"Wärst du bloß nie geboren..."

Hatari schrieb:
Das ist es, noch eine traurige Geschichte, jedoch deine Meinung wird ihr nicht helfen, sondern reißt sie noch weiter runter.
dann sag das auch zu den zig anderen Beiträgen. Am besten wir machen das Forum direkt dicht. Lass mich raten, dass hat dir deine Kristallkugel gesagt :D Mädel, Mädel, du bist ne richtige Hellseherin -.-
 
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und wie willst du deiner Mutter verzeihen?

Ich werde die Bilder in mir loslassen- ich werde einen Weg finden, sie alle loszulassen. Ich sage mir immer, wenn sie auftauchen "es ist vergangen, es ist vorbei". Das ist auch eine Art verzeihen. Dem Leben verzeihen. Manchmal funktioniert das. Ich schätze, ich werde mir das noch oft bewusst sagen müssen.
Ich will einfach ein neues Kapitel in meinem Leben aufschlagen und mir sagen, dass jeder Tag eine neue Seite ist. So lange, bis mich das nicht mehr verfolgt, so lange, bis es überschrieben ist.

Aber vielleicht gibt es auch andere Möglichkeiten, auf die ich noch nicht draufgekommen bin.
 
Wozu verzeihen? Deine Mutter war ein Mensch, der Dir furchtbares angetan hat, sie hat sich als Mutter disqualifiziert und überhaupt nicht das Recht, über Dein Leben zu bestimmen, das hätte auch eine gute Mutter nicht. Was ist mit Deiner Wut? Sie heilt das, was Liebe nicht heilen kann.

Die Wut kommt manchmal. Zumindest ich habe gestern einen Brief an meine Mutter geschrieben, obwohl ich noch damit Probleme habe. Ich könnte nicht wütend werden auf sie, es war zu viel Schmerz.
 
In dem ich mir verzeihe, verzeihe ich allen anderen.

Das versuche ich auch. Mir verzeihen, dass ich das an mich herangelassen habe. Obwohl, da hinkt etwas, aber das macht nichts, so lange es funktioniert. Ich bin auch bereit, mein Gehirn auszutricksen, wenn mir das hilft. Ich bin zu allem bereit.
Ich habe schon zu viel Leben, zu viel Energie darauf verschwendet.
 
ich bin der ansicht das man zum eigenen Frieden eh Frieden schließen muss mit der Herkunft.
den ein>teil trage ich mit mir und somit würde ich immer einen Teil meiner selbst verachten, wenn ich da nicht verzeihen kann irgendwann.
das Bedeutet ja nicht das die Mutter selbst noch bestimmt, sondern die Vergangenheit bestimmt eben immernoch das leben.

Ja, das sehe ich ein und es fühlt sich auch stimmig an. Und mein Hauptanliegen wäre, dass die Vergangenheit nicht mehr in mein Leben hineinreicht. Sie zu entlassen.

[QUOTE="flimm, post: 6864027, member: 37571]
Viele Mütter und Väter machen Dinge ja nicht absichtlich, das sollte einem klar sein,
selten gibt es die guten mütter und Väter, ohne etwas falsch zu machen,
Es geht mir nicht um strafe oder Gerechtigkeit,
es geht ja hier um Heilung einer Person, und Heilung kann mit wut oder anklage im Bauch nicht gelingen,

@Hatari
ja das kann gelingen, sich selbst verzeihen,
und dann die Mutter aus der Anklage entlassen.[/QUOTE]

Hört sich sehr gut an. Ich will das, die Mutter aus der Anklage entlassen und mich auch aus den Bildern und der Vergangenheit. Ich möchte, dass die Vergangenheit den ihm richtigen Platz und Funktion einnimmt: sie soll vorbei und abgeschlossen und ich davon unbeeinflusst und frei sein. Ein neues Blatt gaben, auf dem ich hetzt beginne, mein Leben neu zu schreiben.
 
Also, im Leben darf man durchaus unerlaubt parken. ;)
Du wirst ja deine Wunden nicht los, solange du ein Ticket suchst.
Und... du wirst sie auch nicht loswerden, wenn du ein Ticket hast.
Das ist ein Irrtum. :)

Andere streben nach Geld und Einfluss. Wirkt platter in der Umgangsweise, aber das Prinzip um das Ticket ist dasselbe. Glücklich wurde bisher niemand von ihnen.

Ich verstehe leider das Metapher "Ticket" nicht. Kannst du mir das, bitte anders erklären, was du in dem Zusammenhang mit den Ticket gemeint hast? Danke
 
Nachdem ich durch all die Selbstvorwürfen gegangen bin, warum ich nicht mehr Zeit mit ihr verbracht habe, warum ich nicht eine bessere Tochter war usw.usw...
Ich versuche es mir zu verzeihen und mich darauf zu fokussieren zu heilen.

Du warst und bist eine gute Tochter, die alles getan hat, was möglich war, bist auf dem Heilungsweg.

Auf dem Heilungsweg kommen immer wieder "alte Sachen" hervor, so wie diese Erinnerung:

Es gibt einen Satz, den sie immer sagte, wenn sie wütend war: "wärst du bloß nie geboren, du hast mein ganzes Leben kaputt gemacht!"
Ich weiß nicht, warum sie das immer sagte. Ich habe sie nie danach gefragt, weil es mir jedes Mal so in der Seele schmerzte, dass ich sprachlos war.

Damals wusstest Du es nicht und warst verständlicherweise geschockt. Heute weißt Du, dass ein betrunkener wütender Mensch sinnlosen Kram von sich gibt, der nichts mit Dir zu tun hat.
Es hatte mit der Krankheit und der Mutter zu tun und hier im Faden wurde schon vermutet, dass es Neid war - das glaube ich auch.

Dass die Aussage an sich falsch ist, hast Du damals schon gefühlt - Deiner Seele tat es weh.
Die Aussage war und ist falsch. Sie wird niemals richtig sein.

Die Situation ist vorüber, sie sagt den Satz nicht mehr.

Aber Deine Erinnerung ist noch da und wenn sie kommt, und Du den Satz wieder hörst, bist Du wieder im Schockzustand.
Im Schockzustand versteht man sachliche Aussagen nicht. Da ist dann nur Schmerz.

Also musst Du aus dem Schockzustand raus, der jetzt da ist. Dann geht der Schmerz wieder.
Aus dem Zustand kannst Du entweder selbst raus oder aber Du lässt Dir helfen von jemandem, der gezielt mit Dir trainiert, wie man sich von traumatischen Erfahrungen und deren Auswirkungen in der Gegenwart befreit.


Ich habe es auch nie verstanden, warum sie unbedingt wollte, dass ich ihr nach Österreich folge, nachdem sie mein Vater verließ. Ich hatte nie eine richtige Beziehung zu ihr. Sie hat mich auch nie gestreichelt, oder umarmt.

Weil sie weniger Kraft und Liebe in sich hatte als Du, nahme sie Dich mit.


Einmal sagte sie sogar "Ich hassendich, wärst du bloß nie geboren, du hast mein ganzes Leben kaputt gemacht!"
Da blieb mein Herz stehen und ich spürte buchstäblich, dass mein Herz brach. Es blieb für ein paar sekunden auch stehen. Danach fielnsie rückwärts auf das Bett und kotzte sich an.
Ich dachte, als ich sie ansah, wenn ich nichts tue, wird sie ersticken. Ich putzte sie und ich las zur Zeit ein Buch über Selbsthypnose. Sie war im Delirium, so sprach ich zu ihr stunden lang, darüber, dass Alkohol schlecht für sie ist, dass sie dagegen allergisch ist, dass sie davon Flecken am Hals kriegt. Ich wollte nicht mehr, dass sie jeden Tag so betrunken Heim kommt. Ich tat das ewiglang. Es sah aus, wie eine Exorzismus, ich ließ sie es wiederholen, es quälte sie und sie schrie mich an, aber ich machte weiter. In der früh fand sie mich neben dem Bett am Boden. Ich musste bewusstlos geworden und hingefallen sein.
Sie meinte, da entachied sie sich nie wieder zu trinken...und sie kriegte tatsächlich rote Flecken am Hals, wenn sie auch nur einen Schluck Alkohol trank.

Denn sie brauchte Dich und gleichzeitig hasste sie sich selbst, dass sie als Mutter eine Tochter zum Bemuttern braucht.
Du warst nämlich nicht nur gute Tochter, sondern auch gute Mutter und gute Freundin und Halt für einen haltlosen Menschen und Therapeutin und Projektionsfläche für einen verwirrten Menschen.
Du warst total überfordert.

Später, wenn sie Gäste hatte, zog sie immer über mich her. Ich schämte mich und blieb in mein Zimmer.

Sie beschämte mich auch immer vor meinen Freunden, dann rief sie sie an und weinte sie sie voll, über mich.
Drehte meine Freunde gegen mich. Ich verlor seit dem das Vertrauen anderen gegenüber und ich habe wirklich Probleme Menschen zu mir zu lassen. Ich kann es einfach nicht.

Als ich 18 war, hatte meinen ersten Freund. Da sagte sie mir, ich wäre wertloser als eine Hure, weil Huren wenigstens Geld für Sex kriegen und ich mache es gratis.

Als ich 20 war und das zweite Mal bei ihr wohnte, hatte sie einen Freund.
Der versuchte mich immer wieder anzufassen.

Du hast Dich für sie mitgeschämt und wieder alle Rollen eines vernünftigen Menschen übernommen.
Ihre eigene Unreife äußerte sich in dem Verhalten, das Du beschreibst.

Sie hat ihren Selbsthass und ihr Gefühl ihrer eigenen Defizite auf Dich projiziert und in ihrem Abwerten Deines Verhaltens hat sie das Sich-Selbst-Entwürdigen verdrängen können.

Es ist das gleiche Muster, das mobbende Menschen anwenden. Mobbende Menschen suchen sich für ihre Fehler jemanden aus, der nicht wie sie rumhackt und der besser ist - denn Neid ist die Motivation für das Verhalten und die Unfähigkeit, selbst so handeln, wie der Gemobbte.
Würden Mobber in der Lage sein, gleich vernünftig zu handeln, hätten sie keine Motivation, jemanden zu mobben, der vernünftig handelt.



Einmalnsagte ich das meiner Mutter. Ich hoffte, sie würde mich beschützen. Sie hasste mich dafür und meinte ich hätte ihren Freund verführt. Das war eine Enttäuschung.

Gib die Hoffnung auf, dass Deine Mutter jemals eine gute Mutter sein konnte oder es in einem Winkel ihrer Persönlichkeit war. Sieh sie einfach als Menschen und anerkenne Deine eigene Kraft und Fähigkeit, Dich selbst zu bemuttern.
Erst dann hört das Leiden auf.


Dann hören auch diese Gedanken auf:

Irgendwann stand ich mit einem Brotmesser in der Hand und dachte darüber nach, mir meinen Halsschlagader durchzuschneiden. Ich bin Biologin und weiß, dass das einen sicheren Tod bedeutet.
Ich brach den Kontakt zu ihr ab. Weil ich mich in Wahrheit nicht umbringen wollte, ich war nur zu verzweifelt und sah keinen anderen Ausweg.
Dann fingen die Verfolgungen an und da hetzte sie wirklich jeden gegen mich auf. Ich brach auch alle Kontakte ab.
Ich hatte niemanden.
Aeitdem kann uch werde andere mir nahe lassen, nicht wirklich.
Vor allem denke ich seitdem, dass ich vielleicht nie geboren sein sollte. Dass ich keinen Platz im Leben habe.
Das hat Einfluss auf mein ganzes Leben, auch Job. Ich habe eine gute Ausbildung umd sollte keine Schwierigkeiten haben, einen Job zu kriegen. Nur, da ich keine Beziehung zu meine Kollegen aufbauen kann, fliege ich immer wieder, weil das bald suspekt wird.

Ich sehe das. Ich bin ziemlich empathisch, da ich als Kind und mein ganzes restliches Leben lang einachätzen musste, wann meine Mutter schlechte Laune hatte, um mich in Sicherheit zu bringen. Als Kind verprügelte sie mich immer sehr schwer. Auch wenn ich in den Menschen lesen kann, kann ich nicht zu ihnen gehen.

Du kannst nicht Deine Mutter zu einer Mutter machen.
Du hast genug Empathie und Reife, um ein eigenes Leben zu führen, Du kannst Dich selbst bemuttern und für Dich da sein.
Wenn Du Deine Mutter "entthronst" und keine Erwartungen mehr hast, dass sie doch hätte eine gute Mutter sein sollen, dann kannst Du auch wieder auf andere Menschen zugehen.


Ich brauche Hilfe um meinen Platz im Leben zu finden, Dass ich weiß, dass ich einen Platz im Leben haben darf. Klingt weinerlich, ich weiß. Würde ich auch sagen, wenn ich jemandem zuhören würde, die diese Sachen sagt/schreibt.

Es ist nicht weinerlich und wenn Du weder Dich noch jemand anderen deswegen verurteilst, dann kann Du es Dir auch verzeihen und weiter heilen.

Und ich würde auch sagen, dass sie sich selber helfen soll, sich sagen soll, dass sie einen Platz im Leben hat. Das tue ich auch. Nur hilft es mir nicht und ich bin mit meiner Weisheit am Ende. Ich fühle mich sehr einsam, eingesperrt. Ich will diese Schmerzen nicht haben. Aber sie sind da. Ich weiß nicht, wie ich auf andere zugehen soll mit so viel Schmerz. Vielleicht sollte ich sie zulassen.

Sage es Dir immer weiter, dass Du einen Platz hast hier im Leben und lass es Dir noch hundertmal sagen und schreiben, das ist doch vollkommen in Ordnung. Wenn Du es hundert Mal mehr gehört hast als den Satz, der Dir so wehtat, vielleicht ist es dann besser.
Einen direkteren Weg aus dem Trauma und Schockzustand kann Dir vielleicht ein guter Therapeut zeigen.
Es ist nicht verkehrt, sich unterstützen zu lassen.
Bleib bei Dir, bleib fest dabei.

Den schmerzhaften Satz hast Du so oft gehört, der muss ebenso oft "dementiert" werden im Inneren.

Wie finde ich meinen Platz im Leben? Wie, woher weiß ich ob ich einen Platz im Leben habe? Sein darf?

Genau da, wo Du gerade bist, ist Dein Platz und wo Du hinschaust und hingehen willst und darauf zugehst, da wird Dein Platz sein.

Denn der Satz, Du solltest nicht hier sein, war und ist falsch. Richtig ist ja, dass Du da bist. Dass Du bist und dass es in Ordnung ist.

Keinen Platz in diesem Leben sah Deine Mutter für sich. Die Aussagen galten ihrer Meinung für sie selbst. Aber sie hat sie Dir entgegengeschleudert. Weil es so unfassbar schlimm war, dass sie es selbst nicht ertragen hat und loswerden musste.

In Wahrheit hast Du Deiner Mutter und Dir selbst einen Platz im Leben verschafft. Jetzt brauchst Du Deine Mutter nicht mehr versorgen. Nur noch Dich selbst. Du bist da, also hier im Leben, sie nicht.

Du bist dran :) mit Leben.

An erster Stelle - und das ist gut so.

Die andren Menschen finden sich dann von allein ein.


Alles Liebe
Eva
 
Hallo @Eiwa du fragst hier um Hilfe an.

Was tust oder würdest du tun für Empfehlungen die du dir so nicht vorgestellt hast?

Es gibt keine Wunderheilung ich ganz allein muss es ab-oder bearbeiten. Das ist nochmal mit großen Schmerzen verbunden.

Wasch mir den Pelz aber mach mich nicht nass geht nicht.

So viele Menschen es gibt, so viele Wege gibt es mit der Vergangenheit umzugehen. Ich hoffe, dass jemand Wege hat, die ich nocht nicht bedacht habe. Ich würde nie behaupten, dass ich alles weiß. Das wäre falsch.
Ich möchte auch nicht, dass jemand anderer meine Schmerzen heilt. Dann hätte ich vielleicht nach einer Heilerin o.ä. gefragt. Ich weiß aber, dass der sicherster Weg der ist, den ich selbst begehe.
Ich bin bereit für alle Vorschläge.
 
Warum muss ich mir verzeihen, wenn der andere so fies zu mir ist?
Verzeihen steht für mich im Zusammenhang mit der Schuld. Mir selber verzeihen wäre doch ein Eingestehen von Mitschuld.

Irgendwo ist jeder auf der eine oder andere Weise selbst an irgendwas Schuld, wenn es zu Schmerzen kommt.
Ich habe sogar damit begonnen, die Schuld bei mir zu suchen, auch wenn es nur die Schuld ist, dass ich meiner Mutter erlaubt habe, mir weh zu tun, den Schmerz zugelassen habe. Ich wusste und weiß es nocht nicht besser. Und das will ich lernen.
Vielleicht ist das Verzeihen und loslassen so leichter. Wer weiß...
 
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Ich weiß aber, dass der sicherste Weg der ist, den ich selbst begehe.
Ich bin bereit für alle Vorschläge.

Sobald Du bereit bist, sieh Deine Mutter als einen Menschen, der alkoholkrank war, nicht mehr und nicht weniger.
Sieh nicht mehr das Bild "Mutter" in ihr.

Suche nach dem, was Deine Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit und Bemutterung erfüllt, an einem anderen Ort, zu dem Du jederzeit Zugang hast.

Der Ort ist im Inneren, aber es gibt viele verschiedene Wege für jeden Menschen, wie er zu diesem Ort im Inneren kommt. Du wirst Deinen Weg dahin finden.

Dann komm aus Dir heraus - Du wirst andere Menschen dann nicht nur anders wahrnehmen, sondern wirst auch anders wahrgenommen. Dann bilden sich Seelenfamilien aus - Freundschaften, die mehr emotionale Nahrung bieten, als Du sie früher in der leiblichen Familie erfahren hast.

Alles Liebe Dir
eva
 
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