Ich muß die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, wo niemand wirken kann.
Das ist ein Ausspruch von Jesus Christus in Joh.9.4.
Mit Tag ist das irdische Leben gemeint und mit Nacht ist die Zeit gemeint, in der der Mensch nicht auf Erden lebt.
ELi
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Darf ich hier die Interpretation von Alfred Daillard zitieren:
Nacht, hätte Christus versagt
Im Zusammenhang mit seinem bevorstehenden Leiden sagte Jesus: „Wir müssen, solange es Tag ist, die Werke dessen vollbringen, der mich gesandt hat; es kommt die Nacht, in der nie-mand mehr etwas tun kann.“ (Joh. 9,4). Jesus wusste, welch schweren Weg er zu gehen hatte und wie viel Leid ihm zugefügt würde, bis er „jene Werke“ (die Erlösung der Abgefallenen), zu deren Ausführung er von Gott beauftragt wurde, vollbracht haben würde. In ihm stieg zuweilen die bange Frage, ja die Angst auf, er könnte bei seinem Erlösungsauftrag vielleicht versagen. Dieses Versagen wäre für die Menschheit zur
Nacht geworden.
Wir dürfen nicht vergessen, dass Christus durch die Einverleibung in die Grobstofflichkeit in allem den Menschen gleich geworden war (Phil. 2,7), weshalb er auch Angst hatte. Er hatte nicht eigentlich Zweifel, aber manchmal überkamen ihn Bedenken, ob er seine Aufgabe auch wirklich werde erfüllen können.
Wenn Christus seine Aufgabe
nicht erfüllt hätte, wäre das Licht erloschen und eine
furchtbare Nacht wäre über die Menschheit hereingebrochen. Für Luzifer wäre dies ein ungeheurer Triumph gewesen, er hätte sich umso mehr als Herrscher dieser Welt gefühlt und seine Macht ausgetobt. Eine nicht auszudenkende tiefe Nacht wäre über die Menschheit hereingebrochen.
lg
Syrius