Hallo Chloroplast,
wenn Du tatsächlich die Bibel als Quelle deiner Überzeugung und Logik betrachtest, frage ich mich schon, wie Du zu diesem Gottesbild kommst. Man kann diesen Gott sicherlich mit all den Attributen ausstatten, von denen Du schreibst, wenn ich aber in der Bibel nachlese, spricht sein Tun eine ganz andere Sprache.
Gerade im Alten Testament ist ständig von Bestrafung und Vernichtung die Rede. Das beginnt schon bei Adam und Eva, Kain und Abel, bei Noah, Abraham, Sodom, Moses oder die Landnahme Kanaans. Schau einmal bei Daniel, Jesaja und den anderen Propheten nach, da fällt es mir schwer, einen gütigen und liebevollen Gott zu erkennen.
Im Neuen Testament redet dann Jesus zwar von einem gütigen Gott, nur fehlen mir dazu die Taten Gottes, in denen ich einen solchen erkennen könnte. Ja und am Schluss der christlichen Bibel steht dann die Offenbahrung und da zeigt dieser Gott auch wieder sein Gesicht, das wir schon aus dem Alten Testament kennen.
Nein, ich finde in der Bibel keinen vollkommenen, unfehlbaren und verlässlichen Gott – so wie es auch keinen solchen Menschen gibt. Eventuell wäre es für die Christen klüger gewesen, den Ballast aus dem Alten Testament über Bord zu werfen und sich an einem Jesus der Nächstenliebe zu orientieren. Manchmal sind uns die kleinen und schlichten Götter doch etwas näher.
Ob das aber jenen gefallen würde, die gerne den Schlüssel der Erkenntnis für sich behalten wollen, wage ich zu bezweifeln:
Lukas 11[52] Wehe euch Schriftgelehrten, denn ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen. Ihr kommt nicht hinein und verwehrt es denen, die hineinwollen.
Merlin