Es geht da um den Bodmer Papyrus II. (Papyrus 66). Die Originale befinden sich in der „Bibliotheka Bodmeriana“ in Genf. Es gibt dazu einige Transkriptionen von verschiedenen Autoren. In einer kurzen Zusammenfassung wird explizit auf die fehlende Geschichte von der Ehebrecherin hingewiesen.
ok, dazu gibt es auch einen artikel bei wiki:
"Papyrus Bodmer II (oder P {\displaystyle {\mathfrak {P}}}
66) ist ein nahezu vollständiger
Kodex des
Evangeliums nach Johannes. Er ist Teil der
Bodmer-Papyri-Sammlung und eines der ältesten bekannten
Manuskripte des
Neuen Testaments. Seine Niederschrift wird auf die Zeit um 200 datiert.
[1]"
also ein NAHEZU VOLLSTÄNDIGER TEXT der um das jahr 200 verfasst sein soll.
da wären es immer noch mindestens 100 jahre nach der verfassung des originals.
das bedeutet schonmal, dass die passage mit der ehebrecherin ebenfalls weggelassen sein kann.
und weiter:
"Das Manuskript enthält Johannes 1,1–6,11; 6,35–14,26.29–30; 15,2–26; 16,2–4.6–7; 16,10–20,20.22–23; 20,25–21,9."
das fehlt doch die hälfte..wie kann da von "nahezu vollständig" die rede sein?
"In
Papyrus 66 fehlt die Begebenheit mit
Jesus und der Ehebrecherin (7,53–8,11).
[2] Er ist damit das früheste Zeugnis, dass diese Passage ursprünglich nicht zum
Johannesevangelium gehör"
das ist doch nicht alles was fehlt ! und wie kann da die rede davon sein, dass es das früheste zeugnis davon sein, dass die passage mit der ehebrecherin
URSPRÜNGLICH nicht zum johannes evangelium gehörte?
dieser kodex ist doch nicht die ur-fassung, die nicht später als um das jahr 100 entstanden ist..
Zitat von parsival:
↑
vlt weisst du auch WER und aus welchem GRUND den einzigen sicheren schriftlichen hinweis
auf die autorschaft des evangeliums " angefügt" haben soll.
Wie ich schon schrieb hatte der Kirchenvater Papias von Hierapolis so um das Jahr 100 damit begonnen, die vorhandenen Texte und mündliche Informationen zum Thema Jesus zusammenzutragen. Er schrieb dazu, dass er dies tun würde, um die falschen Wahrheiten von den Wahrheiten zu trennen. Er zählt dort auch acht Jünger auf, von denen er noch zeitnah etwas mehr über die Worte Jesus erfahren wollte.
Er nannte unter diesen Jüngern auch den Jünger Johannes und explizit den Presbyter Johannes aus Ephesus. So ordnete Papias auch die vier Bücher namentlich zu. Wobei jetzt nicht so ganz klar ist, welchen Johannes er nun als Verfasser des besagten Evangeliums meinte.
Etwas spätere Kirchenväter bezogen sich dann in ihren Schriften wiederum auf Papias. So zum Beispiel Irenäus von Lyon, der in der Zeit 135 – 200 lebte und damit in seinem Buch „Die Regel des Glaubens“ einen wichtigen Grundstock zum Christentum legte.
Es gab da also zunächst keine Order de Mufti, die nun verbindlich die Namen festlegte, es war einfach sinnvoller und praktikabler. Ja und mit den Namen sollten den Evangelien mehr Gewicht und Glaubwürdigkeit verliehen werden. Du siehst ja, dass sich daran bis heute nichts verändert hat. Sicherlich wollte man sich damit auch vor den aufkommenden häretischen Strömungen abgrenzen.
Entscheidend dürfte doch die Botschaft dieser Evangelien sein und nicht der Name, mit dem sie geschmückt wurden. Wenn man bedenkt, dass es in jener Zeit kaum schriftliche Informationen gab und alles mühsam zusammengetragen werden musste, sind diese Schriftstücke erstaunliche Werke.
Zudem dürfte zur Verfassung der Evangelien ein breites Hintergrundwissen erforderlich gewesen sein. Ja und es ist auch ein Wunder, dass all die Schriften die Zeit überstehen konnten.
Egal wer die Evangelien geschrieben hatten, es waren wirklich kluge Köpfe, die wesentlich zur Gestalt Jesus Christus beigetragen hatten.
das beantwortet aber nicht meine frage, von wem der teil im 21. kap. ergänzt
worden sein soll, in der die auskunft über die autorschaft des johannes evangeliums
enthalten ist und aus welchem grund.
die meinung dasss es egal wäre von wem welches evangeliums verfasst worden sei
kann ich auch nicht teilen. gerade am johannes evangelium kann der unterschied recht deutlich werden,
denn der inhalt würde jedenfalls anders ausfallen, wenn es von irgend jemand anderes verfasst worden wäre als von dem,
der von dem christus jesus selbst von dem tode wieder auferweckt wurde.
diese auferweckung steht mit dem tode und der auferstehung des christus jesus selbst in innigem zusammenhang
und steht somit ganz grundsätzlich in engem zusammenhang mit der begründung des christentums überhaupt,
das ja mit dieser kreuzigung und auferstehung sozusagen steht und fällt.
und wer könnte am besten darüber bericht erstatten, als jemand der es unmittelbar selbst erlebt hat?
und wie anders müsste es ausfallen, wenn es von jemand aufgeschrieben worden wäre, der es von jemand
gehört der es von jemand gehört hat der es wieder jemanden erzählt hat usw.
und wie könnte jemand der es nur vom hörensagen kennt, später im 21. kap. jene passage ergänzt haben,
durch welche die autorschaft auf eine so besondere art mitgeteilt wird, wie die ganze art von der die rede
von dem " jünger den der herr lieb hatte" ist?
wenn man sich das unbefangen der wahrheit nach ansieht, so dürfte es nicht schwer sein einzusehen,
wie dies nur dieser jünger selbst gewesen sein kann, weil kein anderer so intim darüber bescheid wissen kann
wie jener der es selbst unmmittelbar erlebt hat.