Person „gesegnet“ ist, also von Gott Kraft oder Ähnliches als Zeichen für die Zuwendung zu Gott für eine gewisse Zeit erhält.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Werbung:
Hallo @DruideMerlin ,

ja ich denke auch, dass es sehr mit der intellektuellen Entwicklung, zum einen des "Gehirns", als auch zum anderen, Herz und Seele, also das Gemeinschaftsgefühl, zu tun hat.
Andererseits aber sorgte diese Art der Entwicklung vielleicht auch dafür, dass bestimmte "Naturverbindungen", wie evtl. "Schamanen" sie hatten, also enge Verbindung mit der Natur, auch mit Geistern, Kräften und Ähnlichem, allmählich durch immer mehr "Entwicklung" und "Zivilisation" sich evtl. auch zum Teil vom "Gottglauben" der zum Beispiel Erbauungen großer Sakralgebäude sich abtrennten, und mehr und mehr "verschiedene Lager" entstanden.


@ambrosiusemrys ,

dass gewissermaßen das "Göttliche" dem Menschen immer nahe ist, und er / sie sich dem nur zuwenden braucht, und zwar in sich selbst ohne Kirche und Brimborium, glaube und denke ich schon.
An einen Gott als Person glaube ich auch nicht. An "Segen" der guten Kräfte aber schon.
Kein Mensch ist persönlich "Gott über andere", aber die göttliche Freiheit kann / könnte sich in jedem entfalten, der sich dessen bewusst und dafür offen sein möchte.
Ist Glaubenssache, und muss ja jeder selber wissen, wie er diese Ebenen handhaben möchte, und was er seiner eigenen Spiritualität beimißt.
 
Zurück
Oben