In meinem letzten Leben, Mitte/Ende des 19. Jahrhunderts, lebte ich in Schottland und zwar ganz in der Nähe der Ruine Eilean Donau...
Ich habe schon immer an Drachen geglaubt und war deshalb für manchen meiner Nachbarn im Dorf ein Sonderling - klar erzählten sich alle von Drachen -viele Geschichten am warmen Feuer - nach etlichen Schlucken Whiskey - aber bei mir war das immer mehr als nur ein Mythos...
Als ich mal wieder bei meiner Tante Katherine in London zu Besuch war, lernte ich dort einen älteren Herrn kennen: Dr. Ernest Drake...
Sofort waren mitten in den Geschichten über Drachen...
und wenige Wochen später nahm mich Dr. Drake zu einem ersten Abenteuer mit...
Wir reisten also zu den Deutschen Alpen - zur Burg Drachengrub...
Das Hochgebirge stellt für einige der Europäischen Drachen die optimale Umgebung dar. Sie leben in Höhlen knapp oberhalb der Baumgrenze und können sich bei Bedarf gut verstecken. Um diese Geschöpfe zu beobachten, bedarf es einer Bergsteigerausrüstung!
Mein Begleiter, Dr. Drake, war da sehr erfahren, doch ich hatte mehr als nur Mühe, ihm auf den Felsen zu folgen, ich war eine echte Last für Dr. Drake, vemutlich tat er sich diese "Behinderung" nur an, weil ich seine Begeisterung so sehr teilte!
Ich war damals knapp 25 Jahre alt und hatte so am normalen Leben als Hausfrau und Mutter eher wenig Interesse - also bat ich meine Tante, um Untestützung in finanzieller Hinsicht, um meinen Beitrag auch in dieser Form zu unserer Expedition beitragen zu können!
Meine Tante kannte ihre etwas verrückte Nichte zu sehr, um ihr irgendetwas ausreden zu wollen und Dr. Drake und ich machten uns auf die Reise...
Als wir die Höhle entdeckt hatten, die Dr. Drake bei einer früheren Forschungsreise ausfindig gemacht hatte - leider aber keinen Drachen antraf, obwohl er dort 2 Wochen vor dem "Bau" gehockt hatte, die Lebensmittel waren auch schon alle aufgebraucht, da mußte er leider klein beigeben und seinen Rückzug antreten...
...diesmal aber, hatten wir Glück, wir entdeckten die frischen Spuren eines Riesen und hielten uns im Versteck...
Dr. Drake nahm einen Spiegel aus seiner Ausrüstung und ich mußte ihn mit Drachenstaub besprenkeln, anschliessend legten wir einen sehr wertvollen Edelstein direkt vor den Eingang der Höhle - einen Saphir...
Es dauerte nur zwei Tage, dann kam er - er kam heraus ...
Mein Herz klopfte bis zum Hals und ich schwitzte vor Aufregung in der eisigen Kälte...
Der Wind zerrte an meinen Kleidern und ich schluckte trocken, biss mir vor Aufregung in die Lippen und schmeckte Blut .. der Drache ... es war alles wie in einem Traum...
Der Wind brüllte über die Berge und ich spürte die Angst bis in Knocheninnere...
Da sprang Dr. Drake aus unserem Versteck hervor - hielt dem Drachen rasch den Spiegel vor und rief mit schallender Stimme:"Ecce Narcisso Draconus Attractivae!"
Diese Formel sollte den Drachen zähmen und ja, wir konnten uns ihm jetzt nähern...
Azarta