Natürlich, so werden sich ein paar Schlaumeier beeilen zu versichern, sei auch Zorn lediglich ein Aspekt bedingungsloser Liebe. So wie all die anderen Genannten, Hass, Geilheit usw., ebenfalls.
Wenn das wahr ist, dann ist es jedoch keineswegs einleuchtend, warum im Zusammenhang mit einer Bedingungslosigkeit ständig das Wort Liebe fällt. Besser wäre es, entweder sogleich eine Präzisierung ganz wegzulassen, also wie bereits vorgeschlagen einfach nur noch von Bedingungslosigkeit zu sprechen, oder dann je nach Zusammenhang einen passenden Zusatz zu wählen.
Das geschieht aber nicht.
Es muss somit der Schluss gezogen werden, dass hier, wie man es auch immer dreht und wendet, eine gewaltige Menge an Projektionen mitarbeitet, irgendwelche naiven Vorstellungen darüber, wie das Sein zu sein habe, und das ist natürlich "lieb". Nicht sein darf es: destruktiv, zornig, wütend, hassend und so weiter.