Wer ist Jesus Christus?

Lieber Merlin,
kannst du die Quelle dieser Geschichte angeben?
Die Geschichte von der jungfräulichen Geburt Saoschyant, hatte ich schon vor längerer Zeit irgendwo gelesen und mir dazu nur ein paar Notizen festgehalten. Jedenfalls wird diese Geschichte im Anhang der Awesta, also in einer der Yashts erzählt (Yasht 19.?). So viel steht zu Saoschyant jetzt nicht in den Schriften, denn er soll ja erst vor der endzeitlichen Erneuerung geboren werden.

Eli: Es gibt verschiedene Angaben darüber, wann Zarathustra gelebt hat, möglicherweise hat er den biblischen Propheten Daniel zur Zeit der babylonischen Gefangenschaft gekannt.
Ja, es gibt mehrere Zeiträume zwischen 1800 – 600 v. Chr., in denen das Wirken Zarathustras eingeordnet werden könnte. Die wahrscheinlichste Variante dürfte um die Jahre 800 v. Chr. gelegen haben – ich möchte mich da nicht festlegen.

Nach dem Buch Daniel soll Daniel ja schon einige Jahre vor dem Babylonischen Exil als Pfand an den Hof Nebukadnezar II. gegeben worden sein (605 v. Chr.?). Weiter wird berichtet, dass er dort von den Priestern zum Traumdeuter, Astrologe und einiges mehr ausgebildet wurde. Nachdem die Perser Babylon eroberten, blieb Daniel auch am Hof der Perser bis zu seinem Lebensende.

Auf den ersten Blick erscheint es also wahrscheinlich, dass er zumindest mit der Lehre Zarathustras in Berührung gekommen sein könnte. Das Problem ist nur, dass dieses Buch mit großer Wahrscheinlichkeit erst lange nach dem Babylonischen Exil entstanden ist (ca. 167–164 v. Chr.). Es ist zudem umstritten, ob es sich bei Daniel überhaupt um eine historische Persönlichkeit handelt oder nur um eine literarische Gestalt. Es gibt in diesem Buch einfach zu viele vage Ungereimtheiten.

Eli: Womit ich bei dieser Lehre nicht einverstanden bin, das ist, dass es eine Polarität von einem Guten Geist und einem Bösen Geist geben soll. Für mich ist das Gute und das Böse einzig im Menschen und es ist der Mensch, der sich entscheidet und dafür die Verantwortung und ggf. das Verschulden zu tragen hat.
Ich weiß, jetzt nicht so recht, aber die Entscheidung welchen Weg ein Mensch einschlagen möchte liegt doch gerade in dieser Lehre bei der freien Entscheidung des Menschen. Deshalb sind dort ja auch die sieben Engel, als die Sendboten des Guten unterwegs.

Abgesehen von dem Beiwerk dieser Lehre gefallen mir auch die drei Tugenden Zarathustras. Zudem ist es ihm wichtig, dass ein jeder unabhängig von seiner Herkunft oder Zugehörigkeit die Gunst Ahuras erringen könne. Hier sehe ich einen deutlichen Unterschied zum Alten Testament.

Mir gefällt auch im göttlichen Pantheon Ahuras das kollegiale Verhältnis zu seinen Mitstreitern. Die Engel treten dort nicht als Vollstrecker des göttlichen Willens auf, sondern als seine Berater. Etwas, das gerade in der schönen Geschichte aus der Awesta (Yasna 29) zu lesen ist, in der die Weltseele vor ihren Schöpfer tritt und sich über ihr Leid beklagt:

Yasna 29[1] O Ahura Mazda, die Weltseele klagt vor Deinem Thron und fragt: „Für wen hast Du mich gestaltet, und wer hat mich geschaffen? Die Ungerechtigkeit, die Gräuel, der Zorn und die Gewalt bedrücken mich. Ich habe außer Dir keinen Schutz. Schenke mir ein fröhliches und ewiges Leben!"
(Übersetzung Hossein Kazemzadeh Iranschähr)

Ahura berät sich dann in dieser Geschichte mit seinen Engeln, wen er für diese Aufgabe entsenden sollte – nämlich Zarathustra. Ich finde es für den Iran bedauerlich, dass die damaligen Bemühungen H. K. Iranschähr (1884 – 1962) nicht gelang, diese persische Religion wieder zu neuer Größe zu führen.

Unabhängig von alledem, bin ich nicht der Auffassung, dass das Böse nur im Menschen alleine innewohnt. Genauso dürfte das Böse nicht zwingend mit jedem Menschen verbunden sein und wir auch keinen großen Einfluss darauf haben, welchen Weg wir einschlagen werden. Mit dem Wollen alleine werden wir jedenfalls nicht zu einem besseren Menschen.


Merlin
 
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5. Recht tun und unrecht tun
sind nur die folgen von besser und böse.
Aber das Bessere dient dem GUTEN
und das GUTE allein ist wahrhaftiges Sein.

Danke, liebe Mahuna,
dass du meinen Irrtum aufgeklärt hast.

Das Gute allein ist wahrhaftiges Sein
das erklärt alles

Alles Liebe

ELi

Ich denke mal, damit ist das Wahrhaftige Sein (und somit das Wahrhaftige Wirken) in- bzw. aus all seinen schier undendlichen Facetten und schier undendlichen Möglichkeiten verständlich geklärt.
Und auch (vielleicht?) im Sinne von Jesus Christus SELBST,
welcher ja,
wenn man es wahrhaftig-wirklich bertrachtet,
durch diesen Thread und dessen Titel (letztlich?) in Frage gestellt wird.
Auch wenn vom Ursprung her es ja nie SO wirklich gewollt war !!!
Aber ich schrieb hier im Forum schon mehrmals, und ich glaube auch in diesem Thread hier:
"Dass wenn man etwas Gutes bewirken will, noch lange auch wirklich etwas Gutes bewirkt."
Ich denke, letzter Halbsatz von mir ist auch des Pudels Kern.
Wer meine Gedanken und auch mein Wirken hier tiefer erfahren möchte,
dem schlage ich vor folgendes bis zum `bitteren Ende` zu lesen.
Und mit diesem verlinkten Auszug hier verabschiede ich mich auch aus diesem Thread.
Es ist eine Tragödie!
http://gutenberg.spiegel.de/buch/faust-eine-tragodie-3664/6
 
@DruideMerlin
Du fandest in einer stillen Stunde
meine offen liegende Wunde
Der freie Geist der Welt es war
der mich so sonderbar
in dem Moment verführte
so frei und falsch zu schreiben
so musste ich es hintertreiben
der Welten Unfug zu beschreiben.
 
Es ist eine Tragödie!
Ich kenn den Text
und mir vor ihm es graut
Wie komm zum Licht ich next
O hätt ich es nur richtig hinterschaut

Das Licht ich such und nicht
das fahle finstere Gesicht

Wenn Einlass ich ihm gab
es würd mein eignes düsteres Begrab

So dreh ichs um dass mir
das schützende Gesicht es zeigt sich hier

Das magische Gut.webp
Die Tragödie ist,
dass er dem Bösen Einlass in sein innres Haus gewährt.
So lass uns suchen denn das richtige Gefährt.

Und lasse nichts herein,
was dir gibt falschen Schein.

Jetzt dreh das Trugsymbol ich um und mach
ein Schutzsymbol zu einer Schützersach

Und lass alls Bös und allen Trug heraus
aus deinem inneren jetzt hellen lichten Haus

Ach, was hat mich dieser Faust in meiner Schaffenskraft bewegt. Ich hab die ganze Wahrheit und Falschheit der mephistophelischen Begegungen des Menschen mit den Verführungen der Venus und ihrer Sehnsucht hinterfragt. In einer kleinen unveröffentlichen Schrift aus dem Jahre 1995 'Das Pentagramm der Venus und Die harmonische göttliche Teilung im Goldenen Schnitt' ist die kleine Grafik enthalten, die ich oben eingestellt habe.

ELi
:
 
Also angenommen, sie hätten ihn nicht gekreuzigt sondern gesagt, wir glauben dir, Rabbi, du hast recht, wir sollten alle besser miteinander umgehen und niemand muss wegen so einer Botschaft an das Kreuz genagelt werden und unter Schmerzen qualvoll sterben. Angenommen sie hätten gesagt, ja, Rabbi, wir werden Todesstrafe und Folter sowieso abschaffen und auch Frauen sollen den Männern gleichgestellt werden. Angenommen sie hätten das einfach nur so umgesetzt, was er sagte. In was für einer Welt könnten wir heute leben.
 
Also angenommen, sie hätten ihn nicht gekreuzigt sondern gesagt, wir glauben dir, Rabbi, du hast recht, wir sollten alle besser miteinander umgehen und niemand muss wegen so einer Botschaft an das Kreuz genagelt werden und unter Schmerzen qualvoll sterben. Angenommen sie hätten gesagt, ja, Rabbi, wir werden Todesstrafe und Folter sowieso abschaffen und auch Frauen sollen den Männern gleichgestellt werden. Angenommen sie hätten das einfach nur so umgesetzt, was er sagte. In was für einer Welt könnten wir heute leben.
Weil sein Wirken umsonst war hat die Kirche das so ausgelegt, daß er für unsere Sünden gestorben sei bzw. die Menschen befreit.
 
Weil sein Wirken umsonst war hat die Kirche das so ausgelegt, daß er für unsere Sünden gestorben sei bzw. die Menschen befreit.
Welche Kirche sollte das denn gewesen sein?

Jesaja 53[11] Darum seine Seele gearbeitet hat, wird er seine Lust sehen und die Fülle haben. Und durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, viele gerecht machen; denn er trägt die Sünde der Welt. [12] Darum will ich ihm große Menge zur Beute geben, und er soll die Starken zum Rauben haben und den Übeltätern gleich gerechnet ist und er viele Sünden getragen hat und für die Übeltäter gebeten.

Merlin
 
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"Dass wenn man etwas Gute bewirken will, noch lange NICHT auch wirklich Gutes bewirkt."
O wie paradox mutet denn das an.
Wenn jeder, der Gutes tun will, sich zuerst versichern müsste, dass der Emfänger auch wirklich Gutes draus macht, so würde nie Gutes getan. Der gute Wille bliebe, aber kein Tun passiert.
Samuel Beckett würde es freuen, dieses vergebliche 'Warten auf Godot'


Nein, wer Gutes tun will, der tue es, unabhängig davon, was der andere draus macht
ELi
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