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In dem Gleichnis steht der “verlorene Sohn“ für jemanden, der sich von Gott abwendet. Der Vater ist nur ein Symbol dafür.
Ich kann jetzt nicht genau zitieren, wo es wortwörtlich genau in der Bibel steht (ich habe auch die Bibel nie ganz gelesen), aber es gibt die sinngemäße Aussage: “Der Herr hat mehr Freude an einem einzigen verlorenen Schaf, das zur Herde zurück kehrt, als an hundert Gerechten.“ Deshalb das große Fest für den verlorenen Sohn - für mich ein Symbol für Freude und innere Erfüllung.
Böse ist es per se nicht, was der verlorene Sohn macht - er verliert aber symbolisch damit seinen Glauben.
Die Geschichte ist ein Gleichnis dafür, dass es nicht zum eigenen Besten ist, sich zu sehr in weltlichen Dingen/Materialismus zu verstricken, dass es nicht dauerhaft glücklich macht.
Dass echtes Glück innen (symbolisch “im Haus des Vaters“) und nicht außen zu finden ist. Im Außen ist alles vergänglich, die Freude an äußeren Dingen kann nur begrenzt sein.
Meiner Meinung nach geht es in der Geschichte gar nicht darum, einem patriarchalischen Vater zu gehorchen und nicht von ihm wegzulaufen, sondern um das Seelenheil im Innenleben. Also letztlich nicht vor sich selbst und seinen inneren Bedürfnissen davonzulaufen.
Wer im Außen dauerhafte Befriedigung sucht, sucht vergeblich.
Das “Wieder nach Hause zurück kehren“ interpretiere ich auch als Konzentration auf das Wesentliche und Einfache, während das Suchen in der Außenwelt zu Zersplitterung und Verzettelung führt.
Die gleichnishafte Geschichte ist auch nicht räumlich zu verstehen. Was “im Haus des Vaters“ ist, kann auch bei einem Waldspaziergang, an einem stillen See oder am Meer zu finden sein.
Ja, auch 'ne gute Auslegung und es stimmt natürlich, dass man im Außen nichts findet, was dauerhaft glücklich macht, aber wenn der Zuhausegebliebene so glücklich war, wieso wurde er dann neidisch?
Nee, mir genügt das nicht.