--------------------------------------------------------------------------------------------Lieber Cayden,
es bleibt Dir natürlich unbenommen dieser Sicht der Dinge zu verfolgen, ich orientiere mich da lieber an der Bemerkung von Descartes: "Ich denke, also bin ich!"
Es ging doch bei dieser Diskussion mit Enny um das Seelenheil, das es zu erringen gilt und die Wege die dorthin führen sollen. Ich glaube nach, wie vor, daß man das Seelenheil auch ohne das Wissen um diesen Gott erringen kann und auch einfach strukturierte Menschen einen Zugang zu diesem Heil haben können. Irgendwie erinnert mich das an den Eifer der christlichen Missionare, die auch, die an sich glücklichen Wilden in der ganzen Welt, ihre Vorstellung vom Seelenheil verordneten. Ich erinnere mich auch daran, daß man über lange Zeit im Christentum mit dieser Vorstellung die Meinung vertrat, daß Tiere nicht zu einer Gefühlsregung fähig wären.
Klar kann man indirekten Einfluß auf die Gefühle nehmen, um das sollte es ja bei den Religionen gehen - davon schreibe ich ja auch schon die ganze Zeit. Gefühle entstehen jedoch durch die Ausschüttung verschiedener Botenstoff, bevor uns diese Gefühle überhaupt bewußt werden können.
Wenn Gefühle einen willentlichen Akt voraussetzen würden, bräuchten wir keine Psychotherapeuten mehr und manche persönliche Katastrophe bliebe uns erspart. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß sich jemand willentlich eine Depression verordnet oder sich dem Liebesschmerz hingibt. So währen auch die Leiden dem jungen Werther bei Goethe erspart geblieben und es würde dann auch keinen Sinn mehr machen, diesen Roman zu lesen.
Ich weiß nicht, aber trotz aller Mühe herrscht zumindest in meiner Gefühlswelt eine ständige Anarchie und das soll auch noch für eine Zeit bleiben - hoffe ich zumindest.
Merlin
ich selbst habe nicht von Seelenheil gesprochen, ich bin nur drauf eingegangen. Mir selbst ist egal wer sein Seelenheil erlangt, weil ich eh nix dran ändern und auch keinen Einfluss auf andere habe und haben möchte. Ich denke um zu missionieren müsste man jedoch so denke und aus meiner Sicht ist das in der BIbel nicht erwünscht oder wie man es auch immer nennen mag. Ich kenne nun nicht die genaue Stelle in der Bibel, aber Zurechtweisung wird da von Gott so betrachtet, als würde jemand unsere KInder zusammenstauchen. Ich denke jeder würde da ärgerlich werden, weil es andere nix angeht.
Mir geht es in der Diskussion hier über das Christentum nicht darum was ich bereden möchte. Es geht hier aber nicht um das Thema, denke ich. Wenn man darüber reden will, sollte man das vielleicht privat machen oder was eigenes auf machen, denke ich.
Soweit ich weiß habe ich nicht über Gefühle geredet. Mein Beispiel mit der Blondine war aus meiner Sicht wenig Aussage von Gefühlen oder sogar nicht die Bohne. Da ging es rein um Sex. Ich denke wer da Gefühle sieht, hat weder mich verstanden, noch kennt er den Unterschied zwischen Gefühlen und Bedürfnissen. Auf mein Beispiel noch mal zurück zu kommen, geht es ja darum, dass weder die Blondine, noch der Typ für sich oder die andere Person Verantwortung übernommen hat und die in eine Beziehung gegangen sind, obwohl beide völlig andere Ziele und Vorstellungen hatten. Das war mein Beispiel für Wahrheit und nicht für Gefühle.
Das Gefühl war rein Biologisch, kann sein. Wer weiß das schon genau. Letztendlich liegt aber eine Entscheidung für sicvh und andere darin. Gefühle und Wahrnehmung sind lediglich Botschafter unserer Bedürfnisse, aber es sagt nix darüber aus,m wie wir unsere Bedürfnisse leben und erleben.
Wieso verordnet man sich seine Depression selber? ich denke zwar auch, dass man sich seine Leiden irgendwo selbst aussucht, aber mit Wahrheit hat das nur indirekt zu tun würde ich sagen. Es mag sein, dass man sich seine Gefühle nicht aussuchen kann, aber wie man damit umgeht kann man sich sehr wohl aussuchen.
Ich finde das Thema auch spannend und ich könnte stunden darüber reden und schreiben, aber es ist hier nicht das Thema würd ich sagen. Leider redet der Ersteller ja selbst eben nicht darüber, was er an der Bibel nicht als Wort Gottes ansieht.
Seelenheil ohne den Glauben an Gott? Ich denek als Anarchist ist das sicher richtig. Ich denke, dass man nix dran ändern kann wenn es einen Gott gibt und auch nichgt wenn nicht. Für mich stellt sich darum die Frage nicht, sondern die Frage, wie man es erlangt. Ich sehe da eine Ordnung und kein Chaos. Man kann über die Punkte der Ordnung streiten, aber ändern können wir sie nicht. Ich denke es geht da um anerkennen oder ablehnen.
Mit der Anerkennung eines Gottes im Sinne von Glauben hat das sowieso erst mal nix zu tun.