Auf gar keinen Fall lesen-Suche Erkenntnis

I

IZABELLA

Guest
Hat jemand einen Rat??

Momentan fühle ich mich wie ein ausgelaugter Waschlappen und tue mir schwer meine Wahrnehmung auf das Gute zu lenken. Ich verfiel in/durch der/die Beziehung mit meinem Mann in Depressionen, wobei ich nicht der Ansicht bin, dass er dafür die Schuld trägt, sondern mein Unvermögen diesen Lebensabschnitt zu durchschauen und die damalige Situation richtig ein zu schätzen und gegebenenfalls zu gehen.

Diese Erkenntnis hatte ich schon während unserer Beziehung und Beides, das nicht Einschätzen können und das in dieser (aus meiner damaligen Wahrnehmung) Situation gefangen Sein lösten Depression aus. Jetzt habe ich wieder Angst, dass ich meine Situation nicht überblicken könnte/nicht wirklich einschätzen kann und spüre wie das an meinen Kräften zehrt. Ich würde so gern erkennen, was mich dazu bewogen hat, in dieser für mich so belasteten Beziehung so lange zu verharren und meine Freiheit so einschränkt, das es noch immer wirkt. Denn das heißt für mich, das es nur sekundär mit ihm als Mensch zu tun hat und das der Schlüssel in mir liegt und auch viel mit einem Trauma aus meiner Kindheit zu tun hat.

Ich habe eine leichte Histamin-Intoleranz und sollte all die guten Sachen, die ich so gerne esse eigentlich meiden. Ich schreibe dies jetzt, da mir in dem Moment auffällt, dass meine Histamin-Intoleranz ausbrach als ich meinen Mann kennenlernte. Und wenn ich die Erkenntnis weiter führe, so sehe ich, dass es da um all die Guten Dinge geht, die ich so gern gegessen habe und die ich dann plötzlich nicht mehr essen konnte. So wie all die Guten Dinge , die ich immer machte und die mir so viel Freude bereitet hatten und die ich dann plötzlich auch nicht mehr machen konnte. Ich kann nicht mal benennen, wie sich der Zustand, in dem ich mich seit 6 Jahren befinde, zu erklären ist.

Ich kann nur versuchen ihn zu umschreiben:
Es ist als ob ich mich unter trüben Wasser befinde und gerade genug Luft zu atmen habe um nicht zu ersticken, gleichzeitig wunder ich mich darüber, dass ich nicht ersticke, da man ja unter Wasser bekanntlich nicht atmen kann. Rund um mich geschehen Dinge, denn auch im trüben Wasser ist Leben das ich durch das trübe Wasser nicht wirklich erkennen kann und der Kontakt mit anderen Wesen geschieht plötzlich und unglaublich intensiv und auf der einen Seite Kräfte raubend und auf der anderen Seite bin ich froh nicht ganz allein zu sein. Doch oft wünsche ich mir Schlaf und schlafe nie wirklich, denn der Zustand ist wie ein Traum, den man träumt und wo ich auf das Erwachen warte und das Luftholen aus voller Lunge und im Sonnenschein.

Genau die gleichen Situation hatte ich in meiner Kindheit als mich meine mir unbekannte Mutter nach Österreich brachte und mich sofort in ein Klosterinternat steckte. Ich war gerade 2 Tage in Österreich und konnte weder Deutsch noch kannte ich hier Irgendjemand. Mein Trauma äußerte sich so, dass ich eine totalen Filmriss für ca. 5,5 Monate hatte und keine Erinnerung an diese Zeit habe. Ich weiß nur, ich war nicht hier.

Der gleichen Situation wurde ich ausgesetzt in der Beziehung mit meinem Mann. Er mußte beruflich in der Nähe von Linz sein, ich hatte gerade unsere Tochter geboren und er überredete mich von Wien in ein Dorf in der Nähe von Linz zu ziehen. Ich verlor, wie in der Kindheit mein gesamtes bekanntes Umfeld und kam mit der Dorfmentalität (wie in der Kindheit mit der österreichischen Mentaltität) nicht klar.

2 mal totale Entwurzelung.

Letztens fiel irgendwo der Begriff "Stockholm Syndrom" und ich las darüber im Internet, da mich der Begriff sehr antriggerte. Die Erklärungen sind für mich schlüssig auf meine beiden Erlebnisse ummünzbar.

Mein Mann hat mich/uns vor ca. 4 Wochen verlassen, was aber nicht mein seelisches/psychisches Problem wirklich ist (das gerade ER mich verlassen hat, meine ich), da ich es wohl früher oder später selbst getan hätte. Zudem ist meine Mutter am 19.03 gestorben und ich bin allein mit 2 Kindern, dem ganzen Wust an zu Ordnenden, seit 7 Jahren "nur Hausfrau" und brauch echt so schnell wie möglich eine Erkenntnis über mich selbst und diesen Zustand in dem ich mich befinde/wiederbefinde um vorwärts blicken zu können. Ich möchte es endlich abschließen.

Danke Euch

LG
Iza.
 
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hi, izabella

leider kenne ich das gefühl entwutzelt zu sein sehr gut. man sag die lösung liegt im problem. in diesem fall wurzeln schlagen. aber beschreib mal einen von geburt an blinden die farbe blau. ein blinder sehnt sich sein ganzes leben danach sehen zu können und übersieht, dass er eigentlich dafür besser hören, richen, schmeken, fühlen kann und daduch eigentlich mehr "sieht". in deinem fall glaube ich nicht die sehnsucht nach "verwuzelt" sein soll dein ziel sein, auch wenn du dir das dein leben lang wünschen wirst, sondern deine "ersatzfähigkeiten" höher zu schätzen. in meinem Fall sind das (ich spreche nun in der ich form): die fähigkeit mich jeder situation anpassen zu können, die wichtigkeit von menschlichen bedürfnissen, wünschen bewusst wahrzunehmen, "schmerzlichen erfahrungen" bewusst wahrzunehmen und daran wachsen, mut zum eigenen schatten. interesse mich selbst bewusster kennen zu lernen. keine angst vor veränderung. demut, dankbarkeit, gutmütig. das sind ein paar eigenschaften von mir die ich als ersatz der entwurzelung ansehe. ich akzeptiere es so wie es ist. ich glaube dadurch meine mentale wahrnehmung derart verändert zu haben, dass ich von mir selbst kein negatives bild mehr habe. das war harte arbeit. ich glaube man muss damit beginnen die verantwortung über sein leben, seine gefühle, seine verletzungen zu übernehmen um zu erkennen, dass jeder selbst für sein leid verantwortlich ist. anders ausgedrückt ich frage mich wenn ich mein leben von kindheit bis heute durchleuchte kann ich da einen roten faden meiner neigung zum leiden erkennen? wofür leider ich? würde mein schmerzliches erleben einem anderen passieren, würde es mich wirklich so berühren? anders ausgedrückt ich leide an meiner subjektivität in menschlichen beziehungen. dafür kann ich aber niemanden auser mich verantwortlich machen. diese erkenntnis gibt mir selbsvertrauen , in der art dass ich mich nicht mehr für unzulänglich, seltsam usw. halte. es hat sich daher viel verändert aber es ändert nichts an der tatsache gefühlt entwurzelt zu sein. vielleicht so viel. die merkmale einer verwurzelten pflanze: sie entzieht dem boden in dem sie verwuzelt ist alle notwendigen nährstoffe die sie braucht um eine pflanze zu sein, obwohl der boden noch viel mehr hergeben könnte nimmt sie nur was sie braucht. anders ausgedrückt bin auch ich "verwurzelt" denn auch ich entnehme meinem umfeld das was ich brauche und sogar noch mehr das was ich will:) was ich damit sagen will in der subjektiven wahrnehmeung kommen wir einen blinden gleich der niemals die farbe blau sehen wird, das heißt aber nicht, dass ihm in seinem umfeld die farbe blau nicht umgibt. ich hoffe ich konnte dir ein paar denkanstöße geben, die dir weiterhelfen:)
 
Hallo ihr Lieben,

@Hallo noumenon, Ich verstehe und danke dir.

Doch, ich denke, dass mein Problem nicht wirklich das entwurzelt sein ist, sondern die Art wie dies geschah und mit welchen Menschen dies geschah und das ich sowohl als Kind als auch im Jahre 2003 einer Situation "Ausgeliefert" war.

Dieses "Ausgeliefert sein" ist was mich stört. Ich kam mir sowohl als Kind mit 7 Jahren als auch als Frau im Jahre 2003 (mit einem 2 Monate alten Säugling) einfach dieser Situation ausgeliefert vor.

Ich verstehe noch, dass ich als Kind wohl nicht die Erfahrung hatte um mich so zur wehr zu setzen, damit ich meine Situation ändern kann, aber ich verstehe nicht (und hier liegt mein Problem), warum ich als Frau nicht "Nein" gesagt habe, zu der selben Situation (die ich damals auch nicht wollte). Das ist, als ob du immer wieder vergewaltigt wirst und du es nicht willst und du trotzdem nicht weißt, wie du dich dagegen wehren sollst.

Ich wuchs bei meiner Uroma, Oma und Opa auf. Ich war ein Kind der Freiheit. Ich tat was ich wollte, war glücklich, rannte von März bis Oktober barfuss, alle liebten mich, ich liebte alle und die ganze Welt. Wir waren sehr arm, aber das war mir egal, denn ich war frei. Ich freute mich auf die Schule und das erts halbe Jahr ging ich auch in meiner Heimat zur Schule. Ich lernte vorzüglich, Schule war herrlich. Meine Mutter studierte in einer anderen Stadt und ich kannte sie kaum, sie fehlte mir überhaupt nicht.

Dann verschwand meine Mutter bei einem Kurzurlaub und kam verheiratet mit einem Österreicher um mich nach Österreich zu holen. Mir erzählte sie, dass wir einen langen Ausflug machen und ich realisierte nicht so wirklich was das wohl bedeutet.

Wir kamen an einem Sonntag zu Ostern an und am Dienstag darauf wurde ich ins Klosterinternat gebracht, da der österreichische Mann meiner Mutter keine Kinder wünschte. Hier waren hohe Mauern rund um das Kloster und Gitter vor den Fenstern, es war dunkel und alles so fremd und ich hatte furchtbare Angst. 2 Klosterschwestern hielten mich mit gewalt fest damit meine Mutter gehen konnte, ich hatte mich wohl in ihr Gewand verkrallt. Ich schrie, ich weinte und gelobte immer brav zu sein, wenn nur, wenn sie mich doch nicht hier lassen würde und mich wieder zurückschicken würde zu meiner Oma und Opa. Ich verstand dies alles nicht und auch die Menschen nicht, die rund um mich waren und alle in einer mir fremden sprache auf mich einredeten oder schrien. So kroch ich unter den hintersten Tisch, unter eine Bank in diesem Saal und ging fort für 5,5 Monate.

Meine Mutter erzählte mir sehr viel später, dass ich in dieser Zeit kein einziges Wort gesprochen hätte. Sie ging mit mir zum psychologen und ich weiß ncoh , dass ich irgendwelche Tropfen schlucken mußte, die mich furchtbar müde machten, damit ich nicht so einfach aufstand während des Unterrichtes in der Klasse und wohl so auch nicht einfach umher ging, wie ich es wohl, ohne es zu wissen, tat.

Nach den 5,5 Monaten sprach ich nur mehr Deutsch und auch wenn mich jemand in meiner Muttersprache ansprach antwortete ich auf Deutsch. Ich sprach es perfekt nach weiteren 2 Monaten. Nach dieses Zeit, als ich wieder zurück kam (aus meinem seelischen Rückzug) , erinnere ich mich wieder an alles. Ich war in einer Situation die für mich sehr grausam war. Ich wurde von den Klosterschwestern für jede Verfehlung bestraft oder geschlagen, die Mauern, die Gitter, Essensentzug oder Zwang alles aufzuessen, wenn bemerkt wurde, etwas schmeckte nicht so, dieses Gefühl nicht dazu zu gehören, ausgestossen zu sein, das Ausländer-Schwein zu sein, verraten und abgesetzt und ausgeliefert von meiner Mutter und verlassen von allen die mich und die ich liebte. Ohne die Möglichkeit etwas dagegen zu unternehmen, denn ich wurde einfach gezwungen mit Strafen oder mit Schlägen.

Als ich meinen Mann kennen lernte hatte ich das alles hinter mir gelassen. Ich war eine erfolgreiche Frau, verdiente sehr gut, hatte eine wunderschöne Wohnung, einige sehr gute Freunde und viel Bekannte. Mein Leben gestaltete sich wunderbar, ich besuchte Austellungen, da ich Kunst und Kultur interssiert bin, ging ins Theater, untenahm mit meiner Tochter (aus vorgehnder Ehe) viel und war einfach megaglücklich. Eigentlich wollte ich damals keine feste Beziehung und tat mir einige Zeit sehr schwer meinen Mann an mich heran zu lassen. Ich war froh, endlich wieder frei zu sein und diese Freiheit aufzugeben, fiel mir wirklich sehr schwer. Ich spürte, dass es nicht das Richtige war, aber mein Mann kämpfte so um mich, das ich wohl nach vielem denken nachgab.

2003 nach einer schweren Schwangerschaft (wo ich fast meine Tochter verloren hätte, ich lag 2 Wochen im Krankenhaus nach 2 Blutstürzen) und einer 36 Stunden Geburt bei der ich fast verblutet wäre, war ich wohl zu schwach um mich gegen meinen Mann und seine Argumente zu behaupten. Auch hatte ich finanzielle Ängste, die meine Mann gekonnt schürte, indem er mir ausmalte, was alles passiern würde, wenn er nicht wieder in seine Stammkaserne in der Nähe von Linz gehen würde. So war ich damals nicht in der Lage, meine Situation einzuschätzen und zog mit ihm in dieses Dorf.

Ab dem Zeitpunkt plötzlich interessierte sich mein Mann fast gar nicht mehr für mich und unsere kleine Familie und war die meiste Zeit weg. Ich war allein mit den Kindern und hatte am Anfang nicht mal ein Auto. So saß ich fest, abgetrennt von allem, wie damals als Kind. Ich konnte mich beim besten Willen nicht integrieren, ich verstand die Dorfmentalität nicht, Dinge die für mich ganz normal waren wurden hier wie vor 30 Jahren gehändelt und das Patriarchat nahm dermaßen überhand, das sogar der Fließenleger nicht mit einer Frau sprach, sondern nur mit dem "Massa", sprich dem Mann, als dieser von der Orbeit nach Hause kam, unglaublich!!aber war. Ich wohnte in Amstetten, da wo der "Fritzl" (ich glaub so heißt er) nicht weit weg wohnte und mich wundert es kein bisschen, dass das so lange bei dem gut ging, da ich weiß wie die Menschen dort sind und sich einander gegenüber verhalten.

So, jetzt meine Frage: Was läßt mich in dieser Situation, die ich hasse, 5 Jahre verharren?? Was läßt mich das Gefühl haben ausgeliefert zu sein und diese Situation nicht ändern zu können und gleichzeitig zu WISSEN das dies jeder Realität entbehrt, da ich mich kenne und weiß, dass ich jede Situation selbst gestalten kann und ich auch weiß, was passieren kann, ich weiß, dass ich mit jeder Lage klar gekommen bin, meine Erfahrungswerte habe, ein Wissen habe, wo ich mich hinwenden kann, um mir Hilfe zu holen und auch alle Amtswege problemlos bewältigen kann. Was läßt mich hier so schweigend und ängstlich werden.

Ich habe mich nach meiner Kindheit freigeschaufelt, habe mich zur wehr gesetzt, wo ungerechtigkeit war, habe für meine Sache und für die Sache von anderen gekämpft. Ich weiß, gehst du zu A und der sagt NEIN, dann ging ich zu B und siehe da der sagte JA. Es gibt für mich kein "ICH KANN NICHT", fast alles ist möglich auf die eine oder andere Weise.

Was also funktionert hier nicht bei mir??? in dieser Situation liegt etwas verborgen, und wenn ich an das in der Kindheit denke oder darüber schreibe überfällt mich eine Hilflosigkeit, Wut, Trauer und ein Schmerz den ich einfach nicht zulassen kann, da ich sonst denke verrückt zu werden.

Ich kann mich Gedanklich gut in eine positive Stimmung bringen, da mein Grundgefühl aus der Kindheit ein sehr sonniges ist. Doch kommt immer wieder dieser Schatten über mich, wo ich zunehmend fürchte, dass er sich meiner Kontrolle entzieht.

Deshalb denke ich jetzt, das diese Situation damals in der Kindheit etwas bewirkt hat, was mich die Situation 2003 genauso schlimm und hilflos erleben ließ.

LG

Iza.
 
Hi!

Schon mal mit dem "inneren Kind" beschäftigt? Kinder verstehen keine "Erwachsenensprache".

Lieben Gruß
Katja
 
Hi!

Schon mal mit dem "inneren Kind" beschäftigt? Kinder verstehen keine "Erwachsenensprache".

Lieben Gruß
Katja

Hallo Katja,

nein noch nie, weiß nicht wie das funktioniert. Was ist Erwachenensprache im verhältnis zu Kindersprache? Besser gesagt, wie spricht man mit einem inneren Kind?

AL

Iza.
 
Hallo IZA

:o Das hört sich ja gar nicht gut an:(

Du steckst ja in einer vielleicht noch beschis... Situation als ich.

Wobei ich davon zum Teil ja schon wusste.

Naja, da du etwas (da rauskommen) ja schon einmal hinbekommen hast, sollte das wieder klappen, vorausgesetzt da ist Motivation. Allerdings kann ich sonst zu solchen Beziehungsproblemen bzw. den Auswirkungen, die sich daraus ergeben nicht viel sagen, da ich ja davon keine Ahnung habe.

LG PsiSnake:umarmen:
 
Hallo Izabella,
So, jetzt meine Frage: Was läßt mich in dieser Situation, die ich hasse, 5 Jahre verharren?? Was läßt mich das Gefühl haben ausgeliefert zu sein und diese Situation nicht ändern zu können und gleichzeitig zu WISSEN das dies jeder Realität entbehrt, da ich mich kenne und weiß, dass ich jede Situation selbst gestalten kann und ich auch weiß, was passieren kann, ich weiß, dass ich mit jeder Lage klar gekommen bin, meine Erfahrungswerte habe, ein Wissen habe, wo ich mich hinwenden kann, um mir Hilfe zu holen und auch alle Amtswege problemlos bewältigen kann. Was läßt mich hier so schweigend und ängstlich werden.
tja, also was läßt Dich so sein im Moment? Ich würde sagen die Erinnerung. Das ist ja das Wesen eines Traumas, das es mit scheinbar unüberbrückbaren Gefühlen auf Lebenssituationen blickt und ein Ausgeliefertsein produziert. Tritt der "Trigger" wieder in's Leben, der in der Kindheit das Trauma verursacht hat, dann kann ja vielleicht so etwas wie eine "Starre" auftreten, weil der Mensch (noch) nicht verstehen kann, daß und warum ihn das gleiche Szenario wieder einholt.

Ich sehe das so: diese traumatischen Erlebnisse werden ja wieder und wieder erlebt. In Deinem Fall wäre es das Gefühl, verlassen zu werden und unpassend zu sein, das sich wiederholt. Es hört sich aber so an, als hättest Du in Dir drin Alternativen, so daß Du dich auch anders in Dir selber verhalten könntest. Dann hättest Du diese Zweifel vielleicht weniger.

Vielleicht mußt Du dich ein bißchen erinnern an Deine anderen Qualitäten, die Du während der Zeit, in der Du berufstätig warst, entwickelt hast. Wenn Du jetzt alleine bist, dann sind ja vielleicht auch Geld- und Zukunftssorgen bezüglich der Kinder vorhanden, das belastet. Es geht jetzt ja vermutlich darum, die Situation "gemanaged" zu kriegen, oder?

Das Stichwort Management ist eigentlich gut in dem Kontext. Wenn man die Beweggründe für das eigene Ur-Trauma gefunden und erkannt hat wie Du, dann muß man diese Erkenntnis ja regelrecht "managen", um nicht immer wieder auf die gleiche Weise Opfer zu werden. Also Achtsamkeit entwickeln für die Mechanismen, welche das Trauma in einem verursacht hat im Gefühl und in der Lebenshandlung und dann auf irgendeine Weise damit arbeiten.

Ich habe mich nach meiner Kindheit freigeschaufelt, habe mich zur wehr gesetzt, wo ungerechtigkeit war, habe für meine Sache und für die Sache von anderen gekämpft. Ich weiß, gehst du zu A und der sagt NEIN, dann ging ich zu B und siehe da der sagte JA. Es gibt für mich kein "ICH KANN NICHT", fast alles ist möglich auf die eine oder andere Weise.

Was also funktionert hier nicht bei mir??? in dieser Situation liegt etwas verborgen, und wenn ich an das in der Kindheit denke oder darüber schreibe überfällt mich eine Hilflosigkeit, Wut, Trauer und ein Schmerz den ich einfach nicht zulassen kann, da ich sonst denke verrückt zu werden.

Ich kann mich Gedanklich gut in eine positive Stimmung bringen, da mein Grundgefühl aus der Kindheit ein sehr sonniges ist. Doch kommt immer wieder dieser Schatten über mich, wo ich zunehmend fürchte, dass er sich meiner Kontrolle entzieht.

Deshalb denke ich jetzt, das diese Situation damals in der Kindheit etwas bewirkt hat, was mich die Situation 2003 genauso schlimm und hilflos erleben ließ.

LG

Iza.
Es hört sich wie ein Muster an, das da an die Oberfläche kommt. Vielleicht kannst Du es ja mal aufmalen oder dem sonst irgendwie Ausdruck geben, was Dich da heimsucht.

lg,
Trixi Maus
 
Hallo

Versuch doch mal in ner Therapie alles aufzuarbeiten-du wirst gebraucht-hast Kinder.
Deine verletzten Gefühle aus deiner Kindheit blockieren dich-versuch sie anzunehmen und richtig einzuordnen und abzuhaken.

Ich kann die nur sagen-Eltern sind auch nur Menschen und es fällt keiner Mutter leicht ihr Kind wegzugeben-niemals-warscheinlich hat sie selbst Probleme gehabt.

Kümmer dich um Dich,dass es Dir gut geht-dazu gehört auch die Aufarbeitung und Heilung durch Verstehen deiner Wunden-deine Kinder brauchen dich-ich denke nicht,dass Kinder mit ner uznglücklichen Mutter glücklich werden können!Das willst Du doch aber?!!!
Dann nimm alle Kraft auf und arbeite in einer Therapie das alles auf-es hilft Dir und deinen Kindern!!!!

LG
 
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Momentan fühle ich mich wie ein ausgelaugter Waschlappen und tue mir schwer meine Wahrnehmung auf das Gute zu lenken.

Deine Wahrnehmung kannst Du nicht auf das Gute lenken.!
Wahrnehmung entsteht aus der inneren Haltung,wenn Du eine andere Wahrnehmung willst,musst Du sie im innern korrigieren,umentscheiden...


Ich verfiel in/durch der/die Beziehung mit meinem Mann in Depressionen, wobei ich nicht der Ansicht bin, dass er dafür die Schuld trägt, sondern mein Unvermögen diesen Lebensabschnitt zu durchschauen und die damalige Situation richtig ein zu schätzen und gegebenenfalls zu gehen.

Ja,durch Deinen Mann wurde es wieder erweckt was in Dir schlummerte,er war der Helfer,wenn auch unbewusst....
Einschätzen wäre gewesen zu erkennen,dass etwas nach oben kommt was in Dir schlief und erlöst werden wollte,aber meistens braucht man/frau dann zur Verarbeitung Hilfe von Aussen,hattest Du keine,oder hast Du keine gesucht.?

Diese Erkenntnis hatte ich schon während unserer Beziehung und Beides, das nicht Einschätzen können und das in dieser (aus meiner damaligen Wahrnehmung) Situation gefangen Sein lösten Depression aus.

....ich denke eher,dass die Depressionen das Symptom verdrängter alter Schuldgefühle waren.

Jetzt habe ich wieder Angst, dass ich meine Situation nicht überblicken könnte/nicht wirklich einschätzen kann und spüre wie das an meinen Kräften zehrt. Ich würde so gern erkennen, was mich dazu bewogen hat, in dieser für mich so belasteten Beziehung so lange zu verharren und meine Freiheit so einschränkt, das es noch immer wirkt. Denn das heißt für mich, das es nur sekundär mit ihm als Mensch zu tun hat und das der Schlüssel in mir liegt und auch viel mit einem Trauma aus meiner Kindheit zu tun hat.

Naja,erkenne das es ein Trugschluss ist die Beziehung als belastend,anstatt als befreiend zu benennen.....Du bist nicht das Opfer und Dein Mann nicht der Täter....natürlich wirkt es immer noch und es wird weiter wirken bis es erlöst ist,mit Deinem Mann hat es nichts zu tun....
Ja,der Schlüssel liegt bei Dir .....Dein Mann wollte Dir helfen,Du hast es irgendwie erkannt aber wusstest nicht wie machen.
Es hat immer mit alten Sachen aus der Kindheit zu tun.!

Ich habe eine leichte Histamin-Intoleranz und sollte all die guten Sachen, die ich so gerne esse eigentlich meiden. Ich schreibe dies jetzt, da mir in dem Moment auffällt, dass meine Histamin-Intoleranz ausbrach als ich meinen Mann kennenlernte. Und wenn ich die Erkenntnis weiter führe, so sehe ich, dass es da um all die Guten Dinge geht, die ich so gern gegessen habe und die ich dann plötzlich nicht mehr essen konnte. So wie all die Guten Dinge , die ich immer machte und die mir so viel Freude bereitet hatten und die ich dann plötzlich auch nicht mehr machen konnte. Ich kann nicht mal benennen, wie sich der Zustand, in dem ich mich seit 6 Jahren befinde, zu erklären ist.

Tief liegende Glaubenssätze wie:" ich verdiehne nichts gutes.!"
"ich bin es nicht wert.!" führen dazu,dass man nicht alles essen kann u.s.w.
Du kannst die Glaubenssätze ersetzen,nachdem Du sie in Dir herausgefunden hast.

Ich kann nur versuchen ihn zu umschreiben:
Es ist als ob ich mich unter trüben Wasser befinde und gerade genug Luft zu atmen habe um nicht zu ersticken, gleichzeitig wunder ich mich darüber, dass ich nicht ersticke, da man ja unter Wasser bekanntlich nicht atmen kann. Rund um mich geschehen Dinge, denn auch im trüben Wasser ist Leben das ich durch das trübe Wasser nicht wirklich erkennen kann und der Kontakt mit anderen Wesen geschieht plötzlich und unglaublich intensiv und auf der einen Seite Kräfte raubend und auf der anderen Seite bin ich froh nicht ganz allein zu sein. Doch oft wünsche ich mir Schlaf und schlafe nie wirklich, denn der Zustand ist wie ein Traum, den man träumt und wo ich auf das Erwachen warte und das Luftholen aus voller Lunge und im Sonnenschein.

Das ist Dein Bild von Dir in diesem Leben,dieses Bild musst Du ersetzen...

Genau die gleichen Situation hatte ich in meiner Kindheit als mich meine mir unbekannte Mutter nach Österreich brachte und mich sofort in ein Klosterinternat steckte. Ich war gerade 2 Tage in Österreich und konnte weder Deutsch noch kannte ich hier Irgendjemand. Mein Trauma äußerte sich so, dass ich eine totalen Filmriss für ca. 5,5 Monate hatte und keine Erinnerung an diese Zeit habe. Ich weiß nur, ich war nicht hier.

hast Du keine Therapien gemacht um das alte zu erlösen und ersetzen.?

Der gleichen Situation wurde ich ausgesetzt in der Beziehung mit meinem Mann. Er mußte beruflich in der Nähe von Linz sein, ich hatte gerade unsere Tochter geboren und er überredete mich von Wien in ein Dorf in der Nähe von Linz zu ziehen. Ich verlor, wie in der Kindheit mein gesamtes bekanntes Umfeld und kam mit der Dorfmentalität (wie in der Kindheit mit der österreichischen Mentaltität) nicht klar.

Ja, das Leben schenkt einem immer wieder die Gelegenheit hinzuschauen,bis man/frau hinschaut und erkennt....

2 mal totale Entwurzelung.

....!

Letztens fiel irgendwo der Begriff "Stockholm Syndrom" und ich las darüber im Internet, da mich der Begriff sehr antriggerte. Die Erklärungen sind für mich schlüssig auf meine beiden Erlebnisse ummünzbar.

und was hat Dir das gebracht.?

Mein Mann hat mich/uns vor ca. 4 Wochen verlassen, was aber nicht mein seelisches/psychisches Problem wirklich ist (das gerade ER mich verlassen hat, meine ich), da ich es wohl früher oder später selbst getan hätte. Zudem ist meine Mutter am 19.03 gestorben und ich bin allein mit 2 Kindern, dem ganzen Wust an zu Ordnenden, seit 7 Jahren "nur Hausfrau" und brauch echt so schnell wie möglich eine Erkenntnis über mich selbst und diesen Zustand in dem ich mich befinde/wiederbefinde um vorwärts blicken zu können. Ich möchte es endlich abschließen.

Du willst es aber wissen, war wohl nur eine Frage der Zeit,dass die Beziehung auseinander ging....das muss nicht endgültig sein,es ist nie zu spät :)
 
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