Nichts desto trotz "spürtest" du es schon immer - du wusstest ganz genau, ob für dich etwas stimmt oder nicht - aber du hast es dir einfach nicht ausleben getraut - weil du einfach immer in irgend einer Form "bestraft" wurdest - du wurdest - unabhängig von Human Design - konditioniert.
Nein, das stimmt nicht. Ich habe bis in meine späten 30er nicht ansatzweise gewusst, was für mich stimmt. Ich war verzweifelt auf der Suche nach einer Stimme in mir, die es mir gesagt hätte. Ich war so weit von mir selbst entfremdet worden, dass ich mich nicht mal ansatzweise mehr wahrgenommen habe. Ich war dauerdissoziiert. Es war die Hölle. Aber es heißt ja, man solle nicht stehenbleiben, wenn man in der Hölle ist, sondern weitergehen. Und das hab ich gemacht. Und irgendwann war ich dann auch durch.
Und das mit dem unbewusst ist nicht böse gemeint - oder abwertend - sondern einfach aufgrund der Veranlagung - ich selbst war fast 50 als ich Human Design kennen lernte - und eben grad die unbewusst definierten Zentren waren eines der Dinge, wo ich dann da sass und dachte - wooow - so ge( n ) i ( a )l könnte ich sein, wenn ich alles zulassen würde.
Das find ich auch ziemlich cool, ehrlichgesagt. Und seit es mir gut geht bin ich in erster Linie eins: neugierig. Neugierig und gespannt darauf, was das Leben für mich noch alles an Überraschungen bereithält.
Und da war sie dann - die Meldung - "Wie hast du das überlebt?" - und ich erinnerte mich an den Satz damals - "Aber du hast es überlebt" - ja - auch du hast bisher alles überlebt - ganz ohne WildSau sein zu müssen - und auch dir darf dein Leben Spaß machen und Freude bereiten - auch, wenn es deine Mutter nicht erträgt.
Ich habe die Schritte, die du mir hier ans Herz legst, allesamt schon hinter mir.

Aber das war, denke ich, der entscheidende Schritt: zu verstehen, dass es ganz allein MEIN Leben ist, und niemandes sonst. Und dass es meine Mutter einen feuchten Kehricht angeht, was ich damit mache. Dass ich tun und lassen darf, was ich will, egal was meine Mutter davon hält. Das ist wohl meine größte Freiheit und Freude.
Wenn es dir schlecht geht - denke an die, die vor dir waren - speziell auch vor deinen Eltern - du kannst davon ausgehen - aus systemischer Sicht - dass alle wollen, dass es gut weiter geht - und dass sie alle in Liebe auf dich schauen, wenn du endlich wirklich deinen Weg gehst.
Dieses Gefühl war mir leider auch nicht vergönnt - dass meine Ahnen mich in irgendeiner Weise unterstützen würden. Ich kenne das Gefühl, nicht, von irgendwem gewollt oder geliebt zu sein. Nein. Ich war mein Leben lang vollkommen auf mich alleine gestellt, und musste mich am eigenen Schopf aus dem Dreck ziehen. Was mir aber mit einem Mal unglaubliche Kraft gab, war zu erkennen, was meine Aufgabe in meiner Ahnenreihe war: sie zu heilen nämlich . Indem ich all den Hass und Missbrauch nicht weitergebe- und führe, sondern meinem Kind ein Leben frei von diesem Dreck und Ballast ermögliche. Und es war wohl meine Aufgabe, weil mich etwas Größeres für stark genug dafür hielt, das zu stemmen. Zurecht, wie ich heute weiß.
Vielen Dank für die Einblicke in deine eigene Geschichte!
