Hoi Brummbär,
Ich sage nicht, dass die Wissenschaft alles beweisen kann und
sie hat auch noch längst nicht alles erforscht, was in ihrem Ermessen liegt..
Zudem geht es ja darum, die beste aller Theorien zu finden, welche
am besten die Geschehnisse unserer Welt beschreibt (und sich
schliesslich quantifizieren lässt).
Und im Thema Erdgeschichte ist nunmal die beste Theorie, die
es gibt, die Evolutionstheorie. Hast du eine bessere, dann her damit,
aber eine die ebenso handfeste Pfeiler aufweist.
Aber das ist eine andere Diskussion, zu der ich hier:
https://www.esoterikforum.at/threads/60916
schon mehrmals etwas geschrieben habe.
Chemicus schrieb:
Die Evolutionstheorie hat zwei Grundpfeiler:
Mutation und natürliche Selektion.
Jeder der diese beiden Dinge anerkennt, geht schon einen gewaltigen
Schritt in richtung Evolutionstheorie.
Mutation:
Möchte irgendjemand leugnen, dass zufällige Mutationen aufgrund
von Fehlern der DNA-Polymerase entstehen oder das eine Mutation einen
Selektionsvorteil gegenüber anderen Arten bedeutet und daher den Fort-
bestand der Mutation sichert?
Schaut euch mal Antibiotika an. Ein grosses Problem der Medizin heute ist
die Tatsache, dass viele Bakterien auf Grund von Mutationen in ihren Genen
Resistenzien gegenüber Antibiotika entwickeln (indem sie z.B. das Ziel des
Antibiotikas verändern, eine Abwehr gegen Antibiotika entwickeln...etc.).
Penicillin (das "erste" Antibiotika) ist nur noch auf viel weniger Bakterienarten
anwendbar, als vor 50 Jahren.
Das dauert zwar seine Weile, doch irgendwann hat eine Bakterie eine
zufällige Mutation, die sie resistent gegen das Antibiotika macht. Auf
Grund ihrer Resistenz hat sie einen Vorteil gegenüber anderen Bakterien,
und kann sich evolutionstechnisch durchsetzen (durch Zweiteilung -->
Vermehrung) bis schliesslich fast nur noch der Resistente Bakterienstamm
existiert.
Das ist Evolution auf mikroskopischer Grösse, und zwar so rasche, das sie
selbst der Mensch mit seiner kleinen Lebenszeit mitbekommt.
Da soll mir nochmal irgend ein Kreationist kommen und sagen alle Lebewesen
seien gleichzeitig auf der Erde gewesen...
Gruss Chemicus
Nur eine kleine Aufzählung von klaren Indizen für die Evolutionstheorie,
auch in obigem Thread niedergeschrieben:
Chemicus schrieb:
Bevor ich überhaupt etwas aufliste zeige ich dir zwei Grundgedanken
der Evolutionstheorie und frage dich, ob du diese anerkennst:
1.Mutation:
Du selbst sprichst von Mutationen, also nehme ich an, du leugnest nicht,
dass diese auftreten. Und das tun sie zufällig, auf Grund der Fehleranfälligkeit
der DNA-Polymerase!
2.Natürliche Selektion:
Wenn sich eine Mutation als positiv erweist (gegenüber einem
Umwelteinfluss), so ist sie logischerweise ein Vorteil gegenüber den anderen
Lebewesen. Ergo kann sich die mutierte Spezies besser durchsetzen, so
entstehen neue Arten.
Da du offensichtlich die beiden grundlegendsten Dinge anerkennst, die
zwangsweise zur Evolution führen, bist du schon ein gutes Stück näher
an der Evolutionstheorie, als du denkst .
Dazu kommt dann noch:
-Jedes Lebewesen besteht aus Molekülen. Werden Gasmischungen, von denen man annimmt, dass sie auf der frühen Erde dominierten, radioaktiv oder mit UV-Licht (dass damals von der Sonne kam) bestrahlt, oder Blitze simmuliert, so bilden sich eine Vielzahl von essentiellen Biomolekülen, welche zu polymerisieren beginnen. Es entstehen die Makromoleküle, aus denen wir bestehen. Ein Experiment hierzu:
wikipedia.org/wiki/Miller-Urey-Experiment
-Montmorillonit-Ton: Fettsäuren werden durch das Gestein zu kleinen Lipidvesikeln, diese sind die Grundlage einer Membran. Diese Tonpartikel
binden auch RNA's und verpacken sie in die Vesikel!
Setzt man noch Ribonucleotide hinzu, katalysieren die Partikel (als Ober-
flächenkatalysatoren die spontane Bildung von RNA-Oligonucleotiden!)
Schon hat man eine Urzelle, die eine genetische Information tragen kann.
-Die RNA selber kann ihre eigene Selbstreplikation katalysieren! (solche
RNA's existieren noch heute).
Schon hat man eine Urzelle, die ihre genetische Information weiter-
geben kann.
-Über alle Lebewesen verteilt finden sich im Genotyp der Lebewesen
konservierte Regionen (das sind Gene, die in nahezu allen Lebewesen für
sehr ähnliche Proteine kodieren, also auch in Lebewesen, die weit entfernte
Verwandte sind).
-Viele Mechanismen (Beispielsweise Phosphorylierung von ADP über Redoxreaktionen zur Energiegewinnung (Photophosphorylierung, oxidative
Phosphorylierung...etc.)) bedienen sich essentieller, ganz ähnlicher Mechanis-
men. Zum Beispiel hat fast jedes Lebewesen eine ATP-Synthase zur
Speicherung von Energie.
-Evolution ist gerade jetzt beobachtbar:
Meine obiger Post über Antibiotika beschreibt Evolution, wie sie jetzt gerade
statt findet. Lies ihn bitte nochmal durch.
All diese Indizien lassen mich die Evolutionstheorie als die bisher beste
Theorie zur Entstehung des Menschen...etc. anerkennen.
Zum Urknall:
Die Forschung des Urknalles ist noch längst nicht abgeschlossen. Man kann
sich eine Entstehung der Elemente (Nuklidkarte, Energien der Kernfusionen
stimmen...etc.) recht gut vorstellen. Da sind sehr viele Dinge recht
einleuchtend, und auch hier gilt: es ist die beste Theorie, die wir nunmal
haben. Hat die Wissenschaft einen totalen Wahrheitsanspruch auf das,
was damals geschah? Nein.
Gruss Chemicus