Angst vor Burnout

Davon abgesehen, kannst du mit 20 Jahren Berufserfahrung auch eine andere Stelle bekommen.

Richtig! Und vor allem, kann man nach 20 Jahren nicht einfach vor die Tür gesetzt werden, nur wenn man mal krank ist.
Mein Nachbar war vor 2 Jahren 1/2 Jahr krank, auch mit Burnout und hat seine Arbeitsstelle immer noch.
Geh zum Arzt @Temmy, zu einem vernünftigen Arzt, der verschreibt dir erst mal ein Mittel gegen das Sodbrennen und schreibt dich krank. Dann kannst du mit ihm die Möglichkeiten einer Reha besprechen.
Meiner Meinung nach hast du Erholung wirklich dringend nötig.
 
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Hallo an alle,

kennt ihr das auch, wenn man völlig überfordert ist im Beruflichen Bereich?
Mir geht es so seit über einem Jahr leide ich an starkem Sodbrennen. Abends kann ich nicht einschlafen, vor 2 Uhr geht gar nichts und morgens bin ich um 4 Uhr wach. Auch am Wochenende.
Ich habe überhaupt keine Energie mehr. Meine Wohnung ist ein Dreckloch. Ich kann mich nicht mehr aufraffen was zu machen. Depressionen wurden schon bei mir festgestellt. Und jetzt habe ich noch mehr Arbeit dazu bekommen die ich gar nicht mehr leisten kann. Aber das wird nicht akzeptiert. Ich bin so fertig das ich bald einen Klappmann mache. Heute morgen habe ich vorm PC gesessen und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Ich wusste nicht welcher Tag ist und ob ich träume oder wirklich in der Firma bin. Mir wurde schlecht und ich musste mich am Tisch festhalten. Hab Angst das ich irgendwann einen Burnout bekomme.

Schlimm sowas...

Was sagt denn der Betriebsrat zu der Sache?
Hast Du da schon mal mit jemandem gesprochen?
Ggf. nimm Dir jemanden von denen mit zum Gespräch mit dem Vorgesetzten.
Solltest Du noch nicht in der Gewerkschaft sein, geh bitte hin und werde Mitglied, die paar Euros im Monat können sich u.U. mal lohnen, falls es hart auf hart kommt.
Zum Rest ist wohl schon alles gesagt bzw. geschrieben worden. Ab zum Arzt und zwar zu einem, der seinen Job und Dich ernst nimmt.

Gruß

Luca
 
Ich würde mich zuerst krankschreiben lassen, um wieder ein wenig stabiler zu werden und zu Kraft zu kommen und danach schauen, ob man etwas innerhalb des Arbeitsplatzes ändern oder auf eine Weise gestalten kann, das eine Verbesserung verspricht. Falls nicht, dann unbedingt eine neue Stelle suchen.
Ich war auch mal beruflich in einer Situation, die mir viel Energie genommen hat, leider sogar so viel Kraft, dass ich mich einige Zeit nicht mal mehr zur Kündigung aufraffen konnte, aber als mein Körper schließlich durch psychosomatische Erkrankungen gezeigt hat, dass ich mehr auf mich achten muss, habe ich es dann doch verstanden und bin gegangen.
Es war die beste Entscheidung, danach wurde es immer besser und ich habe zwar noch einige Male Jobs gewechselt, aber nie aus Verzweiflung, sondern nur im Wunsch nach Veränderung und es wurde immer leichter, im Wissen, dass ich mich konstant weiterentwickeln kann und tatsächlich war ich dann durch diese Flexibilität nie mehr in Situationen, die mir ausweglos erschienen, weil ich wusste, es geht immer weiter und gibt in Wahrheit keinen Grund wo zu bleiben, wo es einem nicht mehr gefällt oder wo man das Gefühl hat, seine Fähigkeiten nicht mehr entsprechend einsetzen zu können.
Das war bei mir bei den letzten Malen meistens der Grund, warum ich gegangen bin, nicht die Überforderung oder eine unerträgliche Situation, sondern das sich allmählich einstellende Gefühl von Unterforderung.
Jedenfalls sind in Wahrheit oft die eigenen Gedanken, Befürchtungen das echte Gefängnis, denn wenn man das mal überwunden hat und sich an die aktive Gestaltung zur Verbesserung der eigenen Situation macht, bemerkt man früher oder später das alles halb so wild ist und man es sich viel schwieriger vorgestellt hat.
Darum möchte ich dich ermutigen, an dich und deine Chancen zu glauben, sie sind faktisch vorhanden, du musst sie nur ergreifen und dich aus der krankmachenden Situation befreien. :)
 
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@Temmy

Wichtig ist: sei ehrlich zu Deinem*r Arzt*Ärztin und untertreibe nicht. Das habe ich jahrelang gemacht und natürlich konnte mein Arzt so nicht erkennen was mit mir los war - ich hab ja die Klappe nicht aufgemacht. Hellsehen kann kaum jemand ;)

Wenn es Dir schlecht geht, sag ihm*ihr dass es Dir schlecht geht und WIE schlecht es Dir geht. Falls Du Dich deswegen schämst, erzähle ihm*ihr auch das. Erzähle außerdem wann Du das letzte Mal herzhaft gelacht hast - dürfte schon so lange her sein, dass Du Dich kaum erinnern kannst, richtig? Keine Lebensfreude ist eine sehr wichtige Info für den Arzt/die Ärztin.

Sag nicht: HEUTE geht es mir nicht so gut, sag: mir geht es seit einem Jahr so schlecht, dass ich inzwischen Angst vor einem BurnOut habe. Es wird immer schlimmer, ich werde immer verzweifelter.

Wenn Du beim*bei der richtigen (= zu Dir passenden) Arzt/Ärztin bist, dann fühlst Du Dich nach seiner*ihrer Reaktion auf Deine Worte erleichtert und/oder gut aufgehoben. Wenn Du Dich nicht erleichtert oder wenigstens gut aufgehoben fühlst, wechsele den*die Arzt/Ärztin.
 
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