Hallo dani,
kind der sonne schrieb:
Hast Du Dich schon mal gefragt, was es eigentlich für einen Grund hat, dass sich eine Seele ein so grausames Leben wählt? Ich habe noch keine Antwort für mich gefunden. So wichtig ist die Antwort zwar nicht, denn ich habe es so gewählt, es ist gut so und ich wäre nicht da, wo ich heute bin, wenn das alles nicht gewesen wäre. Aber war ich davor ein so schelchter Mensch, dass ich diese Leben wählte, oder hat das andere Gründe? Was denkst Du bei Dir?
ich hatte früher auch die Vorstellung, dass man mit solch einem schweren Leben ein früheres Täterleben ausgleichen muss. Aber nach meinen Reinkarnationserinnerungen stimmt das nicht. Natürlich muss man alle Rollen einmal erleben, die Täter- und die Opferrolle, aber die Vorstellung, dass ein Opferleben zwangsläufig einem Täterleben folgt, um dieses auszugleichen, ist nach meinen Erfahrungen nicht richtig.
Bei mir war es keine Strafe für ein früheres Leben, sondern es waren bestimmte Lernthemen und Muster, die sich wiederholt haben, bis ich sie endlich begriffen habe. Wie ich auch schon in diesem Thread geschrieben habe, glaube ich, dass man dieses Leid erleben und empfinden muss, um seine Seele und sein Bewusstsein weiter- bzw. höher zu entwickeln. Wenn man z.B. Lieblosigkeit erfahren hat, kann man umso mehr Liebe empfinden und schätzen. Ziel der irdischen Inkarnationen ist es, die allumfassende Liebe zu entwickeln und zu leben und dabei das Ego zu überwinden.
Wie hat es Khalil Gibran so schön ausgedrückt:
Euer Freude ist euer Leid ohne Maske. Und derselbe Brunnen, aus dem euer Lachen aufsteigt, war oft von euren Tränen erfüllt.
Je tiefer sich das Leid in euer Sein eingräbt, desto mehr Freude könnt ihr fassen.
Wenn ihr fröhlich seid, schaut tief in eure Herzen, und ihr werdet finden, dass nur das, was euch Leid bereitet hat, euch Freude gibt.
Ich bin auch davon überzeugt, dass ich heute nicht der Mensch wäre, der ich bin, wenn ich dies nicht alles erlebt hätte. Und so schwer es auch war, bin ich durchaus dankbar dafür.
Bei mir war es interessanterweise immer das Kinderthema, das sich Leben für Leben wiederholt hat und ich glaube, dass ich auch in diesem Leben eine Aufgabe mit Kindern habe... Wenn auch (noch) nicht die eigenen.
In einem anderen Leben lebte ich alleine in einer einsamen Hütte im Wald und hatte zwei Kinder. Ich sah mich mit einem Kind und wusste mein Mann hatte uns verlassen. In der Hütte war es sehr kalt, obwohl ein kleiner Ofen brannte. Mein Kind fror und hungerte. Und dann sah ich den Tisch. Ein Platz war hell, der Platz des Kindes, das so fror und hungerte. Und dann sah ich einen anderen Stuhl und der Platz war extrem schwarz. Da wusste ich, dass dort früher ein zweites Kind saß, das verhungert ist. Es war draußen vor der Hütte begraben. Und ich wusste, dass ich mein anderes Kind auch verlieren würde.
Damals bildete ich die Programmierungen, dass nie mehr ein Kind hungern und frieren soll.
In einem weiteren Leben sah ich mich in viktorianischer Zeit, verheiratet, hatte jedoch vor dem Mann Angst. Weniger um mich hatte ich Angst, sondern um meine Kinder, die ich versuchte vor ihm zu schützen. Es war eine Essensszene und vielleicht mussten die Kinder auch hungern.
Und in dem letzten Leben bekam ich ein Kind in Kriegsgefangenschaft. Von einem Russen, was mir als deutsche Gefangene zum Verhängnis wurde. Man verschleppte mich daraufhin noch weiter in die Tiefen Russlands bis nach Sibirien, um mich von dem Vater des Kindes zu trennen und uns beide für diese verbotene Liebe zu bestrafen.

Dort in Sibirien hungerte ich und wusste, dass von dem wenigen Essen das noch ungeborene Kind nicht überleben könnte. Wäre es schon geboren gewesen, hätte ich leichter das Kind versorgen und selbst vielleicht noch weniger essen können. Doch so wusste ich, dass die dünne Suppe für uns beide nicht reichen würde. Und das war ein furchtbares Gefühl. Das Kind hat jedoch überlebt, wurde dann jedoch nach der Geburt bestialisch vor meinen Augen umgebracht.
Und nach diesen Bildern verstand ich, warum ich in diesem Leben keine eigenen Kinder haben wollte. Meine Seele wollte sich vor einem solchen Leid ein Kind zu verlieren schützen, wollte es nie mehr erleben müssen. Dafür opferte ich mich für Kinder in Russland auf, missachtete dabei meine Grenzen, da ich ja aus dem noch früheren Leben die Programmierung mit mir herumschleppte, dass nie mehr ein Kind hungern und frieren sollte. KEIN KIND. Und selbst wenn man z.B. 300 Straßenkindern vor dem Hungern schützt, war mein Unterbewusstsein nie damit zufrieden, denn es soll ja KEIN Kind mehr auf dieser Welt frieren und hungern. Eine unerreichbare Aufgabe für einen einzelnen Menschen...
kind der sonne schrieb:
Wie hast Du Dich eigentlich gefühlt, als Du an den Ort gekommen bist?
Ich war ja an mehreren Orten, an denen ich in diesem letzten Leben gelebt habe. Zunächst in Masuren, in dem Land in dem ich aufgewachsen bin. Dort habe ich jedoch nicht das Haus gefunden, in dem ich einmal gelebt habe. Doch dieses Land hat mich magisch angezogen, schon lange bevor ich gewusst habe, dass ich dort einmal gelebt habe. Und doch hatte ich mir damals immer gedacht, wie es sein würde, dort zu leben.
Im vergangenen Jahr bin ich dann bewusst nach Weißrussland gefahren, um den Ort zu finden, in dem ich als Rotkreuzschwester an der Front gearbeitet habe. Und als ich ihn gefunden habe, hatte ich Herzrasen und sah Bilder aus dem Krieg. Soldaten, Kämpfe und das Lager, in dem ich gearbeitet hatte. Es war, als ob ein Baum zu mir sprach, an den ich mich stellte, und der mir die Bilder zeigte. (Ich hatte zuvor bei einer Heilerin ein Ritual gelernt, wie man sich von Bäumen und Gegenständen seine Geschichte erzählen lassen kann. Es hatte bei mir nie funktioniert, doch dort klappte es plötzlich.)
Es kam die Botschaft, dass sie alle dort waren, ich die Schönheit der Natur jedoch nicht mehr gesehen hätte. Der Wald machte mir nur noch Angst. In der damaligen Kindheit konnte ich Elfen und Gnome sehen, verlor durch das Erlebte jedoch den Zugang dazu. Die Wälder machten mir bis in dieses Leben! nur noch Angst. Zum einen wegen dem, was ich in Sibirien und Weißrussland dort selbst erleiden musste, aber auch wegen dem, was die Juden in den Wäldern erlitten haben. Die Erschießungen an den Massengruben, die KZs und Ghettos. Noch heute gibt es dort in fast jedem Dorf ein solches Massengrab.
Jedenfalls sagte man (der Baum, meine Engel oder Geistführer? Die Worte waren einfach da!) mir dort, dass ich meine Ängste dort lassen sollte, bei diesem Baum in den weißrussischen Wäldern. Sie würden dort hingehören und nicht in mein heutiges Leben. Und das tat ich und lud sie in diesem Moor ab. Und das ist das Ende meiner Reise in meine Vergangenheit.
Es ist mal wieder länger als geplant geworden. Sorry...
Liebe Grüße
Kristalllicht