Ich denke schon. Und zwar dann, wenn sie sich wirklich verstehen, und nicht nur meinen, daß sie sich verstehen. Vielleicht wird es nicht gleich die Welt im Großen verändern, aber die kleine Welt, die eigene, diese schon. (oder aber alles bleibt, wie es ist, eben gerade weil man einander versteht?)
Dieser Thread oder Strang geht ja davon aus, dass man Männer in Typen klassifizieren kann, ganz ähnlich wie es die Medizin mit Krankheiten und den daz gehörenden Syndromen macht, macht es der "Menschenkenner" mit Typen und der dazu gehörenden Auswahl an Eigenschaften, welche gehäuft in Paarung auftreten.
Irgendwo hat man Kretschmer eine rudimentäre Typologie erstellt, welche an sich eine Grundlage zu jeder Typisierung bildet.
Kretschmer
Unter Konstitutionstyp (Körperbautypen) versteht man in der Medizin die Beschaffenheit des Einzelmenschen im Bezug auf Körperbau, Leistungsfähigkeit und seelisches Verhalten.
Schon im alten Griechenland unterschied man die vier Temperamente (Temperamentenlehre):
* Sanguiniker: lebhaft, beweglich, optimistisch, leichtblütig
* Phlegmatiker: schwerfällig, behäbig, bequem, gleichgültig, gemütlich
* Choleriker: leidenschaftlich, aufbrausend, jähzornig, unbeherrscht
* Melancholiker: schwermütig, trübsinnig, pessimistisch, langsam
Die Einteilung geht auf den Psychiater Ernst Kretschmer zurück:
* Pykniker: mittelgroß, gedrungener Körperbau, Neigung zu Fettansatz, Brustkorb unten breiter als oben, kurzer Hals und breites Gesicht. Temperament behäbig, gemütlich, gutherzig, gesellig, heiter, lebhaft bis hitzig oder auch still und weich.
* Athletiker: kräftiger Körperbau, breite Schultern, oben breiter Brustkorb. Temperament im Allgemeinen heiter, forsch und aktiv.
* Astheniker / Leptosome: mager, zart, eng- und flachbrüstig, mit dünnen Armen und Beinen, körperlich und geistig empfindlich, kompliziert, sprunghaft. Astheniker bezeichnet einen Menschen von blass-schmalgesichtigem, »asthenischem« Konstitutionstyp. Er verfügt über verhältnismäßig lange, dünne Gliedmaßen, ist ausgezeichnet durch Langhalsigkeit, einen relativ kleinen Kopf und einen schmalen, flachen Brustkorb. Als leptosom bzw. leptomorph werden nach der Lehre von den Konstitutionstypen Menschen mit schlankem, schmalwüchsigen Körperbau und schmalen, leichtknochigen Gliedmaßen bezeichnet. Bei diesem Konstitutionstyp ist ein epigastrischer Winkel von weniger als 80 Grad zu beobachten. Es liegt also eine Schmalbrust vor.
* Dysplastiker: Kleinere Körperbauvarianten, von den normalen Körperbauformen abweichend.
Aus heutiger Sicht gelten die Konstitutionstypologien als wissenschaftlich überholt. Die meisten Annahmen über konstitutionelle und psychische Zusammenhänge wurden empirisch widerlegt.
Die Einteilungen wurden willkürlich getroffen, ohne Berücksichtigung von Geschlechts-, Alters- und Kulturunterschieden.
- In gewisser Hinsicht stimmt es schon - wie will ich jemanden anderen verstehen, wenn ich selbst mich nicht verstehe?
http://www.helderdarocha.com.br/blog/Uroborus_uroborus.jpg ( ***Bitte keine Bilder von anderen HP hier reinstellen==> Trafficklau!***)
Eben! Und wenn wir einander schon nicht verstehen, so können wir einander doch mindestens einteilen: Es gibt genau drei Arten Menschen:
Jene, die mir sympathisch sind
jene die mir völlig gleichgültug sind
jene die mir unsympathisch sind
Und dann gibt es noch (nicht etwa innerhalb dieser Gruppen, sondern in einer anderen Dimension:
Jene welche was gegen mich haben
die welche mich unterstützen wollen
die welche mich überhaupt nicht wahrnehmen oder beachten
Bis jetzt konnte eine Korrelation zwischen einer dieser Gruppen und einer bestehenden gebräuchlichen Gruppierung nicht festgestellt werden.
Und dennoch begreife ich mich in erster Linie über die anderen. Oder zumindest dann, wenn ich in Kontakt mit ihnen trete.
Im Kontakt begreifst Du, wer wie auf welche Aktionen von Dir reagiert und wie Du auf Aktionen anderer reagierst,
bist Du Deine Reaktionen?
D zeigst Dich in Deinen Reaktionen aber wer oder was bist Du selbst?
Und mich würde es schon interessieren, wie andere fühlen, was in ihrem Kopf vor sich geht, wie bestimmte Dinge auf sie wirken. -
Klar, wen denn nicht? Dadurch würden wir doch auch noch berechenbarer, als wir es bereits sind.
Das interessiert Mensch seit er gemerkt hat, dass Überraschungen nur selten Vorteile bringen.
In allen Kampfsportarten ist es ein Trainingsteil, die Aktionen des Kampfpartners möglichst genau und schnell voraussehen zu können und zu reagieren vor der überhaupt gestartet ist.
Die Psychiatrie und die Psycholoie verdanken ein Teil ihres Wissens den Geheimdiensten, aber auch umgekehrt.
Verletzte ich sie, wenn ja, womit, auf welche weise?
Ja, und was sagt Dir das, wenn es Dein Gegenüber verletzt, wie Du dasitzt?
Oder verletzt es Dich, dass jemand sich daran stösst, wie Du dasitzt? (nur ein Beispiel, ich habe ja keine Ahnung ob Du überhaupt sitzt) geht mich auch nichts an gggg
Ist jemand mir zu fordernd gegenüber, wenn ja warum und was stört mich daran, warum tut diese Person dies? Was wäre anders, wenn sie wüßte, wie ich mich dabei fühle?
Aber hilft Dir dabei eine Typologie der bekannten oder der vorgeschlagenen Art?
Ich meine, verstehst Du mich besser, wenn ich sage ich schwärme für Danny de Vito, den Highlander, mit dieser Rolle könne ich mich identifizieren, oder mit Robin Hood?
Ich schwärme überhaupt nicht!
Wie würde ich mich in bestimmten Situationen verhalten, wenn mir bekannt ist, was für Konsequenzen daraus entstehen?
Das kannst Du doch beantworten!
Wie verhältst Du Dich da, wo es eben bekannt ist?
Angenommen Du hast die Wahl: Du kommst noch auf den letzten Zug (Bus, U-Bahn) und überquerst dafür die Straße bei Rot, oder Du bleibst bis Grün stehen und dann kannst Du gleich vier Stunden stehen bleiben, bis der erste wieder fährt, oder in ein Nachtlokal gehen und versuchen mit einem Drink vier Stunden zu überleben darin. Der Verkehr an der Ampel ist sehr mäßig, aber die Lage ist unübersichtlich und Du könntest überfahren werden, und dann wärst Du im Unrecht und die Versicherung würde nur die Schäden am Auto bezahlen, glaubs, oder so irgendwie.
Also, Du kennst Dich selbst bestimmt gut genug, zu wissen, wie Du reagierst und welche Prioritäten Du setzt, aber verstehst Du deshalb besser, wer Du bist?
Autsch, schon wieder viel zu lang.
Entschuldigung bitte....