die verdummte Bevölkerung?

FIST

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hugh ihr lieben

die bevölkerung IST bereits "verdummt", sprich: UNBEWUSST. andernfalls gäbs weihnachten gar nicht mehr

solche Sätze geben mir schon zu denken - jetzt unabhängig von Weinachten (man könnte es ja auch so formulieren - verdummte Menschen haben keine Feste)... naja... dieses Umsichgreiffen der "Verdummung" schliesst natürlich immer genau den aus, der solche sätze schreibt. also im Sinne von Alle sind Dumm und ich hab die Patentlösung... naja - meines erachtens ist dies ein Zeichen der Dummheit... Stephen King beschreibt das so : In der Bar, nach weis nicht wie vielen Drinks hatte ich alle Probleme der Welt gelöst - fand dann aber auf dem Parkplatz mein Auto nicht mehr.

Warum sollte "Die Bevölkerung" verdummt sein? denn währe die Bevölkerung verdummt währen es wir alle ja auch - denn, ob wir wollen oder nicht, wir alle gehören nun mal zur Befölkerung, sind Volk, sind Menschen.
Man kann doch nicht veralgemeinern, sicher gibt es einige ganz Dumme (und dafür warscheinlich recht sympatische) Menschen die weder wissen was gerade läuft noch irgendetwas länger im Kopf behalten können - daneben aber gibt es sicherlich auch Hochgebildete (und meist eingebildete) Menschen die über jedes Thema der Welt eine recht pausible Erklährung mitsammt Problemen und Lösungen liefern können...

Wer ist denn "Die Bevölkerung"? schliesst das nicht den Dümmsten Mensch der Welt (dass bin dann warscheinlich ich *gg*) ebenso mit ein wie das grösste Genie der Welt (was auch ich währe *gg*) - kann es also nicht sein das die Bevölkerung vieleicht gar nicht so verblödet ist wie man so gerne sagt - sondern dass die meisten Menschen nur ganz einfach andere Interessen haben als diejenigen, die die Menschen als Dumm verkaufen?

Was soll z.b. daran Blöd und Dumm und verblödet sein Weinachten zu feiern? Ich mein es ist doch ein Schönes Fest, man schenkt sich gegenseitig was, kann Menschen, Freunde, Geliebte und Familienmitglieder Überraschen und erfreuen, Kinderaugen kommen ins Glänzen - vieleicht singt man zusammen ein Lied - jedenfalls ist Weinachten wohl eins der Wenigen Feste andenen man wirklich mit der Familie zusammen ist - meistens isst man gut, trinkt einwenig über den Durst usw usw usw... eben ein Fest.

Ist es vieleicht nicht viel Blöder über solche Feste zu fluchen - zu sagen es sei Kapitalistisch, habe nichts mehr mit der Ursprünglichen Bedeutung usw zu tun? irgendiwe blöd, eine solche Ansicht - denn Feste wandeln sich . Man feiert heute Fasnacht nicht mehr so wie vor hundert Jahren, Ostern hat ein Neues gewand - was soll daran verdummt sein?

zurück zur Volksverblödung... was sind den die Kriterien für Dummheit? für verblödung? weil sich einige nur für Reichtum interessieren? was soll daran blöd sein? es ist vieleicht nicht gerade "Spirituell ok", aber hei, ganz ehrlich, wer von uns hätte nicht gern so 100 Milliönchen auf der seite um sich jeden Spass zu leisten? oder ist es verdummung sich nicht um die ganz GROSSEN Probleme zu kümmern? aber ganz ehrlich - am wenigsten werden die ganz Grossen probleme gelöst, wenn man sich die Zunge wundspricht deswegen? oder ist es volksverdummung einer Kirche anzugehören? aber vieleicht haben die Kirchengänger etwas das andere nicht haben. oder ist es Dummheit in der Stammkneipe sich eine rote Nase zu trinken? aber vieleicht ist niemand zu hause und man fühlt sich in der Beiz unter seinen Kumpels wohl - was also ist Volksverblödung? die Pisastudie? Naja - es gibt rech tkluge Analphabeten?

meines Erachtens ist es ein Zeichen von Verblödung, wenn man ganz generell sagt "Das Volk ist Dumm" oder "Der Staat ist Schlecht" oder oder.... solche behauptungen sind nämlich nur ganz knapp neben "Die Juden sind schlecht" und "die Neger sind dumm", es sind Pauschalisierungen, abstrakte Gedankengebäude die weder jemanden nützen noch sehr tief durchgedacht sind - es sind Denkabkürzungen, faulheiten und... naja - Zeichen von Verblödung...

meine Meinung

by FIST
 
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Fist, ich würde dir ja gerne zustimmen, aber ich fürchte, die Dinge sind ein weniger schwieriger.

Ich gehe nach wie vor davon aus, dass alle Menschen annähernd gleich intelligent geboren werden, aber dann gehts halt los...

Rein biologisch gesehen müssen die Synapsen im Hirn, die für die entsprechenden Hirnleistungen zuständig sind, erst mal gebildet werden - das geht aber nur durch entsprechende Reize.
Wächst ein Kind in einer reizarmen Umgebung auf, ist die Sache mit der Intelligenz schon mal weitestgehend gelaufen...
Wächst ein Kind bei Eltern auf, die - durch welche Gründe auch immer - kaum Interesse an theoretischen Dingen haben, sondern nur an den berühmten drei F´s - ist die Sache mit der Intelligenz ebenfalls weitestgehend gelaufen..

Ich habe das mal sehr drastisch bei einer Gruppe von Kriegskindern erlebt, denen ich Deutsch beibringen sollte. Sie hatten ihr 12-14jähriges Leben durchweg damit verbracht, zu überleben und niemals eine Schule besucht.

Sie waren auch nach 2 Jahren nicht in der Lage, zu rechnen.
2 Äpfel + 2 Äpfel = 4 Äpfel, das ging rein.

Aber 2+2 = 4 - das ging nicht, weil sie nicht zu Abstraktionen fähig waren.
Sowas ist in den seltensten Fällen wieder aufzuholen...

Fakt ist weiterhin, dass das, was wir heute Hauptschule nennen, das Niveau der früheren Hilfsschule erreicht hat.
Realschule ist das, was früher die Hauptschule war und das Gymnasium hat sich ebenfalls um eine Klasse verschlechtert. Die früher übliche Elite ist erheblich geschrumpft.

Warum??

Die Kindheitsbedingungen haben sich geändert, und, wenn man mich fragt, nicht zum Besseren. Eltern haben in ihrem Existenzkampf weniger Zeit, die Großeltern leben irgendwo alleine, weil kleine Wohnungen die einzig bezahlbaren sind und keiner ist mehr da, der in den Kindern wirklich die Neugierde am Leben vermitteln kann... die Eltern haben sie selbst nicht mehr.

Und was nicht vorgelebt wird, ist nicht präsent, kann sich nicht ausbilden, verkümmert.
Als alte Frau, die ich nun bin, kann ich aus meiner eigenen Vergangenheit sagen, dass das früher nur bei denen vorkam, die - tschuldigung, hieß damals so - wirklich ganz, ganz weit unten waren...
Meine Großeltern, bei denen ich größtenteils aufwuchs, waren schlichte Bauern, aber gebildet. Wir bekamen jenseits der Schule unsere "Lebenslektionen" - faul rumhängen war niemals drin. Wir waren geistig/intellektuell immer gefordert. Ihre eigenen Kinder besuchten prinzipiell das Gymnasium und meine Mutter war die erste des ganzen Landkreises, die studierte - Bildung war ein Prinzip, das über allem anderen stand...

Und, was ich heute nicht mehr so dolle finde - ungebildete Menschen waren tabu, kein Umgang...

Ich möchte daher heute und auch als ehemalige Lehrerin sagen, unsere Jugend verblödet - nicht, weil sie blöd geboren wurde, sondern weil alle wichtigen Anzreize fehlen. Ihr Hirn ist nicht mehr wirklich ausgebildet, die Synapsen haben keinen Anschluss mehr gefunden - und, wie ich mal las, das muss bis zum 5. Lebensjahr passiert sein, sonst wirds schwer bis unmöglich - und was man ihnen heute beibringt, ist morgen weg.... aus Prinzip!!!

Erschwerend kommt dieses fürchterlich Gleichmacherprinzp dazu, indem alles nach unten korrigiert, auf ein einziges Niveau angepasst wird.
Die Begabten, die Willigen, sie geben auf - weil sie nach unten angepasst werden.
Die Unwilligen interessiert eh nüscht außer " gepriesen sei was Spaß macht aus der untersten Schublade des menschlichen Seins" und so ziehen wir uns da was heran, was einfach nur Angst macht...
Weil - die Begabten ziehen da mit, um keine Außenseiter zu sein und vermöbelt zu werden :-((

Sieht nicht gut aus, Fist - sieht gar nicht gut aus.

Ich hab mit 54 das Handtuch geschmissen, weil ich das Elend nicht mehr mit ansehen konnte und ändern konnte ich es auch nicht..

Und - guck den Kindern heute mal in den Augen. So in der Großstadt, in Ballungsbereichen. Da ist oft kein Licht mehr...da kommt nichts mehr rüber außer Dumpfheit und Resignation - schlimm...

Ich weiß nicht, ob man es Dummheit nennen kann - ich nenne es Verarmung.
Es hat mein größes Erbarmen, aber nicht mehr mein MIT-Leid(en).

Sorry.

Lieben Gruß,
RitaMaria
 
ist doch ganz einfach. wenn ich etwas nicht hin kriege, ist das schwer...eigentlich schwierig, genau definiert *g*

wenn ein anderer etwas nicht so hin kriegt wie ich, ist er dumm.
:weihna1
:schnl:

alles eine frage der perspektive :lachen:
 
der in den Kindern wirklich die Neugierde am Leben vermitteln kann... die Eltern haben sie selbst nicht mehr.

...wir haben wohl gleichzeitig unsere postings geschrieben.

das ist es für mich, der springende punkt....wieder die neugier auf sich selbst und das leben wecken...

ich erlebe immer wieder, dass viele mögliche folgende interventionen nur dann wirklich boden haben, wenn u.a. das gelingt.

:) Jovannah
 
Hugh Rita

hmm... ich glaube nicht, das Bildung etwas mit Dummheit oder Inteligenz zu tun hat... es macht nichts ob ein Mensch rechnen kann oder rechtscheiben kann... wichtig ist doch, dass ein Mensch eine Situation erfassen kann und dementsprechend handeln... und diese Bildung kann fast keine Schule (ausser das Leben) vermitteln...

Weisst du, wenn jemand keine Ahnung von Zahlen hat, dann hat das nichts mit Blödheit zu tun... ich kenne MEnschen,d ie können nicht einmal ein normale Verb koniugieren - aber wenn es um Pläne schmieden, um Kreatives Verhalten usw geht sind einige von denen absolut Unschlagbar...
Klar, Bildung hat seine Vorteile, man kann "mittreden" - aber Handeln? das Handeln kommt nicht aus der Bildung - sondern aus dem Abgucken von Verhaltensweisen... und durch Try and Error....

Ich kenne viele "ungebildete" Menschen - Menschen die man zu deiner Zeit warscheinlich noch Lumpenproletariat genannt hatte, Menschen die Kaum schreiben, kaum rechnen, geschweige denn eine Politischen Diksuion folgen können - aber diese Leute haben oft einen Unglaublichen Instinkt, ein Überlebensimpuls der sie oft schwierigste Probleme mit links lösen lässt... ich würde die Unbildung nicht unterschätzen...

mfg by FIST
 
RitaMaria schrieb:
Fist, ich würde dir ja gerne zustimmen, aber ich fürchte, die Dinge sind ein weniger schwieriger.

Ich gehe nach wie vor davon aus, dass alle Menschen annähernd gleich intelligent geboren werden, aber dann gehts halt los...

Rein biologisch gesehen müssen die Synapsen im Hirn, die für die entsprechenden Hirnleistungen zuständig sind, erst mal gebildet werden - das geht aber nur durch entsprechende Reize.
Wächst ein Kind in einer reizarmen Umgebung auf, ist die Sache mit der Intelligenz schon mal weitestgehend gelaufen...
Wächst ein Kind bei Eltern auf, die - durch welche Gründe auch immer - kaum Interesse an theoretischen Dingen haben, sondern nur an den berühmten drei F´s - ist die Sache mit der Intelligenz ebenfalls weitestgehend gelaufen..

Ich habe das mal sehr drastisch bei einer Gruppe von Kriegskindern erlebt, denen ich Deutsch beibringen sollte. Sie hatten ihr 12-14jähriges Leben durchweg damit verbracht, zu überleben und niemals eine Schule besucht.

Sie waren auch nach 2 Jahren nicht in der Lage, zu rechnen.
2 Äpfel + 2 Äpfel = 4 Äpfel, das ging rein.

Aber 2+2 = 4 - das ging nicht, weil sie nicht zu Abstraktionen fähig waren.
Sowas ist in den seltensten Fällen wieder aufzuholen...

Fakt ist weiterhin, dass das, was wir heute Hauptschule nennen, das Niveau der früheren Hilfsschule erreicht hat.
Realschule ist das, was früher die Hauptschule war und das Gymnasium hat sich ebenfalls um eine Klasse verschlechtert. Die früher übliche Elite ist erheblich geschrumpft.

Warum??

Die Kindheitsbedingungen haben sich geändert, und, wenn man mich fragt, nicht zum Besseren. Eltern haben in ihrem Existenzkampf weniger Zeit, die Großeltern leben irgendwo alleine, weil kleine Wohnungen die einzig bezahlbaren sind und keiner ist mehr da, der in den Kindern wirklich die Neugierde am Leben vermitteln kann... die Eltern haben sie selbst nicht mehr.

Und was nicht vorgelebt wird, ist nicht präsent, kann sich nicht ausbilden, verkümmert.
Als alte Frau, die ich nun bin, kann ich aus meiner eigenen Vergangenheit sagen, dass das früher nur bei denen vorkam, die - tschuldigung, hieß damals so - wirklich ganz, ganz weit unten waren...
Meine Großeltern, bei denen ich größtenteils aufwuchs, waren schlichte Bauern, aber gebildet. Wir bekamen jenseits der Schule unsere "Lebenslektionen" - faul rumhängen war niemals drin. Wir waren geistig/intellektuell immer gefordert. Ihre eigenen Kinder besuchten prinzipiell das Gymnasium und meine Mutter war die erste des ganzen Landkreises, die studierte - Bildung war ein Prinzip, das über allem anderen stand...

Und, was ich heute nicht mehr so dolle finde - ungebildete Menschen waren tabu, kein Umgang...

Ich möchte daher heute und auch als ehemalige Lehrerin sagen, unsere Jugend verblödet - nicht, weil sie blöd geboren wurde, sondern weil alle wichtigen Anzreize fehlen. Ihr Hirn ist nicht mehr wirklich ausgebildet, die Synapsen haben keinen Anschluss mehr gefunden - und, wie ich mal las, das muss bis zum 5. Lebensjahr passiert sein, sonst wirds schwer bis unmöglich - und was man ihnen heute beibringt, ist morgen weg.... aus Prinzip!!!

Erschwerend kommt dieses fürchterlich Gleichmacherprinzp dazu, indem alles nach unten korrigiert, auf ein einziges Niveau angepasst wird.
Die Begabten, die Willigen, sie geben auf - weil sie nach unten angepasst werden.
Die Unwilligen interessiert eh nüscht außer " gepriesen sei was Spaß macht aus der untersten Schublade des menschlichen Seins" und so ziehen wir uns da was heran, was einfach nur Angst macht...
Weil - die Begabten ziehen da mit, um keine Außenseiter zu sein und vermöbelt zu werden :-((

Sieht nicht gut aus, Fist - sieht gar nicht gut aus.

Ich hab mit 54 das Handtuch geschmissen, weil ich das Elend nicht mehr mit ansehen konnte und ändern konnte ich es auch nicht..

Und - guck den Kindern heute mal in den Augen. So in der Großstadt, in Ballungsbereichen. Da ist oft kein Licht mehr...da kommt nichts mehr rüber außer Dumpfheit und Resignation - schlimm...

Ich weiß nicht, ob man es Dummheit nennen kann - ich nenne es Verarmung.
Es hat mein größes Erbarmen, aber nicht mehr mein MIT-Leid(en).

Sorry.

Lieben Gruß,
RitaMaria
Ich stimme Dir im wesentlichen zu Rita Maria.
Wir sind eine Spaßgesellschaft geworden.
Wir waren einst vor allem eine Plichtgesellschaft.
Saure Wochen, frohe Feste, sagte einst Goethe.
Es nicht nötig, daß ich lebe;
aber es ist nötig, daß ich meine Plicht tue. (Friedrich II. )
Nun, nichts ist heute so verpönt, wie die Plicht.
Das Leben hat gefälligst Spaß zu machen, nicht nur an Festtagen, sondern rund um die Uhr.
Mir scheinen das alles Symthome eines zu ende gehenden Zeitalters zu sein.
Ein allgemeiner ethischer Zerfall der bürgerlichen Ordnung.
Dabei wird kein Bereich ausgenommen.
 
Ja was ist denn los mit euch beiden? Adventsdepressionen?

Ich erinnere mich ganz leise daran, daß meine Großeltern, als ich in der Volksschule war, kopfschüttelnd sagten, also die heutigen Kinder lernen doch wirklich nichts mehr. Wo soll das hinführen. Die Jugend verblödet.

Das war vor 40 Jahren.

No comment.
 
ja die schoen Pflicht ist verloren gegangen, nun erlauben sich die menschen doch tatsaechlich nach eigenen interessen zu handeln, statt die interessen eines einzelnen zu verwirklichen, das kotz mich an

diese lebensbanausen.. TZTZ wissen es nicht zu schaetzen sich fuer konditionierte Ideale zu opfern... TZTZ

auf einmal wollen sie keine Hunde mehr sein, wer gibt ihnen das Recht? gerade noch waren sie affen schon meinen sie eigenstaendig denken zu duerfen...

ich will doch nur das sie schiessen wenn ich es sage ohne zu fragen warum...



gruss

denn ich war nie ein rapper
 
Ich verstehe das Gejammer (bitte verzeiht mir den Ausdruck, ich meine es nicht böse) über die ach so "guten alten Zeiten" nicht mehr! V.a. @RitaMaria, habe ich es schon so und so gehört (das mit der Schulbildung)... die einen beklagen sich darüber, dass von den Schülern heutzutage schon so viel verlangt wird, dass jeder weiß- ich-wie-vielte Volksschüler(!!!) unter Migräne, Angstzuständen etc. leidet, andererseits deine Meinung, dass sie die Bildung endlos "runterschrauben"...

Kinnaree hat völlig Recht. In jeder Generation haben die "Alten" über "die Jugend von heute" geschimpft, das war so, ist so und wird auch immer so bleiben, anscheinend...

Heutzutage haben die Jugendlichen vielleicht einfach mehr Zeit dazu, Dummheiten zu begehen, aber auch über das Leben nachzudenken (zumindest hier, wo wir leben), als früher, als Krieg herrschte bzw. man noch wirklich "etwas tun" musste, um zu überleben. Ich finde das eigentlich nicht so schlecht!
Hier und heutzutage hat man einfach mehr Möglichkeiten und Freiheiten, sein Leben zu gestalten, und weil wir Menschen sind, macht eben nicht jeder auch etwas sog."Intelligentes" daraus. Jeder kann in einem gewissen Rahmen tun, was er will, alle haben das gleiche Recht (zumindest auf dem Papier, ist ja schon mal was...).

Was ist schlecht an den "neuen Zeiten"? Ich glaube nur das, dass sich einige noch nicht daran gewöhnen wollen...(unabhängig vom Alter des Körpers)...

LG, Lillian
 
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Vielleicht sollte man noch hinzufügen, dass die Anforderungen an Kleinkinder erheblich gestiegen sind.
Im Kindergarten fängt es schon an mit Fremdsprache, da sprechen die meisten ihre Muttersprache noch nicht korrekt.
Die Stundenzahl in der ersten Klasse beläuft sich auf 5 Stunden pro Tag/25 Stunden die Woche. So ist das bei uns.
Als ich vor 20 Jahren in die erste Klasse kam, hatten wir 2 oder 3 Stunden am Tag, ca. 12-15 Stunden in der Woche.
Der Lernstoff ist komplexer geworden.
Ich habe, wie viele in meinem Jahrgang, die Grundschule mit links gemeistert und konnte auf´s Gymnasium wechseln.
Heute schreiben viel mehr Kinder schon in der Grundschule schlechte Noten.

Da ist zum einen steigendes Desinteresse im Elternhaus, Gleichgültigkeit vieler Lehrkräfte und eine enorme Steigerung der Forderung an unsere Kinder.

Hallo ! Ich möchte, dass mein Kind was lernt.
Ich möchte aber auch, dass es kindgerecht lernt und auch Zeit zum Spielen hat, den Spielen ist für die Entwicklung ausgesprochen wichtig.

Ich habe vier Kleinkinder, keins ist hyperaktiv oder verhaltensauffällig - ganz im Gegenteil.
Manchmal werde ich gefragt, wie ich das mache.
Kann ich sagen: Ich gebe ihnen Freiraum und vor allem habe ich INTERESSE an ihnen und ihrer Entwicklung.
Es wird doch nicht viel gefordert, ausser dass man seinen Kindern mal ZUHÖRT !
Ich habe schon so oft beobachten können, wie Eltern ihren Kindern nicht zuhören und nicht auf sie eingehen, - da fängt es doch an ! Sie merken, dass sie nicht wichtig genommen werden, verstummen und entwickeln widerrum Desinteresse, das ihnen von den Eltern vorgelebt wird.

Man braucht gar nicht viel zu tun, ausser wirklich für die Kinder da zu sein, dann entwickeln sie auch Vertrauen und das ist vor allem wichtig, wenn es mal Probleme gibt.

Wenn ein Kind nicht auf´s Gymnasium gehen kann, weil die Leistungen eben nicht entsprechend sind, dann kann es eben nicht ! Da zu fordern und zu zwingen bewirkt nur das Gegenteil, das Kind blockiert, wird evtl. verhaltensauffällig und ausserdem: wollen wir keine glücklichen Kinder ? Dann geht es eben auf die Realschule, und wenn es da gute Noten schreibt, ist das für die allgemeine Entwicklung wesentlich besser als eine Fünf vom Gymnasium.
Ich glaube nicht, dass die Schulform etwas über die Intelligenz eines Menschen aussagt, höchsten über den Stand der Allgemeinbildung, und die ist nicht alles im Leben, zwar wichtig, aber eben nicht alles.

Die Hilfsschule die angesprochen wurde, ist für lernbehinderte Kinder. Diese Kinder haben eine Behinderung, sind also nicht vollkommen gesund, und man kann sie sicher nicht mit einem "normal" entwickeltem Kind und derem Stand der Bildung vergleichen. Das wäre genau so, wie wenn man die sportliche Leistung eines Rollstuhlfahrers mit einem Berufssportler vergleichen würde.

Einfach da sein für die Kinder - die beste Grundlage für eine normale Entwicklung und einen guten Bildungsverlauf.


Lieben Gruß
:)
 
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