Die Grundlagen der Astrologie

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Die nähere Beschäftigung mit der Astrologie beginnt meist in der Jugend. Man liest einige Bücher und fängt an nach den üblichen Regeln Horoskope zu deuten. Doch früher oder später beginnt man sich zu fragen "Was mache ich hier eigentlich?". Und man beginnt den eigentlichen Grundlagen nachzuspüren auf denen die Astrologie beruht. Denn nur wenn man diese kennt kann man auch zu folgerichtigen Deutungen kommen.

Es sind vor allem zwei Sichtweisen, mit denen man dem Wesen der Astrologie näher kommen kann. Die Objektive und die Subjektive. Dann wäre noch die geschichtliche Betrachtung aus der man auch bedeutende Erkenntnisse gewinnen kann. Religiöse Betrachtungen sind sogar das Allerwichtigste.

Fangen wir einfach mal mit der naturwissenschaftlichen Seite an. Sonne und Mond haben einen nicht zu übersehenden Einfluss nicht nur auf uns sondern auf die gesamte Tier., Pflanzen- und Mineralienwelt. Im Winter ist es kalt, im Sommer warm, das ist offensichtlich. So könnte man auch denken, ein Mensch, der mitten im Winter geboren ist betritt eine relativ kalte unwirtliche Welt, wenn das auch heute durch Heizungen etwas abgemildert wird. Die Tage sind kürzer, die Nächte länger, daher gibt es kürzere Zeit Licht, welches aber durch Schnee sogar heller erscheinen kann.

Diese Erfahrungen bei der Geburt dürften in besonderer Weise prägend sein, wie auch von der modernen Psychologie angenommen. Nichts anderes behauptet ja auch die Astrologie, dass nämlich das Geburtshoroskop bereits wesentliche Parameter und den allgemeinen Verlauf des Lebens vorgibt.

Auch der Mond hat bedeutende Einflüsse auf die gesamte Natur und auch auf uns. Diese hat Prof. Eysenck in seinem Werk "Eysenck / Nias - Astrologie - Wissenschaft oder Aberglaube ?" erforscht. Prof. Eysenck war einer der angesehensten Psychologen des 20. Jh. so dass seine Ergebnisse einiges Gewicht in der Fachwelt haben.

Besonders erinnere ich mich an die Experimente mit Meeresmuscheln, die sich nach den Mondphasen öffneten und schlossen und dies auch unter abgeschirmten Laborbedingungen taten. Doch das sind längst nicht alle Einflüsse von den Beiden. Die gesamte Natur richtet sich nach Sonne und Mond aus, das steht fest.

Allein schon das ist dem Objektiven ein deutliches Indiz für die Astrologie.
 
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Der nächste Gedankenschritt wäre dann die Planeten mit einzubeziehen. Wenn die Zyklen von Sonne und Mond solche überragende Wichtigkeit haben sollte es dann bei den Planeten anderes sein? Hier fällt zuerst Jupiter mit seiner gewaltigen Masse auf. In der Tat spielt er eine besondere Rolle in der Astrologie.

Es hat auch schon Überlegungen gegeben, ob Jupiter mit seiner zwöfjährigen Umlaufzeit die Grundlage für die chinesische Astrologie liefert, die bekanntlich die Zeichen nach Jahrgängen im Zwölfjahresrhythmus verteilt.

Prof. Eysenck sah auch bei Jupiter deutliche Zusammenhänge: "Eysenck war der Auffassung, dass die Sterne den Lebenswandel eines Menschen beeinflussen. Er habe "einige echte Fakten im Bereich der Astrologie" gefunden, die "ziemlich schlüssig" belegen, "daß eine Beziehung zwischen dem Stand der Planeten (Mars, Saturn und Jupiter) bei der Geburt eines Kindes und seiner späteren Persönlichkeit" bestehe".

So geht es weiter bei Saturn, Mars, Venus und Merkur, wobei die von Sonne und Mond abgeleiteten Deutungsprinzipien mit Aspekten, Zeichen- und Felderstellung analog angewandt werden. Dabei geht man davon aus, dass die Planeten ähnliche Zyklen haben wie Sonne (Jahr) und Mond (Monat). Nur eben mit verschiedener Länge, die durch die Umlaufzeit vorgegeben ist. Ein "Jupiterjahr" dauert dann rund 12 Jahre.
 
Für die subjektive Betrachtungsweise könnte man mal versuchen sich in die Psyche eines Urmenschen vor einigen Jahrtausenden zu versetzen. Noch unberührt von der modernen Wissenschaft war sein Denken mehr auf Omendeutung ausgerichtet. Die Umstände bei der Geburt eines Kindes waren ihm ein Omen.

Ging die Sonne gerade auf erhielt das Kind vielleicht den Namen "Sonnenaufgang" wie wir es von archaischen Kulturen her kennen. Aus weiteren Umständen bei der Geburt wie Mond-, Sternen-, und Planetenstellungen stellte man weitere Folgerungen an.

Dies hat sich im Prinzip bis heute so erhalten. Nur dass man heute eben nicht mehr den unmittelbar sichtbaren Himmel betrachtet sondern nur anhand von Computerberechnungen ein Horoskop erstellt. Dabei fallen aber oft Einzelheiten weg, die der Urmensch sofort mit eigenen Augen sah. Wie etwa eine besonders helle Venus als Abendstern.
 
Geschichtlich denkt man sich den Ursprung der Astrologie meist in Indien oder Babylon. Wobei diese Kulturen auch damals schon in Verbindung standen sodass man die Entwicklungen in diesen Gebieten wohl gar nicht so klar abgrenzen kann.

Auch bei Stonehenge in England oder den Pyramiden in Ägypten sind offenbar astronomische Berechnungen eingeflossen. Das führt zu der Erkenntnis, dass wir heute nur wenig über diese Zeiten wissen.

Bei den Kelten in Europa und den Maya in Amerika hat die Astrologie allerdings zu ganz anderen Interpretationen geführt. Wobei es bei diesen Systemen manchmal nicht ganz leicht ist zu unterscheiden, was auf historischen Überlieferungen beruht und was moderne Interpretation ist.
 
Geschichtlich denkt man sich den Ursprung der Astrologie meist in Indien oder Babylon. Wobei diese Kulturen auch damals schon in Verbindung standen sodass man die Entwicklungen in diesen Gebieten wohl gar nicht so klar abgrenzen kann.

Auch bei Stonehenge in England oder den Pyramiden in Ägypten sind offenbar astronomische Berechnungen eingeflossen. Das führt zu der Erkenntnis, dass wir heute nur wenig über diese Zeiten wissen.

Bei den Kelten in Europa und den Maya in Amerika hat die Astrologie allerdings zu ganz anderen Interpretationen geführt. Wobei es bei diesen Systemen manchmal nicht ganz leicht ist zu unterscheiden, was auf historischen Überlieferungen beruht und was moderne Interpretation ist.

In Ägypten nutzten die Priester totale Sonnenfinsternis, die nur sie voraus berechnen konnten, um das Volk im Schach zu halten.
 
In Ägypten nutzten die Priester totale Sonnenfinsternis, die nur sie voraus berechnen konnten, um das Volk im Schach zu halten.

Das ist ja interessant. Leider habe ich mich direkt mit ägyptischer Astrologie weniger befasst, aber mal Deckengemälde mit Tierkreiszeichendarstellungen von dort gesehen. Ptolemäus hat ja in Ägypten gelebt, wird aber oftmals als Grieche betrachtet.
 
Was man aber bei dem Vergleich der Kulturen sehen kann ist, dass es mehrere astrologische Modelle gibt von denen das indisch/babylonische, das später als das "westliche" (falsch) adaptiert wurde, nur eines ist.

Es gibt mindestens noch die Modelle der Chinesen, Kelten, Maya und mehrere weniger bekannte oder sogar ganz verschüttete.
 
Die religiöse Betrachtung scheint zunächst besonders schwierig, doch eigentlich ist es ganz einfach. In der astrologischen Analogie ist die Sonne Gott und alles andere ist nicht Gott. Fertig.

Das kann man jetzt natürlich noch beliebig vertiefen. Dann wären die inneren Planeten Merkur und Venus näher an Gott als wir und wären geeignet uns wieder mehr zu ihm zurück zu leiten. Das wären die Prinzipien der Vernunft (Merkur) und der Liebe (Venus). Durch Logik sowie auch durch Liebe kommen wir Gott näher.

Nach der Erde kommt Mars, der die männliche Schöpferkraft symbolisiert. Er ist dadurch auch kreativ. Doch ist es eine Kreativität, die letztlich von Gott, der Sonne, weg führt in die leere Weite des Raums.

Das gilt auch für alle folgenden Himmelskörper, wobei allerdings die geozentrische Betrachtungsweise von uns Erdlingen berücksichtigt werden sollte. Denn von der Erde aus sieht manches ganz anders aus als es in Wirklichkeit ist. So kann es so aussehen als ob ein Himmelskörper ganz nahe bei der Sonne ist, obwohl er in Wirklichkeit viel weiter von ihr weg ist als die Erde.

Auch Jupiter führt eher von Gott weg, trotz seiner traditionell positiven Deutung. Er symbolisiert auch Religion, doch leider führt Religion allzu oft zu weiterer Verirrung der Seelen, wie wir alle längst wissen.

Mit Saturn betreten wir den dunklen Bereich der Dämonen. Bevor Uranus entdeckt wurde galt Saturn als das personifizierte Böse, das es allerdings gar nicht gibt, wie wir wissen. Denn das Gegenteil der Sonne ist das Nichts, die Leere, der leere Weltraum.

Nun wurde das Böse der Reihe nach in allen weiteren neu entdeckten Himmelskörpern gesucht. Doch sie alle sind höchstens noch weiter von Gott entfernte Orte.
 
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Wie aber funktioniert die Astrologie?

"Wie oben, so unten." So hatte es der sagenumwobene Hermes Trismegistos einst ausgedrückt. Carl Gustav Jung hat es mit seiner Theorie der "Synchronizität" in moderne Worte gefasst. Grundlage ist dabei, dass zwei Ereignisse gleichzeitig geschehen und allein deswegen eine Beziehung zwischen ihnen besteht.

Das ist durchaus logisch. Denn von übergeordneten Ereignissen wie Gestirnsständen kann man oft auf Einzelheiten schliessen, wie oben schon beschrieben. Wenn die Sonne der Erde am nächsten steht ist es Winter in Deutschland. es ist kalt und uns frieren die Finger.

Dazu braucht man kein Hellseher zu sein um das zu erkennen. Doch schon hier beginnt die Verwirrung. Warum ist hier Winter, wenn die Sonne nah ist?

Solche Fallstricke gibt es viele in der Astrologie. Das führt dann dazu, dass man genau das Gegenteil interpretiert, was "richtig" ist. Doch was ist richtig? Offenbar nicht selten etwas was den meisten absurd erscheint! Hinzu kommt noch die materielle und spirituelle Betrachtungsweise, die oft sehr verschieden ist.

So kommt man zu dem Ergebnis,die Astrologie funktioniert nur so weit wie Klient und Astrologe in ihren Grundannahmen übereinstimmen, oder?
 
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Was sind diese Kräfte genau, mit denen wir tagtäglich arbeiten?

Man denkt sich, die Planetenenergien müssten überall sein und alles beeinflussen. Dann wäre in Allem alle Planetenenergie in veränderlichen Anteilen. Manche Dinge haben mehr Marskräfte, andere mehr Venuskräfte. Doch bei Pluto sollte es auch hier nicht aufhören. Orcus, Eris, Makemake und Haumea müssten ebenfalls überall drin sein. Am Ende alle Planetoiden.

Von Anfang an, bei den Indern und Griechen, stellte man sich diese Energien aufgeteilt in eine persönliche Form, eine abstrakte, allgegenwärtige Energie und ihre unpersönliche Ausstrahlung vor. So wie es Sri Chaitanya in seinem dreifachen Gottesmodell anschaulich gemacht hat.

Da hat Gott drei Teile: Die Bhagawan Form als spirituelle, menschliche Gestalt, als alldurchdringender Paramatma, der Überseele, und als unpersönliches Brahman, das die Ausstrahlung der Bhagavan-Form ist und aus der alle Materie besteht.

Genauso wäre es dann bei den Planetenenergien. Auch sie hätten je eine spirituelle personifizierte Form, einen Halbgott, einen allgegenwärtigen Teil und die unpersönliche Ausstrahlung des Halbgottes.

So teilt sich die gesamte Schöpfung vom obersten Gott an immer weiter in höhere Götter, Halbgötter, Engel und weiter bis zu uns einfachen inkarnierten Seelen. Und alle diese Wesen sind ebenfalls dreigeteilt wie ihr Schöpfer.

Mit den Römern begann man sich mehr von diesem Modell abzuwenden. Nun zählte vor allem weltliche Macht. Götter schien es noch zu geben, aber mehr in abstrakter Form. Die Nachfolger der Römer sind wir. Das sieht man auch an der Wissenschaftssprache Latein, die sich noch lange hält obwohl ihre Schöpfer längst gegangen sind.

Es geht immer weiter in Richtung Materialismus, Die Existenz von Göttern wird einfach abgestritten, nur weil wir sie nicht sehen. Doch der Verstand warnt uns vor primitivem Materialismus. Es muss Götter geben, auch in personalisierter Form, genau wie es in den Veden steht! Und sie sind die eigentlichen Kräfte die wir im Horoskop betrachten.
 
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