Woher kommt Arbeitslosigkeit?

Wenn nicht von links und rechts die ganze Zeit Querschläger kämen, die auf Biegen und Brechen versuchen, diesen Thread auf das Niveau zu ziehen, auf dem alle anderen Threads zum Thema sich befinden, wäre genau das der nächste Schritt gewesen, auf den ich hinaus wollte: Wieviele Arbeitslose sind arbeitslos aus (eher) "externen" Gründen, wieviele aus (eher) "internen" Gründen?
Auf diese Frage eine halbwegs repräsentative Antwort zu finden ist der Grund, warum ich diesen Thread eröffnet habe.

Und, Seitenhieb, nicht um zum hundertsen Mal darüber zu diskutieren wie böse der Kapitalismus ist und wie toll ein BGE wär und wie herzlos die Industriellen sind und und und.

Ein Hauptgrund es gibt zuwenig Jobs, dh. die falschen Leute am falschen Ort.
Dann ein zweiter wichtiger Grund viele Firmen wollen nur Fachpersonal einstellen, dass genau das gelernt hat, was auch gefordert wird, da sie da zu sehr verwöhnt sind und es sehr viele Bewerbungen geben wird auf die noch annehmbaren Jobs.
Die unannehmbaren Jobs, dh. die schlecht bezahlt sind und übermässig viel Leistung verlangen, werden zwar besetzt werden, werden aber eine hohe Durchflusszahl haben an Angestellten und werden nicht auf längere Zeit die gleichen Menschen beinhalten, sondern immer wieder neue einstellen und wieder neue entlassen. Es gibt auch Menschen die absolut unflexibel sind, dass wird aber nur ein sehr kleiner Teil ausmachen und die sind sich dann wirklich auch zu Schade einen Umzug oder einen längeren Arbeitsweg in Kauf zu nehmen.
 
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Hab jetzt nicht den ganzen Thread mitverfolgt... mit intern meinst Du sozusagen Charakter/Persönlichkeit/Psyche... ?
Prinzipiell ja: Faktoren, wo man sagen kann, sie liegen im direkten Einflussbereich des Arbeitslosen. Natürlich ist das oft eine Abwägungsfrage; den Wohnort kann man wechseln, um an einem anderen Ort eine Arbeit zu finden, aber das ist (v.a. wenn man Familie hat) oft mit unzumutbaren Belastungen verbunden, daher => extern.
Genauso kann man sagen, dass viele psychische Probleme (z.B. Soziophobie) nicht einfach durch in-die-Hände-spucken "weggefegt" werden können, ich zähle sie in diesem Thread aber trotzdem eher zu den "internen" Problemen - weil der Job ja da und auch für den speziell Betroffenen verfügbar ist, theoretisch.

Andere "interne" Gründe sind halt die typischen Argumente á la Arbeitsunwillen, Faulheit (i.S.v. nicht genug Engagement bei der Jobsuche), unrealistische Vorstellungen bzgl dem Job (z.B. bei der Vergütung), das Ablehnen von Jobs, weil man sich "zu gut" dafür ist usw.
 
Im EF einen Thread über Arbeitslosigkeit erstellen ist wie mit einem Gläschen Nitroglyzerin in der Hand durch eine Paintballarena zu laufen :D

Ich weiß, es ist schwer für manche Leute, bei dem Thema sachlich zu bleiben. Aber ich habs schon mehrmals gesagt; politische Diskussionen interessieren mich hier nicht die Bohne. Was gerecht ist oder gerecht wäre und welche Löhne gezahlt werden sollen oder nicht und hin und her - es interessiert mich schlichtweg nicht und ist nicht themenrelevant. Bitte das zu respektieren, zumal ich das mehrmals im Eingangspost erwähnt hab.

Nee du, das liegt in einem EF tatsächlich immer an den Threaderstellern. Es wird immer zu einfach gedacht. So a la Spiegel, fing ja hier auch so an, die Arbeitslosen seien das Problem, dass es Arbeitslose gibt.

Nur so einfach ist das nicht, die Arbeitslosen sind gewollt, politisch, zum Sparen für die Industrie.
Diese Erkenntnis ist aber für Esoteriker immer schwer zu verstehen, weil man dann den Spiegel nicht mehr anwenden kann, warum auch vereinfacht wird.
 
Andere "interne" Gründe sind halt die typischen Argumente á la Arbeitsunwillen, Faulheit (i.S.v. nicht genug Engagement bei der Jobsuche), unrealistische Vorstellungen bzgl dem Job (z.B. bei der Vergütung), das Ablehnen von Jobs, weil man sich "zu gut" dafür ist usw.

Und darauf bist du hinaus, ist im ersten Posting schon zu lesen.
 
Es gibt auch Menschen die absolut unflexibel sind, dass wird aber nur ein sehr kleiner Teil ausmachen und die sind sich dann wirklich auch zu Schade einen Umzug oder einen längeren Arbeitsweg in Kauf zu nehmen.
Ich denke eher, ein Großteil der Menschen ist örtlich gebunden. Wenn erst mal Familie da ist, Kinder in Schulen gehen, vielleicht ein Haus gebaut wurde... dann zieht niemand mehr gerne um. In meiner Verwandtschaft wäre es fast soweit gekommen, dass der Mann und Vater von drei Kindern die Woche über hätte wegziehen müssen. Das ließ sich zum Glück vermeiden, allerdings verdient er mittlerweile deutlich weniger (mindestens 10.000,- pro Jahr) als vor einigen Jahren, muss dafür deutlich weiter fahren (etwa 60 km eine Fahrt) und aus ganz anständigen Büros wurde ne Art Lagerhalle wo alle an Tischen sitzen. Und würde er arbeitslos, wäre er weg vom Fenster, da "zu alt" (über 50). Über den Druck wurde er krank...

Da konnte man sehr "gut" sehen, wie es laufen kann, wie schnell sowas gehen kann. Jemand der gut verdient und einen eigentlich sicher-scheinenden Job hat, kann durchaus trotzdem in Hartz4 landen... dann ist irgendwann das Haus weg etc. Beziehungsprobleme sind dann auch nicht gerade selten, wenn der Mann nur noch deprimiert zu Hause sitzt. Es ist keine Seltenheit, dass jemand zuerst seinen Job.... und dann tatsächlich so ziemlich alles verliert.
 
FIWA schrieb:
Und darauf bist du hinaus, ist im ersten Posting schon zu lesen.
Darauf bin ich eben nicht aus, sonst hätte ich diesen Thread nicht erstellen brauchen. Nach meiner eigenen Erfahrung ist es sehr sehr einfach, einen Job zu bekommen, wenn man einen sucht. Ich wollte jetzt also Gründe für Arbeitslosigkeit im Allgemein hören - und im speziellen Gründe, warum jemand, der arbeiten will und kann keine Arbeit finden sollte (hier als "externe" Gründe bezeichnet), um die Seite nicht zu einfach zu sehen.

Leider ist es schwer, die Diskussion hier sachlich zu halten, weil von allen Seiten vehement versucht wird, die typische Stammtischdiskussion vom Zaun zu treten.
 
Solange die Politik immerzu an externen Rahmenbedingungen ansetzt, anstatt auch mal die psychischen Sphären der erwerbslosen Menschen in Betracht zu ziehen, wird den meisten arbeitspolitischen Strategien ein gewisses Maß an Ineffektivität anhaften! Der Mensch besitzt eine relativ komplexe, über diverse Abwehrmechanismen verfügende Psyche. Es gilt, diese zu analysieren und die psychologischen Abwehrstrukturen auf diesem Wege ihrer Funktionalität zu entheben. Anschließend werden diese Menschen aktiv für sich und ihr Leben Sorge tragen und Verantwortung übernehmen können, ohne dass emotionale Blockaden sie in ihrer Lebensführung behindern.

Schade, dass die psychischen Faktoren in wirtschaftspolitischen Debatten permanent in den Hintergrund geraten oder sogar keinerlei Würdigung erfahren. Der politische Apparat hat sich der menschlichen Seele komplett entfremdet, schließt selbige kategorisch aus sämtlichen Erwägungen aus. Das erfüllt mich einerseits mit Trauer, andererseits mit Entsetzen und Aggressivität.

Dass Arbeitslosigkeit mit fehlenden Qualifikationen schulischer und beruflicher Art korreliert, halte ich für statistisch belegt. Allerdings gibt es auch viele Jobangebote, deren Ausführung keines hochqualifizierten Personals bedarf. In einer Gesellschaft kann es ja nicht bloß akademisch ausgebildete Leute geben...

Ich freue mich Alice, dass du den Weg zurück ins Forum gefunden hast, dein pseudo-akademisch-eloquenter Selbstbeweihräucherungstrip dauert zu meinem Entsetzen weiterhin an, hoffen wir das beste.

so, in Arbeitslosigkeit ein seelisches Gebrechen erkennen zu wollen, hatten wir glaub ich schon damals diskutiert und einstimmig abgelehnt. Es hat wohl seine Gründe, dass der Arbeitsmarkt ein klassisch soziologischer Themenbereich ist und im Fokus faschistoider Hobby-Psychologie eher belächelt wird
 
Prinzipiell ja: Faktoren, wo man sagen kann, sie liegen im direkten Einflussbereich des Arbeitslosen. Natürlich ist das oft eine Abwägungsfrage; den Wohnort kann man wechseln, um an einem anderen Ort eine Arbeit zu finden, aber das ist (v.a. wenn man Familie hat) oft mit unzumutbaren Belastungen verbunden, daher => extern.
Genauso kann man sagen, dass viele psychische Probleme (z.B. Soziophobie) nicht einfach durch in-die-Hände-spucken "weggefegt" werden können, ich zähle sie in diesem Thread aber trotzdem eher zu den "internen" Problemen - weil der Job ja da und auch für den speziell Betroffenen verfügbar ist, theoretisch.

Andere "interne" Gründe sind halt die typischen Argumente á la Arbeitsunwillen, Faulheit (i.S.v. nicht genug Engagement bei der Jobsuche), unrealistische Vorstellungen bzgl dem Job (z.B. bei der Vergütung), das Ablehnen von Jobs, weil man sich "zu gut" dafür ist usw.

Ich glaube der Druck ist so hoch angesetzt, dass man eben nicht mehr ablehnen kann, wenn man einen Job zugeteilt bekommt. Dann gibt es vieleicht noch für solche Menschen sich querzuschlagen und auf unmöglich zu machen, nur schlussendlich auf Dauer schadet das dem Menschen ja selbst. Denn sonst gibt es da ja auch Möglichkeiten wie Verdienstausfall und so weiter, dh. man setzt dann die Leute an die leere Luft und versucht sie über das Geld zu etwas zu zwingen.
Längst wird aber auch viel Geld verdient mit den Arbeitslosen, wie schon erwähnt wurde, dh. viele Leute gehen gratis arbeiten oder nehmen an Programmen teil und subventionieren somit irgendwelche andere Firmen oder Geschäftsbereiche. Längst wird mit den Arbeitslosen auch sehr viel Geld gemacht und verdient indem man sie auch teilweise ausbeutet unter falschen Vorwänden. Wichtig ist es deshalb auch, dass es nur dem Nonprofit dienen sollte, wenn ein Mensch eingesetzt wird für eine Arbeit die als Massnahme zur Wiedereingliederung gelten sollte.
 
Darauf bin ich eben nicht aus, sonst hätte ich diesen Thread nicht erstellen brauchen. Nach meiner eigenen Erfahrung ist es sehr sehr einfach, einen Job zu bekommen, wenn man einen sucht. Ich wollte jetzt also Gründe für Arbeitslosigkeit im Allgemein hören - und im speziellen Gründe, warum jemand, der arbeiten will und kann keine Arbeit finden sollte (hier als "externe" Gründe bezeichnet), um die Seite nicht zu einfach zu sehen.

Leider ist es schwer, die Diskussion hier sachlich zu halten, weil von allen Seiten vehement versucht wird, die typische Stammtischdiskussion vom Zaun zu treten.

Deine Erfahrung beruht sich vieleicht im Bereich einer Praktikumsstelle und nicht im Bereich einer Langzeitstelle?
Nebst der Arbeitslosigkeit gibt es auch viele, die dann auch krank geschrieben werden und somit auch wieder auf eine andere Art und Weise Dein wirtschaftliches denken unterbinden könnten.:D
 
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Darauf bin ich eben nicht aus, sonst hätte ich diesen Thread nicht erstellen brauchen. Nach meiner eigenen Erfahrung ist es sehr sehr einfach, einen Job zu bekommen, wenn man einen sucht. Ich wollte jetzt also Gründe für Arbeitslosigkeit im Allgemein hören - und im speziellen Gründe, warum jemand, der arbeiten will und kann keine Arbeit finden sollte (hier als "externe" Gründe bezeichnet), um die Seite nicht zu einfach zu sehen.

Leider ist es schwer, die Diskussion hier sachlich zu halten, weil von allen Seiten vehement versucht wird, die typische Stammtischdiskussion vom Zaun zu treten.

Nochmals, in DE gibt es dieses Thema längst nicht mehr. Jeder hat jeden Job anzunehmen, egal für welchen Preis, egal ob er ihn kann, oder nicht. Wenn das Geld nicht ausreicht, kommt der Rest vom Staat.

Wer unberechtigt ablehnt wird sanktioniert, bei der dritten Ablehnung kann es auf null sein. Unter 25 Jahren, kann es schon bei der zweiten Ablehnung passieren.

Ähnliches existiert auch im Ösilande.

Und so etwas ist nur durchzuziehen, wenn es zu wenige Jobs gibt.
 
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