Bedingungsloser Zorn

im Begriff der Bedienungslosigkeit, wenn außer dir sonst keiner da ist
Wenn ausser mir sonst keiner da ist, dann ist das ein Monismus ("Singularität"). Bedingungslosigkeit - nicht: Bedienungslosigkeit ;) - heisst, dass es keine Bedingungen gibt, nicht dass ausser mir sonst nichts oder niemand da ist.
 
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Doch, natürlich bedeutet es das. Was nicht heissen soll, dass ihr z.B. auch beide eine Beziehung eingehen wollt.
Wird anscheinend immer wieder gern verwechselt.

Liebe ist immer in einem selbst erkennbar.

tut mir leid, entspricht nicht meiner erfahrung. jemand kann sich selbst, ja die ganze welt hassen, oder sogar aller empfingungen unfähig sein, und kann trotzdem von jemandem anderen geliebt werden.

dann liebt einer, und der andere nicht. und das ist dann einmal so. kann sich ändern, mag sein. oder eben nicht.
passiert ja oft genug, warum gäbe es sonst so etwas wie enttäuschte, unerwiderte liebe? (einmal abgesehen davon, dass das ja dann keine liebe, sondern wieder erwartung ist)
 
Zitat von fckw: Natürlich, so werden sich ein paar Schlaumeier beeilen zu versichern, sei auch Zorn lediglich ein Aspekt bedingungsloser Liebe. So wie all die anderen Genannten, Hass, Geilheit usw., ebenfalls.

Wenn das wahr ist, dann ist es jedoch keineswegs einleuchtend, warum im Zusammenhang mit einer Bedingungslosigkeit ständig das Wort Liebe fällt. Besser wäre es, entweder sogleich eine Präzisierung ganz wegzulassen, also wie bereits vorgeschlagen einfach nur noch von Bedingungslosigkeit zu sprechen, oder dann je nach Zusammenhang einen passenden Zusatz zu wählen.
Das geschieht aber nicht.

Es muss somit der Schluss gezogen werden, dass hier, wie man es auch immer dreht und wendet, eine gewaltige Menge an Projektionen mitarbeitet, irgendwelche naiven Vorstellungen darüber, wie das Sein zu sein habe, und das ist natürlich "lieb". Nicht sein darf es: destruktiv, zornig, wütend, hassend und so weiter.

Ja das stimm ich dir sogar zu. Es ist die Bedingungslosigkeit, die mit dem uns stärksten positiv erscheinenden Gefühl begrifflich gleichgesetzt wird. Im Grunde ist es aber gleich, welcher Begriff mit Bedingungslosigkeit in einen sprachlichen Zusammenhang gesetzt wird... so er bedingungslos ist, ist es der SEINszustand.... Was ist Liebe ohne Emotion, ohne unsere Vorstellungen von ihr und über sie... ein Begriff... genau wie Zorn.
 
Bedingungsloser Zorn grinns, das hört sich ulkig an

zorn_wut.jpg
 
Wenn ausser mir sonst keiner da ist, dann ist das ein Monismus ("Singularität"). Bedingungslosigkeit - nicht: Bedienungslosigkeit ;) - heisst, dass es keine Bedingungen gibt, nicht dass ausser mir sonst nichts oder niemand da ist.

Dann noch mal aufs Neue :zauberer1

Wenn du Singularität (Monismus, Androgynität) bist, die Einzige. Gegen Was oder Wem willst du dann Bedienungen stellen???
 
Nicht sein darf es: destruktiv, zornig, wütend, hassend und so weiter.

darf ja jeder jederzeit sein. nur ist es dann eben kein "in-liebe" sein sondern etwas anderes.

du kannst wütend - liebend sein, das wäre dann eine art ohnmachtsgefühl,
wegen dem inneren zwiespalt, kann dann in eine richtung gehen, oder in die andere.
aber es wäre kein lieben mehr. eben wegen der erwartungen. sondern ein wollen, das nicht erfüllt wird.
 
Im übrigen hat die Vorstellung von bedingungsloser Liebe etwas übermässig erdrückendes, findet ihr nicht? So wie eine Mutter gewaltigen Leibumfanges, das ein viel zu kleines Kind an sich drückt.

Wenn yinundyang Recht hat, dann ist, egal was ist, immer nur Liebe. Es gibt in der Mathematik einen Ausdruck für sowas, der mir gerade entfallen ist ("Dominantes Element"?). Wenn man etwas mit der Zahl 0 multipliziert, dann kommt dabei immer bloss 0 raus, egal, welches die andere Zahl ist.

So verhält es sich gemäss der von mir kritisierten Sichtweise ebenfalls. Wenn da Liebe und Zorn ist, so ist es trotzdem Liebe. Wenn da Liebe und Hass ist, so ist es dennoch Liebe. Wenn ich jemanden ersteche, dann ist das also auch Liebe. Egal, was ich tue, es ist immer Liebe.

...Es sollte auf der Hand liegen, was von einer solchen Argumentation zu halten ist.

Im übrigen geht es mir hier um weitaus mehr als bloss um die Rehabilitation von Zorn.

Zorn gegen Gott, so behaupte ich, ist beispielsweise ein vollgültiger spiritueller Weg (genauso wie Hingabe an Gott).
 
Es ist die Bedingungslosigkeit, die mit dem uns stärksten positiv erscheinenden Gefühl begrifflich gleichgesetzt wird. Im Grunde ist es aber gleich, welcher Begriff mit Bedingungslosigkeit in einen sprachlichen Zusammenhang gesetzt wird...
Ah, ah, ah! Da haben wir's. Das find ich eben äusserst interessant: Der am stärksten positiv erscheinende Begriff ist offenbar der der Liebe.

Mit anderen Worten: Nicht Zorn (und Hass/Geilheit/...).

Warum?
 
Dann noch mal aufs Neue :zauberer1

Wenn du Singularität (Monismus, Androgynität) bist, die Einzige. Gegen Was oder Wem willst du dann Bedienungen stellen???
Ich habe nirgendwo behauptet, es gäbe ausser mir niemanden. Du hast diesen Gedanken ins Spiel gebracht, nciht ich.

(Übrigens bedeutet Androgynität so weit mir bekannt ist, etwas komplett anderes als Singularität oder Monismus, welche übrigens beide auch nicht exakt dasselbe meinen. Aber kann sein, dass ich da die Bedeutungen nur unvollständig kenne. Das nur am Rande.)
 
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Im übrigen hat die Vorstellung von bedingungsloser Liebe etwas übermässig erdrückendes, findet ihr nicht? So wie eine Mutter gewaltigen Leibumfanges, das ein viel zu kleines Kind an sich drückt.

Wenn yinundyang Recht hat, dann ist, egal was ist, immer nur Liebe. Es gibt in der Mathematik einen Ausdruck für sowas, der mir gerade entfallen ist ("Dominantes Element"?). Wenn man etwas mit der Zahl 0 multipliziert, dann kommt dabei immer bloss 0 raus, egal, welches die andere Zahl ist.

So verhält es sich gemäss der von mir kritisierten Sichtweise ebenfalls. Wenn da Liebe und Zorn ist, so ist es trotzdem Liebe. Wenn da Liebe und Hass ist, so ist es dennoch Liebe. Wenn ich jemanden ersteche, dann ist das also auch Liebe. Egal, was ich tue, es ist immer Liebe.

...Es sollte auf der Hand liegen, was von einer solchen Argumentation zu halten ist.

Im übrigen geht es mir hier um weitaus mehr als bloss um die Rehabilitation von Zorn.

Zorn gegen Gott, so behaupte ich, ist beispielsweise ein vollgültiger spiritueller Weg (genauso wie Hingabe an Gott).

Die Begriffe Liebe und Zorn und weißdergeierwas sind sprachliche Hilfsmittel. Die Sprache ist die Form, den Inhalt gibst du ihr. Das meine ich mit

Zitat von yinundyang: Es ist die Bedingungslosigkeit, die mit dem uns stärksten positiv erscheinenden Gefühl begrifflich gleichgesetzt wird. Im Grunde ist es aber gleich, welcher Begriff mit Bedingungslosigkeit in einen sprachlichen Zusammenhang gesetzt wird... so er bedingungslos ist, ist es der SEINszustand.... Was ist Liebe ohne Emotion, ohne unsere Vorstellungen von ihr und über sie... ein Begriff... genau wie Zorn.

Es ist daher gleich welchen Begriff du hinter bedingungslos setzt.

Tut mir übrigens Leid mit der Mutter :D:rolleyes:
 
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