Ich würde mich zuerst krankschreiben lassen, um wieder ein wenig stabiler zu werden und zu Kraft zu kommen und danach schauen, ob man etwas innerhalb des Arbeitsplatzes ändern oder auf eine Weise gestalten kann, das eine Verbesserung verspricht. Falls nicht, dann unbedingt eine neue Stelle suchen.
Ich war auch mal beruflich in einer Situation, die mir viel Energie genommen hat, leider sogar so viel Kraft, dass ich mich einige Zeit nicht mal mehr zur Kündigung aufraffen konnte, aber als mein Körper schließlich durch psychosomatische Erkrankungen gezeigt hat, dass ich mehr auf mich achten muss, habe ich es dann doch verstanden und bin gegangen.
Es war die beste Entscheidung, danach wurde es immer besser und ich habe zwar noch einige Male Jobs gewechselt, aber nie aus Verzweiflung, sondern nur im Wunsch nach Veränderung und es wurde immer leichter, im Wissen, dass ich mich konstant weiterentwickeln kann und tatsächlich war ich dann durch diese Flexibilität nie mehr in Situationen, die mir ausweglos erschienen, weil ich wusste, es geht immer weiter und gibt in Wahrheit keinen Grund wo zu bleiben, wo es einem nicht mehr gefällt oder wo man das Gefühl hat, seine Fähigkeiten nicht mehr entsprechend einsetzen zu können.
Das war bei mir bei den letzten Malen meistens der Grund, warum ich gegangen bin, nicht die Überforderung oder eine unerträgliche Situation, sondern das sich allmählich einstellende Gefühl von Unterforderung.
Jedenfalls sind in Wahrheit oft die eigenen Gedanken, Befürchtungen das echte Gefängnis, denn wenn man das mal überwunden hat und sich an die aktive Gestaltung zur Verbesserung der eigenen Situation macht, bemerkt man früher oder später das alles halb so wild ist und man es sich viel schwieriger vorgestellt hat.
Darum möchte ich dich ermutigen, an dich und deine Chancen zu glauben, sie sind faktisch vorhanden, du musst sie nur ergreifen und dich aus der krankmachenden Situation befreien.