Hallo Inti,
@liftrhasir
hört sich gut an - könnte man dies die absolute Ziellosigkeit nennen?
Als Hilfe für Menschen, die ihre Ziele im Himmel haben gibt es die Möglichkeit Etappenziele zu erreichen, z.B. wie komme ich an ein warmes Mittagessen? Gehe ich am Wochenende zu der buddhistischen Feier zu der ich eingeladen bin?
Das könnte man doch als Planung im Hier und Jetzt sehen ohne dass man weiß ob diese Ereignisse auch stattfinden werden.
LGInti
Für manche mag sich das gut anhören, für andere wiederum nicht - für mich ist wichtig, ich fühle mich wohl dabei und bin zufrieden, es ist mein Weg und meine Wahrheit.
Absolute Ziellosigkeit? Nein, denn ich habe klare Ziele, ich setze mich nur nicht den Erfolgsdruck aus - ich denke, es ist nicht Ziellosigkeit, sondern Unabhängigkeit und/oder Freiheit. Absolut ist dabei nach meinem Geschmack so einzig, nicht wählbar, nicht veränderbar, sehr bestimmt - daher möchte ich das Attribut auch nicht verwenden.
Nach meinen Ansichten sind wir frei, frei in unseren Entscheidungen. Gott lässt uns diese Freiheit, damit Gott sich über unsere frei gewählten Entscheidungen selber definieren kann --- wie gesagt meine Ansicht! Diese Ansicht basiert auch auf einer Bibelstelle, Genesis Moses 1:26 "Und Gott erschuf den Menschen nach seinem Ebenbild." Damit ist nach meiner Auffassung nicht das "Aussehen" von uns gemeint, sondern die Freiheit, die Gott auch inne hat, die Freiheit und die Möglichkeit uns
unsere eigene Welt unabhängig zu erschaffen.
Denn darin mache ich den Sinn meines Lebens fest, Gott definiert sich so über uns.
Ich gehe natürlich bei dem Erklärungsversuch und dem bildlichen Beispiel nur von unserer Existenz, deren Möglichkeit und deren Bewertung aus - wie Gott sich als ALLES in ALLEM und durch ALLES definieren könnte, kann ich mir nicht vorstellen, aber ich kann für mich eine Vorstellung finden um meine Existenz und somit mich selber zu definieren. Dabei kann ich völlig daneben liegen - aus den Blickwinkeln anderer Menschen, doch da es für mich in Gott alles gibt, ist auch meine
individuelle Wahrheit ein Teil der
absoluten Wahrheit und somit wahr - zumindest für mich.
Stellt Euch vor, ihr seid alleine auf einer Insel, wie wollt Ihr Euch selbst definieren. Ihr behauptet von Euch "gut" zu sein, doch wie wollt Ihr das erkennen oder beweisen? Ohne Reflektion, ohne irgendein Feedback?
Nun, auf der Insel gibt es wilde Affen, Ihr fangt einen davon und zähmt ihn. Der Affe wir Euer Haustier, ihr füttert ihn und kümmert Euch um ihn. Dafür gibt der Affe Euch seine Zuneigung --- Somit seid Ihr gut, es ist bewiesen und Ihr habt eine Reflektion.
Nicht ganz, denn der Affe ist abhängig von Euch, er wird Euch gefallen wollen damit es ihm selber gut geht, denn würde er nicht so handeln wie Ihr es wollt, so würde er von Euch bestraft werden.
Erst wenn Euch die freien wilden Affen akzeptieren und Euch ihre Zuneigung freiwillig zeigen - dann seid ihr
ehrlich gut!
Wenn wir Menschen von Gottes Gnade abhängig wären, so wie es zum Beispiel in allen heiligen Schriften dargestellt wird, wären wir nicht frei! Wie könnte Gott dann ein
ehrliches Feedback von uns erhalten?
Aus dem Grund glaube ich nicht an die Vergabe der 10 Gebote, aus dem Grund glaube ich nicht an Himmel, Hölle und Satan. Denn all dieses würde uns in eine Abhängigkeit zwängen. Doch wir sind frei, selbst frei darin uns für eine Abhängigkeit zu entscheiden --- es sind unsere Entscheidungen, die uns ausmachen, die uns definieren --- und aus der uns gegebenen Freiheit kann sich Gott
ehrlich definieren.
Das ist der zweite Grund, warum ich zu der Ansicht gekommen bin, das Ehrlichkeit Göttliches Bewusstsein ist.
Und um all die Missstände zu erklären, aus der Freiheit, so kann ich sagen, dass es in Gott ALLES gibt, es gibt alle Erfahrungen, auch die, die für uns negativ wirken.
Erfahrungen wie Hunger, Tot und Gewalt, gibt es in Gott ebenso wie Erfahrungen der Liebe und Hoffnung, dass bedeutet es müssen auch alle Erfahrungen gemacht werden --- es liegt in unserer Freiheit zu entscheiden wie wir mit solchen Erfahrungen umgehen. Ich bin der Ansicht, dass es Seelen gibt, die sich für solche negativen Erfahrungen entscheiden, denn für eine Seele ist jede Begebenheit erst einmal neutral. Erst durch die Bewertung eines Menschen wird diese Begebenheit zu einer guten oder schlechten Erfahrung transformiert.
20°C ist neutral gesehen eine Angabe über eine Temperatur. Ein Inuit wird diese Temperatur als "Warm" bewerten, ein Malaye wird diese Temperatur als "Kalt" bewerten.
Wenn uns etwas "Gutes" widerfährt, dann ist das schön --- aber wie viele Menschen würden sich für etwas Gutes bei Gott bedanken?
Wenn uns etwas "Schlechtes" widerfährt --- dann jammern wir und bitten Gott uns doch zu helfen, oder wir verfluchen Gott, weil er uns nicht hilft.
Ist das ehrliches Verhalten? Gutes nehmen wir als Gott-gegeben hin und Schlechtes nicht?
Ich habe in meinem Leben einen extremen Wandel erfahren, seit dem bitte ich Gott
(fast) nicht mehr, dafür danke ich für jede kleine Blume am Wegesrand.
Und wenn mir etwas Negatives widerfährt, dann versuche ich das Beste aus der Situation zu machen, denn nur ich selber kann diese Situation
verändern. Im Laufe der Zeit habe ich sogar durch meine Erfahrungen für mich erkannt, dass selbst in den negativen Begebenheiten positive Aspekte zu finden sind, die ich oft nach dem Überstehen der Situation erkenne. So habe ich mein Leben
verändert und damit meine eigene Welt. Die Welt in der ich Lebe kann ich nicht so einfach verändern, denn es ist nicht nur meine Welt, sondern die Welt von unzähligen anderen Lebewesen. Nur durch die Veränderung der Wahrnehmung kann ich meine eigene Welt in der Welt Gottes so verändern, wie ich mich dazu entscheide.
Sonnentage sind schön und angenehm, aber es muss die Regentage geben, damit wir einmal die Sonnentage erkennen können, denn wenn immer nur die Sonne scheint, können wir nicht erkennen das die Sonne scheint - uns fehlt der Vergleich.
Zum zweiten ist Regen eben für die Natur wichtig, selbst wenn wir es nicht erkennen würden. Naja, und zu viel Sonne ist auch nicht gut.
All dieses wirkliche Erkennen und Empfinden basiert nach meinen Ansichten auf Ehrlichkeit, die damit zumindest die Basis für Göttliches Bewusstsein ist, das ich in mir finden kann --- wenn ich zuhören kann und nicht ständig erzähle...
...oder erzähle ich und kann nicht mehr zuhören? Dann befinde ich mich auf dem "Holzweg"?
Puh - einen viel schreibenden Gruß vom Lifthrasir