Zudem ist die Wahrheit der Bibel nicht sehr einfach zu entnehmen - Jesus sagte noch kurz vor seiner Himmelfahrt: Ich werde euch die Geister der Wahrheit senden. Deren Durchgaben musst die suchen. Jesus sah doch wie die damalige Priesterschaft die Thora zum eigenen Vorteil veränderte, und wusste, dass es mit einer Bibel genau gleich passieren würde. Deshalb war er anfänglich nicht für ein solches Gesamtwerk.
Das einzige Problem mit der Bibel ist, dass einige Schriften darin gar nicht aufgenommen wurden. Dass aber die Wahrheit der Bibel nicht einfach zu entnehmen sei, ist so nicht zutreffend. Für viele Menschen gilt Jesus Christus als Wahrheitslehrer. Das mag wohl so sein, in dem Sinne, wie es für die Menschen möglicherweise notwendig ist, um sich auf ein himmlisches Dasein vorzubereiten. Eigentlich lehrte er jedoch nicht die Wahrheit die dahinter steht, sondern den Weg, der zu dieser Wahrheit führte. Diesen Weg findet man noch immer in den Evangelien und Briefen der Apostel in der Bibel. Je mehr man daran dreht also interpretiert, weil man manches nicht versteht, je mehr grenzt man sich selbst in der Erkenntnis dieser Botschaft ein.
Es gibt eine einzige Wahrheit - eine Ursache, weshalb es nötig wurde, eine Erde zu schaffen, Menschen zu inkarnieren und dass Christus selbst ein Leben auf sich zu nehmen hatte. Das alles hat mit Dir persönlich direkt zu tun und natürlich mit uns allen.
Es gibt eine Wahrheit, an die ich glaube, und es gibt eine Wahrheit, an welche Du glaubst, die sich von meiner Glaubensansicht unterscheidet, obwohl wir in der Bibel doch eine gemeinsame Quelle haben. Die Glaubensansicht anderer, egal ob mono-, polytheistisch oder atheistisch, kann sogar unabhängig von der Bibel oder ähnlichen Quellen begründet sein.
Wenn ein Christ wirklich begreift, woran er glaubt, dann kann dies für einen Buddhisten immer noch bedeuten, dass der Christ nur einen Teil des Weges kennt. Vielleicht täusche ich mich da auch und ich will es gar nicht beurteilen. Viel wichtiger ist eine persönliche Perspektive, die das alles wert erscheinen lässt.
Ich weiß nur eines: Wenn mein Bewusstsein in der Form wieder in meinen himmlischen Körper entrückt wird, weil mein himmlischer Körper erwacht, dann werde ich nur über das Wissen verfügen, was ich in allen bisherigen irdischen Leben, wie auch im himmlischen Leben erlangt habe und wozu ich an geistiger Entwicklung bereit bin. Erkenne ich dann darin eine Gemeinsamkeit zum Nirwana, wie es die Buddhisten verstehen, dann sehe ich die Wahrheit der Grundlage ihres Zieles. Erkenne ich darin aber dann noch keine ausreichende Gemeinsamkeit zum Nirwana, ist dieses vielleicht ein Ziel, welches für mein geistiges Selbst noch nicht wichtig ist (wofür ich also noch nicht bereit bin), weil ich ganz einfach noch nicht bereit bin, meine Aufgabe und Bestimmung aufzugeben.
Zudem ist für mich nicht das Aufgeben der Individualität, des Empfindens und so weiter ein Ziel für mich, sondern das, was mich sowohl im Annehmen als auch im Ausführen meiner Bestimmung prägt eine Nächstenliebe (die bisher weniger im physischen, als umso mehr im geistigen wirkt) welche für mich lediglich mit einem anderen Gefühl vergleichbar ist: der romantischen Liebe zwischen meiner Partnerin und mir, wobei diese romantische Liebe so unsterblich, so vollkommen und so stark ist, dass selbst die Grenze zwischen irdischem und himmlischen Dasein dieser Liebe in ihrer Empfindung keinen Abbruch tun kann.
Allein in Hinsicht auf diese Formen der Liebe bin ich mir vollkommen sicher, dass es tatsächlich wahr ist. Alles andere baut lediglich darauf auf, aber es gab durchaus darauf aufbauende Erinnerungen, die mir Dinge zeigten, die auch später eintraten (sowohl in der Form dass sie warnend waren und ich die Warnungen ausschlug, als auch in der Form dass sie unabänderlich waren). Letztere ließen jedoch in den seltensten Fällen auf eine höhere Wahrheit in der Form schließen, dass sie davon kündeten.
Inwiefern kannst Du Dir also wirklich sicher sein, dass alles, woran Du glaubst, über ein Minimum an Wahrheit hinaus geht? Ich sehe keinen Anhaltspunkt dafür, wieso ich an den Wortlaut der Evangelien der Apostel Christi etwas drehen sollte, denn wo sie sich zu widersprechen scheinen, ergänzen sie sich. Selbst die Offenbarung des Johannes enthält in ihrer Ausführung keine Anzeichen geistiger Schwäche. Wer dies also dem Offenbarer vorwirft, der zeigt meines Erachtens Anzeichen dafür, dass er nur nicht bereit ist, eine Wahrheit anzunehmen, die ihm nicht in den Kram passt.
Betrachtet man aber das, was auch im Islam über das Ende der Welt her prophezeit wurde, dann gibt es da so viele Gemeinsamkeiten zur Offenbarung des Johannes, dass ich nicht den geringsten Anlass sehe, an seinen geistigen Gesundheitszustand zum Zeitpunkt des Erlebens und Niederschreibens seiner Offenbarung zu zweifeln. Sicher; Johannes beschreibt in seiner Offenbarung sehr metaphorisch, beispielsweise was die Beschreibungen von Engeln angeht, aber selbst diese metaphorischen Beschreibungen können in ihrem Sinn verstanden werden. Alles, was nicht den Vorwurf verdient, dass es metaphorisch sei (weil es nicht offensichtlich metaphorisch ist), kann durchaus direkt als Wahrheit angesehen werden wenn auch die letzte Wahrheit darin nicht liegt, aber es ist eine Wahrheit, die auf die letzte vorbereitet.
Die Erkenntnis der Wahrheit ist ein Weg, welche aus vielen Schritten besteht. Folgt man kleineren Wahrheiten, welche zu dieser größeren führen, so nähert man sich der letztlichen Wahrheit es fügt sich also alles zu einem immer komplexeren Puzzle zusammen. Manche Verkündungen, die als Wahrheit geschmückt sind, können aber ebenso von dem Ziel der eigentlichen Wahrheit wegführen. Das Verhängnisvolle daran ist, dass man sich unter Umständen erst nach dem Tod, mit der Perspektive der Erkenntnisse aller bisherigen Leben, sicher ist, ob man sich der letztlichen Wahrheit weiter genähert oder wieder von ihr entfernt hat. Dieses Verhängnis hat jedoch auch eine Grenze. Denn es muss nicht für das nächste Leben ebenso verhängnisvoll sein und ist es auch nicht für die Summe der Erkenntnisse im himmlischen Dasein. Man braucht halt nur etwas länger, um zur letztlichen Wahrheit zu gelangen, die in meinen Augen noch immer die vollkommene Liebe ist (sowohl in romantischer Hinsicht zu meiner Seelenpartnerin, als auch in Sachen Nächstenliebe in Bezug auf das, was ich als persönliche Bestimmung verstehe).
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Das ist sehr wahr - und da können wir in der Tat froh sein, die Bindung an die Materie oder Pflanzen überwunden zu haben. Vergleichsweise sind wir noch immer sehr früh. Immerhin das ist ein schöner Gedanke.
Vieles von Dem was Du aus
reinwiels Beitrag zitiert hast, würde ich auch als wahr verstehen, aber manches wiederum, als (zumindest aus meiner Sicht) irreführend.
Was Du jedoch geschrieben hast, dass wir froh sein [können], die Bindung an die Materie oder Pflanzen überwunden zu haben, sehe ich als widersprüchlich dazu an, was Du in Bezug auf die Herrschaft des Menschen über die Tiere und Pflanzen geschrieben hast, dass die Pflanzen den Tieren dienen und die Tiere dem Menschen. So lange man das so sieht, hat man die Bindung zum Materiellen noch in keiner Weise überwunden. Im Gegenteil ist man noch sehr fest damit behaftet.
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Wer hat den die Bibel so verändert,ganze Völker umgebracht,Kriege
angezettelt usw.,war das nicht die Kirche?
Zunächst erst einmal war es nicht die Kirche, sondern die anfängliche römisch-katholische Kirche, welche die einzelnen Schriften sammelte und einen Teil davon in Form einer Bibel zusammenfasste. (Recht interessant dabei finde ich wie die Evangelien der Apostel ausgesucht wurden.)
Es war auch nicht die Kirche, welche die Bibel für sich behielt und darauf bestand, dass diese allein im Latein überliefert und somit allein der Kirche zugänglich war, sondern es war die anfängliche bis mittelalterliche römisch-katholische Kirche.
Machtinhaber der selbigen waren es auch, welche aus Machtinteressen der Kirchenoberen (und nicht aufgrund christlicher oder göttlicher Interessen) die Bibel und den Namen des Herrn missbrauchten, um Kreuzzüge zu veranlassen, Hexen- und Ketzerverfolgungen und deren Verurteilungen zu rechtfertigen, und die Juden in eine wirtschaftliche Nische zu drängen, wodurch sich der Antisemitismus eigentlich zwangsläufig entwickeln musste, welcher dann auch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Holocaust gipfelte.
Machtinhaber der mittelalterlichen römisch-katholischen Kirche waren es auch, die verhindern wollten, dass Luther die Bibel übersetzte, denn sie befürchteten zurecht einen massiven Machtverlust.
In Folge der Übersetzung der Bibel führten sie die Religionsfreiheit ein, welche die Vielfalt an kirchlichen Glaubensrichtungen ermöglichte, die aber letztlich noch immer über ein kirchliches Netzwerk der Unterstützung der römisch-katholischen Kirche dienen und das bis in die heutige Zeit.
Wer tatsächlich glaubt, dass eine Kirche nur zu einer Kirche wird, wenn diese die Machtinteressen der römisch-katholischen Kirche untermauert, der glaubt tatsächlich daran, dass alles, was die römisch-katholische Kirche in jeder Zeit getan hat, ausschließlich der Erhaltung christlicher Werte diente. Sorry, aber das was christliche Werte sind, lehrte Christus und lebte er vor. Keine Art von Gewaltanwendung oder Hass hat irgendetwas mit dem zu tun, was Christus lehrte. Auch die Wahrheit, die durch ihn nahegelegt wurde, kann nicht durch etwas verteidigt werden, was gegen die Interessen dessen steht, was er lehrte und vorlebte.
Nicht die Kirche hat all das negative gebracht, liebe
madma, sondern die anfängliche bis mittelalterliche römisch-katholische Kirche. Auch die heutigen Mitglieder der römisch-katholischen Kirche sind nicht für die Taten der früheren Mitglieder verantwortlich und daher sollten auch sie nicht für ihren Glauben verantwortlich gemacht werden, ebenso wenig wie jene durch ihren Glauben verantwortlich gemacht werden dürfen, weil sie einer anderen Kirche angehören, egal ob deren Kirche dem Netzwerk der römisch-katholischen Kirche angehört oder nicht.
Für mich hat das alles nichts mit der Wahrheit zu tun,alles,was von der
Kirche kommt,was der Mensch da sich zurechtgelegt hat,meine Güte,was eine Aufteilung in unendliche Glaubensrichtungen...
Wenn jemand aus Machtinteressen die Übersetzung der Bibel zurückhält, ist es dann nicht eine Form der Schadensbegrenzung, eine Religionsfreiheit einzuführen, die letztlich über ein Netzwerk an Kirchen doch wieder der Machterhaltung dient? Für mich ist es praktisch so, als würde man über mannigfaltige Versionen ein und derselben Grundlage dem Volk die Spiele geben, die es braucht, um von einer Wahrheit abgelenkt zu bleiben. Die Wahrheit, dass durch all diese verschiedenen Glaubensgemeinschaften noch immer dieselbe Organisation gestützt wird. Vielleicht war dies ein Grund, weshalb beispielsweise den Mormonen mit solcher Feindseligkeit begegnet wurde und noch immer wird, denn sie gehören nicht dem römisch-katholischen Kirchennetzwerk an. Zumindest war dies ein Grund für Anfeindungen, Verfolgungen und Kriege gegenüber dem Judentum und dem Islam.
Für mich war Jesus jemand,der uns die ersten Grundgesetze brachte,
der Mensch doch nichtmal in der Lage war,meins und deins auseinanderzuhalten,sich vor Neid gegenseitig umbrachten und was nicht alles...
Er brachte Grundgesetze, aber das waren nicht die ersten. Die ersten brachte Gott selbst und offenbarte sie Adam und Eva im Garten von Eden. Dann kam Mose und ihm brachte Gott (in dem Sinne JHWH) die zehn Gebote, woraufhin das mosaische Gesetz verfasst wurde. Schließlich kam Christus, welcher die Gerechtigkeit des mosaischen Gesetzes für alle erfüllte, die an ihn glauben und entsprechend seiner Lehre und seinem Vorbild Umkehr üben.
und es war das Letzte,was Gott für die Menschen tat,als
er seinen Sohn schickte,der eigentlich für alle Menschen gedacht war
und nicht das Eigentum,der kirchlichen Mächte...
Es war mit das wichtigste, aber sicher nicht das Letzte, was Gott für die Menschen getan hat.
Jesus hat es vorgelebt,wie es schon Millionen von Jahren davor,von der
Schöpfung gedacht war,ein Leben,im Gleichgewicht,zu schätzen eines
jeden Lebens,Natur und Mensch im Einklang...
Doch,was rede ich hier....passt ja gar nicht zur Wahrheit..
Es passt durchaus zur Wahrheit, vor allem wenn man berücksichtigt, was Christus über das wichtigste Gebot sagte:
Zitat aus dem Matthäus-Evangelium Kapitel 22:34-40
34 Als die Pharisäer hörten, dass Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie (bei ihm) zusammen.
35 Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte ihn auf die Probe stellen und fragte ihn:
36 Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste?
37 Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken.
38 Das ist das wichtigste und erste Gebot.
39 Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
40 An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten.
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die Bibel zu lesen ist auch sehr schwer. Vieles ist so verschlüsselt und in Rätseln geschrieben, dass man es immer wieder anders deuten könnte. Da kann man wirklich Kopfschmerzen bekommen... Ich hab auch nie verstanden, wieso.
Je weniger man an der Bibel zu interpretieren versucht, je mehr läuft man vermutlich Gefahr, die Wahrheit, die vor allem hinter der Lehre Christi steht, anzunehmen. Diese Wahrheit mag vielleicht nicht Teil der letztlichen Wahrheit des Buddhismus zu sein, aber wenn man möglichst wenig an der Bibel interpretiert, sondern einfach nur liest, versteht und danach lebt, was Christus lehrte (nicht nur entsprechend der Bibel, sondern auch entsprechend der Evangelien der Apostel Christi, welche zu den Apokryphen gezählt wurden) dann bereitet man sich letztlich auch optimal auf die letzte Wahrheit des Buddhismus vor.
Das Nirwana verstehe ich als Einklang mit allem. Einklang in dieser Hinsicht bedeutet auch vollkommene Liebe (zumindest in Hinsicht der Nächstenliebe) und geistiger Abschluss mit allen Aufgaben einschließlich Karma und so weiter. Wenn das zutreffend ist, was ich unter dem Nirwana verstehe, dann weiß ich, dass ich geistig noch nicht soweit bin, da mir sowohl im irdischen als auch im himmlischen Sein meine Bestimmung noch zu wichtig ist.
Liebe Grüße
KalEl