Wer hat sich vom Human Design System wieder abgewandt?

Wow, vielen, vielen Dank, liebe @ChrisTina ! :love:

Das ist so eine Fülle an Info, damit muss ich erst mal klarkommen ... Mir würde so viel ein fallen dazu, und ich weiß grad gar nicht, wo ich anfangen soll. Ich werd mich bemühen, heute über den Tag verteilt noch umfangreich Feedback zu geben. :)
 
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Woher hast du denn den Bullshit?
Dass du ein Monster wärst?

Ich meine, jede/r kann ein Monster sein - aber das hat doch nichts mit der Veranlagung an sich zu tun - sondern schlicht und einfach nur damit, was sie/er daraus macht.

Die "schönste" Veranlagung nutzt nichts, wenn die Menschlichkeit fehlt - und die herausforderndste Veranlagung kann die Grundlage von tollen Menschen sein.

Also - 1. Schritt - komm von dem Trip runter, dass du ein Monster seist - naja, WildSau reicht schon - musst ja nicht überteiben ;-) Wobei - was mich intressieren würde - warum hast du genau diesen Nick gewählt?
Ich weiß nicht recht. So fühl(t)e ich mich zeitlebens anders. Inakzeptabel. Zu viel. Eine Zumutung einfach. Ausgestoßen.
Habe lange Jahre damit verbracht, mir meine Selbstliebe zu erarbeiten - und das hat schlussendlich auch geklappt.
Aber ich hab halt all die Ablehnung und die negativen Gefühle, die mir entgegengeschlagen sind immer auf mich attribuiert. Hab geglaubt, mit mir sei ganz grundlegend etwas ganz falsch. Ich sei schlecht. Und grundsätzlich Böse.
Aber das ist nicht ungewöhnlich für Überlebende von massivem Missbrauch, wie ich heute weiß. Ich war halt mit meinen Täter*innen loyal.
Mein Nick stammt noch aus 2009, und ja, in gewisser Weise spiegelt er schon mein Selbstbild von damals wieder. Ich wollte halt auch lernen, einfach stark und wild und ich selbst zu sein, und hab mir das mit dem Namen auf die Fahnen geheftet.
 
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Sind nicht Säue eher schlau, erfahren und bedacht als wild (i.S.v. ungestüm)?

fragefüreineFroindin
 
Es kann dich also jemand mit offenen Zentren nicht aufgrund dessen irgendwie vereinnahmen oder regelrecht verschlucken - ganz im Gegenteil - wenn du mit deinen 9 definierten Zentren auf eine/n Reflektor triffst, dann wird der von deiner Definiertheit überrollt.

Und da musst du gar nichts dazu tun - du wirkst einfach auf andere Menschen viel intensiver als jemand, der nicht alle Zentren definiert hat.
Möglicherweise ist mein Selbstbild ja wirklich vollkommen daneben. Aber ich erlebe es ganz anders.
Ich selbst war mein Leben lang die total graue Maus. Massive Sozialphobie (eher schon in Richtung ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung), total zurückhaltend, hab ich mich im RL nicht getraut, auch nur den Mund aufzumachen. Ich bin eher im Hintergrund verschwunden, die Leute haben mich einfach übersehen.

Im Gegensatz dazu erlebe ich die Menschen, die viele Zentren offen haben (Reflektoren, Projektoren, Manifestoren) in meiner Umgebung als energetisch stark präsent und Raumeinnehmend. Meine Mutter etwa, ein Reflektor, hat mit ihrer Energie das gesamte Haus beherrscht, in Schach gehalten, tyrannisiert. Sie war omnipräsent, unberechenbar, cholerisch. Ich bin meine ganze Kindheit lang nur auf Zehenspitzen durch die Gegend gelaufen und habe mich versteckt - um nur ja nicht bemerkt zu werden und die Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Denn das war saugefährlich.

Aus dieser Erfahrung triggert mich das Märchen von den ach-so-lieben, übersensiblen nicht-Energietypen auch total an - und macht mich zornig, weil ich von einem solchen über Jahrzehnte hinweg skrupellos missbraucht worden bin.
 
Wobei es in deinem speziellen Fall sehr wohl sein kann, dass du dich von jemanden energetisch vollkommen vereinnahmt fühlst - trotz deiner 9 definierten Zentren - aber dazu mach ich dir nen eigenen Kommentar, damits nicht zu lang wird - und das gilt dann auch für alle anderen, die so etwas haben ;-)
Und nein, meine Mutter hat mir keinen meiner Splits geschlossen.
 
Es gibt noch ein zweites Thema, warum du möglicherweise noch nicht in deiner vollen Kraft bist - dir sind nur 2 Thematiken deiner 9 definierten Zentren bewusst.

Mit der Software, mit der ich arbeite, haben wir eine ähnliche Darstellungsform - von daher - hier nur andere Farben - aber eigentlich siehst du es auf einen Blick
  • alles, was grün ist = dir bewusst
  • alles, was so bräunlich ist = ist dir nicht bewusst
Das finde ich jetzt heftig - aber wundern tut es mich nicht.
Ich war als junger Mensch wirklich extrem unbewusst. Ich schreibe das heute einfach der Vernachlässigung zu, die ich erfahren habe, und dass mir halt (außer der Gewalt, die ich erfahren habe) die Reflexion durch ein Gegenüber gefehlt hat, an dem ich mich gesund entwickeln und mir meiner Selbst bewusst hätte werden können.
Irgendwann habe ich in einem Astrologiebuch ein tolles Kapitel über meinen Mondknoten (in Jungfrau in 1) gelesen, und dass es meine Lebensaufgabe und zugleich größte Freude sein wird, mich immer weiter selbst zu entdecken. Und das passt hier wie da. Dementsprechend fühle ich mich von deiner Aussage gerade sehr gesehen.
Was dir also schon immer klar ist = wer du bist - und eigentlich solltest du das auch kommunizieren können.
Das genaue Gegenteil ist der Fall.
Ich hatte bis vor wenigen Jahren das Gefühl, ich wäre gar nicht existent. Ich dürfte eigentlich auch gar nicht existieren. Ich bin ein energetisches Waisenkind. Mich als Person wollte keiner. Ich war nur Mittel zum Zweck. Ein Ding quasi, das, einmal da, allen nur lästig war.
Weil es mich in Gegenwart meiner Reflektoren-Mutter nicht geben durfte. Sie hat mir verboten zu SEIN. Willensäußerungen wurden untersagt, Nein zu sagen war verboten. So lange, bis ich eben meinte, es gebe mich gar nicht.

Wer ich bin, weiß ich bis heute nicht wirklich. Ich bin wohl einfach, was mein Herz verlangt. Das ist das einzige, was ich über mich sagen kann. Gott-sei-Dank habe ich den Zugang zu meinem Herzen gefunden. Damit hat mein Leben begonnen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nichts desto trotz "spürtest" du es schon immer - du wusstest ganz genau, ob für dich etwas stimmt oder nicht - aber du hast es dir einfach nicht ausleben getraut - weil du einfach immer in irgend einer Form "bestraft" wurdest - du wurdest - unabhängig von Human Design - konditioniert.
Nein, das stimmt nicht. Ich habe bis in meine späten 30er nicht ansatzweise gewusst, was für mich stimmt. Ich war verzweifelt auf der Suche nach einer Stimme in mir, die es mir gesagt hätte. Ich war so weit von mir selbst entfremdet worden, dass ich mich nicht mal ansatzweise mehr wahrgenommen habe. Ich war dauerdissoziiert. Es war die Hölle. Aber es heißt ja, man solle nicht stehenbleiben, wenn man in der Hölle ist, sondern weitergehen. Und das hab ich gemacht. Und irgendwann war ich dann auch durch. :)

Und das mit dem unbewusst ist nicht böse gemeint - oder abwertend - sondern einfach aufgrund der Veranlagung - ich selbst war fast 50 als ich Human Design kennen lernte - und eben grad die unbewusst definierten Zentren waren eines der Dinge, wo ich dann da sass und dachte - wooow - so ge( n ) i ( a )l könnte ich sein, wenn ich alles zulassen würde.
Das find ich auch ziemlich cool, ehrlichgesagt. Und seit es mir gut geht bin ich in erster Linie eins: neugierig. Neugierig und gespannt darauf, was das Leben für mich noch alles an Überraschungen bereithält. :)

Und da war sie dann - die Meldung - "Wie hast du das überlebt?" - und ich erinnerte mich an den Satz damals - "Aber du hast es überlebt" - ja - auch du hast bisher alles überlebt - ganz ohne WildSau sein zu müssen - und auch dir darf dein Leben Spaß machen und Freude bereiten - auch, wenn es deine Mutter nicht erträgt.
Ich habe die Schritte, die du mir hier ans Herz legst, allesamt schon hinter mir. :) Aber das war, denke ich, der entscheidende Schritt: zu verstehen, dass es ganz allein MEIN Leben ist, und niemandes sonst. Und dass es meine Mutter einen feuchten Kehricht angeht, was ich damit mache. Dass ich tun und lassen darf, was ich will, egal was meine Mutter davon hält. Das ist wohl meine größte Freiheit und Freude. :)

Wenn es dir schlecht geht - denke an die, die vor dir waren - speziell auch vor deinen Eltern - du kannst davon ausgehen - aus systemischer Sicht - dass alle wollen, dass es gut weiter geht - und dass sie alle in Liebe auf dich schauen, wenn du endlich wirklich deinen Weg gehst.
Dieses Gefühl war mir leider auch nicht vergönnt - dass meine Ahnen mich in irgendeiner Weise unterstützen würden. Ich kenne das Gefühl, nicht, von irgendwem gewollt oder geliebt zu sein. Nein. Ich war mein Leben lang vollkommen auf mich alleine gestellt, und musste mich am eigenen Schopf aus dem Dreck ziehen. Was mir aber mit einem Mal unglaubliche Kraft gab, war zu erkennen, was meine Aufgabe in meiner Ahnenreihe war: sie zu heilen nämlich . Indem ich all den Hass und Missbrauch nicht weitergebe- und führe, sondern meinem Kind ein Leben frei von diesem Dreck und Ballast ermögliche. Und es war wohl meine Aufgabe, weil mich etwas Größeres für stark genug dafür hielt, das zu stemmen. Zurecht, wie ich heute weiß. :)

Vielen Dank für die Einblicke in deine eigene Geschichte! :)
 
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