C
Condemn
Guest
Wir drehen uns bei dieser Stelle im Kreis.Es gibt keinen Grund anzunehmen, der Einfluss ginge vom Bewusstsein aus.
Nein.. ich meinte das so aber nicht. Menschen bestehen ja ebenfalls aus Materie. Wenn alles aus Quanten besteht die in Wechselwirkungen eintreten können müsste das auch auf den Menschen zutreffen. Und wenn z.B. nach der Viele-Welten-Interpretation verschiedene Wahrscheinlichkeiten parallele Existenzen erzeugen, könnten menschliche Entscheidungen doch ebenfalls diesen Effekt erzeugen. Das hieße nicht zwingend, dass das Bewusstsein direkten Einfluss nimmt, aber da es Einfluss auf die "Körpermaterie" und damit Entscheidungen auch physisch-materiall umgesetzt werden, verstehe ich nicht wie man dann einen Einfluss von Mensch durch Bewusstsein ausschließen kann.Ein Mesnch unterscheidet sich von einem Messgerät dadurch, dass er ein Bewusstsein hat. Wenn als vom "Mensch als Beobachter" die Rede ist, so gehe ich davon aus, dass damit dem Bewusstsein eine Rolle zugeschrieben werden soll.
Ich finde, das ist nicht Wortklauberei. Du scheinst zu glauben, ich wolle eher Diskussions-Gefechte führen und das kann ich Dir nicht übel nehmen da ich sicher manchmal diesen Eindruck erwecke. Aber dieses Thema finde ich erstens sehr interessant, zweitens mache ich mir nicht vor ich hätte tiefere Quantenphysikalische Erkenntnisse und drittens versuche ich daher durch Fragen einiges zu klären. Und da interessiert mich momentan am meisten die "Viele-Welten-Interpretation" (obwohl ich in der Form nicht glaube das sie zutrifft) und die Frage, ob die nicht bedeutet (falls zu zutreffen sollte), dass Menschen durch Entscheidungen zumindest indirekt diese Verdopplungs-Effekte auslösen würden. Etwa:Richtig. Ist aber Wortklauberei. Ich muss gestehen, dass ich das Wort "auch" überlesen habe.
1) Person A denkt gar nicht erst darüber nach Lotto zu spielen, füllt daher keinen Schein aus, keine Wahrscheinlichkeit zu gewinnen... kein Effekt.
2) Person B trifft die Entscheidung Lotto zu spielen, die Zahlen nach der Ziehung zu prüfen und stellt fest: Verloren...
Aber: Das er dadurch die Aufspaltung erzeugen würde, dass es in einem parallelen Realität einen Gewinner-Doppelgänger gibt.
Und meine Frage ist: Wenn man nach der VWI geht... wo ist da mein Denkfehler? Denn wenn da keiner wäre hieße dass, das zumindest menschliche Entscheidungen Einfluss haben... Und man kann dann ja kaum abstreiten: Entscheidungen treffen wir nur weil wir Bewusstsein haben.
Erinnert mich an VT-Diskussionen.... Da bist Du auch regelmäßig genervt, aber ich lasse mich ungerne in so eine Schublade einsortieren.Ich bin auch genervt, weil ich schon einige Male Leuten begegnet bin, die glaubten, die Quantenmechanik besser verstanden zu haben als die Physiker, und die nur anhand von irgendwelchen Zitaten glaubten ihr Bild von der Quantenmechanik belegen zu können. Und das waren immer extrem esoterisch angehauchte Vorstellungen, die der Quantenmechanik sogar widersprachen.
Aber noch mal: Ich argumentiere letztlich nicht auf der Basis quantenphysikalischer Kenntnisse, sondern auf der Basis von Interpretationen die von Wissenschaftlern stammen und versuche zu verstehen, wie die genau aussehen und was sie bedeuten.
Und eines habe ich durchaus verstanden: Wissenschaftler sind sich da nicht einig. Viele Wissenschaftler haben echt abgedrehte Deutungen und machen Aussagen, die man sonst eher von Philosophen oder Mystikern erwarten würde.
Okay... aber dann verstehe ich nicht, warum nicht so wenige Physiker an eine Aufspaltung ganzer Universen und parallele Existenzen glauben.In der Quantenphysik kommt eine sehr wichtige Größe vor: Das Plancksche Wirkungsquantum. Es ist eine sehr kleine Zahl in der Einheit Joule*Sekunde. Die abgedrehten Eigenschaften werden dann merkbar, wenn einige Größen in der Größenordnung dieser Konstante kommen. Das ist im Alltag meist nicht der Fall. Und, wenn man den Grenzfall betrachtet, dass die Prozesse groß werden gegebüber dem Planckschen Wirkungsquantum, so wird aus der Quantenmechanik wieder die newtonsche Mechanik. Das ist der Grund, warum wir da eine Trennung vornehmen können. Das ist der Grund, warum wir weiter von einer Alltags-Realität reden können, trotz abgedrehter Eigenschaften der Quantenmechanik.
Ja... aber nimm mal etwa diese Stelle aus dem Interview mit David Deutscher. Er sagt einerseits echt verrückt wirkende Dinge über unendlich viele Realitäten in denen alle Wahrscheinlichkeiten real existieren... Andererseits sagt er:Das lässt sich am Beispiel der Unschärferelation gut zeigen: Ort und Impuls eines Teilchens lässt sich nicht gleichzeitig genau vorhersagen. Wir haben eine Ortsunsicherheit und eine Impulsunsicherheit. Und, wenn man diese beiden Unsicherheiten multipliziert, kommt eine Größe heraus in der Größenordnung des Planckschen Wirkungsquantums - in den Gleichungen steht zwar immer ein "Größer als", damit ist aber nicht "VIIIIIIEL größer" gemeint, was nötig wäre, um das auch im Alltag zu bemerken. Auch ein Tennisball hat so eine durch die Quantenmechanik bestimmte Unschärfe. Sie ist aber irrelevant klein.
Deutsch: (...) Die Naturgesetze gelten in allen Universen.
Damit sagt er doch im Grunde einerseits, wie Du auch, Quantenwirkungen haben keinen Effekt auf unsere erlebte Realität... das funktioniert alles nach Newton. Aber gleichzeitig funktioniert die Realität im nicht wahrnehmbaren Bereich eben echt "verrückt", wovon wir allerdings eben immer nur den Newton-Ausschnitt mitbekommen.
Wenn ich da keinen Denkfehler drin habe basiert die Newton-Realität dann aber als Folge auf der abgedrehten Quantenwelt... die wäre dann ursächlich für das was wir wahrnehmen. Oder sehe ich das falsch?
Ja... okay. Wobei ich die Frage durchaus interessant finde weil sie auch die Frage der Willensfreiheit berührt. Wir wissen ja nicht mal das, unabhängig von Quantenwelt und abgedrehten Realitäten... also ob ich hier gerade eine freie Wahl treffe und schreibe, oder ob das irgendwie festgelegt ist. Philosophisch-psychologisch gehe ich persönlich von einem "sowohl-als-auch" aus... von einem potentiell frei-wählbaren Bewusstsein das allerdings durch persönliche "Muster" (durch Erfahrungen) immer auch wieder wie fremdgesteuert funktioniert. Beispiel wäre ein Drogenabhängiger... der körperliche Entzug nimmt Einfluss auf Denkprozesse und Entscheidungsfreiheit so dass man nicht mehr von einer wirklich freien Wahl sprechen kann.Nein, denn in dem Buch/Film wird ein falscher "Kunstgriff" gemacht. Zuerst wird dann behauptet, dass das Bewusstsein die Wellenfunktion kollabieren lässt - das ist noch halbwegs ok und widerspricht der QM zumindest nicht grob. Dann wird allerdings klammheimlich eingeschummelt, dass das Bewusstsein auch beeinflussen könnte, für welcehn der möglichen Zustände des Quantensystems das Bewusstsein des Beobachters sich entscheiden könne. Und das ist nicht interessant, sodnern schlicht falsch. Das sagt die Quantenmechanik NIERGENDWO aus, in KEINER einzigen Deutung - und, wenn man sich mit den Gleichungen der Quantenmechanik gut auskennt, dann sieht man, dass diese Behauptung der Quantenmechanik sogar widerspricht.
Aber... diese Überlegungen haben erst mal nichts mit Quantenphysik zu tun. Da würde mich dann interessieren, inwiefern Bewusstsein vielleicht physikalisch fassbar/beschreibbar sein könnte und ob nur Lebewesen Bewusstsein haben können etc.
Ja... und ob es im Gehirn produziert wird.Und in vielen Fällen werden die Zitate dieser Wissenschaftler auch nur falsch verstanden. Das wollte ich damit zeigen, dass auch Zeilinger so ein spirituel gefärbtes Weltbild zugeschoben wird.
Und natürlich ist das Bewusstsein wissenschaftlich interessant. Wie wird es im Gehirn produziert? Das ist eine der großen Fragen der modernen Forschung.
Ja... Allerdings habe ich das Gefühl das einige Physiker (wissenschaftlich korrekt) deutlich separieren. Sie machen physikalisch keine weitreichenden Aussagen, scheinen aber persönlich ein spirituell angehauchtes Weltbild zu haben. Das trifft auch auf Zeilinger zu glaub ich... irgendwo hab ich gestern ein Interview gelesen wo er sich einerseits gegen esoterischen Interpretationen ausspricht, aber auch sagte er glaube an eine Art geistige Existenz außerhalb physischer Realität. Beides trennt er sehr scharf voneinander... also physische Realität und "geistige Realität" an die er auch glaubt. Müsste suchen... kann ich noch nachliefern.Essoll auch nicht zeigen, was wahr ist, sondern, was die Mehrheit der Physiker in diesem Zusammenhang denkt. Und ich habe das Beispiel nochmal gebracht, um zu zeigen, dass jemand, dem auch oft ein spirituel angehauchtes Weltbild untergeschoben wird, hier klar sagt: "Das ist eine Fehlinterpretation der Kopenhagener Deutung." D.h. nicht alle, deren Zitate herangezogen werden, um zu belegen, dass die Quantenmechanik irgendetwas spirituel angehauchtes lehren würde, meinen auch das, was ihnen in den Mund gelegt wird.
Sie haben möglicherweise aus wissenschaftlicher Sicht kein wirklich belegtes Fundament. Aber manche Aussagen sind zu eindeutig... da müssten die Zitate schon falsch sein um sie misszuverstehen.Viele, die diese Zitate bringen, wollen damit mehr aussagen als Du. Desweiteren ist unklar, ob die Zitate das über das Weltbild des entsprechenden Physikers aussagen, was Du glaubst.
Und die Viele-Welten-Interpretation läuft für mich übrigens auch schon unter einem eher spirituellen Weltbild und die scheint ja ein wissenschaftliches Fundament zu haben.