Bitte helft mir: Ich hab unerträglichen Liebeskummer!

boddhisattva78

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Hallo zusammen,

wie mein Titel schon zeigt, leide ich im Moment unter schwerem Liebeskummer. :(
Meine Freundin und ich waren (oder sind?) 3,5 Jahren zusammen. Wir sind beide 33 Jahre alt, teilen uns eine Wohnung, und haben zwei Kinder, die sie aus einer früheren Ehe "mitgebracht" hat.

In den letzten Monaten hat sie sich immer mehr von mir distanziert....sie ist beruflich schon so eingebunden. 2 Jobs....und 1-2mal pro Woche geht sie abends ihrer Leidenschaft als Sängerin nach. Und in letzter Zeit hat sie sich auch an den freien Tagen verdünnisiert, und hat lieber etwas mit ihren Freundinnen unternommen. Sie hat keine Minute ausgelassen um nicht bei mir zu sein.
Die Zärtlichkeiten haben nachgelassen, der Sex ist verschwunden.
Eigentlich hab ich nur noch den Haushalt geführt und mich um die Kinder gekümmert, um abends sehr spät neben meiner erschöpften Freundin einzuschlafen. Da konnte ich sie halten um ihr nahe zu sein, aber das reicht natürlich nicht. Ich hab einfach den Kontakt zu ihr immer mehr verloren und habe meine Sehnsucht nach ihr quasi hingenommen.

Ich muss dazu sagen, dass sie schon länger unglücklich und gestresst war wegen unserer Lebenssituation. Ich bin zwar meinen "Pflichten" als Hausmann und Familiendaddy immer so gut es geht nachgekommen, habe aber keinen Job, der uns zusätzliches Geld einbringt, welches wir doch benötigen würden. Wir kommen gerade so über die Runden, und das auch nur weil sich meine Freundin 2 Jobs auf die Schultern gelastet hat.....sprich halbtagsstelle als Angestellte und Freiberuflerin. Ich dagegen habe nur ein Abitur, keine Ausbildung, keine Perspektive und auch keine wirklichen Anstalten gemacht einen Weg zu finden. Bis auf eine knappe handvoll Bewerbungen in 3 Jahren, die alle abgelehnt wurden, und die ich auch nur halbherzig abgeschickt habe.
Sie hatte mir schön des Öfteren gesagt, dass sie mit meiner Einstellung bzw. Lebenshaltung nicht klarkäme, und dass sie rund um die Uhr buckeln muss damit die Kohle stimmt. Sie bat mich häufig um Hilfe, und ich habe es nicht richtig wahrgenommen. Ich hab zwar gehört was sie sagte und zugestimmt, und ihr gesagt ich würde es ändern, ich würde mich bewegen um etwas zu verändern......aber ehrlich gesagt sind ihre Worte nur in meinem Kopf angekommen, nicht in meinem Herzen.
Um etwas besser zu verdeutlichen wie ich immer getickt habe, und was mir im Moment so sehr zu schaffen macht, erkläre ich ein wenig meinen Werdegang.

Im Alter von 16 Jahren fing ich an mit Cannabis zu experimentieren, und bin der Sache völlig verfallen wie viele meiner damaligen besten Freunde auch. Jeden Tag kiffen, an nichts anderes denken, und alles andere....Schule und Zukunft wurde mir immer gleichgültiger, bis zu dem Tag an dem mir das Alles völlig schnurzpiep-egal geworden war. Ich habe mich einfach nicht mehr dafür interessiert. Ich hab nur noch rumgehangen....Abi hab ich noch geschafft....Zivildienst absolviert, Studium hab ich angefangen und wieder abgebrochen. Nur selten gejobbt, und dann nicht lange. Und keine andere Ausbildung angefangen.
Mein Leben (oder ich sag besser: "vegetieren") hab ich mir von meinen Eltern finanzieren lassen, die mich zwar immer wieder ermahnt hatten was zu tun weil meine Zukunft sonst gefährdet wäre, aber doch nicht so konsequent waren um mich vor die Türe zu setzen. So lebte ich also dieses Schmarotzer-Dasein jahrelang ohne ernsthafte Konsequenzen. Hab gekifft, getrunken, im Netz gesurft, gezockt, fern gesehen, bis nachmittags geschlafen, gegessen usw. tagein-tagaus. Schönes Leben, nicht wahr. :( .....bis zu meinem 29. Lebensjahr!!!! Gegen Ende war es nicht mehr ganz so heftig, aber doch noch zu heftig.

Es ist sehr peinlich für mich, das alles zu erzählen. Ich schäme mich für meine Vergangenheit. Aber ich will es euch erklären damit ihr mich und meine Situation besser einschätzen könnt.

Naja, und diese Einstellung zu meinem Leben und meiner Zukunft war geblieben....bis ich meine Freundin kennengelernt hatte. Da kamen plötzlich große Veränderungen und Verantwortung auf mich zu...2 Kinder. Ich hatte Angst davor, aber ich habe es gewagt, und schlussendlich auch geschafft. Ich kiffe nicht mehr, habe einen normalen Tagesrythmus, mach den Haushalt, kümmere mich um die Kinder, höre mir ihre Späße an und ihre Wehwehchen.... und was sonst noch so ansteht. Trotzdem war es lange Zeit doch recht viel für mich gewesen...ich musste mich erstmal aklimatisieren.
Doch all das reicht jedoch nicht....weil ich meiner Freundin die Last hätte abnehmen sollen, die sie mit 2 Berufen hat und mich hätte einbringen müssen, um sie und uns als Familie noch mehr zu stützen. Ich hätte mich ja mal irgendwie um einen Job kümmern können.....doch diese damalige Zeit hat so viel Negatives bewirkt.
Ich war immer in diesem Trott gefangen, und hab mich darin zwar nie wirklich glücklich, aber doch sicher gefühlt. Es war halt mein persönliches Gefängnis, in dem ich mich auskannte. Diese Antriebslosigkeit und diese Angst vor allem Neuen, vor den Herausforderungen, ist mehr oder weniger geblieben. Durch all die Jahre, die ich nichts daran geändert habe, hat sich zusätzlich der Selbstzweifel hinzugesellt.
Es fällt mir unheimlich schwer bei der Jobsuche am Ball zu bleiben, mich reinzustürzen und oft überhaupt loszulegen. Und wenn ich doch mal soweit bin plagen mich die Selbstzweifel, verfolgt mich die Angst zu versagen und ich verfalle wieder in alte Muster. Ich bin wie gelähmt.
Oft dachte ich mir: jetzt musst du was tun, beweg dich, es ist zu ihrem und zu deinem besten. Doch immer wieder verlief es ins Nichts. Ich habe das alles in meinem Kopf ausgerechnet, und mit dem Kopf auch wieder zunichte gemacht.....kaputtgedacht. Es war alles halbherzig, weils nur Kopfsache war.
Und meine Freundin litt schon lange Zeit darunter....auch weil ich sonst so wenig unternehme....sie möchte ausgehen, und ich verkrieche mich lieber in die 4 Wände, und will meine Ruhe haben. Keine Lust auf Unternehmungen.

Naja....jetzt zum eigentlichen: Nachdem also die Liebeleien und die Zeit für uns verebbten, fragte ich sie vor etwa einer Woche dann, ob sie mich denn überhaupt noch liebt. Und sie sagte: " Wenn ich das noch wüsste."
Ich hatte ja sowas vermutet, aber als ich es hörte, fiel ich aus allen Wolken und war niedergeschmettert. :(
In weiteren Gesprächen sagte sie mir, dass sie sich immer mehr von mir distanziert hat, und keinen wirklichen Zugang mehr zu unserer gemeinsamen Vergangenheit hätte....zu allem was zwischen uns war....was uns einmal so heilig gewesen ist.

Meine obigen Sätze klingen vielleicht so als sei alles nur schlecht und voller Probleme gewesen. Aber Im Gegenteil: Wir liebten uns sehr. Wir verbrachten wunderschöne Zeiten miteinander, lachten viel, liebten uns und waren wie füreinander geschaffen.
Uns war klar: wir wollen den Rest unseres Lebens miteinander verbringen. Und ich will es immer noch, mit all meinem Herzen, mit meiner ganzen Seele.

Doch jetzt sieht alles anders aus. Sie weiß nicht ob sie mich noch liebt, ob es jetzt überhaupt noch was ändern würde wenn ich mich ändere. Sie hat schon Pläne in ihrem Kopf ausgemalt, wie es nach mir weitergehen soll....dass sie mit ihrer besten Freundin zusammenziehen würde. Vor kurzem hat sie noch mit einem anderen Mann über's Internet geflirtet. Sie sagt, sie hätte das aber wieder auf Eis gelegt....sie möchte zunächst das mit uns geklärt wissen....und es wäre wahrscheinlich nur ein Weg gewesen wahrgenommen zu werden.

Ich weiß nicht mehr weiter. Seit Tagen weine ich, ich denke nach, ich kann nichts mehr essen, kann nicht mehr schlafen (bin gerade seit 23 stunden wach), nichts macht mehr Freude.......ich vermisse sie nur noch. Sie hat zwar nicht offiziell Schluss gemacht, weil sie nicht weiß ob sie das wirklich will. Sie weiß gerade gar nichts, sie kennt ihre Gefühle nicht mehr. Aber es fühlt sich für mich alles nach Trennung an. Unsere Beziehung scheint nur noch eine Formalität zu sein.

Ich glaube das tief in ihrem Herzen noch die Liebe für mich da ist. Aber ich weiß es nicht....ich hoffe es halt. Ich möchte ohne sie nicht leben. Ich liebe sie so sehr!!!

Was ist wenn nun alles zu spät ist, und ich alles kaputt gemacht habe???! Ich habe soviel zerstört....und habe es nicht bemerkt.
Ich war wie blind, in einem Traum gefangen.

Nachdem ich nun diesen Schlag ins Gesicht bekommen habe, bin ich aufgewacht.....ich bin so tief in mich gegangen wie nie zuvor. Es hat mich alles aus dem Schlaf gerissen. Ich habe all ihre Liebe, all ihre Verzweiflung, all meine Teilnahmslosigkeit gesehen und in meinem Herzen erlebt. Ich kann gar nicht sagen wie leid mir alles tut....wie blind ich doch war. Ich hasse mich dafür!
Ich möchte alles ändern....ich möchte nun alle Hilfe bekommen und einen neuen Weg gehen, weil ich gesehen habe wie mein Leben zerbröckelt und weiter zerbröckeln wird wenn ich nicht anfange richtig zu leben. Ich werde dies alles tun....nicht nur um meine Beziehung vielleicht noch retten zu können, sondern um mich zu retten. Der Groschen ist gefallen, und ich werde mich aufraffen und mich neu erschaffen.
Glauben kann sie mir dies nicht. Ich kann's ihr nicht verübeln....wie oft habe ich schon gesagt dass ich was ändern werde, und es waren nur Worte. Aber diesmal meine ich es nicht vom Kopf her....ich habe wirklich verstanden dass ich etwas ändern muss und will es aus tiefster Seele.

Für mich wird es gut sein....für mich ist es noch nicht zu spät. Aber ich weiß nicht ob es für uns langen wird.

Was soll ich nur machen? Habe ich meine große Liebe bald für immer verloren?

Ich weiß, ich werde alles tun damit sie sieht dass ich es ernst meine....und mir vielleicht doch noch eine Chance gibt. Ich kann leider nur hoffen, und es zerreißt mir mein Herz.

Im Moment ist sie mit den Kindern bei ihrer besten Freundin. Sie schlafen dort, und ich hocke hier allein und bin fertig mit der Welt. Ich weiß nicht was morgen ist. Dieser Schwebezustand macht mich wahnsinnig, und ich vermisse sie so unendlich viel. Ich wünschte sie wäre bei mir und wir könnten uns halten. Aber im Moment kann ich nur von Glück sprechen wenn das überhaupt nochmal passiert.

Von einem Tag auf den anderen ging meine Welt zugrunde. Ich steh hier, bin einsam, mit leeren Händen, und habe keine Lebensfreude mehr. Ich liebe sie zu sehr um ohne sie sein zu können. Ich war noch nie so unglücklich wie heute.

Ich will ihr zeigen wie sehr ich sie liebe, aber da stoß ich nur gegen eine Wand. Das erdrückt sie glaub ich nur. Wie soll ich mich ihr gegenüber nun in Zukunft verhalten. Sollen wir Abstand halten, räumliche Distanz suchen? Distanziert sie sich dann nicht noch mehr?

Könnt ihr mir irgendwie helfen??? Das wäre nett...
 
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Hallo Bodhisattva,


echt heftige Geschichte.... kann ich gut nachvollziehen... und zwar kenn ich alles, das mit dem Kiffen (zwar nicht von mir aber von Freunden), das alleingelassen werden, (ok, das kenn ich von mir...) usw. hört sich echt krass an Deine Geschichte....

Wie der schwarze Freitag für die Finanzwelt.... (im übertragenen Sinne...)

Ja wenn ich hier mein Kartenset hätt, dann würd ich Dir ne Karte ziehen, aber ich weiß nicht ob Du das willst...

Wenn ja, kann ich mal nach dem Set schauen...


Ansonsten... glaub ich dass man gewisse Dinge nur durchstehen kann... ungefähr so wie ne Grippe, da muss man einfach warten bis es vorbei ist...
 
Ja, ich muss wohl abwarten. Und das fällt mir so unglaublich schwer. Ich bin bereit für sie zu warten, so lange wie sie benötigt; aber wie ich das durchstehe....das weiß ich noch nicht.

Ich trage noch einen Funken Hoffnung in mir....aber ich denke die meiste Zeit doch eher dass es das war. Ich verstehe einfach nicht wieso ich so lange blind gewesen bin...und jetzt fällt meine Beziehung parallel zu meinem Schleier.

Lieben Dank für deinen Vorschlag mit dem Karten-Set. Aber ich glaube das verwirrt mich gerade nur noch mehr.
 
hallo

hmm eine herzzerreissende story - hab mir aber irgendwie gedacht -dass all diese dinge wahrscheinlich viele kennen :rolleyes:

vielleicht machst mal ein erstgespräch bei einem therapeuten - wenn du das noch nie versucht hast - wäre etwas was du mal versuchen könntest

oder wenn dir was liegt an der ganzen family dann lad sie ein zu einem paartherapie-erstgespräch - da könnte man mit einem mentor/fachmann sozusagen auch klären was sache ist

auf der anderen seite denk ich mir dass du dir auch nicht zuviel auflasten solltest - familie mit zwei kindern -ohne selbst halt im leben gefunden zu haben sozusagen find ich schon ein starkes stück ...
ich hätte exakt die gleiche situation gehabt wie du - aber ich hab gleich bei den kleinsten schwierigkeiten die notbremse gezogen - nach dem motto verstand gegen herz

naja alles gute - erstmal beruhigen - und dann augen offen halten

grüße liebe
daway
 
hallo daway. Ja, ""Notbremse" ist ein gutes Wort....es bezeichnet sehr genau wie ich mich verhalte. oder man könnte auch sagen: immer mit halb angezogener Handbremse. dauernd mit Minimaltempo unterwegs, und für den Notfall bleibt meine Hand immer auf der Bremse um sie ganz zu ziehen.

Für sie ist das Leben weitergegangen. Sie ist an mir vorbeigezogen, und ich weiß nicht ob ich sie nochmal einholen kann. Sie ist ein lebensfroher Mensch....sie ist vital und voller Energie. Ich bewundere sie dafür. Ich bin einfach nur eine lahme Krücke, ein Langweiler.
Ich würde so gerne aus mir rauskommen.

Wisst ihr: Ich bin eigentlich ein ganz netter, witziger Typ. Ich bin nicht unintelligent....und kann sehr zärtlich und liebevoll sein.
Ich bin auch nicht 0815 - ich bin schon speziell. Das hat sie immer gesagt.
Das alles fand sie an mir wohl anziehend....doch sie sagte auch, dass das Leben für sie nicht nur aus kuscheln bestünde. Ich weiß was sie meint. Das war aber auch mal etwas anderes. Früher war sie einfach nur froh abends zuhause zu sein und mit mir Zeit zu verbringen. Ich sei ihre Heimat, ihr Ruhepol. Es war unsere Insel, die wir liebten und die uns heilig war. Doch alles begann sich zu ändern.... sie hat plötzlich immer mehr Aufträge in ihrem Beruf angenommen (wegen des Geldes sagte sie immer)....hat ihre freie Zeit auf Bandproben und Auftritten verbracht. Und ich dachte, lass sie, sie liebt die Musik....ich war einfach froh dass sie glücklich war, auch wenn sie dadurch kaum noch Zeit für mich hatte. Manchmal bin ich mitgekommen, aber allermeistens nicht.
Irgendwie ist sie mir dabei aus den Händen geglitten. Sie hat durch all das solch eine Distanz aufgebaut, dass auch ich nicht mehr an sie rankam.....sie hatte ja keine Zeit. ...also auch keine Zeit zum reden. Irgendwie hat ich keine Chance mehr was zu tun. Vorher hatte ich die Chancen, und habe sie nicht wahrgenommen.....aber ich hätte nie gedacht, dass es ihr so ernst damit ist, dass sie mich sitzenlässt. Hätte man mir das nicht sagen können? Oder hat sie es mir gesagt, und ich war wieder zu taub und blind? Ich weiß es nicht.
Ich bereue das alles so. Ich bereue, dass ich nicht für sie da war. Dass sie versucht hat an ihren geliebten Freund heranzukommen, um mit ihm sprichwörtlich "die Welt zu umsegeln".
Man kann die Zeit nicht zurückdrehen. Ich würde jetzt gerne mit ihr "segeln", doch sie hört mich nicht mehr.

Ich habe auch an eine Paartherapie gedacht....aber ich glaube nicht, dass sie sich darauf einlässt. Sie kennt ihre Gefühle nicht, und weiß momentan gar nicht ob sie die Beziehung überhaupt noch retten will. So weit ist es gekommen. :(
Aber sie macht auch nicht vollkommen Schluss....sie sagt sie will mich nicht für sie warmhalten. Aber sie würde ihre Gefühle nicht kennen, und sie hätte mich schließlich mal geliebt, und 3,5 Jahre.....da muss doch was gewesen sein, denkt sie sich.

Was soll ich damit anfangen? Was bedeutet das? Ist ihr Herz vergraben? Wie schaufel ich es wieder frei? Wie kann ich sie wieder in-mich-verliebt-machen? Ist da noch Hoffnung? Wie deutet ihr das?

Ich weiß, dass ich mir über mich klarwerden muss....dass ich dringend was ändern muss. Ich sollte vielleicht wirklich einen Psychologen aufsuchen. Ich muss Arbeit finden und mich mehr in die Welt der Geschehnisse mischen, Leidenschaften entdecken....auch um einfach mal einen Anfang zu machen und aus dem Trott auszubrechen. Ich will dieses sch*** Gefängnis ja auch nicht. Und ich muss es nicht nur für sie tun, sondern insbesondere für mich, weil ich mein Leben vergeude.

Aber was kann ich abgesehen davon noch tun? Soll ich ihr eine Paar-Therapie anbieten? Oder soll ich sie besser in Ruhe lassen? Irgendwie weiß ich, dass sie alleine sein muss um sich ihrer Gefühle klarzuwerden....doch erstens ist sie nie allein, und zweitens verliere ich sie dadurch vielleicht komplett? Oder vermisst sie mich dann? Ich will doch nur noch eine Chance bei ihr. :(

Ach, ich weiß, ich stelle Fragen über Fragen. Wie könnt ihr die Antworten haben, wenn nicht einmal wir sie haben. Aber ich muss das alles loswerden irgendwie. Ihr versteht schon.

Danke auch dass ihr mir zuhört!
 
Lieber Boddhishatva,

ich finde es prinzipiell ein schwieriges Konzept sich FÜR jemand anderen ändern zu wollen. Veränderungen müssen aus dir selbst kommen, weil du bereit dafür bist und die richtige Zeit dafür gekommen ist. Du musst deinen eigenen Weg gehen, in dich selbst horchen und deine Entscheidungen treffen, weil sie für DICH richtig sind. Du kannst weder für deine Freundin ein anderer Mensch sein, noch für sie ein anderes Leben führen.
Versuche doch unbeirrbar zu sein und dir selbst treu zu sein. Versuche für dich selbst Dinge zu finden, die unabhängig von der Beziehung wichtig sind. Versuche für dich selbst Perspektiven zu finden.
Wenn du dich an sie klammerst, wird sie erst recht das Weite suchen. Sie braucht Freiraum und das Gefühl, dass du dein eigenes Leben führst.
Es ist immer schwierig, wenn die Beziehung der Lebensinhalt des einen ist, wenn er keine anderen Inhalte, Themen oder Beschäftigungen hat.
Du bist erwachsen, du bist mündig, du bist musst selbstständig sein und dein eigenes Leben führen, dann wird sich entscheiden, ob es noch Verbindendes zwischen euch gibt oder eure Wege in verschiedene Richtungen führen.

Liebe Grüsse
Rose
 
Hallo,

so wie ich dich verstanden hab ist sie mit deiner Art der Lebensweise nicht einverstanden und hat anscheinend die Ganze Zeit auf eine Änderung deiner Person gehofft.

Du könntest dich natürlich für sie verbiegen, doch ist das meißt auch nur eine zeitliche Verlängerung der Beziehung.

Du könntest herausfinden was und welche Form des Lebens dir am meißten zusagt.
Dazu kann sicher ein Therapeut behilflich sein.
Mancher ist lieber daheim der andere gerne unter Menschen, mancher mag viel kuscheln der andere braucht einen großen Freiraum.
Wie würdest du deinen Lebensunterhalt bestreiten wollen usw.
Frage dich immer wieder, warum fühlst du dich dort am wohlsten, aus Angst, aus Sicherheitsgründen, aus Routine, weil du einfach zufrieden bist , usw ?

Es gibt viele Menschen die den einfachsten Weg in ihrem Leben gehen und dann ist es so , im Nachhinein zu sagen ich hab mein Leben vergeudet bringt dich nicht weiter.
Akzeptiere das du den Hang in diese Richtung hast, frage dich warum machst du das?
Was ist Leben für dich , nicht für andere sondern wie siehst du ALLEIN das Leben?
Was ist lebenswert?

Jetzt wieder nur das Thema aussitzen wird dir nicht helfen, eher in die Richtung das andere handeln und du "be"handelt wirst.

Wollte dir nur ein paar Anregungen liefern.

LG
flimm
 
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Hmmm, sooo schlecht bist du? Immerhin hast du aufgehört zu kiffen, hast dich um den Haushalt gekümmert und um die Kinder. Du warst ein Hafen, ihre Insel.
Dass sie da irgendwann ausgestiegen ist, kann gut am gesellschaftlichen Klischee liegen, dass Mann gern der Ernährer /Versorger sein soll und sie das am Ende doch mehr schätzt? Daran könntest du wenig ändern.
Naja, jetzt, wo sie grad eh weg sind, könntest du tatsächlich mal arbeiten gehen. Muss ja nicht der Traumjob schlechthin sein, aber eben etwas, was dir die Zeit vertreibt. Bei deinen Stärken kannst dich auch relativ schnell ungelernt hocharbeiten (wirst mal sehen, smile).
Aber anfangen darfst halt genau JETZT. Das ist deine Zeit, die ist nur für dich. Keine Kinder, keine Geliebte, kein Haushalt wartet auf dich und deinen Beistand. Das kann auch eine glückliche Fügung sein, wenn du sie zu nutzen weisst...
bon chance!
 
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