Warum nicht Christentum

Doch, vor der Geburt hat der Säugling kein eigenes Leben - das hat er erst nachdem die Seele sich mit diesem vereint hat. Aber da Du meines Wissens die vorgeburtliche Existenz ablehnst, dürfte dieser Gedanke für Dich eher schwer nachzuvollziehen sein.

lg
Syrius

1. Buch Moses 2[7] Und Gott der Herr machte den Menschen aus einem Erdenkloß, uns blies ihm ein den lebendigen Odem in seine Nase.

Über das Leben solltest Du in deinem Seelenmodell nochmals nachdenken, denn dies beginnt schon mit der Entstehung eines Wesens. Wie erklärst Du dir denn, dass sich ein Ungeborenes unabhängig von der Mutter bewegen, aber auch schon im Mutterleib sterben kann? Das Leben setzt auch kein Bewusstsein voraus, dazu gibt es zu viele handfeste Beispiele und Erklärungen. So fallen wir jede Nacht ins Koma und verlieren dennoch nicht unsere lebensspendende Seele.

Es gibt viele Seelenmodelle von einer unabhängigen Seele, aber in allen entscheidet letztlich die Bindung an einen Körper über dessen Leben und Tod. Das gilt auch dann, wenn wir der Vorstellung folgen, dass unsere Seele während unseres Schlafes auf Reisen geht.


Merlin :zauberer2
 
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1. Buch Moses 2[7] Und Gott der Herr machte den Menschen aus einem Erdenkloß, uns blies ihm ein den lebendigen Odem in seine Nase.

Ja, Merlin, erst als der Mensch fertig war, blies er ihm den Odem ein.

Über das Leben solltest Du in deinem Seelenmodell nochmals nachdenken, denn dies beginnt schon mit der Entstehung eines Wesens. Wie erklärst Du dir denn, dass sich ein Ungeborenes unabhängig von der Mutter bewegen, aber auch schon im Mutterleib sterben kann? Das Leben setzt auch kein Bewusstsein voraus, dazu gibt es zu viele handfeste Beispiele und Erklärungen. So fallen wir jede Nacht ins Koma und verlieren dennoch nicht unsere lebensspendende Seele.

Auch das Herz zum Beispiel bewegt sich unabhängig von der Mutter ohne dass ihm deswegen eine Seele zugesprochen würde. Unzählige Gründe können auch dazu führen, dass eine Frau den Embryo frühzeitig verliert - aber auch das ist nicht ein Zeichen dafür, dass dieser selbständiges Leben gehabt hätte. Auch eine Niere kann einem Menschen entnommen werden und, sofern sich richtig behandelt wird, einem anderen einpflanzen, sodass diese und dieser weiterlebt. So wie der Embryo hat diese aber deswegen kein eigenes Leben.

Wie Du richtig erkannt hast, kann sich die Seele, wenn der Mensch schläft, vom Körper entfernen, denn die Seele selbst schläft nie. Sie kann sich mit anderen Seelen unterhalten und umhergehe. Ins Tagesbewusstsein jedoch kann dies nur ganz selten ein Mensch nehmen.


Es gibt viele Seelenmodelle von einer unabhängigen Seele, aber in allen entscheidet letztlich die Bindung an einen Körper über dessen Leben und Tod. Das gilt auch dann, wenn wir der Vorstellung folgen, dass unsere Seele während unseres Schlafes auf Reisen geht.
Merlin :zauberer2

Die Bindung der Seele an den Körper besteht durch die silberne Schnur, wie sie schon in der Bibel Erwähnung findet. Wird diese getrennt, ist der Mensch gestorben - die Seele geht dann ihre eigenen Wege.

lg
Syrius
 
... wie Du richtig erkannt hast, kann sich die Seele, wenn der Mensch schläft, vom Körper entfernen, denn die Seele selbst schläft nie. Sie kann sich mit anderen Seelen unterhalten und umhergehe. Ins Tagesbewusstsein jedoch kann dies nur ganz selten ein Mensch nehmen ...

Lieber Syrius,

da hast Du mich missverstanden. Ich hatte hier ganz allgemein von den Vorstellungen der unabhängigen Seelen geschrieben, denen ich aber nicht folge. Für mich ist die Abwesenheit der Seele mit dem Tod eines Menschen verbunden.

Merlin
 
Lieber Syrius,

damit sind Seelenmodelle gemeint, denen zum Beispiel auch Du folgst. Den Gedanken von einer Seele, die nicht mit einem konkreten Körper verbunden wird, gab es schon bei den alten Griechen in unterschiedlicher Form. So zum Beispiel die Seelenwanderung, in der die Seele als eigenständiges Wesen immer wieder einen neuen Körper beseelte. Obwohl ich Platon wegen seiner Sorge um das Seelenheil sehr schätze, vertrat er zu meinem Bedauern auch dieses Seelenmodell mit einer unabhängigen Existenz der Seele. Was mich mit ihm aber wieder versöhnt ist die Ausgestaltung seiner Vorstellung im Detail.

Er verband seine Vorstellung von der Seele mit dem Werden und Vergehen in der Natur, mit dem das Fortbestehen des Lebens verbunden ist. Die Seele war für ihn die Trägerin, dieses Kreislaufes, in dem sie aus ihrer Vergangenheit, dem Hier und Jetzt – aber auch aus ihrer anderen Welt etwas lernen sollte. Bei ihm war das Lernen aber nicht durch das Erfahren von neuem äußerlichem Geschehen verbunden, sondern mit dem Erinnern an das, was sie sich durch die Zeiten erworben hatte.

Es geht dort also nicht um das Abtragen einer Schuld oder einer Unzulänglichkeit, sondern um den Zugang zum verschütteten Wissen der Seele. Etwas, das dem erklärten Ziel von der Hinwendung zum Guten, Schönen und Gerechten dienen sollte. Er hatte aber auch von den Dingen gesprochen, die dem Seelenheil hinderlich sein können (Krankheit, Leid, Ungerechtigkeit, das Böse usw.).

Die Seele Platons würde sich heute ganz gewiss an ihre Gedanken aus der Vergangenheit erinnern und mit dem gegenwärtigen Wissen verbinden. Er würde deshalb auch die Wahrheit in seinen Gedanken erkennen, aber auch, dass die Seele nicht als Ganzes, sondern als Partikel die Zeit überdauert. Eventuell liegt ja in diesen Gedanken zur Seele auch der Grund, warum es kaum einen Gedanken gibt, der nicht schon einmal gedacht wurde.


Merlin
 
Lieber Syrius,

damit sind Seelenmodelle gemeint, denen zum Beispiel auch Du folgst. Den Gedanken von einer Seele, die nicht mit einem konkreten Körper verbunden wird, gab es schon bei den alten Griechen in unterschiedlicher Form. So zum Beispiel die Seelenwanderung, in der die Seele als eigenständiges Wesen immer wieder einen neuen Körper beseelte. Obwohl ich Platon wegen seiner Sorge um das Seelenheil sehr schätze, vertrat er zu meinem Bedauern auch dieses Seelenmodell mit einer unabhängigen Existenz der Seele. Was mich mit ihm aber wieder versöhnt ist die Ausgestaltung seiner Vorstellung im Detail.

Er verband seine Vorstellung von der Seele mit dem Werden und Vergehen in der Natur, mit dem das Fortbestehen des Lebens verbunden ist. Die Seele war für ihn die Trägerin, dieses Kreislaufes, in dem sie aus ihrer Vergangenheit, dem Hier und Jetzt – aber auch aus ihrer anderen Welt etwas lernen sollte. Bei ihm war das Lernen aber nicht durch das Erfahren von neuem äußerlichem Geschehen verbunden, sondern mit dem Erinnern an das, was sie sich durch die Zeiten erworben hatte.

Es geht dort also nicht um das Abtragen einer Schuld oder einer Unzulänglichkeit, sondern um den Zugang zum verschütteten Wissen der Seele. Etwas, das dem erklärten Ziel von der Hinwendung zum Guten, Schönen und Gerechten dienen sollte. Er hatte aber auch von den Dingen gesprochen, die dem Seelenheil hinderlich sein können (Krankheit, Leid, Ungerechtigkeit, das Böse usw.).

Die Seele Platons würde sich heute ganz gewiss an ihre Gedanken aus der Vergangenheit erinnern und mit dem gegenwärtigen Wissen verbinden. Er würde deshalb auch die Wahrheit in seinen Gedanken erkennen, aber auch, dass die Seele nicht als Ganzes, sondern als Partikel die Zeit überdauert. Eventuell liegt ja in diesen Gedanken zur Seele auch der Grund, warum es kaum einen Gedanken gibt, der nicht schon einmal gedacht wurde.


Merlin



Interessant. Ich stimme Platon zu.
 
Lieber Syrius,

damit sind Seelenmodelle gemeint, denen zum Beispiel auch Du folgst. Den Gedanken von einer Seele, die nicht mit einem konkreten Körper verbunden wird, gab es schon bei den alten Griechen in unterschiedlicher Form. So zum Beispiel die Seelenwanderung, in der die Seele als eigenständiges Wesen immer wieder einen neuen Körper beseelte. Obwohl ich Platon wegen seiner Sorge um das Seelenheil sehr schätze, vertrat er zu meinem Bedauern auch dieses Seelenmodell mit einer unabhängigen Existenz der Seele. Was mich mit ihm aber wieder versöhnt ist die Ausgestaltung seiner Vorstellung im Detail.
Merlin

Lieber Merlin,

Wenn Du 'ganz allgemein von den Vorstellungen der unabhängigen Seelen' schreibst und diese mit irgendwelchen Seelenmodellen von Platon oder so erklärst, dann ist das zur Erkenntnis dessen, was DU darunter verstehst wenig hilfreich.

Platon war mit seiner Ansicht auf der rechten Spur, Pythagoras erkannte dann, dass es sich nicht um Seelenwanderung sondern um Wiedergeburt handelt. Dass also eine Seele von einem Menschen nicht in einem Tier oder Pflanze wieder inkarnieren kann, weil dies in der Entwicklung ein Rückschritt bedeutet hätte.

lg
Syrius
 
Lieber Syrius,

Platon und die anderen Philosophen hatten ihr ganzes Leben damit verbracht, über solche Dinge nachzudenken. Gut, ich könnte nun versuchen all die Gedanken nochmals denken, aber dann würde ich am Ende meines Daseins dort angekommen sein, wo Platon am Ende seines Lebens angekommen war. Deshalb habe ich mir die verschiedenen Gedanken zur Seele einmal angesehen und bei vielen bemerkt, dass es sich lohnt, sie einmal zu Ende zu denken.

Mir gefällt auch die Seelenwelt der Ägypter mit ihren drei Seelen, aber letztlich muss ich zur Geschichte meiner eigenen Seele finden können. Etwas, in der die Suche nach meiner Wahrheit zur Ruhe kommen und ich zu meinem Seelenheil finden kann. Das Seelenmodell Platons kommt meinen Vorstellungen schon sehr nahe. Gut, ich sehe die Weitergabe der Seele nicht als Ganzes, sondern mehr als ein Nebel aus dem neue Seelen geformt werden.

Auch mit den Aufgaben einer Seele habe ich andere Vorstellungen, denn für mich ist die Seele ein Brunnen, aus dem mein Leben geschöpft wird. Platon war als Philosoph halt etwas zu sehr auf den Intellekt fixiert und hatte deshalb das Ringen um das Wissen und der Gerechtigkeit in den Vordergrund gerückt. Er hatte dabei übersehen, dass diese Ziele aber Kinder des Geistes sind und nicht der Seele. Sicherlich kann das Wissen um die Seelendinge sehr nützlich für das Seelenheil sein, es ist aber keine zwingende Voraussetzung dafür. Ein einfacher Mensch kommt meist leichter zu seinem Seelenheil, weil ihm das Wesentliche nicht von abstrakten Konstruktionen des Geistes erstickt wird.

Ein Gedanke, der auch in der Bergpredigt Jesus aufgenommen wurde:
Matthäus 5[3] Selig sind, die da geistlich arm sind; denn das Himmelreich ist ihr.


Merlin
 
Hallo Merlin,

Das Seelenheil ist zu finden, wenn man die Liebe pflegt, genau so wie Jesus es empfohlen hat.

Ein tiefer Glaube und das Wissen um die Ursache des Menschseins und vor allem dessen Ziel, ist Nahrung dafür, diese Liebe intensiv pflegen zu wollen, um das Ziel so schnell wie möglich zu erreichen. Jesus hat dies so einfach dargestellt, dass jeder Mensch es versteht - auch ohne Platon und andere Philosophen zu kennen.

lg
Syrius
 
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Hallo Merlin,

Das Seelenheil ist zu finden, wenn man die Liebe pflegt, genau so wie Jesus es empfohlen hat.

Ein tiefer Glaube und das Wissen um die Ursache des Menschseins und vor allem dessen Ziel, ist Nahrung dafür, diese Liebe intensiv pflegen zu wollen, um das Ziel so schnell wie möglich zu erreichen. Jesus hat dies so einfach dargestellt, dass jeder Mensch es versteht - auch ohne Platon und andere Philosophen zu kennen.

lg
Syrius

Die heutigen Leute die sich damit beschäftigt haben formulieren es viel komplizierter.
 
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