Woher kommt Arbeitslosigkeit?

Arbeitskraft wird vor allem da extrem billig, wo die Arbeit leicht ersetzt werden kann - zum Beispiel durch Maschinen. Da stellt sich dann die Frage - was ist für den Arbeitnehmer besser? Wenn er einen sehr stark unterbezahlten Job bekommt, oder wenn sein Job nicht mehr existiert, weil sich der Arbeitgeber für die (auf Dauer) günstigere Lösung der Installation einer Maschine entschieden hat?

Das hat nichts mit Gerechtigkeit zu tun, sondern mit der Realität - und die ist leider oft unfair. Der Arbeitgeber ist genauso ein Mensch, der eine Familie ernähren und gucken muss, dass am Ende des Jahres eine schwarze Zahl unterm Strich steht. Wenn man ihn zwingt, zu hohe Löhne (i.e. Löhne, die nicht dem Marktwert der Arbeit entsprechen) zu zahlen, wird er den Job, den er anbietet, einfach streichen (müssen), z.B. indem er den Arbeiter durch eine Maschine ersetzt.

jaha, jetzt bringst du das Beispiel von einem Kleinunternehmer, der zwar Arbeitgeber ist, aber nicht im entferntesten das worum es hier geht, und das weißt du ganz genau, nämlich um Kapitalakkumulation und Ausbeutung. Und die Realität ist, dass der Mensch (Synekdoche) seine Geschichte schreibt und nicht der Neoliberalismus bestimmt wie Realität auszusehen hat.

Nicht, wenn er dort Frau und Kinder und ein gefestigtes Leben hat. Es kann auch sein, dass es am anderen Ende der Welt in China irgendwo in einem Büro einen Job für ihn gäbe ... gilt für mich trotzdem als ein "externes" Problem.

bitte nochmal, wie kann in dem einen Fall der Wohnort ein externes Problem sein und im anderen, darf man bis nach China ziehen um nicht als Sozialschmarotzer stigmatisiert zu werden? Ich mein wir reden hier von tatsächlichen menschlichen Bedürfnissen, die du deinem Turbokapitalismus anheimfallen lässt.
 
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Im EF einen Thread über Arbeitslosigkeit erstellen ist wie mit einem Gläschen Nitroglyzerin in der Hand durch eine Paintballarena zu laufen :D

Ich weiß, es ist schwer für manche Leute, bei dem Thema sachlich zu bleiben. Aber ich habs schon mehrmals gesagt; politische Diskussionen interessieren mich hier nicht die Bohne. Was gerecht ist oder gerecht wäre und welche Löhne gezahlt werden sollen oder nicht und hin und her - es interessiert mich schlichtweg nicht und ist nicht themenrelevant. Bitte das zu respektieren, zumal ich das mehrmals im Eingangspost erwähnt hab.

Also, um jez ein paar der (aus meiner Sicht guten) Gründe, die genannt wurden zusammenzufassen. Woher kommt Arbeitslosigkeit?
Extern:
Weil weniger Jobs vorhanden sind als Leute, die Arbeit suchen.
Weil die Jobs nicht dort vorhanden sind, wo die Leute sind.
Weil die Anforderungen teilweise zu hoch sind und auf die schnelle eine brauchbare Ausbildung zu machen kein leichtes Ding ist.
Weil man durch div. Lebensumstände (Familie, Kinder, Freunde) gehindert ist.
Weil man körperlich nicht in der Lage ist, gewisse Berufe auszuüben.

Auf die internen Gründe gehe ich jez mal nicht ein, der Stimmung im Thread zuliebe :D
 
Das Problem der Geschichte ist doch ganz einfach, längst ist Arbeitslosigkeit nicht mehr das Problem irgend einer Randgruppe und irgendwelcher Menschen die einfach zu bequem sind um arbeiten zu gehen, denn das kann jeden und jederzeit erwischen und deshalb braucht es eben auch sinnvolle Massnahmen, dass die Menschen wieder beschäftigt werden um einen geregelten Tagesablauf zu kommen und somit auch immer bereit sind, falls sich wieder mal ein freier Job einstellen würde. Nur darf man halt nicht den bestehenden Arbeitsmarkt nicht noch zusätzlich dumpen mit billigeren arbeitslos gewordenen Arbeitskräften. Deshalb wurde es Sinn machen, dass man arbeitslose Menschen durch nonprofit Jobs die der Allgemeinheit dienen noch aktiv hält und wenn nötig auch noch nebenbei kostenlos weiterbildet, zumindest mal Grunddinge up to date hält, damit sobald die Wirtschaft wieder anzieht, diese Leute wieder gut integriert werden können.
 
Das Problem der Geschichte ist doch ganz einfach, längst ist Arbeitslosigkeit nicht mehr das Problem irgend einer Randgruppe und irgendwelcher Menschen die einfach zu bequem sind um arbeiten zu gehen, denn das kann jeden und jederzeit erwischen und deshalb braucht es eben auch sinnvolle Massnahmen, dass die Menschen wieder beschäftigt werden um einen geregelten Tagesablauf zu kommen und somit auch immer bereit sind, falls sich wieder mal ein freier Job einstellen würde. Nur darf man halt nicht den bestehenden Arbeitsmarkt nicht noch zusätzlich dumpen mit billigeren arbeitslos gewordenen Arbeitskräften. Deshalb wurde es Sinn machen, dass man arbeitslose Menschen durch nonprofit Jobs die der Allgemeinheit dienen noch aktiv hält und wenn nötig auch noch nebenbei kostenlos weiterbildet, zumindest mal Grunddinge up to date hält, damit sobald die Wirtschaft wieder anzieht, diese Leute wieder gut integriert werden können.
Welcher Teil von "bitte keine politischen Diskussionen" war so schwer zu verstehen? Bitte verschone diesen Thread damit und nimm irgendeinen der anderen Dutzend Threads dafür her.
 
Arbeit unabhängig von Politik zu diskutieren halte ich ohnehin für nicht zielführend, also will ich die alten Keulen auch noch rausholen:

Arbeitslosigkeit ist ein Ausdruck des strukturellen Widerspruchs des kapitalistischen Systems - industrielle Reservearmee bla bla - Arbeit macht als Quelle des Mehrwerts einen immer kleineren Teil des Kapitals aus - Senkung der Investitionen - Unvermögen des Kapitalismus universale Wirtschaftsentscheidungen zu treffen, im Prinzip eh das was fiwa gesagt hat...
 
Weil weniger Jobs vorhanden sind als Leute, die Arbeit suchen.
Weil die Jobs nicht dort vorhanden sind, wo die Leute sind.
Weil die Anforderungen teilweise zu hoch sind und auf die schnelle eine brauchbare Ausbildung zu machen kein leichtes Ding ist.
Weil man durch div. Lebensumstände (Familie, Kinder, Freunde) gehindert ist.
Weil man körperlich nicht in der Lage ist, gewisse Berufe auszuüben.

@Tarbagan,
Es gibt da definitiv keine Pauschalantwort es wird von allem etwas mit einfliessen, da der Faktor Mensch nun mal keine universelle begreifbare Masse ist die sich in irgend eine Schublade drängen lässt. Deshalb sind dies nur Aspekte von vielen anderen, nebst den Gesellschaftlichen, Politischen etc., ... . Man müsste jeden Fall und jedes Individium einzeln betrachten um dann auch genau eine Ahnung zu bekommen, wo es beim Einzelnen liegt.
 
@Tarbagan,
Es gibt da definitiv keine Pauschalantwort es wird von allem etwas mit einfliessen, da der Faktor Mensch nun mal keine universelle begreifbare Masse ist die sich in irgend eine Schublade drängen lässt. Deshalb sind dies nur Aspekte von vielen anderen, nebst den Gesellschaftlichen, Politischen etc., ... .
Wenn nicht von links und rechts die ganze Zeit Querschläger kämen, die auf Biegen und Brechen versuchen, diesen Thread auf das Niveau zu ziehen, auf dem alle anderen Threads zum Thema sich befinden, wäre genau das der nächste Schritt gewesen, auf den ich hinaus wollte: Wieviele Arbeitslose sind arbeitslos aus (eher) "externen" Gründen, wieviele aus (eher) "internen" Gründen?
Auf diese Frage eine halbwegs repräsentative Antwort zu finden ist der Grund, warum ich diesen Thread eröffnet habe.

Und, Seitenhieb, nicht um zum hundertsen Mal darüber zu diskutieren wie böse der Kapitalismus ist und wie toll ein BGE wär und wie herzlos die Industriellen sind und und und.
 
Im EF einen Thread über Arbeitslosigkeit erstellen ist wie mit einem Gläschen Nitroglyzerin in der Hand durch eine Paintballarena zu laufen :D

Ich weiß, es ist schwer für manche Leute, bei dem Thema sachlich zu bleiben. Aber ich habs schon mehrmals gesagt; politische Diskussionen interessieren mich hier nicht die Bohne. Was gerecht ist oder gerecht wäre und welche Löhne gezahlt werden sollen oder nicht und hin und her - es interessiert mich schlichtweg nicht und ist nicht themenrelevant. Bitte das zu respektieren, zumal ich das mehrmals im Eingangspost erwähnt hab.

Also, um jez ein paar der (aus meiner Sicht guten) Gründe, die genannt wurden zusammenzufassen. Woher kommt Arbeitslosigkeit?
Extern:
Weil weniger Jobs vorhanden sind als Leute, die Arbeit suchen.
Weil die Jobs nicht dort vorhanden sind, wo die Leute sind.
Weil die Anforderungen teilweise zu hoch sind und auf die schnelle eine brauchbare Ausbildung zu machen kein leichtes Ding ist.
Weil man durch div. Lebensumstände (Familie, Kinder, Freunde) gehindert ist.
Weil man körperlich nicht in der Lage ist, gewisse Berufe auszuüben.

Auf die internen Gründe gehe ich jez mal nicht ein, der Stimmung im Thread zuliebe :D

Hab jetzt nicht den ganzen Thread mitverfolgt... mit intern meinst Du sozusagen Charakter/Persönlichkeit/Psyche... ?
 
Ich habe eine Zeit lang Bewerbungsgespräche geführt.
Ich habe nur so gestaunt, was sich da alles mit welchen Forderungen beworben hat.
Da war mir klar, dass die keinen Job bekommen, weil sich keine Firma solche Forderungen leisten kann - und noch dazu bei den nicht vorhandenen Qualifikationen wie zB Berufserfahrung oder Ausbildung.

Da müsstest mal die Forderungen von den Firmen lesen! Heutzutage braucht eine Putzfrau Matura, sonst kriegt sie den Job nicht.
Ich habe laufend vom AMS Jobs angeboten bekommen und ich bin mir sicher, dass ich schnell einen Job gehabt hätte.
Ich kenne ein paar Leute die arbeitslos sind. Was die vom AMS bekommen, ist fürn Ar***. Auch die, die einen Job fanden, hatten den nicht vom AMS erhalten.
Das Alter ist eine einfache Ausrede für die Tabuthemen Geld und Arbeitswillen.
Diejenigen, die ich kenne, sind sehr wohl bemüht, einen Job zu finden! Viel Ahnung scheinst du von der Arbeitswelt nicht zu haben!!
Wie sollte auch jeder einen Job bekommen, wenn auf 30.000 freie Jobs ca 300.000 Arbeitslose gegenüber stehen???
Nicht umsonst gibt es Kurse für "Wie bewerbe ich mich richtig".
:lachen:
Ja, nicht umsonst werden die Kurse als Deppen-oder Sinnloskurse bezeichnet. Als ob man zum lernen eines Bewerbunsgschreiben einen Kurs brauchen würde. Sowas kann man im Internet nachlesen oder es würde ein Ein-Tages Kurs genügen. Ist dir nicht das Geschäft mit der Arbeitslosigkeit bekannt? Wieviele sich an den (teils rechtswidrigen) Kursen des AMS dumm verdienen? Ein Freund von mir, der grad arbeitslos ist, hat mir die unter Paragraph xx angedrohte Sperrung vom Arbeitslosengeld gezeigt. Es sind Zwangsmaßnahmen, die zum Einen Fremdfirmen Geschäft zukommen lassen und zum Anderen dienen sie zur Verfälschung der Arbeitslosenstatistik! Der hat übrigens die Matura und wird vom AMS zu einem Staplerscheinkurs geschickt...
Ein Bewerbungsschreiben ist das Anklopfen bei einer Firma.
Wenn es laut genug ist, wird man eingelassen.
stimmt nur zum Teil. Ich weiß, dass meine Bekannten, die arbeitslos sind, meist gar keine Antwort bekommen- trotz perfekter Bewerbung und passender Qualifikation.
Die Firmen zahlen einfach max. den Kollektivvertrag, und der ist unterm Hund. Dann werden meist Ausländer genommen, die für diesen Hungerlohn arbeiten.
Das Problem ist die Politik. Auch Kleinunternehmer haben es nicht leicht, im Gegensatz zu Großfirmen, die sich alles erlauben können und es auch tun.
Arbeitgeber zahlen fast das doppelte vom Verdienst der Arbeitnehmer ein. Ein Kleinunternehmer kann sich das meist nicht leisten.
Zudem wird die Selbstständigkeit in Österreich nicht grad gefördert. Zu hohe Steuern und Sozialversicherung, dazu noch im Voraus und Nachzahlungen. Anstatt hier was zu lockern, bauen sie den Menschen, die was tun wollen noch Hindernisse.
Wenn ich einen Arbeitslosen einen Rat gebe, so lautet der meist: "bleib arbeitslos und geh nebenbei pfuschen"-da haste mehr davon, als dich an Firmen wie eine Hure billig zu verkaufen und jeden Dreck machen zu müssen.
Woher kommt nun die Arbeitslosigkeit?
1. durch falsche Politik
2. durch Maschinen (ist hier eh schon erwähnt worden)
3. Überbevölkerung

Meine Meinung!
 
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Arbeit unabhängig von Politik zu diskutieren halte ich ohnehin für nicht zielführend

Solange die Politik immerzu an externen Rahmenbedingungen ansetzt, anstatt auch mal die psychischen Sphären der erwerbslosen Menschen in Betracht zu ziehen, wird den meisten arbeitspolitischen Strategien ein gewisses Maß an Ineffektivität anhaften! Der Mensch besitzt eine relativ komplexe, über diverse Abwehrmechanismen verfügende Psyche. Es gilt, diese zu analysieren und die psychologischen Abwehrstrukturen auf diesem Wege ihrer Funktionalität zu entheben. Anschließend werden diese Menschen aktiv für sich und ihr Leben Sorge tragen und Verantwortung übernehmen können, ohne dass emotionale Blockaden sie in ihrer Lebensführung behindern.

Schade, dass die psychischen Faktoren in wirtschaftspolitischen Debatten permanent in den Hintergrund geraten oder sogar keinerlei Würdigung erfahren. Der politische Apparat hat sich der menschlichen Seele komplett entfremdet, schließt selbige kategorisch aus sämtlichen Erwägungen aus. Das erfüllt mich einerseits mit Trauer, andererseits mit Entsetzen und Aggressivität.

Dass Arbeitslosigkeit mit fehlenden Qualifikationen schulischer und beruflicher Art korreliert, halte ich für statistisch belegt. Allerdings gibt es auch viele Jobangebote, deren Ausführung keines hochqualifizierten Personals bedarf. In einer Gesellschaft kann es ja nicht bloß akademisch ausgebildete Leute geben...
 
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