I
IZABELLA
Guest
Liebe Suena,
Abschließen kann ich erst dann, wenn ich mein gesamtes Trauma (Programmierungen, Muster, etc.) erkannt habe und aufgearbeitet habe. Diesen Teil aus meiner Vergangenheit abschließen, verarbeiten und frei sein von all diesen Programmierungen und Mustern.
Ich schrieb von dem Stockholm-Syndrom, da mich hier der Begriff sehr antriggerte. Er war wie ein Hinweis für mich und ich dann im Internet immer weitere Erklärungen las (unter verschiedenen Rubriken). So als Überbegriff, wo es um das Überleben geht (das man hier aus einer sehr verschobenen Perspektive wahrnimmt und wohl die Gesamtsituation nicht richtig einschätzen kann), wie ich es als Kind erlebt habe (ich wurde damals von mir fremden Menschen nach Ö. gebracht und dann eingesperrt und auch gehalten, wie eine Geisel), wo es um schweren Machtmissbrauch und Gewalt geht. Wo sich das Opfer aber auch mit den Umständen auf eine unnatürliche Weise arrangiert, sich nicht dagegen wehrt, nach einiger Zeit einfach aufgibt weil es um das Überleben geht. Psychische Gewalt ist genauso schlimm wie körperliche Gewalt. Ich hatte beides als Kind zu überleben, ohne verrückt zu werden.
Das Stockholm-Syndrom wird auch im Zusammenhang mit gewalttätigem Elternhaus und im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt des Mannes gegen die Ehefrau gebracht durch verschiedene psychologische und Neuro-psychologische Zustände die hier beschrieben werden.
Ja, du hast recht wenn du schreibst, dass ich als Kind einer Situation ausgeliefert war und als Erwachsene Frau doch die Entscheidungsfreiheit gebrauchen hätte sollen.
Nun.....das Problem war, dass ich in einer sehr geschwächten Situation war, körperlich, seelisch und mit einem hilflosen Säugling. Es ist schwer dies zu erklären, aber ich hatte das Gefühl, dass ich nicht anders kann. Ich machte mir große Sorgen um das Baby und um meine damals 7 jährige Große. Ich konnte in der Situation einfach in dem Moment nicht allein die Verantwortung tragen. Was würde zum Beispielgeschehen, wenn ich plötzlich ins KH müßte und wo blieben dann die Kinder, es war eine (aus heutiger Sicht) kurzfristige existentielle Notsituation. Und nicht nur das, ich war es mitlerweile gewöhnt mich immer auf mich selbst verlassen zu können, habe immer gearbeitet und sehr gut verdient. Plötzlich hatte ich keinen Job und mein Mann malte mir die schlimmsten dinge aus, wenn er nicht dort hin ging. Es stimmte alles nicht, was er mir erzählte und ich hatte in diesem Momant nicht das Hirn mich darum zu kümmern, ich hatte mich um das Baby zu kümmern und um meine Gesundheit.
Mein Mann sah seine Chance um seinen Willen durchzusetzen und nützte sie auch. Wir diskutierten viel darüber und ich unterbreitete im viele Vorschläge. Er sagte immer Ok ich versuche dies und das und dann kam er wieder und erzählte mir irgend etwas, dass aber meinen Vorschlag immer als nicht gut genug erscheinen ließ. Er sagte immer: Damit kommen wir nicht klar oder da rutschen wir ab und schürte so meine bewussten Ängste. Die Zeit war auch sehr knapp, denn kurz nachdem ich entbunden hatte war er mit der Dipl. Krankenpflegerschule fertig. Ende Februar war die Geburt und am 14 April musste er sich auf seinen Posten zurück melden, oder eben anders entscheiden. <
<ich machte ihm den Vorschlag in Wien zu bleiben, während er bei Linz arbeitet und dann nur am Wochenende nach Hause kommt. wir könnten uns ein bisschen Geld zusammensparen und dann ev. in der Umgebung von Wien ein Haus kaufen, so in 5 Jahren. Meine große Tochter könnte wieterhin in ihrer Umgebung aufwachsen und bis die Kleine in die Schule geht, könnte es soweit sein, dass wir umziehen könnten. Er sagte zuerst, das dies eine Möglichkeit wäre (da er sah, dass mir die finanziellen Sorgen doch nicht so sehr den Boden unter den Füßen wegzogen, wie er dachte. Er kannte mich in dem Punkt und sah, dass ich mich schnell erholte) und dann malte er mir aus, welche Folgen das wohl für unsere Beziehung hätte und begann hier meine Ängste zu schüren (so: ich lerne wen anderen kennen, du lernst wen anderen kennen, aus den Augen aus dem Sinn, zu lange Trennung usw. blabla).
Dann kam ein Bekannter zu ihm und sagte folgenden Satz: Du mußt die Iza einfach zsammpacken und dorthin verfrachten wo du sie haben willst, sonnst kriegst du sie nie im Leben hier weg. Bei mir setzte ab diesem Moment einfach alles aus. Ich war nur mehr wie eine Marionette. Er schleifte mich und die Kinder durch NÖ um sich Wohnungen anzusehen, ich wollte nicht, er überredetet mich, stritt mit mir, machte stress ( ich soll doch nicht so sein, anschauen kostet nix, wahrscheinlich würde ich ihn nicht genug lieben, schau wie schön es hier und da ist) redetet auf mich ein undundund.
....und ich war einfach nur müde, fertig, alles tat mir weh, ich konnte nix mehr hören, wollte endlich mal ein paar tage schlafen, meine Gedanken sammeln, doch dazu ließ er es nicht kommen.
Ich habe einfach aufgegeben und das kann ich bis heute nicht als meine freie Entscheidung sehen. Im gegenteil, ich mache mir die größten Vorwürfe nicht genug Kraft gehabt zu haben einfach NEIN zu sagen!!!!
Ich hatte alle meine Freunde und Familie, einen Superjob aufgegeben, eine schöne und bis an mein lebensende sichere Wohnung, , viel Geld verloren,
Ich war nach dem Umzug abhängig, mein ganzes Umfeld war weg, die Jobsituation am Land ist besch...., mein Mann war dauernd weg, ich hatte das Gefühl nicht mehr meine eigene Frau zu sein, die Wohnung war in einer schlechten Lage, meine Freunde/Familie waren alle 150km von mir entfernt, einfach alles beschienen.
Nein, ich hatte keinerlei Vorteile davon, nicht die geringsten, auch nicht den des geringsten Widerstandes, den gerade dieser Punkt machte mir am meisten zu schaffen.
Ich verstand mich in dieser Situation selbst nicht und warum ich eben keinen Widerstand aufbringen konnte, ich war wie gelähmt. Ich versuchte es auf alle mögliche Arten, mich selbst zu überlisten, doch nix funktionierte. Ich hatte das Gefühl als wären alle meine Erfahrungswerte einfach so verschwunden.
Das Gefühl ist für Andere wahrscheinlich genauso unverständlich wie für mich selbst. Es war so, als hätte ich meine ganze Persönlichkeit verloren. und das eigenartige daran war, dass ich es selbst sah, es total klar sah und trotzdem nix tun konnte. Es ist so, wie wenn du dir selbst mit Absicht in den Finger schneidest und dir dabei denkst, warum bin ich so verrückt und schneide mir jetzt in den Finger, und wenn mich jetzt Jemand beobachtet werde ich wahrscheinlich eingewiesen (Ist jetzt nur ein Beispiel um es zu veranschaulichen), wieso lege ich das Messer nicht einfach zur Seite und gehe dafür Blumen pflücken. Ich beobachtete mich mit voller Klarheit dabei selbst und konnte nicht ENDE SCHLUSS AUS GENUG NEIN sagen.
Ich wollte eh kurz darauf ausbrechen, aber dann geschahen wieder so viele merkwürdige Dinge.
Erst jetzt realisiere ich, dass das viel tiefer geht und sehr viel Unbewusstes da war/ist.
AL
Iza.
Liebe Izabella!
Was genau möchtest Du abschließen?
Du schriebst über das Stockholmsyndrom...warum? Der Unterschied zwischen Deiner Kindheit und der Übersiedlung nach Linz ist ein gewaltiger.
Als Kind warst Du den Ereignissen ausgeliefert, zu dem Zeitpunkt der Übersiedlung warst Du wahrscheinlich eingeschränkt durch das Baby, aber nicht hilflos.
Es macht nun nicht viel Sinn, das auf ein Stockholmsyndrom zu verfrachten - solange Du Deinen Teil bei dieser Entscheidung negierst, wird er Dich verfolgen.
Abschließen kann ich erst dann, wenn ich mein gesamtes Trauma (Programmierungen, Muster, etc.) erkannt habe und aufgearbeitet habe. Diesen Teil aus meiner Vergangenheit abschließen, verarbeiten und frei sein von all diesen Programmierungen und Mustern.
Ich schrieb von dem Stockholm-Syndrom, da mich hier der Begriff sehr antriggerte. Er war wie ein Hinweis für mich und ich dann im Internet immer weitere Erklärungen las (unter verschiedenen Rubriken). So als Überbegriff, wo es um das Überleben geht (das man hier aus einer sehr verschobenen Perspektive wahrnimmt und wohl die Gesamtsituation nicht richtig einschätzen kann), wie ich es als Kind erlebt habe (ich wurde damals von mir fremden Menschen nach Ö. gebracht und dann eingesperrt und auch gehalten, wie eine Geisel), wo es um schweren Machtmissbrauch und Gewalt geht. Wo sich das Opfer aber auch mit den Umständen auf eine unnatürliche Weise arrangiert, sich nicht dagegen wehrt, nach einiger Zeit einfach aufgibt weil es um das Überleben geht. Psychische Gewalt ist genauso schlimm wie körperliche Gewalt. Ich hatte beides als Kind zu überleben, ohne verrückt zu werden.
Das Stockholm-Syndrom wird auch im Zusammenhang mit gewalttätigem Elternhaus und im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt des Mannes gegen die Ehefrau gebracht durch verschiedene psychologische und Neuro-psychologische Zustände die hier beschrieben werden.
Ja, du hast recht wenn du schreibst, dass ich als Kind einer Situation ausgeliefert war und als Erwachsene Frau doch die Entscheidungsfreiheit gebrauchen hätte sollen.
Nun.....das Problem war, dass ich in einer sehr geschwächten Situation war, körperlich, seelisch und mit einem hilflosen Säugling. Es ist schwer dies zu erklären, aber ich hatte das Gefühl, dass ich nicht anders kann. Ich machte mir große Sorgen um das Baby und um meine damals 7 jährige Große. Ich konnte in der Situation einfach in dem Moment nicht allein die Verantwortung tragen. Was würde zum Beispielgeschehen, wenn ich plötzlich ins KH müßte und wo blieben dann die Kinder, es war eine (aus heutiger Sicht) kurzfristige existentielle Notsituation. Und nicht nur das, ich war es mitlerweile gewöhnt mich immer auf mich selbst verlassen zu können, habe immer gearbeitet und sehr gut verdient. Plötzlich hatte ich keinen Job und mein Mann malte mir die schlimmsten dinge aus, wenn er nicht dort hin ging. Es stimmte alles nicht, was er mir erzählte und ich hatte in diesem Momant nicht das Hirn mich darum zu kümmern, ich hatte mich um das Baby zu kümmern und um meine Gesundheit.
Mein Mann sah seine Chance um seinen Willen durchzusetzen und nützte sie auch. Wir diskutierten viel darüber und ich unterbreitete im viele Vorschläge. Er sagte immer Ok ich versuche dies und das und dann kam er wieder und erzählte mir irgend etwas, dass aber meinen Vorschlag immer als nicht gut genug erscheinen ließ. Er sagte immer: Damit kommen wir nicht klar oder da rutschen wir ab und schürte so meine bewussten Ängste. Die Zeit war auch sehr knapp, denn kurz nachdem ich entbunden hatte war er mit der Dipl. Krankenpflegerschule fertig. Ende Februar war die Geburt und am 14 April musste er sich auf seinen Posten zurück melden, oder eben anders entscheiden. <
<ich machte ihm den Vorschlag in Wien zu bleiben, während er bei Linz arbeitet und dann nur am Wochenende nach Hause kommt. wir könnten uns ein bisschen Geld zusammensparen und dann ev. in der Umgebung von Wien ein Haus kaufen, so in 5 Jahren. Meine große Tochter könnte wieterhin in ihrer Umgebung aufwachsen und bis die Kleine in die Schule geht, könnte es soweit sein, dass wir umziehen könnten. Er sagte zuerst, das dies eine Möglichkeit wäre (da er sah, dass mir die finanziellen Sorgen doch nicht so sehr den Boden unter den Füßen wegzogen, wie er dachte. Er kannte mich in dem Punkt und sah, dass ich mich schnell erholte) und dann malte er mir aus, welche Folgen das wohl für unsere Beziehung hätte und begann hier meine Ängste zu schüren (so: ich lerne wen anderen kennen, du lernst wen anderen kennen, aus den Augen aus dem Sinn, zu lange Trennung usw. blabla).
Dann kam ein Bekannter zu ihm und sagte folgenden Satz: Du mußt die Iza einfach zsammpacken und dorthin verfrachten wo du sie haben willst, sonnst kriegst du sie nie im Leben hier weg. Bei mir setzte ab diesem Moment einfach alles aus. Ich war nur mehr wie eine Marionette. Er schleifte mich und die Kinder durch NÖ um sich Wohnungen anzusehen, ich wollte nicht, er überredetet mich, stritt mit mir, machte stress ( ich soll doch nicht so sein, anschauen kostet nix, wahrscheinlich würde ich ihn nicht genug lieben, schau wie schön es hier und da ist) redetet auf mich ein undundund.
....und ich war einfach nur müde, fertig, alles tat mir weh, ich konnte nix mehr hören, wollte endlich mal ein paar tage schlafen, meine Gedanken sammeln, doch dazu ließ er es nicht kommen.
Ich habe einfach aufgegeben und das kann ich bis heute nicht als meine freie Entscheidung sehen. Im gegenteil, ich mache mir die größten Vorwürfe nicht genug Kraft gehabt zu haben einfach NEIN zu sagen!!!!
Es muss damals für Dich der bessere Weg gewesen sein, ins Dorf zu ziehen, sonst hättest Du es nicht gemacht. Gründe dafür wirst auch Du gehabt haben, auch wenn Du es heute als Überredung durch Deinen Mann empfindest.
Das Problem ist die Nichtübernahme der Verantwortung mit solchen Aktionen, Du siehst Deinen (aktiven) Teil nicht daran.
Und wenn es nur der Weg des geringeren Widerstandes war, Ja dazu zu sagen - irgendeinen Vorteil hattest Du dadurch, sei es nur die Bequemlichkeit, Deine Interessen nicht durchsetzen zu müssen. Es ist müßig, in eine andere Gegend zu ziehen und dann zu meinen, man wäre dazu überredet worden.
Steh dazu. Das alleine erlöst schon einiges, weil Du die Zügel auch wieder in Deine Hände kriegst, wenn Du erkennst, dass Du sie in Wahrheit nie abgegeben hattest.
Solange Du alles, was passiert (ich beziehe mich bei meinem Posting jetzt nicht auf die Kindheit) als aufgezwungen oder als Opfer einer Überredung erlebst, machst Du Dich selbst handlungsunfähig.
Und wenn man sich als handlungsunfähig erlebt, dann macht Freiheit Angst.
Liebe Grüße
Suena
Ich hatte alle meine Freunde und Familie, einen Superjob aufgegeben, eine schöne und bis an mein lebensende sichere Wohnung, , viel Geld verloren,
Ich war nach dem Umzug abhängig, mein ganzes Umfeld war weg, die Jobsituation am Land ist besch...., mein Mann war dauernd weg, ich hatte das Gefühl nicht mehr meine eigene Frau zu sein, die Wohnung war in einer schlechten Lage, meine Freunde/Familie waren alle 150km von mir entfernt, einfach alles beschienen.
Nein, ich hatte keinerlei Vorteile davon, nicht die geringsten, auch nicht den des geringsten Widerstandes, den gerade dieser Punkt machte mir am meisten zu schaffen.
Ich verstand mich in dieser Situation selbst nicht und warum ich eben keinen Widerstand aufbringen konnte, ich war wie gelähmt. Ich versuchte es auf alle mögliche Arten, mich selbst zu überlisten, doch nix funktionierte. Ich hatte das Gefühl als wären alle meine Erfahrungswerte einfach so verschwunden.
Das Gefühl ist für Andere wahrscheinlich genauso unverständlich wie für mich selbst. Es war so, als hätte ich meine ganze Persönlichkeit verloren. und das eigenartige daran war, dass ich es selbst sah, es total klar sah und trotzdem nix tun konnte. Es ist so, wie wenn du dir selbst mit Absicht in den Finger schneidest und dir dabei denkst, warum bin ich so verrückt und schneide mir jetzt in den Finger, und wenn mich jetzt Jemand beobachtet werde ich wahrscheinlich eingewiesen (Ist jetzt nur ein Beispiel um es zu veranschaulichen), wieso lege ich das Messer nicht einfach zur Seite und gehe dafür Blumen pflücken. Ich beobachtete mich mit voller Klarheit dabei selbst und konnte nicht ENDE SCHLUSS AUS GENUG NEIN sagen.
Ich wollte eh kurz darauf ausbrechen, aber dann geschahen wieder so viele merkwürdige Dinge.
Erst jetzt realisiere ich, dass das viel tiefer geht und sehr viel Unbewusstes da war/ist.
AL
Iza.