Wie lässt man jemand sterben, den man liebt?

Hallo!


Ein paar kennen mein Problem eh schon seit Jahren, ich hab einen jüngeren Bruder, der psychisch krank ist. Seit einem halben Jahr ist er wieder mal ohne Versorgung, wegen der Gesetzesverschärfung ist er aus der Mindestsicherung geflogen und hat jetzt kein Geld und keine Krankenversicherung. Es ist nicht das erste Mal. Obdachlos ist er auch, Wohnungen, die die Familie ihm besorgt hat, hat er alle verloren, er wohnt jetzt bei seiner Freundin. Ich helfe ihm immer wieder seit ca. 19 Jahren, jetzt auch wieder, mit allem möglichen.

Das Problem ist, es nimmt mich alles enorm mit, eben seit 19 Jahren. Ich hab alle möglichen Ratschläge bekommen, vom Verstand her weiß ich, daß ich ihn loslassen soll, ich hab wahrscheinlich jeden möglichen Tipp bekommen. Es hilft mir nur nichts.
Ich krieg es nicht hin, meinen Bruder los zu lassen, er ist depressiv und redet von Selbstmord, und ich hab das Gefühl, wenn ich ihm nicht helfe, dann wird er sterben. Ihn loslassen bedeutet, ihn sterben zu lassen, und das kriege ich einfach nicht hin. Ich liebe meinen Bruder, ich will nicht, daß er stirbt. Ja, es ist sein Leben, ich hab alles getan, was möglich ist, ich weiß das. Wir waren bei Ämtern, bei Vermietern, er hat jahrelang bei mir gewohnt, ich hab ihm Geld gegeben, da trau ich mich gar nicht zu sagen, wie viel im Laufe der Jahre.
Ich kann damit nicht aufhören. Wenn ich das tue, dann war es das mit ihm.

Deswegen meine Frage, wie akzeptiere ich das?
Alles sagen, lass los, es ist sein Leben.
Aber wie soll ich mit seinem Tod mein Leben weiterführen?
Liebe @Loop !
Ich habe erst eben deinen Post gelesen.:trost:
Jemanden loslassen, den man liebt und der dringend Hilfe braucht, ist ein schlechter Scherz als guter Rat.
Alles Gute für dich und deinen Bruder!
 
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@Loop,

Als ich die Überschrift gelesen hatte, dachte Ich, ein Angehöriger von Dir liegt im Sterben.

Ich bin Erwachsene Tochter einer depressiven Mutter. Deshalb kenne ich den Sog, den diese Krankheit haben kann. Ich war immer überzeugt davon, das sie sterben würde, wenn ich sie verlasse.

Das dies keine Tatsache war bruchte lange sich in mein Denken einzunisten.

Denn Tatsache war, das ich erwachsen würde und selbstständig.

Du beschreibst es als Tatsache, das du deinen Bruder sterben läßt, wenn du ihm nicht nehr so hilfst wie bisher.

Und das bezweifle ich. Es könnte sein. Oder auch nicht.

Du würdest zunächst Dein Wohlbefinden in Deine Hände nehmen. Davon stirbt er nicht.

Vielleicht hilfst du ihm, dass er erwachsen werden darf. Das er ein eigenständiger Mensch ist. Der vielleicht betreutes Wohnen braucht.

Wenn du ins LeBen gehst...ist das positiv für dich. Davon stirbt er nicht.

Es gibt ein Gesetz in Co-Familien mit kranken Angehörigen: es darf einem nicht besser gehen als dem Kranken.

Und das ist nicht wahr.

Du läßt niemanden sterben.

Woher kommt diese Wahrheit....die nicht in Stein gemeißelt ist.

Oder ist es die Angst, selbst nicht klar zu kommen, wenn man das gewohnte Gefüge versüßt? Sich nicht wertvoll zu fühlen, wenn man nicht gebraucht wird? Doe Leere, die sich zunächst einstellt, wenn die Depression nicht mehr Lebensinhalt Ist?

Das sind nur Gedankenanregungen aus meiner Geschichte. Der Coabhängige ist selbst krank und braucht Hilfe um zu genesen.
 
Epaphraz möchte, dass ich dich auf einen Interessenkonflikt aufmerksam mache: Wir, also du und ich, sind karmisch miteinander verstrickt und aufgrund von diesem Karma sympathisiere ich nicht gerade mit dir, Loop. Mein Text könnte also davon eingefärbt sein, dass ich dir nicht wohlgesonnen bin und dich schlicht und ergreifend einfach nicht mag.

wer ist Epaphraz ?

Wenn du meinen Text gelesen und verinnerlicht hast,

deinen Text verinnerlichen? Ist das ein Fake, oder ernst gemeint?

und weshalb @SoulCat likst du diesen Beitrag?
 
Hallo!


Ein paar kennen mein Problem eh schon seit Jahren, ich hab einen jüngeren Bruder, der psychisch krank ist. Seit einem halben Jahr ist er wieder mal ohne Versorgung, wegen der Gesetzesverschärfung ist er aus der Mindestsicherung geflogen und hat jetzt kein Geld und keine Krankenversicherung. Es ist nicht das erste Mal. Obdachlos ist er auch, Wohnungen, die die Familie ihm besorgt hat, hat er alle verloren, er wohnt jetzt bei seiner Freundin. Ich helfe ihm immer wieder seit ca. 19 Jahren, jetzt auch wieder, mit allem möglichen.

Das Problem ist, es nimmt mich alles enorm mit, eben seit 19 Jahren. Ich hab alle möglichen Ratschläge bekommen, vom Verstand her weiß ich, daß ich ihn loslassen soll, ich hab wahrscheinlich jeden möglichen Tipp bekommen. Es hilft mir nur nichts.
Ich krieg es nicht hin, meinen Bruder los zu lassen, er ist depressiv und redet von Selbstmord, und ich hab das Gefühl, wenn ich ihm nicht helfe, dann wird er sterben. Ihn loslassen bedeutet, ihn sterben zu lassen, und das kriege ich einfach nicht hin. Ich liebe meinen Bruder, ich will nicht, daß er stirbt. Ja, es ist sein Leben, ich hab alles getan, was möglich ist, ich weiß das. Wir waren bei Ämtern, bei Vermietern, er hat jahrelang bei mir gewohnt, ich hab ihm Geld gegeben, da trau ich mich gar nicht zu sagen, wie viel im Laufe der Jahre.
Ich kann damit nicht aufhören. Wenn ich das tue, dann war es das mit ihm.

Deswegen meine Frage, wie akzeptiere ich das?
Alles sagen, lass los, es ist sein Leben.
Aber wie soll ich mit seinem Tod mein Leben weiterführen?
Es ist dein Bruder und ich finde es sehr natürlich, dass du ihm hilfst. Das würde ich auch tun. Nur du musst dir auch immer wieder verinnerlichen, dass du nicht für ihn verantwortlich bist. In Indien würde man sagen, es ist sein Karma und er muss es allein schaffen. In unserer Gesellschaft lebt man eher die Nächstenliebe .
Wenn du er wärst, was würde dir helfen? Aufopferung deiner Schwester?
Es ist immer so leicht gesagt : Lass los. Aber so einfach ist es nicht wenn man sich liebt.
Wie sieht denn deine Hilfe aus? Bestimmt sie dein Leben?
 
und weshalb @SoulCat likst du diesen Beitrag?
Ich like es, weil es im Grunde absolut stimmig ist, was in dem Beitrag geschrieben steht.
Das hat nichts damit zu tun, dass ich Loop liebe wie sie ist.

Sie darf sein wie sie sein will, und ich sage und denke in der Sache wie ich eben bin.
Aus meiner Sicht hat ihr Bruder schon vor Jahren den Bogen bei weitem überspannt.
Es ist schon sehr lange Zeit, sich davon abzugrenzen.
Ganz egal ob er ihr Bruder ist oder nicht.
 
Ich like es, weil es im Grunde absolut stimmig ist, was in dem Beitrag geschrieben steht.
Das hat nichts damit zu tun, dass ich Loop liebe wie sie ist.

Sie darf sein wie sie sein will, und ich sage und denke in der Sache wie ich eben bin.
Aus meiner Sicht hat ihr Bruder schon vor Jahren den Bogen bei weitem überspannt.
Es ist schon sehr lange Zeit, sich davon abzugrenzen.
Ganz egal ob er ihr Bruder ist oder nicht.
Wenn der letzte Absatz nicht gewesen wäre hätte ich den Beitrag auch gelikt.
 
Danke, das ist sehr lieb von Dir, aber ich krieg das schon hin, fahr jetzt zu ihm und rede mit ihm darüber. Vielleicht finden wir eine Lösung mit dem Anwalts-Tipp von Dir. Und morgen frag ich mal einen anderen Sozialarbeiter, den ich kenne. Vielleicht weiß er noch was anderes.
Zum Glück hat mein Bruder keine Schulden bei der Krankenkasse.

:danke:
Warum musst Du es hinkriegen?
Er braucht Hilfe und Unterstützung von jemanden der auf Grund der Emotionalen Bindung, eben nicht emotional blockiert ist.
Er braucht jemanden der sich mit den Sozialgesetzen und Behörden auskennt.
Familienangehörige sind keine wirklich guten Betreuer

Hilfe von Außen ist nötig
 
Warum? Ist doch stimmend.

Es ist doch egal für was man sich opfert, für den Bruder oder für einen anderen Menschen.
Es ging um das persönliche Nachwort. Wenn ich das gelikt hätte wäre es mir so vorgekommen als ob es mir gefällt, dass er/sie @Loop nicht mag.
 
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