Wissenschaft und Spiritualität?

  • Ersteller Ersteller Solis
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Es gibt keinen Grund anzunehmen, der Einfluss ginge vom Bewusstsein aus.
Wir drehen uns bei dieser Stelle im Kreis.


Ein Mesnch unterscheidet sich von einem Messgerät dadurch, dass er ein Bewusstsein hat. Wenn als vom "Mensch als Beobachter" die Rede ist, so gehe ich davon aus, dass damit dem Bewusstsein eine Rolle zugeschrieben werden soll.
Nein.. ich meinte das so aber nicht. Menschen bestehen ja ebenfalls aus Materie. Wenn alles aus Quanten besteht die in Wechselwirkungen eintreten können müsste das auch auf den Menschen zutreffen. Und wenn z.B. nach der Viele-Welten-Interpretation verschiedene Wahrscheinlichkeiten parallele Existenzen erzeugen, könnten menschliche Entscheidungen doch ebenfalls diesen Effekt erzeugen. Das hieße nicht zwingend, dass das Bewusstsein direkten Einfluss nimmt, aber da es Einfluss auf die "Körpermaterie" und damit Entscheidungen auch physisch-materiall umgesetzt werden, verstehe ich nicht wie man dann einen Einfluss von Mensch durch Bewusstsein ausschließen kann.



Richtig. Ist aber Wortklauberei. Ich muss gestehen, dass ich das Wort "auch" überlesen habe.
Ich finde, das ist nicht Wortklauberei. Du scheinst zu glauben, ich wolle eher Diskussions-Gefechte führen und das kann ich Dir nicht übel nehmen da ich sicher manchmal diesen Eindruck erwecke. Aber dieses Thema finde ich erstens sehr interessant, zweitens mache ich mir nicht vor ich hätte tiefere Quantenphysikalische Erkenntnisse und drittens versuche ich daher durch Fragen einiges zu klären. Und da interessiert mich momentan am meisten die "Viele-Welten-Interpretation" (obwohl ich in der Form nicht glaube das sie zutrifft) und die Frage, ob die nicht bedeutet (falls zu zutreffen sollte), dass Menschen durch Entscheidungen zumindest indirekt diese Verdopplungs-Effekte auslösen würden. Etwa:

1) Person A denkt gar nicht erst darüber nach Lotto zu spielen, füllt daher keinen Schein aus, keine Wahrscheinlichkeit zu gewinnen... kein Effekt.

2) Person B trifft die Entscheidung Lotto zu spielen, die Zahlen nach der Ziehung zu prüfen und stellt fest: Verloren...

Aber: Das er dadurch die Aufspaltung erzeugen würde, dass es in einem parallelen Realität einen Gewinner-Doppelgänger gibt.

Und meine Frage ist: Wenn man nach der VWI geht... wo ist da mein Denkfehler? Denn wenn da keiner wäre hieße dass, das zumindest menschliche Entscheidungen Einfluss haben... Und man kann dann ja kaum abstreiten: Entscheidungen treffen wir nur weil wir Bewusstsein haben.



Ich bin auch genervt, weil ich schon einige Male Leuten begegnet bin, die glaubten, die Quantenmechanik besser verstanden zu haben als die Physiker, und die nur anhand von irgendwelchen Zitaten glaubten ihr Bild von der Quantenmechanik belegen zu können. Und das waren immer extrem esoterisch angehauchte Vorstellungen, die der Quantenmechanik sogar widersprachen.
Erinnert mich an VT-Diskussionen.... Da bist Du auch regelmäßig genervt, aber ich lasse mich ungerne in so eine Schublade einsortieren. :D

Aber noch mal: Ich argumentiere letztlich nicht auf der Basis quantenphysikalischer Kenntnisse, sondern auf der Basis von Interpretationen die von Wissenschaftlern stammen und versuche zu verstehen, wie die genau aussehen und was sie bedeuten.

Und eines habe ich durchaus verstanden: Wissenschaftler sind sich da nicht einig. Viele Wissenschaftler haben echt abgedrehte Deutungen und machen Aussagen, die man sonst eher von Philosophen oder Mystikern erwarten würde.


In der Quantenphysik kommt eine sehr wichtige Größe vor: Das Plancksche Wirkungsquantum. Es ist eine sehr kleine Zahl in der Einheit Joule*Sekunde. Die abgedrehten Eigenschaften werden dann merkbar, wenn einige Größen in der Größenordnung dieser Konstante kommen. Das ist im Alltag meist nicht der Fall. Und, wenn man den Grenzfall betrachtet, dass die Prozesse groß werden gegebüber dem Planckschen Wirkungsquantum, so wird aus der Quantenmechanik wieder die newtonsche Mechanik. Das ist der Grund, warum wir da eine Trennung vornehmen können. Das ist der Grund, warum wir weiter von einer Alltags-Realität reden können, trotz abgedrehter Eigenschaften der Quantenmechanik.
Okay... aber dann verstehe ich nicht, warum nicht so wenige Physiker an eine Aufspaltung ganzer Universen und parallele Existenzen glauben.

Das lässt sich am Beispiel der Unschärferelation gut zeigen: Ort und Impuls eines Teilchens lässt sich nicht gleichzeitig genau vorhersagen. Wir haben eine Ortsunsicherheit und eine Impulsunsicherheit. Und, wenn man diese beiden Unsicherheiten multipliziert, kommt eine Größe heraus in der Größenordnung des Planckschen Wirkungsquantums - in den Gleichungen steht zwar immer ein "Größer als", damit ist aber nicht "VIIIIIIEL größer" gemeint, was nötig wäre, um das auch im Alltag zu bemerken. Auch ein Tennisball hat so eine durch die Quantenmechanik bestimmte Unschärfe. Sie ist aber irrelevant klein.
Ja... aber nimm mal etwa diese Stelle aus dem Interview mit David Deutscher. Er sagt einerseits echt verrückt wirkende Dinge über unendlich viele Realitäten in denen alle Wahrscheinlichkeiten real existieren... Andererseits sagt er:

Deutsch: (...) Die Naturgesetze gelten in allen Universen.


Damit sagt er doch im Grunde einerseits, wie Du auch, Quantenwirkungen haben keinen Effekt auf unsere erlebte Realität... das funktioniert alles nach Newton. Aber gleichzeitig funktioniert die Realität im nicht wahrnehmbaren Bereich eben echt "verrückt", wovon wir allerdings eben immer nur den Newton-Ausschnitt mitbekommen.

Wenn ich da keinen Denkfehler drin habe basiert die Newton-Realität dann aber als Folge auf der abgedrehten Quantenwelt... die wäre dann ursächlich für das was wir wahrnehmen. Oder sehe ich das falsch?


Nein, denn in dem Buch/Film wird ein falscher "Kunstgriff" gemacht. Zuerst wird dann behauptet, dass das Bewusstsein die Wellenfunktion kollabieren lässt - das ist noch halbwegs ok und widerspricht der QM zumindest nicht grob. Dann wird allerdings klammheimlich eingeschummelt, dass das Bewusstsein auch beeinflussen könnte, für welcehn der möglichen Zustände des Quantensystems das Bewusstsein des Beobachters sich entscheiden könne. Und das ist nicht interessant, sodnern schlicht falsch. Das sagt die Quantenmechanik NIERGENDWO aus, in KEINER einzigen Deutung - und, wenn man sich mit den Gleichungen der Quantenmechanik gut auskennt, dann sieht man, dass diese Behauptung der Quantenmechanik sogar widerspricht.
Ja... okay. Wobei ich die Frage durchaus interessant finde weil sie auch die Frage der Willensfreiheit berührt. Wir wissen ja nicht mal das, unabhängig von Quantenwelt und abgedrehten Realitäten... also ob ich hier gerade eine freie Wahl treffe und schreibe, oder ob das irgendwie festgelegt ist. Philosophisch-psychologisch gehe ich persönlich von einem "sowohl-als-auch" aus... von einem potentiell frei-wählbaren Bewusstsein das allerdings durch persönliche "Muster" (durch Erfahrungen) immer auch wieder wie fremdgesteuert funktioniert. Beispiel wäre ein Drogenabhängiger... der körperliche Entzug nimmt Einfluss auf Denkprozesse und Entscheidungsfreiheit so dass man nicht mehr von einer wirklich freien Wahl sprechen kann.

Aber... diese Überlegungen haben erst mal nichts mit Quantenphysik zu tun. Da würde mich dann interessieren, inwiefern Bewusstsein vielleicht physikalisch fassbar/beschreibbar sein könnte und ob nur Lebewesen Bewusstsein haben können etc.


Und in vielen Fällen werden die Zitate dieser Wissenschaftler auch nur falsch verstanden. Das wollte ich damit zeigen, dass auch Zeilinger so ein spirituel gefärbtes Weltbild zugeschoben wird.

Und natürlich ist das Bewusstsein wissenschaftlich interessant. Wie wird es im Gehirn produziert? Das ist eine der großen Fragen der modernen Forschung.
Ja... und ob es im Gehirn produziert wird. :D


Essoll auch nicht zeigen, was wahr ist, sondern, was die Mehrheit der Physiker in diesem Zusammenhang denkt. Und ich habe das Beispiel nochmal gebracht, um zu zeigen, dass jemand, dem auch oft ein spirituel angehauchtes Weltbild untergeschoben wird, hier klar sagt: "Das ist eine Fehlinterpretation der Kopenhagener Deutung." D.h. nicht alle, deren Zitate herangezogen werden, um zu belegen, dass die Quantenmechanik irgendetwas spirituel angehauchtes lehren würde, meinen auch das, was ihnen in den Mund gelegt wird.
Ja... Allerdings habe ich das Gefühl das einige Physiker (wissenschaftlich korrekt) deutlich separieren. Sie machen physikalisch keine weitreichenden Aussagen, scheinen aber persönlich ein spirituell angehauchtes Weltbild zu haben. Das trifft auch auf Zeilinger zu glaub ich... irgendwo hab ich gestern ein Interview gelesen wo er sich einerseits gegen esoterischen Interpretationen ausspricht, aber auch sagte er glaube an eine Art geistige Existenz außerhalb physischer Realität. Beides trennt er sehr scharf voneinander... also physische Realität und "geistige Realität" an die er auch glaubt. Müsste suchen... kann ich noch nachliefern.



Viele, die diese Zitate bringen, wollen damit mehr aussagen als Du. Desweiteren ist unklar, ob die Zitate das über das Weltbild des entsprechenden Physikers aussagen, was Du glaubst.
Sie haben möglicherweise aus wissenschaftlicher Sicht kein wirklich belegtes Fundament. Aber manche Aussagen sind zu eindeutig... da müssten die Zitate schon falsch sein um sie misszuverstehen.

Und die Viele-Welten-Interpretation läuft für mich übrigens auch schon unter einem eher spirituellen Weltbild und die scheint ja ein wissenschaftliches Fundament zu haben.
 
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Deutsche Zusammenfassung
Oh, kaltesonne ... was für eine seriöse Quelle. :ironie:

Meine einzige Aussage ist bisher: Wissenschaftler können einen Einfluss des Menschen nicht wissenschaftlich begründet ausschließen und auch einen Einfluss von Bewusstsein nicht und es ist ungeklärt was Bewusstsein überhaupt ist und ob es nur in Lebewesen existiert oder vielleicht sogar in Materie etc. Plus: Es gibt Wissenschaftler sich mit dem Thema befassen.
Wissenschaftler können nie irgendwas zu 100% ausschließen, das ist also kein Argument. Es gibt aber momentan kein Experiment, keinen Versuch, keine Umstände die auf eine konkrete Rolle des Bewusstseins hindeuten. Im Gegenteil, es widerspricht allem, was wir aus der Physik wissen. Diese Bewusstseins-Thesen entstanden großteils einfach durch Fehlinterpretation, wie von Zeilinger beschrieben.


Ich glaube, dass es auf dieser Welt keinen gibt, der wirklich weiß wie es ist. Ob hier Laien diskutieren oder nicht wird insofern unbedeutender, wenn man das verstanden hat. Die besten Quanten-Physiker wissen natürlich weit mehr über Quantenphysik als jeder Laie der irgendein populärwissenschaftliches Buch gelesen hat, kein Zweifel. Aber keiner scheint wirklich sagen zu können, was aus diesen Erkenntnissen für Schlüsse gezogen werden müssten um eine präzise Beschreibung der Realität und deren Mechanismen abzuliefern.

Da werden dann die Unterschiede zwischen Quantenphysikern und Laien zum Teil sogar unbedeutend, da nicht wenige Quantenphysiker dann ebenfalls eher zu "Philosophen" werden.
Eben nicht. Der Großteil dessen, was so in Richtung Quantenphilosophie und Quantenmystik geht ist populärwissenschaftlicher Quatsch. Wer sich einmal ernsthaft mit Quantenphysik auseinandergesetzt hat wird sehen, dass es da zu 90% um Mathe geht. Da wird rumgerechnet, Wahrscheinlichkeiten ermittelt, usw usf. Die Ergebnisse sind erstaunlich und heiß umstritten. Aber was Laien aus diesen Ergebnissen glauben herauslesen zu können ist großteils einfach lächerlich.
 
Man kann auch die Existenz von Eimnhörnern nicht wissenschaftlich begründet ausschließen. Warum also weiter in Betracht ziehen? Keep it simple.
Ich mache das sogar sehr simpel. Einfache Logik:

1. Einhörner hat noch keiner gesehen, zumindest nicht das ich davon je erfahren habe.
2. Bewusstsein hat jeder.

Wissenschaftlich gesehen muss man also sagen: Bewusstsein ist ein Fakt. Unsere Beobachtung sagt auch: Bewusstsein nimmt Einfluss auf Materie (Körper). Und wenn Materie Einfluss aufeinander nimmt... finde ich, dass es unklug wäre, Bewusstsein einfach auszuschließen.



Wenn sich Wissenschaftler dafür interessieren, können sie das gerne tun und untersuchen. Wenn sie Erfolg haben sollten, umso besser. Solange sie dabei methodisch korrekt vorgehen, habe ich nichts dagegen.
Ja... einig. Methodische Unkorrektheit würde ja eh entlarvt.


Die Laien ziehen nur laufend irgendwelche Behauptungen daraus, verkaufen es als "Erkenntnis" und sind beleidig, wenn Wissenschaftzler das nicht ernst nehmen.
Ja... gibt sicher einige die das tun. Nur, vom reinen Prinzip her ist das nicht so anders, als wenn Du Dich einerseits vollkommen festlegst und das als Wissenschaft "verkaufst" und andererseits mir zustimmst wenn ich sage "Es weiß wohl keiner wie es wirklich ist" und das solche Fragen schlicht ungeklärt sind.
 
Oh, kaltesonne ... was für eine seriöse Quelle. :ironie:
Netter Versuch... aber da sind alle Links zu den Quellen. Ich hab das alles gelesen und würde Dir raten das ebenfalls zu tun. Dann kannst Du mich wissen lassen was Du davon hältst.


Wissenschaftler können nie irgendwas zu 100% ausschließen, das ist also kein Argument. Es gibt aber momentan kein Experiment, keinen Versuch, keine Umstände die auf eine konkrete Rolle des Bewusstseins hindeuten. Im Gegenteil, es widerspricht allem, was wir aus der Physik wissen. Diese Bewusstseins-Thesen entstanden großteils einfach durch Fehlinterpretation, wie von Zeilinger beschrieben.
Du kannst ja gerne meine Diskussion mit Joey verfolgen und Fragen die ich an ihn gerichtet haben beantworten, falls Du kannst.

Eben nicht. Der Großteil dessen, was so in Richtung Quantenphilosophie und Quantenmystik geht ist populärwissenschaftlicher Quatsch. Wer sich einmal ernsthaft mit Quantenphysik auseinandergesetzt hat wird sehen, dass es da zu 90% um Mathe geht. Da wird rumgerechnet, Wahrscheinlichkeiten ermittelt, usw usf. Die Ergebnisse sind erstaunlich und heiß umstritten. Aber was Laien aus diesen Ergebnissen glauben herauslesen zu können ist großteils einfach lächerlich.
Es gibt aber z.B. nicht wenige Wissenschaftler, die glauben, dass Du und ich und jeder in vielen parallelen Realitäten verschiedene Möglichkeiten ganz real erfahren... oder?
 
Menschen bestehen ja ebenfalls aus Materie. Wenn alles aus Quanten besteht die in Wechselwirkungen eintreten können müsste das auch auf den Menschen zutreffen. Und wenn z.B. nach der Viele-Welten-Interpretation verschiedene Wahrscheinlichkeiten parallele Existenzen erzeugen, könnten menschliche Entscheidungen doch ebenfalls diesen Effekt erzeugen. Das hieße nicht zwingend, dass das Bewusstsein direkten Einfluss nimmt, aber da es Einfluss auf die "Körpermaterie" und damit Entscheidungen auch physisch-materiall umgesetzt werden, verstehe ich nicht wie man dann einen Einfluss von Mensch durch Bewusstsein ausschließen kann.

Wenn man davon ausgeht, dass das bewusstsein auch ein produkt der "Körpermaterie" ist, kann man es sozusagen als Zwischenschritt in den Wechselwirkungen betrachten.

1) Person A denkt gar nicht erst darüber nach Lotto zu spielen, füllt daher keinen Schein aus, keine Wahrscheinlichkeit zu gewinnen... kein Effekt.

2) Person B trifft die Entscheidung Lotto zu spielen, die Zahlen nach der Ziehung zu prüfen und stellt fest: Verloren...

Aber: Das er dadurch die Aufspaltung erzeugen würde, dass es in einem parallelen Realität einen Gewinner-Doppelgänger gibt.

Ok, gehen wir mal davon aus, dass die Lottozahlen ein Quanten-System wären: Es sind ja nicht die abgegebenen Lottscheine, die die Aufspaltung in mehrere Realitäten hervorrufen würde, sondern die Lotto-Ziehung. D.h. für jedes mögliche Lotto-Ergebnis gäbe es eine eigene Realität. Für die Menschen, die keinen Schein abgegeben haben, ist das egel - es gäbe trotzdem knapp 140 Millionen Kopien von ihnen. Bei den Menschen, die einen Schein abgegeben haben, sind dann einige der Kopien Lottogewinner, andere nicht.

Aber noch mal: Ich argumentiere letztlich nicht auf der Basis quantenphysikalischer Kenntnisse, sondern auf der Basis von Interpretationen die von Wissenschaftlern stammen und versuche zu verstehen, wie die genau aussehen und was sie bedeuten.

Wenn Du das verstehen willst, darfst Du nicht nur aufgrund von Zitaten und populärwissenschaftlichen Schriften gehen.

Und eines habe ich durchaus verstanden: Wissenschaftler sind sich da nicht einig. Viele Wissenschaftler haben echt abgedrehte Deutungen und machen Aussagen, die man sonst eher von Philosophen oder Mystikern erwarten würde.

Ja, sie wissen aber trotzdem von dem Planckschen Wirkungsquantum und der Schwierigkeit makroskopische Quantenzustände zu erzeugen. Sie kennen die Formeln, wissen, was man ausrechnen kann etc...

Okay... aber dann verstehe ich nicht, warum nicht so wenige Physiker an eine Aufspaltung ganzer Universen und parallele Existenzen glauben.

Um ein Erklärungsmodel für die Eigenschaften des Mikrokosmos zu haben. In den Formeln kommt diese Aufspaltung nicht vor.

Deutsch: (...) Die Naturgesetze gelten in allen Universen.


Damit sagt er doch im Grunde einerseits, wie Du auch, Quantenwirkungen haben keinen Effekt auf unsere erlebte Realität... das funktioniert alles nach Newton. Aber gleichzeitig funktioniert die Realität im nicht wahrnehmbaren Bereich eben echt "verrückt", wovon wir allerdings eben immer nur den Newton-Ausschnitt mitbekommen.

Mit "Naturgesetzen" sind auch die Gesetze der Quantenmechanik gemeint. Die Gleichungen da beschreiben auch Naturgesetze. Die Quantenmechanik ist auch ein Naturgesetz.

Wenn ich da keinen Denkfehler drin habe basiert die Newton-Realität dann aber als Folge auf der abgedrehten Quantenwelt... die wäre dann ursächlich für das was wir wahrnehmen. Oder sehe ich das falsch?

Die newtonsche Mechanik ist ein Grenzfall der Quantenmechanik.

Ja... okay. Wobei ich die Frage durchaus interessant finde weil sie auch die Frage der Willensfreiheit berührt. Wir wissen ja nicht mal das, unabhängig von Quantenwelt und abgedrehten Realitäten... also ob ich hier gerade eine freie Wahl treffe und schreibe, oder ob das irgendwie festgelegt ist. Philosophisch-psychologisch gehe ich persönlich von einem "sowohl-als-auch" aus... von einem potentiell frei-wählbaren Bewusstsein das allerdings durch persönliche "Muster" (durch Erfahrungen) immer auch wieder wie fremdgesteuert funktioniert. Beispiel wäre ein Drogenabhängiger... der körperliche Entzug nimmt Einfluss auf Denkprozesse und Entscheidungsfreiheit so dass man nicht mehr von einer wirklich freien Wahl sprechen kann.

Und? Was bedeutet Willensfreiheit? Angenommen Dein Bewusstsein und Deine Entscheidungen wäre irgendwie determiniert - wäre es frei? Die Grenzen des Willens - die ihn unfrei machen - fallen doch nur auf, wenn wir gegen sie stoßen.

Stell Dir einen Ball vor, der seiner Wurf-Bahn - einer Parabel - folgt. Nun werfen wir ihn nochmal, nur diesmal ist seine Wurfbahn in einem Rohr, welches die vorhergesagte Wurfbahn umschließt. Der Ball wird nicht gegen die Wände stoßen. Für den Ball ist es egal, ob da Rohrwände sind oder nicht. Ist seine Wurfbahn im zweiten Fall "eingeschränkte"?

Bzw. ist unser Wille nur dann frei, wenn er auf keinen Fall irgendwie determiniert ist durch Hirnstrukturen etc...?

Ja... und ob es im Gehirn produziert wird. :D

Gewisse Hirnschäden führen zu charakteristischen Veränderungen der Persönlichkeit, die für den Betroffenen aber immernoch normal erscheinen. Da wird dann jemand z.B. cholerischer und wird sagen: "Die Leute ärgern mich mehr." Der Philosoph Michael Schmidt-Salomon beschreibt im Buch "Leibnitz war kein Butterkeks" den Fall, wo einer Frau im Rahmen einer Untersuchung gezielt ein gewisses Hirnareal stimuliert wurde. Daraufhin begann sie immer zu lachen. Sie selbst nahm diese Heiterkeit aber nicht als Fremdinduziert wahr, sondern hat - nach den gründen befragt - z.B. gesagt: "Ihr hättet mal sehen ,üssen, wie ihr so dasteht." etc. Wenn ich mir das so anschaue, liegt der Schluss ziemlich nahe, dass das Gehirn das bewusstsein produziert.

Ja... Allerdings habe ich das Gefühl das einige Physiker (wissenschaftlich korrekt) deutlich separieren. Sie machen physikalisch keine weitreichenden Aussagen, scheinen aber persönlich ein spirituell angehauchtes Weltbild zu haben.

Na und? Verbietet ihnen niemand.

Harald Lesch beispielsweise bekennt sich zum evangelischen Christentum. Ist sein gutes Recht. Solange in seinen Fachartikeln nicht Gott als irgendeine Erklärung vorkommt... kein Problem.

Welches Weltbild Anton Zeilinger nun hat, weiß ich auch nicht. Es kann durchaus religiös-spirituel gefärbt sein. Wichtig ist aber, dass er als Wissenschaftler korrekt schreibt, dass diverse esoterische Interpretationen der QM eben falsche QM sind und die Kopenhagener Deutung missverstehen und verdrehen.

Sie haben möglicherweise aus wissenschaftlicher Sicht kein wirklich belegtes Fundament. Aber manche Aussagen sind zu eindeutig... da müssten die Zitate schon falsch sein um sie misszuverstehen.

MANCHE Aussagen sind sehr eindeutig. Das, was Du gebracht hast - z.B. das von Dürr - sind aber so schwammig, dass man daraus nicht sehen kann, wie sie ganz konkret denken. Für "Eso-Spinner" ist es trotzdem kein Problem alles Mögliche darein zu interpretieren und dann zu sagen: "Dürr bestätigt meine Behauptungen, und Du bist ein ganz dummer Skeptiker, weil Du das nicht glaubst!!!!"

Wissenschaftlich gesehen muss man also sagen: Bewusstsein ist ein Fakt. Unsere Beobachtung sagt auch: Bewusstsein nimmt Einfluss auf Materie (Körper). Und wenn Materie Einfluss aufeinander nimmt... finde ich, dass es unklug wäre, Bewusstsein einfach auszuschließen.

Wieso? Ob das Messgerät nun ein Bewusstsein hat oder nicht... welchen Mehr-Einfluss sollte das haben?

Ja... gibt sicher einige die das tun. Nur, vom reinen Prinzip her ist das nicht so anders, als wenn Du Dich einerseits vollkommen festlegst und das als Wissenschaft "verkaufst" und andererseits mir zustimmst wenn ich sage "Es weiß wohl keiner wie es wirklich ist" und das solche Fragen schlicht ungeklärt sind.

Die Sache dabei ist, dass NICHTS gänzlich geklärt ist. Da kann man vorsortieren und nach wissenschaftlicher Plausibilität gehen. Und ein kriterium für Plausibilität - was nicht nur subjektiv ist - ist eben: "Keep ist simple." Wer dieses kriterium durchbricht, kann das gerne tun - um ernst genommen zu werden, sollte er dafür aber auch sehr gute Gründe haben und leifern können.
 
Zitat:Habe ich schon. Drum fragte ich ja, weil ich zwar enorm viel über Quantenmechanik, aber kaum was über Materialismus gefunden habe.

Joey vertritt die materialistische Position in Bezug auf die Interpretation der Quantenmechanik, und ich eine mögliche idealistische Position.



Physiker haben ja herausgefunden, dass alles Energie ist. Für was brauche ich dann einen Materialismus? Es gibt sowieso keine Materie.
 
Zitat:Physiker haben ja herausgefunden, dass alles Energie ist. Für was brauche ich dann einen Materialismus? Es gibt sowieso keine Materie.

Es kommt im Materialismus darauf an, dass eine beobachterunabhängige Realität angenommen wird. Auch die physikalische Energie könnte erstmal problemlos beobachterunabhängig sein.

Der Beobachter entspricht dem Bewusstsein/Geist.

LG PsiSnake
 
Wenn man davon ausgeht, dass das bewusstsein auch ein produkt der "Körpermaterie" ist, kann man es sozusagen als Zwischenschritt in den Wechselwirkungen betrachten.
Ja.. wobei ich den relevantesten Punkt finde:
Unsere Beobachtung sagt: Bewusstsein bewegt schon mal direkt Materie, den Körper. Das ist auch sehr gut falsifizierbar, da Bewusstlose oder Tote sich eher nicht bewegen. :D



Ok, gehen wir mal davon aus, dass die Lottozahlen ein Quanten-System wären: Es sind ja nicht die abgegebenen Lottscheine, die die Aufspaltung in mehrere Realitäten hervorrufen würde, sondern die Lotto-Ziehung. D.h. für jedes mögliche Lotto-Ergebnis gäbe es eine eigene Realität. Für die Menschen, die keinen Schein abgegeben haben, ist das egel - es gäbe trotzdem knapp 140 Millionen Kopien von ihnen. Bei den Menschen, die einen Schein abgegeben haben, sind dann einige der Kopien Lottogewinner, andere nicht.
Dann hat bei diesem Modell das Bewusstsein schon einen Unterschied gemacht und Einfluss genommen, nämlich mindestens die Entscheidung getroffen Lotto zu spielen oder nicht. Und lange vorher: Lotto zu ERFINDEN oder nicht. Und bei jenen, die für die Ziehung zuständig sind, die Ziehung durchzuführen etc.



Wenn Du das verstehen willst, darfst Du nicht nur aufgrund von Zitaten und populärwissenschaftlichen Schriften gehen.
Ich habe meine Intention der Zitate ja beschrieben.



Ja, sie wissen aber trotzdem von dem Planckschen Wirkungsquantum und der Schwierigkeit makroskopische Quantenzustände zu erzeugen. Sie kennen die Formeln, wissen, was man ausrechnen kann etc...
Ja... umso erstaunlicher, dass dann trotzdem teilweise wirklich abgedrehte Interpretationen der Realität dabei herauskommen.


Um ein Erklärungsmodel für die Eigenschaften des Mikrokosmos zu haben. In den Formeln kommt diese Aufspaltung nicht vor.
Nein... warte... die Viele-Welten-Interpretation ist ja nicht nur eine Art Metapher für den Mikrokosmos. Einige glauben doch ganz offensichtlich, dass die VWI ganz real auf den Makrokosmos zutrifft und sich das Universum ganz real spaltet und dann ganz real verschiedene Möglichkeiten von "Doppelgängern" erfahren werden.


Mit "Naturgesetzen" sind auch die Gesetze der Quantenmechanik gemeint. Die Gleichungen da beschreiben auch Naturgesetze. Die Quantenmechanik ist auch ein Naturgesetz.

Die newtonsche Mechanik ist ein Grenzfall der Quantenmechanik.
Der Punkt worauf ich hinaus will, bzw. die Frage die ich habe, ist: Ist es dann laut Quantenphysik in etwa so (oder möglich), dass die gesamte Realität wie wir sie wahrnehmen erst aus beständiger Interferenz mit "Superpositions-Realitäten" erscheint.... Also in jedem Moment sozusagen neu. Unendlich viele Realitäts-Wahrscheinlichkeiten die interferieren und zusammen bewirken, dass wir an dem Punkt unserer Beobachtung (aus den jeweiligen Perspektiven) eine festgelegte Realität erfahren/wahrnehmen? Kürzer gesagt: Unsere Realität (und die Newton-Gesetzmäßigkeiten) wäre dann ein Produkt interferierender Superpositionen... Kann man das so sehen?



Und? Was bedeutet Willensfreiheit? Angenommen Dein Bewusstsein und Deine Entscheidungen wäre irgendwie determiniert - wäre es frei? Die Grenzen des Willens - die ihn unfrei machen - fallen doch nur auf, wenn wir gegen sie stoßen.


Stell Dir einen Ball vor, der seiner Wurf-Bahn - einer Parabel - folgt. Nun werfen wir ihn nochmal, nur diesmal ist seine Wurfbahn in einem Rohr, welches die vorhergesagte Wurfbahn umschließt. Der Ball wird nicht gegen die Wände stoßen. Für den Ball ist es egal, ob da Rohrwände sind oder nicht. Ist seine Wurfbahn im zweiten Fall "eingeschränkte"?

Bzw. ist unser Wille nur dann frei, wenn er auf keinen Fall irgendwie determiniert ist durch Hirnstrukturen etc...?
Dein Beispiel determiniert die Flugbahn ja nicht nur durch mögliche Wände, sondern auch den Abwurf selbst... ab dann wäre die Flugbahn ja sowieso determiniert.

Um Dein Beispiel etwas zu verändern: Angenommen, eine "reine Version" Deiner Selbst (mit "rein" meine ich: Bisher frei von Erfahrungen und Wissen jeglicher Art) läufst durch ein großes Haus... mit Zimmern in denen Du verschiedene Erfahrungen machst, dann wieder Fluren die sehr eng sind, bist Du sowohl festgelegt da Du nicht durch Wände gehen kannst, gleichzeitig in der Entscheidung frei ob Du überhaupt herumläufst oder Dich einfach irgendwo hinsetzt und in welche Zimmer Du gehst oder welche Du sofort wieder verlässt usw. Möglicherweise ist aber auch die Freiheit von Wissen schon ein antreibender Faktor... so dass Du Dich zu einer Suche gezwungen fühlst um eine Art Masterplan des Hauses zu finden. In einem Zimmer machst Du dann vielleicht die Erfahrung "salzige Pommes schmecken gut", die Dich einerseits determiniert danach auf die Suche nach einem Zimmer mit Wasser zu gehen... gleichzeitig ist da der Wunsch in Dir zu verstehen wie das alles überhaupt funktioniert und was das für eine Realität ist, so dass Du zwar theoretisch die Wahl hast alle möglichen Erfahrungen (Zimmer auf Deinem Weg) zu machen und auch zu wiederholen (etwa zwischen Pommes und Wasser zu pendeln), irgendwie aber auch nicht weil Du von einem Wunsch nach Erkenntnis getrieben wirst. Dann könnte es noch echt erschreckende Zimmer geben, die ein Gefühl der Unsicherheit auslösen im Sinne von "Okay... hier gibts leider auch üble Überraschungen"... so dass Du vielleicht nur noch Zimmer betrittst die Du kennst.

Das ist in etwa mein Bild von Willensfreiheit... dass sie schon von Anfang an teilweise durch vollkommene Unwissenheit determiniert ist, die wir gerne ausräumen würden, und dann weiterhin determiniert wird, weil manche Erfahrungen uns gefallen und zur Wiederholung einladen und andere Angst auslösen die teilweise dazu führen kann, dass unberechenbare Erfahrungen ausgelassen werden... (da ist ne super Frau im Zimmer, aber im vorigen hab ich ein Buch gelesen in dem steht das man Frauen nicht trauen darf... Autor kannst Du Dir aussuchen :D )



Gewisse Hirnschäden führen zu charakteristischen Veränderungen der Persönlichkeit, die für den Betroffenen aber immernoch normal erscheinen. Da wird dann jemand z.B. cholerischer und wird sagen: "Die Leute ärgern mich mehr." Der Philosoph Michael Schmidt-Salomon beschreibt im Buch "Leibnitz war kein Butterkeks" den Fall, wo einer Frau im Rahmen einer Untersuchung gezielt ein gewisses Hirnareal stimuliert wurde. Daraufhin begann sie immer zu lachen. Sie selbst nahm diese Heiterkeit aber nicht als Fremdinduziert wahr, sondern hat - nach den gründen befragt - z.B. gesagt: "Ihr hättet mal sehen ,üssen, wie ihr so dasteht." etc. Wenn ich mir das so anschaue, liegt der Schluss ziemlich nahe, dass das Gehirn das bewusstsein produziert.
Ja, ich weiß von solchen Experimenten. Es gibt ja auch welche, die eine Art Elreuchtungserlebnis auslösen. Allerdings glaube ich nicht, dass das Gehirn deshalb Bewusstsein produziert, sondern das es Erfahrungen für das Bewusstsein produziert.

Stell Dir einen Filmprojektor vor der denken kann aber "selbstvergessen ist". Er wirft einfach Licht auf eine Kinoleinwand und erst durch die Wahrnehmung des Lichts erscheint für ihn überhaupt Existenz... Bewusstsein... und er reagiert darauf z.B. mit der Frage "Was ist das und wer macht das?" was wiederum die Projektion verändert, so dass er diese Gedanken auf der Leinwand wahrnimmt... (und wieder erst dadurch überhaupt wahrnimmt was er denkt). Die Wahrnehmung dieser Frage erzeugt den Wunsch "Ich muss doch herausfinden können was das ist" und es erscheinen wieder neue Wahrnehmungen... "Wie könnte ich das am besten anfangen?"... etc

Der Punkt dabei ist: Der Projektor wäre die Ursache jeglicher Wahrnehmung, reagiert aber auch darauf. Da er nichts über sich selbst weiß bevor er es auf der Leinwand wahrgenommen hat und diese Wahrnehmungen immer nur ein Ausschnitt aller Möglichkeiten darstellen erfolgt durch diese Dynamik zumindest teilweise irgendwann ebenfalls eine Festlegung... ein Reaktionsmuster dass Ursache und Wirkung vermeintlich umkehren kann. Das nimmt v.a. dann zu wenn ein Projektor nicht mehr nur das wahrnimmt was er selbst verursacht sondern dazu noch das, was andere Projektor-Perspektiven verursachen.




Na und? Verbietet ihnen niemand.

Harald Lesch beispielsweise bekennt sich zum evangelischen Christentum. Ist sein gutes Recht. Solange in seinen Fachartikeln nicht Gott als irgendeine Erklärung vorkommt... kein Problem.

Welches Weltbild Anton Zeilinger nun hat, weiß ich auch nicht. Es kann durchaus religiös-spirituel gefärbt sein. Wichtig ist aber, dass er als Wissenschaftler korrekt schreibt, dass diverse esoterische Interpretationen der QM eben falsche QM sind und die Kopenhagener Deutung missverstehen und verdrehen.
Unterm Strich bleibt es dabei, dass auch Zeilinger nicht weiß welche Deutung korrekt ist und ob die richtige Deutung überhaupt schon irgendwo als Theorie verewigt wurde etc. Angenommen, ich würde ihm mein Weltbild erklären könnte er ebenfalls der Ansicht sein, dass sei die Folge einer falschen Interpretation der Kopenhagener Deutung obwohl es damit nichts zu tun hat. Und.. wie gesagt: Er weiß selbst nicht unbedingt mehr. Denn Physik ist nur eine Möglichkeit die Realität zu verstehen und liefert ebenfalls nur Ausschnitte. Meine Art ist eher die Beobachtung von Wahrnehmungen und deren Wechselspiel (wie etwa mentale Vorgänge zu Handlungen werden und äußere Wahrnehmungen mentale Vorgänge beeinflussen etc. und dem Wechselspiel daraus).

Kurzgesagt: Vielleicht hat irgendein Eso-Philosoph ein Buch verfasst das die Realität besser beschreibt als irgendeine wissenschaftliche Arbeit, was aber nicht erkannt werden kann, da die Erfahrungen und Erkenntnisse dieser einen Person für andere nicht vollkommen zugänglich sind... Und möglicherweise sagt dann Zeilinger oder Du: Erstens falsch und zweitens vermutlich eine Fehl-Interpretation der Kopenhagener Deutung. ....was auch wieder beides falsch sein könnte.


MANCHE Aussagen sind sehr eindeutig. Das, was Du gebracht hast - z.B. das von Dürr - sind aber so schwammig, dass man daraus nicht sehen kann, wie sie ganz konkret denken. Für "Eso-Spinner" ist es trotzdem kein Problem alles Mögliche darein zu interpretieren und dann zu sagen: "Dürr bestätigt meine Behauptungen, und Du bist ein ganz dummer Skeptiker, weil Du das nicht glaubst!!!!"
Das ist nicht die Art wie ich denke. Und ob mir ein Eso-Spinner sagt "So ist das und nicht anders" oder ob es ein Wissenschaftler sagt ist für mich nicht mal wirklich relevant. Denn ich sehe nirgendwo die fundamentalen Erkenntnisse die eine Festlegung dieser Art zulassen würden.



Wieso? Ob das Messgerät nun ein Bewusstsein hat oder nicht... welchen Mehr-Einfluss sollte das haben?
Das Messgerät muss kein Bewusstsein haben, aber es ist ja ein Produkt von Bewusstsein. Es wurde von Bewusstsein entworfen, zusammengebaut und in einer von Bewusstsein erdachten Versuchsanordnung eingesetzt. Bewusstsein hat damit bewusst oder unbewusst den Ausschnitt determiniert den dieses Messgerät anzuzeigen im Stande ist... Wenn Materie aus Quanten besteht und Bewusstsein Einfluss auf Materie nimmt... ist es zuerst mal drin und muss extrem kreativ werden damit es sich experimentell wieder rauskriegt.

Die Sache dabei ist, dass NICHTS gänzlich geklärt ist. Da kann man vorsortieren und nach wissenschaftlicher Plausibilität gehen. Und ein kriterium für Plausibilität - was nicht nur subjektiv ist - ist eben: "Keep ist simple." Wer dieses kriterium durchbricht, kann das gerne tun - um ernst genommen zu werden, sollte er dafür aber auch sehr gute Gründe haben und leifern können.
Ja... Der Satz "keep it simple" mag vielleicht nicht subjektiv sein, aber was jemand als "simple" ansieht ist es. Ich finde meine Logik extrem simpel:

1. Bewusstsein existiert und es nimmt wahr. Die Beobachtung sagt dazu "Fakt"
2. Bewusstsein nimmt Einfluss auf Materie... Körper... Körper nimmt wieder Einfluss auf äußere Materie... und das alles folgt Ideen des Bewusstseins.
3. Bewusstsein legt damit auch fest, welche Erkenntnisse es durch Materie (Messgerät) über Materie herauszufinden im Stande ist.
4. Die Interpretation dieser Erkenntnisse ist dann schon wieder subjektiv... siehe die Vielzahl verschiedenster Deutungen alleine der Quantenphysik
5. Was Bewusstsein ist weiß keiner. Vielleicht ist es letztlich sogar selbst physisch existent und nicht eine Art geistiges Nebenprodukt davon
6. Vielleicht ist es auch die Ursache für Wahrnehmungen, die wir als physisch existent zu erkennen glauben, in Wirklichkeit aber geistig sind und alles ist der Traum eines imateriellen Bewusstseins... reine Vorstellung in einem leeren Raum der nicht existiert.

Wenn man dann sagt "keep it simple... Bewusstsein spielt keine Rolle" klingt das für mich eher wie "Wir kommen damit nicht klar als hoffen wir mal das es keine Rolle spielt." Und wenn man dann sogar noch behauptet "Es spielt definitiv keine Rolle" kann das alles schnell zu "keep it wrong" werden.

Ich glaube, dass die Physik eher in die Richtung gehen wird Bewusstsein zu erforschen als davon weg. Inwiefern das erfolgreich sein wird kann man nicht wissen. Aber solange dieser blinde Fleck existiert während die Existenz von Bewusstsein nun mal Fakt ist, bleibt alles extrem unsicher. Und genau das ist ja unterm Strich der Stand der Dinge.
 
Zitat:Physiker haben ja herausgefunden, dass alles Energie ist. Für was brauche ich dann einen Materialismus? Es gibt sowieso keine Materie.

Es kommt im Materialismus darauf an, dass eine beobachterunabhängige Realität angenommen wird. Auch die physikalische Energie könnte erstmal problemlos beobachterunabhängig sein.

Der Beobachter entspricht dem Bewusstsein/Geist.

LG PsiSnake



Beim Materialismus geht man davon aus, dass Materie die Grundsubstanz ist. Eine Theorie, die ja schon längst widerlegt wurde
 
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Zitat:Beim Materialismus geht man davon aus, dass Materie die Grundsubstanz ist. Eine Theorie, die ja schon längst widerlegt wurde

Davon abgesehen, dass ich tatsächlich denke, dass in der Quantenmechanik die Virtualität von Teilchen eine plausible Annahme ist, denke ich nicht, dass irgendwelche Physiker meinen, dass die Annahme, dass es Materie gäbe widerlegt wäre, nur weil man von einem Welle-Teilchen-Dualismus sprechen kann.

http://de.wikipedia.org/wiki/Materie#Materie_als_Gegenst.C3.BCck_zum_Geist
und im darauffolgenden Abschnitt findest du was zum Thema.
 
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