Warum nicht Christentum

Weil es hier um die "Echtheit" der Evangelien ging ...

Es ist immer so, wenn die großen spirituellen Persönlichkeiten die physische Welt verlassen, dann bleibt eine große Leere zurück. Anfangs halten sich die Schüler und Anhänger vielleicht noch an die Vorgaben, aber mit der Zeit treten sie oft einen Machtstreit los, erfinden Dinge und meinen, es selber besser zu wissen, WIE etwas zu sein hat. Deshalb gibt es in den heutigen Religionen so viele verschiedene Rituale. Und jede Religion glaubt, nur sie hätte die Wahrheit gepachtet. Und schließlich sehen einflussreiche Menschen in so manchem Schriftstück die Chance, ihre Interessen noch besser durchzusetzen, schließlich möchte man ja nicht auf die Sinnesfreude des Fleischkonsums, wegen ein paar "religiöser Spinner", die an irgendwelchen veralteten Urlehren festhalten verzichten, oder? Und eine Reinkarnationslehre, wie sie diese "Spinner" zu wissen meinen, verträgt sich nun mal ganz schlecht mit den Finanzen der Kirchenapparates.

Gottmenschen sind stets Praktiker, die sehr oft gegen solche Strukturen und Institutionen vorgehen, weil diese Machtrangeleien und die Kontrolle des Volkes sehr wenig mit dem Göttlichen zu tun haben. Gottmenschen sind Menschen, die über einen praktischen Zugang zum "göttlichen Reich" verfügen und ihre Kompetenz misst sich stets daran, inwiefern sie in der Lage sind, verweltlichte Menschen (wie uns) auf die "Heimreise", nach innen, zu schicken und ihnen somit einen göttlichen Zugang ... mit all den praktischen Erfahrungen die dazu gehören, zu verschaffen. Die Praxis und das eigene Erfahren stehen im Vordergrund ... es ist der Weg der Liebe. Aber sobald diese großen Heiligen verschwinden wandelt sich dieser Pfad zu einem Pfad des Intellektes und es gibt einen Berufsstand der von etwas lebt, wovon er selber nicht die geringste praktische Erfahrung mehr hat. So kann er nur mehr das erzählen, was er irgendwo hört ... oder was ihm eine Institution vorgibt, z.B. Reinkarnation ist nicht Teil des Christentums!

Trotz allem enthalten die Evangelien Einsichten, die nur jemand kennen kann, der selber große spirituelle praktische Erfahrungen gemacht hat oder der zumindest jemanden kennt, der diese gemacht hat. Natürlich können Menschen immer wieder voneinander abschreiben, aber irgend jemand muss zu einem Zeitpunkt diese Erfahrungen gemacht haben :) Naja und im Endeffekt kann jeder die Kraft in gewissen Passagen selber spüren ... die Gottmenschen sind letztlich auch nur der Kanal der göttlichen Liebe, der Christus- oder Gotteskraft, oder wie immer man das nennen mag, die viel mehr ist als man mit dem Begriff Bewusstsein ausdrücken könnte.

Ja, im Endeffekt ist es egal in welche Religion man hineingeboren wird. Wie es heißt, geht es letztlich darum, ein wahrer Christ, ein wahrer Moslem, ein wahrer Buddhist usw. zu werden. Würde man sich nur beständig in seiner Liebesfähigkeit (Mitgefühl) verbessern, dann käme man ein großes Stück weiter. Es spielt keine Rolle, welche Religion ich habe, wenn ich es nur irgendwie schaffe ein Verlangen, eine Sehnsucht nach dem Göttlichen zu entwickeln. Dumm ist es nur, wenn das Leben so schön oder sooo ausfüllend ist, wenn ich gar nicht dazu komme, über sowas nachzudenken. Willkommen in der Welt der Illusionen :D

lg
Topper
 
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„Der Spatz in der Hand ist mir lieber als die Taube auf dem Dach.“

Hallo, TopperHarley, gerne begrüße ich Deine Ansicht es könnte vorteilhaft sein allgemein, wenn wir Menschen ein wenig über unseren Tellerrand hinaus blicken, anderseits vermisse ich aber einen wirklichen Beitrag zur Bewertung der Evangelien ganz.

Das möchte ich nur der Vollständigkeit halber erwähnt haben,
denn Deine Botschaft – siehe oben – ist sehr eindeutig und klar.

Es stimmt schon, hauptsächlich orientieren sich die Leute an jene Möglichkeiten die jeden zur Verfügung stehen, und das bezieht sich vorwiegend auf eine mechanische Ausgestaltung der Lebensführung für einen erfahrungsgemäß abgegrenzten Zeitraum, der dazu erkoren worden ist auf eine maximale Nutzung eingestellt zu sein. Weniger ist genau so verpönt wie ein Mehr davon.

So gesehen macht es gar keinen Sinn spirituelle Erfahrungen an der Lebensgrenze mittels Hilfsmittel wie dem Bungee Jumping nachzuholen. Denn in so einer Situation gekommen ist nicht der Wille erforderlich diese Grenzen zu erreichen, sondern ganz im Gegenteil, der Drang zurück ins Leben und dieses Leben zu erhalten ist das Wesentliche. Darum werden Erfahrene in dieser Richtung in den verschiedensten Konstellationen stets bemüht sein diese Erfahrungen gegenseitig aufeinander abzustimmen, etwa Moses, Jesus, Mohammed usw. Das bedeutet die Bildung einer Gemeinschaft in der Gemeinschaft, das sollte ganz klar sein, und wird gelegentlich auch so angesprochen, wenn von einem Transport und unterschiedlichem Auftreten der Christusfunktion gesprochen wird. Mit der man sich persönlich oder im Glauben verbinden könne.

Anderseits ist im Zusammenschluss des Nichthabens solcher Erfahrungswerte eine sehr massive Ablehnung festzustellen, mit der praktischen Maxime es wäre eine Abweichung von der Norm nicht normal, sondern einfach krank. Das geht so weit, dass dieses Vorhandensein der Erfahrungswerte in einer Gesellschaft in Frage gestellt wird, was einer Verleugnung der Realität gleich kommt, einer Gefahr, somit in sich selbst wieder den Kein dessen trägt, was man als Krankheit bezeichnet.

Dazu ist zu sagen, wenn etwas nicht ist, dann ist das so in jeder Variante,
aber Erfahrungswerte treten in den verschiedensten Formen zu Tage.

Das gemeinsame Kind, das dabei mit dem Bad ausgeschüttet wird, in der Verneinung, das ist der Ahnenkult in den unterschiedlichsten Graduierungen. So finden wir im Christentum die Fokussierung zum Vater, oder bei Jesaja aus dem Judentum hat sich danach dieses „Menschensohn“ entwickelt mit der Forderung der Weiterentwicklung in den Kindern und somit im Menschenleben. Wobei in diesen Beschreibungen nicht die alleinige genetische Entwicklung gemeint ist, sondern darüber die Situation in spiritueller Hinsicht über den einfachen Konsum des Lebens hinaus. Und wie sich dieses göttliche Tool der Spiritualität auf unser Leben auswirkt.

So gesehen wurde in den Schriften von Matthäus der Titel Menschensohn nicht wirklich geklaut, sondern in der Angleichung wurde versucht eine Gemeinschaft zu bilden mit ähnlichen Beschreibungsmustern.

Ich habe zum Beispiel hier im Forum auch schon versucht ein Verständnis zu wecken für eine ganz andere Logik, wenn man davon ausgehen möchte die Realität Gottes entspricht dem was wir Denken benennen, weil doch alle Pläne bereits vorhanden sind, und auf der anderen Seite ist unsere Realität das Denken von Gott. Mit einem Erfolg gleich Null.

Da kommen dann so Fragen ob man Gott sehe kann,
und die Antwort lautete: ja, Gott liebt Dich.



und ein :weihna2
 
Bestimmt war damals nicht jeder mit dieser Annäherung zur römischen Herrschaft unter Paulus einverstanden. Hat dies also auch dadurch zum Ausdruck gebracht, dass er diese Schriften einfach stillgeschwiegen hatte. Nur ist das dem nach Information dürstenden gläubigen Volk nicht immer so möglich gewesen und daraus ist die uns bekannte Mischung entstanden.

In der Entstehung hat man sich gewiss jenen historischen Schwärmereien hingegeben die auf eine Ähnlichkeit mit David und Salomon abzielten, wie man am Verfasser von „Markus“ erkennen kann, oder an den Aktivitäten von Paulus in der salomonischen Waage, zu der Mohammed gelegentlich auch gerechte Waage zu sagen pflegte, in seinen Schriften.
Mit der Forderung den Gegensatz von Pharisäern und Essenern zu überwinden.
Davon bezeugt auch der Eingang des Vaterunsers in den Evangelien.

Übrigens sollten wir nicht vergessen,
dass Qumran mit dem Decknamen „Damaskus“ versehen wurde.

Gehen wir doch rasch einmal nach „Damaskus“ von Jerusalem aus,
dann kann man im Osten die Morgensonne aufgehen sehen,
aber wenn man nach Nordwesten nach Damaskus gehen möchte,
dann können die Wanderer die Sonne nicht erblicken zu diesem Zeitpunkt.

Was soll man da noch viel religiös ergänzen,
es ist doch relativ logisch dass es sich dabei nur um einen völligen Schwachsinn handelt?

Mit Paulus ist es doch eigentlich so, dass seine Denunzierungen zur Verurteilung von Jakobus und Andreas führten, und nach seiner Romreise war er plötzlich verschwunden.
Nicht zu vergessen ist gewiss die besondere Hervorhebung von den Werken unter „Markus“ und „Lukas“ durch die anerkennende Einsetzung als Staatsreligion im römischen Reich.

So gesehen ist Kritik bestimmt nicht von der Hand zu weisen bei den Evangelien,
aber es wäre schön dies in der richtigen Weise zu tun.

Es tut mir leid, aber ich sehe hierin kein Wort, der etwas, von dem ich bis jetzt über die Unechtheit der 4 Evangelien präsentiert habe, widerlegt, und anderseits nichts von dem du schreibst bestätigt deren Echtheit.

lg
anadi
 
So einfach wollen wir es uns nun auch wieder nicht machen, anadi!

So gesehen haben wir vorliegend Texte von Matthäus und Johannes, die man direkt zuordnen kann, wenn man will.

Aufgrund der Tatsache, dass das Evangelium „nach Johannes” beweist fehlendes Wissen dem Judaismus und dem Torah gegenüber, wie auch Hass dem Juden gegenüber (als über die Juden 60 Mal erniedrigend besprochen wird), ist auch der unbekannter Verfasser dieses so genannten Evangelium als ein Bekehrter Grieche betrachtet.

The writer of John is believed to be a Greek convert and his lack of knowledge of Judaism and the Torah is as appalling as his hatred of Jews. (He uses "Jews" as a slur over 60 times in the Gospel of John alone.)

http://www.sullivan-county.com/news/paul/paul.htm

Die Biblische Enzyklopädie schreibt:
"Johannes ... ist nicht der Autor des vierten Evangelium; genauso in der Offenbarung kann man hin und wieder etwas finden, was ihm zugeordnet werden könnte, aber das Buch als Ganzes, gehört ihm nicht. Die Evangelien, die Epistel und die Offenbarung, sind alle das Produkt der selben (Hellenistische) Schule. (Encyclopaedia Biblica. i, 199.)

lg
anadi
 
Nichts spricht gegen Jesus Christus,

sogar Gott spricht für ihn,

nur Menschen,

die die Wahrheit gar nicht in sich selbst erkennen,

können gegen Jesus sprechen...
 
anadi hat folgendes geschrieben:

Es tut mir leid, aber ich sehe hierin kein Wort,
der etwas, von dem ich bis jetzt über die Unechtheit der 4 Evangelien präsentiert habe, widerlegt,
und anderseits nichts von dem du schreibst bestätigt deren Echtheit.




OK, vielleicht verstehst Du diese Formulierung:

Die original geschriebenen Evangelien konnten bisher keiner vorlegen.
Das ist nicht mein Problem.


Aber warum sollte der Verfasser Philippus, ein Apostel und Partner von Judas, als Person selbst oder irgendwie seine Inhalte plötzlich nach 300 oder 500 Jahren eine Maskerade aufgeführt haben und alles unter Lukas niederschreiben (beachte dabei die Benennungen der Person Philippus unter Lukas als Kommentator)?
Das ist Dein Problem.

Hast Du nicht selbst etwa so geschrieben:

.. man hat sich die Namen von Originalzeugen gegeben um authentisch zu wirken …

Mein lieber anadi, hier ist genau das Gegenteil passiert.

Sofort und nicht nach einigen hundert Jahren.
Ob Du das fixieren möchtest oder auch nicht.

Aber nicht um Dir persönlich eine Bestätigung zu liefern für Dein verpupptes Seelenheil,
sondern um sich bei den Römern Liebkind zu machen.

Das nehme ich dem Verfasser des Lukasevangeliums genau so krumm wie Dir.

Jetzt kannst Du Dich für Deine Entschuldigung entschuldigen – wenn Du möchtest.




und ein :weihna1
 
Die original geschriebenen Evangelien konnten bisher keiner vorlegen.
Das ist nicht mein Problem.

Mann muss aber auch verstehen warum keine Originale gibt,
wenn man im Betracht zieht,
dass diese Evangelien erst im späten 2. Jahrhundert ewähnt wurden,
obwohl
als "Wort Gottes" betrachtet, sollten sie schon in anderen
Christlichen Schriften der ersten 2 Jahrhunderte erwhähnt werden,
wenn sie überhaupt exitierten.
Aber sind sie nicht.

Es gibt keine Originale, weil sie nicht existierten.

lg
anadi
 
Woau! anadi, wenn das so stimmt, dann war Paulus doch ein Prophet.

Er, Paulus, schreibt im 2. Timotheusbrief, 4. Kapitel, wie folgt:


9 Befleißige dich, daß du bald zu mir kommst.
10 Denn Demas hat mich verlassen und hat diese Welt liebgewonnen und ist gen Thessalonich gezogen, Kreszens nach Galatien, Titus nach Dalmatien.
11 Lukas allein ist bei mir.
Markus nimm zu dir und bringe ihn mit dir; denn er ist mir nützlich zum Dienst.
12 Tychikus habe ich gen Ephesus gesandt.
13 Den Mantel, den ich zu Troas ließ bei Karpus, bringe mit, wenn du kommst, und die Bücher, sonderlich die Pergamente.
14 Alexander, der Schmied, hat mir viel Böses bewiesen; der HERR bezahle ihm nach seinen Werken.
15 Vor dem hüte du dich auch; denn er hat unsern Worten sehr widerstanden.
16 In meiner ersten Verantwortung stand mir niemand bei, sondern sie verließen mich alle. Es sei ihnen nicht zugerechnet.
17 Der HERR aber stand mir bei und stärkte mich, auf dass durch mich die Predigt bestätigt würde und alle Heiden sie hörten; und ich ward erlöst von des Löwen Rachen.
18 Der HERR aber wird mich erlösen von allem Übel und mir aushelfen zu seinem himmlischen Reich; welchem sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit!

Amen.

Er war allein, alle haben ihn verlassen. Er predigte nach den Aufzeichnungen des Lukasevangeliums, das er daher nicht selbst geschrieben haben kann, sondern wie schon gesagt von Philippus stammt, und er fordert als Mantel, sozusagen als Überdeckung und Vergleich das Evangelium von Markus, also Abschriften davon in Pergamentform.

Aber nach Deinem Dafürhalten wurden diese Werke erst etwa 200 Jahre später verfasst.
Darum muss mit einer solchen Zukunftssicht Paulus ein Prophet gewesen sein, nicht wahr?

Schwamm drüber. In Alexandria war eine in heutiger Betrachtungsweise fast schon wissenschaftliche Bibliothek vorhanden, auch noch im 1. Jhdt, die wurde vernichtet als ketzerisches Bollwerk und frei im Umlauf befindlichen Aufzeichnungen wird es noch schlechter ergangen sein.

Jedoch die Indizien, wer die Verfasser wirklich gewesen sind,
die sprechen eine sehr klare und deutliche Sprache.
Was die Kritik am Entstehungszeitpunkt der Evangelien betrifft.




und ein :weihna2
 
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