Ein kleines sehr persönliches Beispiel aus dem Neuen Testament, als Alternative zu den Abschweifungen ins Alte Testament, soll uns ein Stimmungsbild des Verfassers bieten.
Die Rede ist von Johannes den wir einmal vorbehaltlos als angenommenen Stiefsohn des Nazaräners outen wollen und sein unmittelbares und persönliches Interesse in seiner Darstellung.
Joh 10, 1-16
Der gute Hirte
1 Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wer nicht zur Tür eingeht in den Schafstall, sondern steigt anderswo hinein, der ist ein Dieb und ein Mörder.
2 Der aber zur Tür hineingeht, der ist ein Hirte der Schafe.
3 Dem tut der Türhüter auf, und die Schafe hören seine Stimme; und er ruft seine Schafe mit Namen und führt sie aus.
4 Und wenn er seine Schafe hat ausgelassen, geht er vor ihnen hin, und die Schafe folgen ihm nach; denn sie kennen seine Stimme.
5 Einem Fremden aber folgen sie nicht nach, sondern fliehen von ihm; denn sie kennen der Fremden Stimme nicht.
6 Diesen Spruch sagte Jesus zu ihnen; sie verstanden aber nicht, was es war, das er zu ihnen sagte.
7 Da sprach Jesus wieder zu ihnen: Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen.
8 Alle, die vor mir gekommen sind, die sind Diebe und Mörder; aber die Schafe haben ihnen nicht gehorcht.
9 Ich bin die Tür; so jemand durch mich eingeht, der wird selig werden und wird ein und ausgehen und Weide finden.
10 Ein Dieb kommt nur, dass er stehle, würge und umbringe. Ich bin gekommen, dass sie das Leben und volle Genüge haben sollen.
11
Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für seine Schafe.
12 Der Mietling aber, der nicht Hirte ist, des die Schafe nicht eigen sind, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht; und der Wolf erhascht und zerstreut die Schafe.
13 Der Mietling aber flieht; denn er ist ein Mietling und achtet der Schafe nicht.
14 Ich bin der gute Hirte und erkenne die Meinen und bin bekannt den Meinen,
15 wie mich mein Vater kennt und ich kenne den Vater. Und ich lasse mein Leben für die Schafe.
16 Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stalle; und dieselben muss ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und wird eine Herde und ein Hirte werden.
Dieser Text sagt uns vereinfacht: ich bin ein natürlicher Mensch und habe Interesse an einer engeren Menschengemeinschaft. Obwohl dieser Text auch gern herangezogen worden ist um ein weltweites Christentum zu begründen.
In der Sache selbst wissen wir, dass mit keiner Silbe erwähnt worden ist in den diversen Evangelien, Johannes wäre der Stiefsohn des Nazaräners. Erst durch so einen Text kann darauf geschlossen werden, und es fällt uns wie Schuppen von den Augen, es kann nur so gewesen sein.
Als angenommener Sohn, der aus der Zeugung des Stiefvaters Josef stammte, da verhält es sich nämlich so, für diesen Berichterstatter Johannes war Maria sozusagen die Stiefmutter. Nachdem die eigene Mutter verstorben war, ist das ein unmittelbares Verhältnis geworden.
Nun bedient er sich in der Erzählung, der Nazaräner genau so wie in der Beschreibung der Johannes, jener Formulierung die sich sehr an den modernen philosophische griechische Richtung orientierte, in der damaligen Zeit.
So gilt für die Mutter Maria das Geburtszeichen Schütze
und für den leiblichen Sohn dem Nazaräner das Geburtszeichen Widder.
Es ist nur so, wie im Text dargestellt, dass zuerst das leibliche Zeichen der Mutter verantwortlich ist, auch noch unmittelbar nach der Geburt, erst allmählich etwa nach einem Jahr wird in einer Entwicklung der eigene Geburtszeitpunkt und das dazugehörige Geburtsmonat bedeutend.
Eine Beschreibung der eigenen natürlichen Persönlichkeit der die Mutter als Mutter ausweist und eine Verwechslung mit anderen Personen ausschießen soll. Eventuell eine Zeit im gezwungenen militärischen Dienst in ein richtiges Licht rücken will.
Für den Evangelisten selbst ist genug Anerkennung im Text berücksichtigt worden, um das ausführlich zu verwenden.
Sachlich mag es sich hier ausgehen in den Ähnlichkeiten mit Hirte und Schafen, das ist unbestritten, auch eine Beziehung zu den Werten von Abraham ist nicht zu verkennen, dessen Mutter unter Jungfrau zu finden ist und Abraham selbst als Schütze oder Drache. Das Muster hat sich aus den alten Schriften nahezu aufgedrängt um ein Verhältnis zu reklamieren, genau so wie man auf eine weitere Entwicklung Bedacht nehmen wollte.
Jedoch wissenschaftlich korrekt wäre eine solche Formulierungskunst direkt als katastrophal zu bezeichnen, wenn wir uns dazu andere gleichartige Konstruktionen betrachten möchten, denn so kann es etwa zu Vergleichen kommen wo ein Löwe sich mit den Fischen tummelt, oder ein Krebs sich mit dem wiegen beschäftigt, in einem angemessen Verhältnis von Mutter und Sohn in Konstellationen von anderen Personen.
Während es bei Johannes selbst gleich Mutter im Steinbock und Sohn im Wassermann betreffen würde. Was soviel bedeutet wie ein Vertreter der hohen Berge und Kletterer ist der Richtige damit er den Wasserträgern sagen kann was Sache ist
Da begnügte er sich wohl mit Abraham selbst nichts am Hut zu haben.
Was jetzt eine spätere Abfassung der Evangelien betreffen sollte, anhand dieser zweifellos künstlerischen Gestaltung in der Zeit, da weiß ich wirklich nicht wie das gegangen sein soll?
Übrigens, für Christen nicht ganz uninteressant, er hat nicht sein Gefolge als Schafe bezeichnet, sondern seinen eigenen natürlichen körperlichen Werdegang und seine unmittelbare familiäre Gesellschaft, eventuell noch seine seelische Umgebung.
Das ist dabei die gute Nachricht.
Aber dabei sein ist nicht alles.
und ein
