S
SpiderWoman
Guest
hm, ich kann aber z.B. das Ego meiner Mutter leben, das ich in mir entdecke. Oder meines Vaters, gell.
Oder ich kann Emotionen haben, die eigentlich gar nicht meine eigenen Gefühle sind. Weil sie gar nicht in mir selber verursacht wurden, sondern weil ich nur die Wirkung erfahren und sie dann als Kind unreflektiert übernommen habe. Ängste zum Beispiel.
Diese inneren Anteile erlebe ich zwar, aber sie sind ja nicht mein Kern. Und das Selbst würde ich persönlich schon als meinen "Kern" bezeichnen.
Nein, also ich wehre mich dagegen, alles in mir in einen Topf zu werfen und es nicht zu differenzieren. Wo kommen wir da hin, wenn wir einfach nur so sind?
Ich kann das ja auch. Ich sitze hier ja auch jetzt gerade und bin einfach nur ich selber. Mit der Kaffeetasse. Prost.
Aber in mir sind Bestrebungen. Unterschiedliche. Hey, und die entfalten sogar unterschiedliche Lebenspläne. Das finde ich ganz interessant. Mein spirituelles Selbst würde ein anderes Leben führen als ich selbst, weil es die Prioritäten anders setzen würde. Es käme vielleicht am Ende des Lebens der Gleiche heraus, aber er hätte die Dinge im Leben in anderer Reihenfolge und mit etwas anderem Ergebnis gemacht.
Das finde ich spannend. Durch Differenzierung entsteht ja Vielfalt, die Psychologie bezeichnet unser Innenleben auch als Orchester aus Stimmen, die alle zusammen eine Musik ergeben. Und jede Stimme hat ja nun mal eine etwas andere Farbe, eine etwas andere Idee für mein Leben. Dann als Zuhörer heraus zu finden, was der Komponist eigentlich meinte, ist gar nicht so leicht.
Oder das Dirigierende...